Leistungsverlust bei höherer Belastung / Kühlmittel läuft über
Hallo,
ich habe seit dem Kauf meines E 200 (Vormopf, Benziner, Schaltgetriebe, LPG, 261.000 km) vor ca. 1 Monat Probleme. Es wurde vor dem Kauf angeblich die ZKD gewechselt, da der Motor Wasser verbraucht hat.
Der Motor ölt etwas an der Stirnseite, dazu habe ich auch schon einen Thread hier eröffnet:
http://www.motor-talk.de/.../...-stirnseite-motorwaesche-t5854937.html
Nun bin ich in der letzten Woche mal eine Langstrecke gefahren und hatte ziemliche Probleme.
1. Auf der BAB kann ich einen Leistungseinbruch provozieren, wenn ich längere Zeit über 120 kmh fahre. Dann fängt der Motor beim durchdrücken des Gaspedals langsam an zu röhren (ein hohles, sonores Geräusch) was letztendlich dazu führt, dass das Gasgaben nichts mehr bewirkt, der Wagen langsamer wird (langsamer als die LKWs) und er anfängt zu ruckeln. Das passiert auf Benzin UND Lpg und das umschalten bringt dann auch nichts mehr. Nach kurzer Pause und neustart läuft der Wagen dann wieder einigermaßen, allerdings bin ich ab denn nicht schneller als 120 gefahren. Dann gab es auch keine Problem mehr mit dem Wasser (siehe Pkt. 4)
Gebe ich im Stand Gas, ist ab ca. 4000 U/m ein starkes rucken am Motor zu bemerken. (Das könnte eventuell die Gasanlage sein, die dann wieder auf Benzin umschaltet?)
Im Leerlauf ist ein relativ starkes Wackeln des Wagens zu spüren. Der Motor bewegt sich etwas.
2. Die Öllampe leuchtet gerne über eine längeren Zeitraum auf, besonders wenn ich über 100 fahre. Geht auch zwischendurch wieder aus. Seit diesem Monat 5w-30 von Liqui Moly drin. Ölstand steht auf MAX.
3. Die SRS Anzeige leuchtet sporadisch, geht dann aber wieder aus? Manchmal passiert dies exakt parallel zur Ölstandsanzeige.
4. Über den Deckel des Ausgleichsbehälter verliert der Wagen Wasser. Beim öffnen des Deckels ist kein Druck bemerkbar. Die Temperaturanzeige liegt relativ konstant bei kurz über 80 Grad. Der Wagen wird relativ schnell Warm. Bisher habe ich einen Verlust nur nach Pkt 1 festgestellt.
5. Der Vollständigkeit halber: Die Warnleuchte für ein defektes Birnchen leuchtet manchmal. Alle Birnen sind i.O.
Was sollten die nächsten Schritte sein, bzw was sollte ich überprüfen?
a. Kühlsystem abdrücken?
b. Fehlerspeicher auslesen?
c. Deckel vom Ausgleichsbehälter wechseln?
d. Drucktest Zylinder?
e. LMM und/oder Lambdasonde wechseln, KAT zu?
f. Ölstandssensor wechseln?
g. Verschrotten?
Gruß
ellwe
Beste Antwort im Thema
Ich will dir ja die Freude am Teiletauschen nicht nehmen - aber bevor ich da soviel Zeuch käufte, würde ich mal checken ob da nicht ein Riss im Zylinderkopf ist.....
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26 Antworten
Moin,
Bevor ich irgendetwas an dem Auto reparieren würde, würde ich zwingend prüfen, ob der Gaul nicht schon tot ist.
Mach einen Kompressionstest, eine Druckverlustmessung und lass den Öldruck prüfen. Die "Öllampe" kommt bei mangelndem Öldruck.
Wenn bei diesen 3 Tests alles im grünen Bereich ist, dann erst würde ich weitere Schritte einleiten.
Deiner Beschreibung nach klingt es, als sei der Wagen am Ende und es klingt auch so, als sei genau das der Grund des Verkaufs gewesen.
Was für eine Gasanlage ist verbaut?
Mfg
Bene
Hi benedasbrot, danke für deine Einschätzung. Verbaut ist eine Autronic Mistral II Anlage.
Der Wagen hat meines Wissens nach keinen Öldrucksensor oder?
Das wäre mir neu, wenn der M111 keinen Öldrucksensor mehr hätte. Auch wenn Mercedes sich von der Anzeige getrennt hat beim 210er, so ist die Überwachung des Öldrucks dennoch nicht abgeschrieben.
Ich gucke mal im epc nach.
Mfg
Bene
Edit: Habe nachgesehen. Hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten, aber die haben den Ölwarnschalter bei dem Evo tatsächlich wegrationalisiert und gegen eine Schraube ersetzt. Du hast also Recht! Dennoch würde ich dem Motor vor weiteren Schritten auf seine mechanische Gesundheit überprüfen (lassen).
Ist das denn schon der Evo? Beim Vormopf?
Da scheint mehr im Argen zu sein. Prüf zunächst das was du selbst kannst. Dann evtl. mal beim Freundlichen auslesen lassen.
Zu 1 im Stand dreht der Motor doch eh nicht höher, meine ich mal gelesen zu haben.
Zu 3 auch mal Massepunkte checken
Zu 4 ist eine Dichtung im Deckel? Mal anderen Deckel probieren.
5 würde ich erstmal nicht beachten. Dann mal nach der Kennzeichenbeleuchtung schauen.
Nein, das ist meines Wissens nach nicht der Evo. Der Evo ist doch der Motor mit Kompressor, oder?
Der Bosch Dienst hat die Fehler ausgelesen und für die weiter Aufzeichnung gelöscht. Herausgekommen ist folgende Liste
057 | Motorölsensor: Ölstand | zu niedrig
080 | Katschädigende Aussetzer | erkannt
082 | Katschädigende Aussetzer Zylinder 3 | erkannt
006 | Temperaturfühler Luft | Unterbrechung/Schluss
004 | Luftmassenmesser | Signal ausser Bereich
023 | Gemischadaption 1 (adaptiv) | Außer Sollbereich
081 | Katschädigende Aussetzer Zylinder 1 | erkannt
084 | Katschädigende Aussetzer Zylinder 2 | erkannt
LMM habe ich zum Test mal abgesteckt, der Fehler kann also daher kommen. Sitzt der Temperaturfühler im LMM? Dann wäre das auch logisch.
Ölstand ignoriere ich erstmal, da der Peilstab etwas anderes sagt.
Ich werd jetzt erstmal mit dem Einfachsten beginnen und die Zündkerzen wechseln. Ein Drucktest steht auch noch aus.
Kühlmittel läuft über heißt für mich: Kompression im Kühlkreislauf = Kopfdichtung (mindestens).
Gemischadaption kann eine Luftundichtigkeit im Ansaug-/Abgastrakt sein, oder aber eine mangelhafte Einstellung der Gasanlage.
Zündaussetzer auf fast allen Zylindern spricht m.E. eher gegen ein Zündproblem.
Mfg
Bene
Ich hab Zündkerzen und Luftfilter gewechselt. DerLuftfilter war ziemlich dreckig- Danach ist das Problem des Leistungsverlustes eher noch größer geworden. Jetzt tritt es schon unter 100 km/h auf.
Danach habe ich Probeweise den Luftmassenmesser einer C-Klasse W202 (EZ 1998, Diesel, Schalter, 125 PS) eingebaut. Der LMM müsste baugleich sein, äußerlich ist er es auf jeden Fall. Nach dem Einbau ist der Wagen zwar gestartet, aber beim Gasgeben ist er sofort ausgegangen. Sehr komisch.
Heute habe ich noch das Kühlsystem gespült und dabei festgestellt, dass die Wasserpumpe nur noch sehr wenig pumpt. Das könnte eventuell das Überlaufen erklären, da erst vor kurzem das komplette Kühlmittel rausgekommen ist und dann eventuell der Kreislauf erst unter Volllast richtig entlüften konnte. Neuer Deckel auf dem Ausgleichsbehälter ist auch drauf.
Der momentane Fehlerspeicher hat nur noch den Ölstandssensor angezeigt, bin aber auch noch nicht so viel Volllast gefahren, dass der Wagen garnicht mehr von der Stelle kam, sondern habe immer sehr sanft beschleunigt.
Ich hab die Schläuche der KGE und eine neue Dichtung des Ansaugkrümmers bei MB bestellt, einen neuen LMM von Bosch und eine Lambdasonde ebenso (nur nicht bei MB).
Drucktest steht immer noch aus.^^
Ich will dir ja die Freude am Teiletauschen nicht nehmen - aber bevor ich da soviel Zeuch käufte, würde ich mal checken ob da nicht ein Riss im Zylinderkopf ist.....
Ein neuer Luftmassenmesser ist drin. Dabei habe ich festgestellt, dass der alte wohl nicht von Bosch oder Mercedes (kein Stern oder dergleichen drauf) ist. Ich bin bisher nur ca. 20 km Autobahn bei Geschwindigkeiten bis 170 kmh gefahren, ohne das es zu Zündaussetzern kam. Der Motor fühlt sich aber bei höherer Geschwindigkeit immer noch sehr schwach an und wird bei Volllast ziemlich laut. Im Stadtverkehr und auf der Landstraße fährt er sich sehr gut.
Vor drei Tagen habe ich bemerkt, dass das Auto im Stand rasselt, was sich verdächtig nach dem Kat anhört. Könnte der sich durch die Fehlzündungen und damit verbundenem nicht verbranntem Sprit/Gas verabschiedet haben?
Klopf doch mal dagegen, wenn es dann klappert ist der Kat hin. Und ja, wenn die Bestandteile des Kats den Ausgang versperren schwindet die Leistung...
Kat ist definitiv kaputt. Ein neuer ist auf dem Weg.
Meine Empfehlung:
Deckel von Kühlmittelbehälter öffnen, Manometer anschliessen, den Motor im stand ca 15-20 Minuten laufen lassen.
Wenn der Druck deutlich über 0,5 Bar steigt, dann ist Kopfdichtung und/oder Kopf platt.
Das ist die günstigste und schnellste Alternative.
Falls es Defekt ist: Auto zum günstigen Preis ins Netz stellen, auf die Mängel hinweisen und weg damit.
Das ist das Beste was du machen kannst.
Es sei denn du bist in der Lage ein Austauschmotor vom Schrottplatz für 250€ zu kaufen und nächste WE den alten raushängst und den neuen gebrauchten reinhaust. Natürlich die alte Ansaugbrücke übernehmen, da du sonst den nächsten wegen der Gasanlage durchlöchern müsstest, wofür eine Schablone verwendet werden sollte.
PS: Bei günstigen Autos bevorzuge ich immer einen ATM, da die Ersatzteile nichts kosten.
Habe am vergangenen Donnerstag einen E36 316i Motor für 150€ gekauft, da der Wagen von dem Bruder meines Kollegen einen Kopfschaden hatte. Samstag eingebaut und das ding läuft wieder Top.
Den alten Motor zu reparieren wäre teurer und aufwendiger (planschleifen, Dichtungen, ZK etc)