Lenkgetriebe Nachstellen- selbst gemacht
Erneut ein Hallo an die Audigemeinde!
Heute geht es um das Lenkgetriebe, welches oft nach 200.000km Spiel bekommt und es fast alle einfach als "normal" akzeptieren.
EINLEITUNG:
Ich habe lange gesucht und nur kaum Threads gefunden wo zudem viel Halbwissen oder gar keine Erklärung oder Anleitung drin war. Zudem seit 2011 nicht mehr aktualisiert. Darum habe ich mir mal wieder vorgenommen meine Erfahrung hier zu Teilen. Zudem habe ich traurigerweise viel zu Oft gelesen, dass neue Lenkgetriebe verbaut wurden obwohl das überhaupt nicht nötig war.
SYMPTOME:
Servopumpe kreischt bei fast Volleinschlag, Lenkung hat Spiel, es Knackst wenn man einen Bordstein eingelenkt hochfährt und die Lenkung hat Spiel wenn man am Rad wackelt.
So wie hier in meinem Video: https://youtu.be/tHSRmtAQ398
DIAGNOSE:
Das Knacken hört man von vorne links, darum habe ich das Axialgelenk der Spurstange und die Spurstangenköpfe geprüft jedoch kam das geräusch nicht daher. Spurstangenkopf kann man aussließen, indem man schaut ob die Spurstange anders Wackelt als der Achsschenkel oder das Geräusch von weiter innen kommt.
Das Axialgelenk kann man ausschließen, (wie in meinem Fall was ich nicht getan habe) indem man Prüft ob das Geräusch auf der anderen Seite ebenfalls so laut zu hören ist.
Zudem habe ich ebenfalls von der Fehlerquelle gelesen, dass die Befestigungsschrauben des Lenkgetriebes sich lockern können, das Erkennt man indem man Prüft ob das Lenkgetriebe beim Lenken wackelt.
ANLEITUNG:
(ich habe einen Allroad 4.2FSI VFL eventuell kann es bei eurem abweichen, generell habt ihr jedoch mehr Platz)
->Auto gerade aus Lenken und vorne Links auf den Wagenheber hochheben, Bock zur Sicherung unterstellen.
->Rad herunter.
->Verkleidung um die Lenkmanschette entfernen durch die 10er Blechschraube rechts und die Plastikniete links.
(BILD 1)
->Einstellschraube Lokalisieren (BILD 2)
->Etwas 2cm breites durch den Flexiblen Teil der Servoleitungen stecken um die obere etwas nach oben zu drücken um dann mit einem 18er Gabelschlüssel an die Einstellschraube zu gelangen (BILD 3).
Ich habe knapp 30cm Hebelweg benötigt ( einen Ringschlüssel im Gabelschlüssel verkeilt ) um die Schraube dann aus dem Handgelenk zu lösen. Sie war nicht sonderlich Fest.
->Das Lenkrad ca. 45° Ruckartig hin und her bewegen um das Klackern zu provozieren und die Schraube in 1/8 umdrehungsschritten fest zu ziehen. Sobald das Klacken weg ist aufhören. Ich habe etwa 1/8 bis 1/6 umdrehung benötigt damit es weg ist.
So wie bei mir: https://youtube.com/shorts/6mwUEa-FBXE?feature=share
->Alles wieder zusammen bauen.
->Probefahrt! Prüft unbedingt das Lenkrückstellmoment, wenn das nicht mehr oder nur schwach gegeben ist, habt ihr die Schraube zu fest gedreht und es entsteht ein sehr hoher Verschleiß im ganzen Servosystem.
FAZIT:
Bitte kauft nicht gleich ein neues Lenkgetriebe, das ist viel zu teuer und aufwendig!
Die arbeit brauchte etwa 1h und kostet keinen Cent!. Bei mir sind dadurch alle Probleme verschwunden, ich wusste nicht einmal dass ich Spiel in der Lenkung habe, jedoch fährt er sich seit dem Nachstellen viel direkter, viel neuer. Er reagiert schon auf kleine Lenkbewegungen, und mein größtes Problem war, dass durch das Spiel die Lenkung auf der BAB vibriert hatte wie eine Unwucht. Seitdem ist es weg.
~LG
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26 Antworten
Erneut ein Hallo an die Audigemeinde!
Heute geht es um das Lenkgetriebe, welches oft nach 200.000km Spiel bekommt und es fast alle einfach als "normal" akzeptieren.
EINLEITUNG:
Ich habe lange gesucht und nur kaum Threads gefunden wo zudem viel Halbwissen oder gar keine Erklärung oder Anleitung drin war. Zudem seit 2011 nicht mehr aktualisiert. Darum habe ich mir mal wieder vorgenommen meine Erfahrung hier zu Teilen. Zudem habe ich traurigerweise viel zu Oft gelesen, dass neue Lenkgetriebe verbaut wurden obwohl das überhaupt nicht nötig war.
SYMPTOME:
Servopumpe kreischt bei fast Volleinschlag, Lenkung hat Spiel, es Knackst wenn man einen Bordstein eingelenkt hochfährt und die Lenkung hat Spiel wenn man am Rad wackelt.
So wie hier in meinem Video: https://youtu.be/tHSRmtAQ398
DIAGNOSE:
Das Knacken hört man von vorne links, darum habe ich das Axialgelenk der Spurstange und die Spurstangenköpfe geprüft jedoch kam das geräusch nicht daher. Spurstangenkopf kann man aussließen, indem man schaut ob die Spurstange anders Wackelt als der Achsschenkel oder das Geräusch von weiter innen kommt.
Das Axialgelenk kann man ausschließen, (wie in meinem Fall was ich nicht getan habe) indem man Prüft ob das Geräusch auf der anderen Seite ebenfalls so laut zu hören ist.
Zudem habe ich ebenfalls von der Fehlerquelle gelesen, dass die Befestigungsschrauben des Lenkgetriebes sich lockern können, das Erkennt man indem man Prüft ob das Lenkgetriebe beim Lenken wackelt.
ANLEITUNG:
(ich habe einen Allroad 4.2FSI VFL eventuell kann es bei eurem abweichen, generell habt ihr jedoch mehr Platz)
->Auto gerade aus Lenken und vorne Links auf den Wagenheber hochheben, Bock zur Sicherung unterstellen.
->Rad herunter.
->Verkleidung um die Lenkmanschette entfernen durch die 10er Blechschraube rechts und die Plastikniete links.
(BILD 1)
->Einstellschraube Lokalisieren (BILD 2)
->Etwas 2cm breites durch den Flexiblen Teil der Servoleitungen stecken um die obere etwas nach oben zu drücken um dann mit einem 18er Gabelschlüssel an die Einstellschraube zu gelangen (BILD 3).
Ich habe knapp 30cm Hebelweg benötigt ( einen Ringschlüssel im Gabelschlüssel verkeilt ) um die Schraube dann aus dem Handgelenk zu lösen. Sie war nicht sonderlich Fest.
->Das Lenkrad ca. 45° Ruckartig hin und her bewegen um das Klackern zu provozieren und die Schraube in 1/8 umdrehungsschritten fest zu ziehen. Sobald das Klacken weg ist aufhören. Ich habe etwa 1/8 bis 1/6 umdrehung benötigt damit es weg ist.
So wie bei mir: https://youtube.com/shorts/6mwUEa-FBXE?feature=share
->Alles wieder zusammen bauen.
->Probefahrt! Prüft unbedingt das Lenkrückstellmoment, wenn das nicht mehr oder nur schwach gegeben ist, habt ihr die Schraube zu fest gedreht und es entsteht ein sehr hoher Verschleiß im ganzen Servosystem.
FAZIT:
Bitte kauft nicht gleich ein neues Lenkgetriebe, das ist viel zu teuer und aufwendig!
Die arbeit brauchte etwa 1h und kostet keinen Cent!. Bei mir sind dadurch alle Probleme verschwunden, ich wusste nicht einmal dass ich Spiel in der Lenkung habe, jedoch fährt er sich seit dem Nachstellen viel direkter, viel neuer. Er reagiert schon auf kleine Lenkbewegungen, und mein größtes Problem war, dass durch das Spiel die Lenkung auf der BAB vibriert hatte wie eine Unwucht. Seitdem ist es weg.
~LG
Hallo !
Wenn das jemand anderes so bestätigen kann nachdem er es gemacht hat, übernehme ich Deinen Beitrag gern in die FAQ.
mfg Senti
Hab ich beim A4 mit Servotronic auch schon vor etlichen Jahren erledigt.
Hier kommt man von Aussen ohne Rückbauen mit einem gekröpften Ringschlüssel ganz gut ran.
War ein 18er und Rechtsgewinde.
Habe ich auch schon hinter mir , ging sehr schwer zu drehen , hat aber wie oben beschrieben sehr gut geklappt
Habs auch diesen Sommer nachgestellt, nachdem alles vorne neu war und die Kiste immer noch gepoltert hat und schwammig gefahren ist. Knapp über 200tkm gefahren
Zitat:
@derSentinel schrieb am 6. Januar 2024 um 14:00:34 Uhr:
Hallo !
Wenn das jemand anderes so bestätigen kann nachdem er es gemacht hat, übernehme ich Deinen Beitrag gern in die FAQ.
mfg Senti
Wurde in die FAQ übernommen !
Zitat:
@derSentinel schrieb am 6. Januar 2024 um 19:10:40 Uhr:
Zitat:
@derSentinel schrieb am 6. Januar 2024 um 14:00:34 Uhr:
Hallo !
Wenn das jemand anderes so bestätigen kann nachdem er es gemacht hat, übernehme ich Deinen Beitrag gern in die FAQ.
mfg Senti
Wurde in die FAQ übernommen !
Yayy, was eine Ehre^^
Wenn das endlich die Unwucht bzw das vibrierende Lenkrad meines S6 behebt, spring ich im Kreis.
Danke für diese tolle Anleitung
Zitat:
@hinkes schrieb am 6. Januar 2024 um 18:17:25 Uhr:
Habs auch diesen Sommer nachgestellt, nachdem alles vorne neu war und die Kiste immer noch gepoltert hat und schwammig gefahren ist. Knapp über 200tkm gefahren
Hallo zusammen,
Leider stellt sich die Schraube immer wieder selbst zurück und das spielt entsteht wieder. Direkt nach nachziehen fährt der A6 super.
Aber über einige Wochen wird es wieder mehr mit dem Spiel. Hat jemand eine Idee wie man die Schraube in der nachgestellt Position fixieren kann?
Wie sieht es aus wenn die Schraube entfernt wird und ggf mit Schraubensicherung eingesetzt wird? Fällt da was auseinander? Hat jemand mal ein ausgebautes Lenkgetriebe dahingehend angeschaut?
@hinkes
Naja, eventuell kannst du die Schraube nur lose schrauben und dann einen Tropfen Schraubensicherung dran machen.
Mittelfest aber bitte sonst bekommst die nicht mehr so einfach auf.
Das sollte funktionieren.
L.G.
So war meine Idee, muss nur schauen wo da das Gewinde sitzt und wie man rankommt
Von der Sache her ist hinter der Schraube ein Kolben, welcher die Zahnstange mit dem nachstellen weiter an die Spindel drückt.
Die Schraube sollte an sich auch eher keine klassische schraube mit gewindebolzen sein, sondern eher eine Art Deckel mit 4 bis 5 Gewindegängen.
Gib mal bei Google "Lenkgetriebe Reparatursatz" ein, da wird es ein wenig ersichtlich und verständlicher.
Wichtig wäre, dass der Kolben nicht herausfällt!
Jene hat zwei bis 3 Dichtringe im Schaft, die wenn möglich mit steigendem alter nicht über den Schaftgrad hinausgezogen werden sollten.
Das wird dann vermutlich nicht mehr dicht.
Im eingebauten Zustand eine nicht ganz so einfache Aufgabe.
Meist ist das Problem, das die Zahnstange verschleißt. Natürlich nicht gleichmäßig. Mehr in der bevorzugten Stellung, geradeaus. Eine Abnutzung der Lager und des Ritzels kann man nachstellen. Eine ungleichmäßige verschlissene Zahnstange nicht. Ist das Spiel in der Mitte weg, klemmt es an den Enden und umgekehrt.
Ein Versuch ist es trotzdem Wert. Auf alle Fälle über den gesamten möglichen Lenkbereich testen!!!
So, was sich da genau im Lenkgetriebe wo abnutzt ist mir schon klar. Nach gefühlvollen Anziehen und testen und nochmal etwas nachziehen oder lockern funktioniert das ja erstmal. Beim ersten Mal nachstellen hab ich erstmal in die falsche Richtung gedreht, ggf ist die Schraube, der Deckel seither etwas leichtgängiger.
Bevor ich jetzt aber das lenkgetriebe tausche, hab ich mal mein Glück versucht.
Ich hab mit dem Endoskop Bilder gemacht, ist aber schneller und einfacher das mit dem Handy abzuknispen.
Also den Deckel etwas geöffnet, bis per Endoskop Gewindegänge sichtbar waren. Dann mit Spritze und Applikationskanüle (musst ich leicht biegen) mit Hilfe des Endoskopes etwas Schraubensicherung Mittelfest am Gewinde appliziert. Ich kann sagen, der Fummel und Fluchfaktor ist sehr hoch....
Dann woeder zugedreht und eingestellt, am Ende einen Tropfen Schraubensicherungslack dran.
Probefahrt, nochmal minimal gelockert, passt erstmal soweit. Auto darf jetzt heute mal stehen bleiben damit die Schraubensicherung eine Chance hat ihren Job zu machen.
Wir werden sehen obs geholfen hat.