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Lenkerbruch bei ZX-10 (Superbike Lenkerumbau)

Kawasaki ZX 10
Themenstarteram 13. Juni 2020 um 22:28

Hallo zusammen

Da sich Superbike-Lenkerumbauten bei der ZX-10 Tomcat (1988-1990) einiger Beliebtheit erfreuen, möchte ich euch das heutige Ereignis nicht vorenthalten:

Mir ist heute an meiner Kawasaki ZX-10 (Bj 1988) ein Hager HAG-1-2 Superbikelenker auf der linken Seite ohne jegliche Vorwarnung wie ein Strohhalm an der Lenkerbrücke abgeknickt und komplett durchgebrochen (siehe Foto). Glücklicherweise ist es nicht beim Fahren sondern kurz nach der Fahrt beim Rangieren passiert. Ein saudummes Gefühl ist es trotzdem, wenn sich die Maschine mit ihren fast 300kg aufgrund der “Plötzlichkeit” (man kann schlicht in den paar hunderstel Sekunden gar nicht reagieren) erst einmal wenig elegant seitlich langlegt. Dazu kommt der unterbewusste Schock wenn man realisiert, dass es genau so gut mitten in der Fahrt hätte passieren können. Ich tippe auf einen Ermüdungsbruch, denn Rost ist weder innen noch aussen erkennbar.

Fazit: Schutzengel war im Dienst, trotzdem ist ein Teil der Verschalung zum Teufel, es gab keine vorherigen Warnsignale.

Daher ein paar Tips, falls ihr auch einen Superbike-Lenkerumbau habt (insbesondere, wenn es auch ein HAG-1-2 ist):

- Im Stand vor der Anfahrt (am besten auf dem Hauptständer falls vorhanden) den Lenker beidseitig belasten, auf Knack- und Knarzgeräusche achten. Er darf auf keinen Fall irgendwo spürbar nachgeben.

- Lenkkopflager regelmässig erneuern. Ein “kaputter” Lenkkopf überträgt noch mehr Vibrationen, was zu vorzeitigen Ermüdungsbrüchen führen kann.

- Alle paar Jahre den Lenker von der Brücke trennen und nachschauen, ob sich Rost oder Haarrisse gebildet haben – ist bei lackierten Lenkern natürlich schwierig zu erkennen. Beim Wiedereinbau unbedingt auf das Anzugsdrehmoment der Schrauben an der Gabelbrücke achten, das Lenkrohr nicht übermässig quetschen.

- Den Lenker nach Stürzen (auch aus dem Stand) unbedingt erneuern, ansonsten alle 10-15 Jahre. Kostet nicht die Welt und man ist wieder auf der sichereren Seite. Insbesondere bei älteren Bikes aus 2.,3.,4.,... Hand. Man weiss ja teilweise nie, was mit der Maschine vorher war.

Im übrigen ist nach einem derartigen Lenkerbruch ausserhalb der gesetzlichen Gewährleistung (vorbehaltlich darüber hinausgehender freiwilliger Garantiebedingungen) rein rechtlich nichts zu machen. Bleibt nur die Kulanz des Herstellers (bspw. kostenloser Ersatzlenker), wobei man sich natürlich die berechtigte Frage stellen muss, ob man dem betroffenen Hersteller nach so etwas überhaupt noch vertrauen möchte.

Liebe Grüsse und allzeit sichere Fahrt

TheHero

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16 Antworten

Gumo,

Na dann herzlichen Glückwunsch das du da heil geblieben bist.

Oder das Motorrad wurde öfters mal per hänger transportiert und schön am lenker oder griff fest gezurrt.

 

Mfg Mirko

Kannst Du ein viel größeres Bild der "Bruchstelle" posten?

Wie lange hast Du das Krad schon?

Zitat:

@Datschi0825 schrieb am 14. Juni 2020 um 10:24:54 Uhr:

Kannst Du ein viel größeres Bild der "Bruchstelle" posten?

Hi. Das würde mich auch sehr interessieren, denn die Bruchstelle sieht fast so aus, als wäre der Lenker mal zusammengeschweißt worden! Kann aber auch durch das Bild täuschen!

mfg

Zitat:

@kawastaudt schrieb am 14. Juni 2020 um 12:11:18 Uhr:

Zitat:

@Datschi0825 schrieb am 14. Juni 2020 um 10:24:54 Uhr:

Kannst Du ein viel größeres Bild der "Bruchstelle" posten?

Hi. Das würde mich auch sehr interessieren, denn die Bruchstelle sieht fast so aus, als wäre der Lenker mal zusammengeschweißt worden! Kann aber auch durch das Bild täuschen!

mfg

Wow, was gute Augen! Du hast Recht, irgendwie sieht das eigenartig aus! Ich musste das jetzt erstmal größer ziehen ........ Gleitsicht oder Jim Beam, keine Ahnung :p

Zitat:

@petehartmann schrieb am 14. Juni 2020 um 14:34:38 Uhr:

 

Wow, was gute Augen! Du hast Recht, irgendwie sieht das eigenartig aus! Ich musste das jetzt erstmal größer ziehen ........ Gleitsicht oder Jim Beam, keine Ahnung :p

Ich bin vom Fach, sozusagen, was die Schweißerei angeht! Augen sind leider nicht mehr so gut :-(

mfg

eigentlich warte ich ja noch auf die Stellungnahme des TE mit dem ganz fürsorglichen Schutzengel

Sieht wirklich so aus wie geschweißt... dass Material müsste doch ringsherum eine Stärke haben...

Was mir da jetzt gerade einfällt, hast den Lenkerumbau selbst gemacht, oder schon so gekauft?

Themenstarteram 15. Juni 2020 um 15:40

Hallo zusammen

Hier ein paar Antworten auf eure Fragen:

Ich habe das Bike seit März, wo es vor der Zulassung wegen langer Standzeit (mehr als 4 Jahre seit der letzten Prüfung) nochmal zwingend zur Motorfahrzeugkontrolle (die “Schweizer HU”) musste. Diese dauert bei derart alten Fahrzeugen (Veteranen) zudem länger und ist gründlicher. Weder ich noch der MFK-Prüfer haben am Lenker irgendetwas festgestellt. Der Lenker war bereits drauf als der Vorbesitzer das Krad erworben hatte (ich vermute mal 15 Jahre oder länger).

Nun der Hammer, nachdem sich mein absoluter Vertrauensmechaniker das ganze angeschaut hat:

Der Lenker hat klare Anzeichen, dass er bereits zuvor mal verbogen war (Sturz, Anprall, falsch niedergezurrt beim Transport,...) und anschliessend wieder zurechtgebogen wurde. Ich bin sprachlos, was für ein himmeltrauriger debiler Sauhund macht sowas guten Gewissens?! Das ganze hätte mich als dreifachen Familienvater ohne jedes Verschulden ins Krankenhaus oder gar unter die Erde bringen können! Dem Vorbesitzer habe ich jedenfalls etwas gehustet (er möge auch seinem Vorbesitzer meine Verachtung ausrichten).

So kostet’s mich glücklicherweise “nur” ca. 220 Franken für die Montage eines neuen Lenkers (+ evtl. 100 Fr. für die Eintragung eines neuen Lenkers in den Fahrzeugschein, falls das gebrochene Modell seiens Hersteller nicht mehr verfügbar wäre).

Deshalb: Augen auf beim Gebrauchtkauf und nehmt das Bike auch abseits der “üblichen Verdächtigen” (Bremsen, Batterie, Räder, Antrieb, Alter/Laufleistung) auch beim Lenker gründlich unter die Lupe – ruhig mal auf der Lenkgabel “herumturnen” (während das Krad auf dem Hauptständer steht, versteht sich). Ein intakter Lenker hält das problemlos aus.

Allzeit gute Fahrt!

Oha...., wobei beim festzurren? Oder doch eher einen Umfaller gehabt... aber gerade biegen und Gut ist, dass geht gar nicht, egal wie es nun passiert ist... das ist höchst Fahrlässig!!!! Nur Anzeigen ohne Beweise wird auch schwierig...

Themenstarteram 15. Juni 2020 um 16:25

Für mich als Gelackmeierten ist ja auch irgendwie irrelevant wie es passiert ist – besonders jetzt da ich diese Botschaft mit intakten Fingern und aufrechter Körperhaltung tippen kann – aber ein schaler Beigeschmack und ein gewisser Vertrauensverlust in das Krad ist halt schon zurückgeblieben. Ich werde versuchen, diesen Vertrauensverlust mit der Zeit in einen gesunden Respekt vor den Tücken der Technik eines immerhin schon 30 Jahre alten Bikes umzumünzen :-)

Beweisen kann man’s ohnehin nicht und da (glücklicherweise) kein Personenschaden vorliegt, würden Polizei und Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen Geringfügigkeit erwartungsgemäss schnell wieder einstellen.

Wahrscheinlich....

Zitat:

@TheHero schrieb am 15. Juni 2020 um 17:40:42 Uhr:

Der Lenker hat klare Anzeichen, dass er bereits zuvor mal verbogen war

Geschweißt oder nicht geschweißt? Das würde mich noch interessieren!

Auf jeden Fall veranteortungslos, sowas zu machen. Ist ein Alulenker, richtig?

 

Mfg

Themenstarteram 16. Juni 2020 um 8:07

Das Bike ist jetzt erstmal beim Mechaniker, ich schaue, dass ich bei Gelegenheit noch ein paar Nahaufnahmen machen kann bevor der alte Lenker im Altmetall landet.

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