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Kymco Xcing 500iR ABS Bremse entlüften
Weil die Bremskolben fest waren tauschte ich alle Dichtringe aus. Das übliche Entlüften (oben nachfüllen, pumpen, Entlüftungsschraube nach Druckaufbau öffnen, Luft entweichen lassen, Schraube schließen usw.) ist nicht zielführend. Habe schon 250ml neue Bremsflüssigkeit durchgepumpt, Luft kommt schon lange keine mehr, aber besonders bei der Hinterradbremse muss ich 3 oder 4x pumpen, bis sich Druck aufbaut. Was mache ich falsch? Muss man das ABS-Aggregat separat entlüften? Danke.
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17 Antworten
Hast also alles richtig gemacht, so wie es aussieht... schau mal, ob du am ABS - Block noch eine Entlüfterschraube hast, dann da auch noch mal öffnen und erneut Pumpen.
Wenn da keine Möglichkeit besteht, kann es sein, dass sich irgendwo eine Luftblase befindet, die du mit der herkömmlichen Pumperei nicht überreden kannst um die Ecke zu gehen.
Eine solche Ecke bildet sich gerne an dem Druckregler für die Lastverteilung vorne - hinten, sofern du eine Kombibremse hast. Da ist auf jeden Fall ein Entlüfter drauf. Wenn dein Moped sowas nicht hat, wie folgt weitermachen:
Behälter für die Flüssigkeit am Hebel voll auffüllen, Deckel nicht schließen.
Bremshebel voll an den Anschlag ziehen, und zwar langsam, damit deine Brühe nicht überläuft. Kannst auch erst voll anziehen, und dann schonmal reinschauen, ob Luft im Behälter aufsteigt. Dann wie gesagt auffüllen, bis er ziemlich voll ist.
Den gezogenen Bremshebel machst du mit einem Kabelbinder am Griff des Lenkers fest und lässt den ganzen Kram mal über Nacht in Ruhe. Jetzt haben die Bläschen die Möglichkeit, langsam nach oben zu steigen und in die Atmosphäre zu entweichen. Damit bekommst du jede Anlage frei von Luft, mir ist es bislang immer so gelungen.
Anhand des gefallenen Flüssigkeitsstandes kannst du nun sehen, wieviel Luft noch drinnen war. Da du einige Male Pumpen musstest, bis Druck anlag, würde ich sagen, dass es schon gut sichtbar sein wird, was da nachgelaufen ist.
Jetzt Deckel wieder drauf und schauen und staunen, es sollte geklappt haben. Wenn nicht, aber merklich besser als vorher, gib ihm noch eine Nacht mit offenem System und angezogenem Griff, aber unwahrscheinlich.... Sollte der Behälter leer sein, so war echt viel Luft drin, dann alles so lassen wie es ist und nachfüllen, wieder warten....
Mach mal und berichte bitte nach!!!
Gruß Peter
Ich würde andersrum Pumpen. Drücke die Neue Bremsflüssigkeit beim nicht Betätigtem Bremshebel von unten nach oben.
Zitat:
@womopedda schrieb am 17. März 2023 um 18:45:33 Uhr:
Hast also alles richtig gemacht, so wie es aussieht... schau mal, ob du am ABS - Block noch eine Entlüfterschraube hast, dann da auch noch mal öffnen und erneut Pumpen.
Wenn da keine Möglichkeit besteht, kann es sein, dass sich irgendwo eine Luftblase befindet, die du mit der herkömmlichen Pumperei nicht überreden kannst um die Ecke zu gehen.
Eine solche Ecke bildet sich gerne an dem Druckregler für die Lastverteilung vorne - hinten, sofern du eine Kombibremse hast. Da ist auf jeden Fall ein Entlüfter drauf. Wenn dein Moped sowas nicht hat, wie folgt weitermachen:
Behälter für die Flüssigkeit am Hebel voll auffüllen, Deckel nicht schließen.
Bremshebel voll an den Anschlag ziehen, und zwar langsam, damit deine Brühe nicht überläuft. Kannst auch erst voll anziehen, und dann schonmal reinschauen, ob Luft im Behälter aufsteigt. Dann wie gesagt auffüllen, bis er ziemlich voll ist.
Den gezogenen Bremshebel machst du mit einem Kabelbinder am Griff des Lenkers fest und lässt den ganzen Kram mal über Nacht in Ruhe. Jetzt haben die Bläschen die Möglichkeit, langsam nach oben zu steigen und in die Atmosphäre zu entweichen. Damit bekommst du jede Anlage frei von Luft, mir ist es bislang immer so gelungen.
Anhand des gefallenen Flüssigkeitsstandes kannst du nun sehen, wieviel Luft noch drinnen war. Da du einige Male Pumpen musstest, bis Druck anlag, würde ich sagen, dass es schon gut sichtbar sein wird, was da nachgelaufen ist.
Jetzt Deckel wieder drauf und schauen und staunen, es sollte geklappt haben. Wenn nicht, aber merklich besser als vorher, gib ihm noch eine Nacht mit offenem System und angezogenem Griff, aber unwahrscheinlich.... Sollte der Behälter leer sein, so war echt viel Luft drin, dann alles so lassen wie es ist und nachfüllen, wieder warten....
Mach mal und berichte bitte nach!!!
Gruß Peter
Na das erschließt sich mir nicht ganz.
Nachdem die Primärmanschette bei gezogenem Bremshebel, die Ausgleichsbohrung im HBZ verschliesst, wie solle da evtl aufsteigende Bläschen in die Atmosphäre entweichen können ?
Gruß
Zitat:
@DerDrug schrieb am 17. März 2023 um 18:45:52 Uhr:
Ich würde andersrum Pumpen. Drücke die Neue Bremsflüssigkeit beim nicht Betätigtem Bremshebel von unten nach oben.
Das wäre korrekt - wenn sich verhindern liesse - das nicht wieder Luft übers Nippelgewinde hinein gebracht wird. Wenn du gezwungen bist, auf diese Art zu entlüften, ist es ratsam, den Entlüftetnippel rundum mit Fett abzudichten.
Gruß
Zitat:
@MatBarley schrieb am 17. März 2023 um 18:23:32 Uhr:
Weil die Bremskolben fest waren tauschte ich alle Dichtringe aus. Das übliche Entlüften (oben nachfüllen, pumpen, Entlüftungsschraube nach Druckaufbau öffnen, Luft entweichen lassen, Schraube schließen usw.) ist nicht zielführend. Habe schon 250ml neue Bremsflüssigkeit durchgepumpt, Luft kommt schon lange keine mehr, aber besonders bei der Hinterradbremse muss ich 3 oder 4x pumpen, bis sich Druck aufbaut. Was mache ich falsch? Muss man das ABS-Aggregat separat entlüften? Danke.
Am Besten ist du gehst in eine Autowerkstatt.
Da hat jeder ein Vakuumgerät. Damit ziehen sie die Breflü vom Entlüfternippel aus durchs System. Dabei zieht es die RBZ Kolben auch gleich ganz zurück. Es ist darauf zu achten, dass während des Vorganges, immer genug Breflü im Ausgleichsbehälter vorhanden ist.
Beim Auto wird ein Nachfüllbehälter auf den Ausgleichsbehälter aufgeschraubt. Daher ist beim Auto nur 1 Mann/Frau für diesen Vorgang nötig. Beim Mopped muss eine den Nippel aufmachen und einer schüttet die Breflü nach.
Nachdem die Bremskolben bei diesem Vorgang zurückgezogen werden, müssen diese nach Abschluss des Vorganges, wieder an die Bremsscheiben herangefahren werden. Auch hier musst du darauf achten, das im Ausgleichsbehälter genug Breflü drin ist, sonst saugst du dir wieder die Luft an. Erst dann baut sich der Druck wieder auf. Danach füllst du den Ausgleichsbehälter aufs richtige Niveau auf und machst den Deckel drauf. Also nicht aufsteigen und losfahren denn dann trittst du beim Bremsen ins Leere.
Wenn nicht doch noch an anderer Stelle ein Entlüftungsstelle vorhanden ist, wird dir nix anderes übrig bleiben.
Um aus einer - bildlich gesprochenen - stehenden Omegaschleife, eine zurückgebliebene Luftblase heraus zu bekommen, müsstest du beim Entlüften von Hand schon megaschnell pümpeln und nippeln. Leider entsteht dabei tatsächlich Schaum in der Breflü (Schaum = Luft). Dann bist du wieder soweit.
Stell dir vor - du bist eine Luftblase. Wo würdest du dich verstecken ?
Sind die Entlüfternippel wirklich am höchsten Punkt ?
Währe es sinnvoll, auf dem Seitenständer zu entlüften ?
Bringt’s was wenn du den Sattel abschraubst und mit dem Nippel nach oben hältst ?
Bring das abwechselnde Lenkereinschlagen nach links und nach rechts etwas ( auf dem Haupt oder Seitenständer) ?
Bringt es was wenn ich die Kolben bei geöffnet Nippel, ganz zurück drücke ?
Ist es ein Verbundbremssystem oder sind beide Kreise separat ?
Fakt ist : Es ist noch Luft drin.
Gruß
Geht nicht über Nippelgewinde, Es wird ja unten über Nippel gedrückt. Das höchste was passieren kann das die Bremsflüssigkeit dort beim Pumpen entweicht. Das macht aber nichts da noch unter Druck Nippel zu gedreht wird.
Aber egal...Jeder hat andere Methode!
Ich nehme noch mal Bezug auf die Situation, und der Ansicht, dass bei gezogenem Hebel die Bohrung verschlossen sein soll, die dafür sorgt, dass Luft nach draußen entweichen kann...
Es gibt aber noch eine Ausgleichsbohrung, zu mindestens bei den von Brembo an italienischen Motorrädern verbauten Geberzylindern... Insofern hat es bei mir immer gut funktioniert, so meine wirklich komplizierte Integralbremse meiner Guszzis zu entlüften.
Ebenso ist es mir gelungen, sämtliche Luft aus meinem Defender herauszubekommen, einschließlich dem ABS - Block, dazu musste ich allerdings den Pedalweg am Boden begrenzen.....
Es ist nur ein Vorschlag, der vielleicht inzwischen schon befolgt wurde. Eventuell bekommen wir eine Rückmeldung, ob es geklappt hat...
Gruß Peter
Habe gerade mal ein Schnittbild angesehen, da wird es deutlich, dass bei gedrücktem Kolben eine unmittelbare Verbindung eröffnet wird über den Bereich etwa Mitte Kolben über eine Bohrung zum Behälter... Da geht es drucklos zu und Luft kann nach oben raus.... Also so funktioniert es auch bei Zweikreisbremsen (die aber hier nicht besteht).
Der Kolbenring ist an dieser Bohrung dann bereits vorbei.. Alles andere würde es auch utopisch erscheinen lassen, dass meine Methode der Entlüftung klappen sollte. und meine Erfahrungen bestätigen ja diese Vorgehensweise als erfolgversprechend.
Es dauert nur eben, und ja, es kann helfen, den Bock auf den Seitenständer zu stellen, damit das gut nach oben laufen kann.
Gruß Peter
Hallo Peter,
der Geri, alias @Fashionbike hat recht, wenn er sagt, daß die Luft bei gezogenem Bremshebel nicht aus dem Bremskreis entweichen kann. Das ist ja auch absolut logisch, weil ansonsten der hydraulische Druckaufbau nicht möglich wäre.
Damit dieser "Trick" funktioniert, muß nach dem Druckaufbau über Nacht der Bremshebel erst wieder gelöst werden. Nachlaufen kann die Bremsflüssigkeit bei gezogenem Bremshebel nur in den Raum hinter der Primärmanschette und die dafür zuständige Bohrung ist auch tatsächlich die Nachlaufbohrung. Die Luft aus dem Bremskreis entweicht bei der "Trickmethode" erst beim Lösen des Bremshebels über die sogenannte Ausgleichsbohrung und das klappt auch nur dann, wenn sich über Nacht die komprimierte Luftblase bis zum Hauptbremszylinder "hochgearbeitet" hat.
Gruß Wolfi
Edit: Im Anhang die Zeichnung eines Einkreishauptbremszylinders.
Hallo Wolfi,
das erscheint mir sehr logisch!! So erklärt sich auch der "Blubb", wenn ich vorsichtig löse.....
Und es funktioniert nur, weil der Deckel offen ist, so kann die Luft hat besser hochsteigen.... Na egal, wie gesagt dieser Vorgang funktioniert bei meinen Bremsen einwandfrei und auch bei anderen Besitzern solcher italienischen Bremsanlagen, und ganz ehrlich: Ich bin auch froh drum, dass ich so zuverlässig vollständig entlüften kann....
Danke für deinen Beitrag, werde das beim nächsten mal einmal ausgiebig beobachten.
Gruß Peter
Ach so, noch zum Schnittbild:
Diese Bohrungen zum Behälter, es sind zwei, einmal die große Nachlaufbohrung vor dem Kolben in Ruhestellung und eine kleinere, die dann Zugang zum Reservoir hat, wenn der Kolben vorne drinnen ist, über den Bereich NACH dem ersten Kolbenring, da, wo der Kolben Spiel zum Zylinder hat, da geht es dann vorbei. Wenn keine Luft drin ist, ist es komplett gefüllt mit Flüssigkeit, und Luft von der Leitung kann quasi nach oben steigen und in den Pott entweichen.
Ohne Deckel wird es vermutlich beschleunigt....
Gruß Peter
Hallo Peter,
das Nachfließen der Bremsflüssigkeit erfolgt in zwei Stufen, zuerst in den Raum hinter dem Kolben und von dort über die sich "öffnende" Primärmanschette beim Rückgang des Kolbens in die Ruhestellung, sobald der Bremshebel losgelassen wird.
Die Ausgleichsbohrung ist nicht für den Nachschub von Bremsflüssigkeit verantwortlich, wie er bspw. aufgrund des Belagverschleißes stattfindet. Eine verstopfte Ausgleichsbohrung wäre z.B. daran zu erkennen, daß die Scheibenbremse zum Klemmen neigt, wenn erwärmte Bremsflüssigkeit nach dem Lösen der Bremse nicht in den Vorratsbehälter ausweichen kann.
Gruß Wolfi
Zitat:
@Alex1911 schrieb am 18. März 2023 um 12:58:25 Uhr:
Hallo Peter,
der Geri, alias @Fashionbike hat recht, wenn er sagt, daß die Luft bei gezogenem Bremshebel nicht aus dem Bremskreis entweichen kann. Das ist ja auch absolut logisch, weil ansonsten der hydraulische Druckaufbau nicht möglich wäre.
Damit dieser "Trick" funktioniert, muß nach dem Druckaufbau über Nacht der Bremshebel erst wieder gelöst werden. Nachlaufen kann die Bremsflüssigkeit bei gezogenem Bremshebel nur in den Raum hinter der Primärmanschette und die dafür zuständige Bohrung ist auch tatsächlich die Nachlaufbohrung. Die Luft aus dem Bremskreis entweicht bei der "Trickmethode" erst beim Lösen des Bremshebels über die sogenannte Ausgleichsbohrung und das klappt auch nur dann, wenn sich über Nacht die komprimierte Luftblase bis zum Hauptbremszylinder "hochgearbeitet" hat.
Gruß Wolfi
Edit: Im Anhang die Zeichnung eines Einkreishauptbremszylinders.
Ich klopf da jedesmal vor die Stehleitung dann geht das wesentlich schneller.
Auch lass ich den Bremshebel zurückschnellen um Bewegung rein zu kriegen,meist seh ich dann ob noch Luftblasen kommen.
Die geradeaus Stellung der Lenkstange kann auch helfen.Die fixier ich dann mit zwei Spanngurten wenn ich Alleinunterhalter bin.
Es gibt sogenannte „Dashventile“, welche man anstatt der herkömmlichen Entlüfternippel montieren kann. Die bleiben beim Öffnen dicht. Sie haben innenliegend ein Kugelventil, welches beim Auslassen des Bremshebels, während des händischen Entlüftungsvorganges schließt .
Das heißt : Beim Entlüftungsvorgang reicht es, wenn der Schlauch der Entlüfterflasche auf dem geöffneten Ventil aufgesteckt ist. Die Rückwärtsbewegung der Flüssigkeitssäule (Lufteintrag), wird dabei mittels dem Kugelventil verhindert, sodass die Aufgabe des Monteures nur darin besteht, Breflü nachzufüllen und mit dem entsprechenden Bremshebel zu pumpen.
Das wird oft im Gespannbetrieb verwendet, weil soweit kann sich kein Mensch strecken.
Dabei wäre die Möglichkeit gegeben, etwas schneller zu pumpen, um die Luftblase durchs Omega zu bringen. Wichtig dabei ist, den Hebel nicht unbedingt zurückschalzen zu lassen. Weil dann ist die Schaumbildung abermals vorprogrammiert. Noch wichtiger ist, nach Abschluss der Arbeit, das Ventil wieder zu schließen .
Gruß