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Lenkmanschetten Golf 4 (z.B. SDI) - Wie richtig = unbeschädigt = erfolgreich montieren?
Hallo.
(Ich habe eben das Forum nach Lenkmanschetten durchsucht und für mich nichts Brauchbares gefunden [oder ich hatte ein Brett vor'm Kopf]. Deswegen frage ich jetzt einfach mal....)
Fahrzeug:
2001er Golf 4 SDI
Lenkgetriebe:
1J1 422 075 K
(also Standard ab Werk = ohne Tunings etc.)
Reparatur-Material:
Alles an Werkzeug (außer Manschetten-Spreizer) ist da.
FeBi Bilstein Reparatur-Komplett-Satz (Kugelköpfe + Stangen + Manschetten + Klemmschellen).
Da ich kein Fan von Klemmschellen bin, werde ich Schraubschellen nutzen (sind da).
Mechaniker:
Ich.
Lenkmanschetten selbst (!!!) habe ich noch nie zuvor gemacht, bin kein Mechaniker.
Ich nutze folgendes Anleitungs-Video:
Problem:
Es klappte bisher alles - gemäß Video - super.
(Ja, die Drehmoment-Werte - 75Nm am Lenkgetriebe, 56Nm am Kugelkopf/Kontermutter - kenne ich.)
++ Haken 1: ++
(Davon haben die im Kolbenfresser TV Video nix gesagt....)
Die Lenkmanschetten auf's Lenkgetriebe drüber stülpen - da brichste Dir die Finger.
Mit 2 Leuten haben wir 2 Tage = 1x 3 und 1x 2 Std. dran gesessen.
Dann waren die Lenkmanschetten endlich drauf.
Yeeeeaaaaaahhhhh!
Frage zu Haken 1 ==> Gibt es einen Trick, wie man die einfacher drauf kriegt?
Mit WD40 einsprühen bringt nix.
Mit säurefreiem Schmierfett von Prestol einschmieren bringt nix.
Beides probiert.
++ Haken 2: ++
Da hatten wir die Drecksteile gerade drauf und wuuuuuunderschöööööön mit Schraubschelle am Lenkgetriebe justiert.
So weit so gut.
Aber dann justierte ich die Lenkmanschetten an der Spurstange/Axialstange an der vorgesehenen Position (denke/hoffe ich).
Und ich zog die Schraubschellen auf der Spur-/Axial-Stange soweit fest, daß sich nichts mehr bewegen konnte.
Dann drehte ich das Lenkrad auf Mittel-/Geradeaus-Stellung.
Um die Kugelköpfe zu montieren.
Und erlitt einen Herzinfarkt.
Denn die Lenkmanschetten zerquetschten sich = zerrissen fast.
:-/
Ich hätte gestern Abend kotzen/heulen/schreien können.
Eigentlich wollte ich mir 2 neue Lenkmanschetten besorgen, aber ich erhielt so widersprüchliche Aussagen zum zerquetschen der Lenkmanschetten....
FeBi Bilstein sei enger, Spidan sei weiter....
Spidan sei hochwertiger als FeBi....
Andere sagten, FeBi sei hochwertiger als Spidan....
Ja nee, tilt error.
Was denn jetzt?
Beschluß:
Ich nehm die Alten (Neue kommen später irgendwann mal drauf....).
==>
Ich habe hier noch die 2 alten Lenkmanschetten (sind intakt) liegen.
Und ich habe hier noch ein Reserve-Lenkgetriebe, wo die Spurstangen samt Manschetten ebenfalls dran sind - intakt.
Ich habe also nur noch 2 Versuche je Seite, bevor ich Neuteile-Nachschub ranschaffen muß.
Bevor ich da aber jetzt dran gehe, frage ich erstmal Euch hier, was Ihr mir zu meinen beiden Problemen sagt.
Nochmal meine 2 entscheidenden Fragen:
1.)
Gibt's nen Trick, die Lenkmanschetten einfacher über's Lenkgetriebe zu kriegen, wo man kaum Finger-Spielraum hat?
2.)
Was machte ich falsch = wie verhindere ich, daß meine montierten Lenkmanschetten zerquetschen/zerreißen?
Es wäre echt toll, wenn ich da ein wenig Schützenhilfe von Euch kriegen könnte....
:-)
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15 Antworten
!!! Update !!!
(In der Annahme, daß noch Andere wie ich das Problem hatten/haben/haben werden....)
Nachdem ich grad wieder mal an meinem Kotflügel (ja, ist ausgebaut) am rumlackieren war, hatte ich Leerlauf.
Wer mich kennt, weiß, daß ich irgendwann ungeduldig werde.
Somit machte ich gerade wieder an meinen Lenkmanschetten rum.....
....und erwischte augenscheinlich das ultimative (und im Kolbenfresser TV verschwiegene) BullsEye!!!
Doch von Anfang an....
Die beiden versauten Lenkmanschetten baute ich vor einigen Stunden bereits aus, richtete sie (daß sie wieder ordentlich aussahen) und klemmte sie in meinen Schraubstock (gerade so, daß sie wie eine Ziehamonika/Akkordeon etwas zusammengedrückt = auf Spannung, aber nicht verbogen/verformt sind) ein.
Seitdem vergingen ca. 4 Stunden.
Gegen ca. 23:50 (nach dem rumlackieren) holte ich sie raus und betrachtete sie.
Ich dachte mir:
Ja, die sehen ja eigentlich noch ganz gut aus, die könnten's überstanden haben.
(Dazu gleich mehr....)
Mein eiserner Wille, die Lenkmanschetten heute doch noch irgendwie drauf zu kriegen, trieb mich dazu, es nochmal zu versuchen.
Ich ging hin, putzte die Lenkmanschette VL sauber und zog sie auf die fertig montierte = einsatzbereite Spurstange/Axialstange VL auf (die Spureinstellungsmutter hatte ich natürlich vorher runter genommen).
Das Hirn qualmte.
Dann kam ich auf die Idee, die KLEINE Schraubschelle bereits so an der Lenkmanschette und der Axialstange/Spurstange auf der vorgegebenen Position bombenfest zu verschrauben, daß die Lenkmanschette sich nicht mal bei Überschlag mehr 1mm rühren konnte.
Gesagt, getan.
Nun lenkte ich das Lenkrad vom Golf (es war voll nach rechts eingeschlagen) 1-2cm nach links.
Ich runter in die Unterboden-Windungen des Motor-Raumes und die Lenkmanschette (Lenk-Getriebe-Seite) beobachtet/vorsichtig geführt.
Zurück an's Lenkrad, weitere 1-2cm nach links.
Zurück in die Unterboden-Windungen, Lenkmanschette führen.
Zurück an's Lenkrad, weitere 1-2cm nach links.
Zurück in die Unterboden-Windungen, Lenkmanschette führen.
Lenkrad.... Lenkmanschette.... Lenkrad.... Lenkmanschette....
Das ganze gefühlt 196 mal.
Bis das Lenkrad ganz nach links eingeschlagen war und ich plötzlich ein "Pfffffffllllllsch-Plopp!!!" hörte!
Ängstlich schaute ich auf die Lenkmanschette, kontrollierte sie und staunte!
Die saß!!!
Die saß tatsächlich überall voll und ganz drauf!!!
140-Dezibel-Jubel!!!
Ich:
GROßE Schraubschelle geputzt, vorsichtig auf Spurstange/Axialstange VL aufgezogen, weiter auf Lenkmanschette übergestreift (und zwar so, daß sich der Kopf der 7er-6kant-Schraube ÜBER der Lenkmanschette in FAHRTRICHTUNG befindet! Grund: Dann brauch ich die Ratsche nicht um 24 Ecken zu führen und komm besser dran).
Kontrolle, ob Schraubschelle ordentlich auf Lenkmanschette sitzt.
Ja, tat sie.
==> Festziehen!
(Mein rechter Arm umschlang das Federbein und die Hand hielt die Schlauchschelle so, daß die Schraube schön auf Position 11-Uhr saß, meine linke Hand - Shit! Bin Rechtshänder! Grrrr! - zog die 7er-6kant-Schraube fest.)
Erneute Lenkmanschetten- und Schraubschellen-Kontrolle!
==> 140-Dezibel-Jubel, sitzt perfekt.
Ich:
Lenkmanschette entspannen! Lenkrad auf "Ich-fahr-geradeaus" zurück drehen (knapp 2 Umdrehungen).
"Pfffffffllllllsch-Plopp!!!"
Ich:
Ist jetzt nicht wahr, oder?!?
Ich kontrollier die Lenkmanschette.
Sitzt perfekt, mit nur einem Schönheits-Fehler.
Man betrachte die beiden Bilder unten im Anhang.
Die Lenkmanschette ist wieder "etwas zerknautscht".
:-/
Der Verstand sagt mir:
Das kann nicht gut sein.
Daher meine Frage:
Habe ich Hein Blöd wieder irgendwo Sch*** gebaut?
Oder hab ich's richtig gemacht, hätte aber nicht die bereits einmal zerknautschten Lenkmanschetten richten und wieder verwenden dürfen?
Haben die eigentlich eine Entlüftungsbohrung? Oder geht die Luft durch die Öffnung wo die Schelle sitzt?
Theo
"Pfffffffllllllsch-Plopp!!!"
Ach ich würde dir gerne mal bei der Arbeit zusehen und vielleicht sogar ein Filmchen mit Ton aufnehmen. Das würde der Renner im Netz.
Theo
@Abknipser (Theo):
Ja, das Video wäre ein Burner!
Die Leute hätten oft was zu lachen - und wenn es nur mein mit zertrümmertem Spiegel, Plastikstange und Karosserie-Kleber selbst gebautes "Um-die-Ecke-guck-Werkzeug" ist, meine von Flucherei geprägten Gespräche mit dem guten SDI sind und (wenn man vom Fach ist) wie lange ich für was im Vergleich zum Fachmann brauche!
:-)
Aber - es geht sich natürlich primär um ernsthaft-hochwertige = zum gewünschten Ergebnis führende Arbeit, denn hiervon hängen letztendlich Menschenleben (meines und die Leben aller im 50- bis 200m-Umkreis) ab.
@das-markus
Nein, diese Entlüftungsbohrung haben die Lenkmanschetten, soweit ich das richtig gesehen habe, nicht.
Wenn die Lenkmanschetten dies hätten, das wäre (denke ich) auch tödlich für die Axial-Gelenke/Spurstangen.
Denn:
Man vergleiche bitte mit "Sex am Sandstrand".
Wenn da Sand ins "Getriebe" kommt, dann tut das früher oder später höllisch weh und es wird sicherlich wund(/blutig).
Übertragen auf die Lenkmanschetten (und auch auf die Achsmanschetten) bedeutet dies:
Da ist Hochpräzisionstechnik, welche über (Kugel-)Gelenke läuft und oftmals Höchstarbeit leistet.
Also wollen die Dinger Staub-/Sand-/Schmutz-frei gehalten und gut geschmiert werden.
Kommt da beispielsweise Sand rein, so wirkt er wie Schmirgelpapier/Schleifpapier und das ist (Verschleiß förderndes) Gift für jene (Kugel-)Gelenke.
Darum müssen Lenk- und Achs-Manschetten dicht sein bzw. absolut dicht montiert werden.
(Deswegen traue ich Schraubschellen auch mehr zu als Klemmschellen oder dem von Einigen tatsächlich angewendeten Kabelbinder.)
Dazu kommt noch:
Jenes Schmierfett kann a die Umwelt beeinträchtigen, da es ein chemisch-mineralisches (?) Produkt ist; TÜV und Polizei sind mit undichten Manschetten daher auf gar keinen Fall einverstanden.
Und:
TÜV und Polizei argumentieren (berechtigt):
Undichte Manschetten können eine Unfall-Ursache darstellen (wenn eine Undichtigkeit zu einem Defekt führt und der Golf 4 SDI bei 170km/h plötzlich ne Schmeiß-den-Anker-raus-Bremsung hinlegt, schleudert, nicht mehr lenkt oder sonstwas).
Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, daß da Entlüftungslöcher (auch nicht winzig mikroskopisch klein) sind, zumal ich keine gesehen habe.
Berechtigte Frage:
"Wie kann dann der Zihamonika-Effekt (zusammen pressen und auseinander gleiten im montierten Zustand) funktionieren?"
(Diese Frage ist was für die absolut ausgebufften Techniker und Ingenieure hier!)
Keine Ahnung - Es funktioniert einfach.
@das-markus
Wie kommst Du auf die Entlüftungslöcher-Frage?
Hast Du Probleme bei der Montage?
Ich habe es mittlerweile hingekriegt, warte aber noch das Urteil meines Prüfers ab, bevor ich hier die (man nehme mich als Beispiel) Idioten-sichere Anleitung abdrucke.
Nene. Ich frage deshalb, weil irgendwie ein Druckausgleich stattfinden muss. Weil du immer wieder etwas von "flopp" Geräusche schriebst.
Zitat:
@das-markus schrieb am 26. Februar 2023 um 21:02:08 Uhr:
Nene. Ich frage deshalb, weil irgendwie ein Druckausgleich stattfinden muss. Weil du immer wieder etwas von "flopp" Geräusche schriebst.
Das war das Geräusch des "Auf-das-Lenkgetriebe-Rutschens" bzw. das "Von-dem-Lenkgetriebe-Rutschen".'
Mein Prüfer sagte zu mir, als ich ihm per WA ein Bild der Zahnstange schickte (ob die so bräunlich noch ok wäre), daß ich diese mit WD40 + fusselfreiem Lappen reinigen und dann mit meinem (säurefreiem) Schmierfett + Fettpresse vollpumpen soll. Auch das Kugelgelenk sollte ich sehr üppig nachfetten, gern die Lenkmanschette zu etwa einem Viertel mit Fett vollpressen, damit eine wirklich gute Schmierung da ist.
Also tat ich es so.
(WD40 über 24 Std. Mehrfach-Behandlung, danach war die Zahnstange wieder fast blank.)
Ihr könnt Euch also vorstellen, daß alles in Schmierfett ersoff.
Man hörte es wirklich schmatzen und ploppen, als die Manschette auf die Lenkgetriebe-Nase drauf/runter rutschte.
Lenkung mit oder ohne Servo ?
Ich ahne schreckliches.
AEG
Zitat:
@AEG47 schrieb am 26. Februar 2023 um 22:21:52 Uhr:
Lenkung mit oder ohne Servo ?
Ich ahne schreckliches.
AEG
Servo.
Was genau ahnst Du?
Entweder habe ich die letzten 15 Jahre gepfuscht oder man macht es wirklich nicht...ich habe noch nie gesehen das jemand die Lenkmanschette mit Fett füllt geschweige denn habe ich das damals so gelernt.
Zitat:
@CorvoN1 schrieb am 27. Februar 2023 um 15:04:55 Uhr:
Entweder habe ich die letzten 15 Jahre gepfuscht oder man macht es wirklich nicht...ich habe noch nie gesehen das jemand die Lenkmanschette mit Fett füllt geschweige denn habe ich das damals so gelernt.
Ich bin kein Mechaniker.
Ich verweise hierzu wie gesagt auf meinen Prüfer bzw. auf dessen Anweisung.
(Ich hatte schon etliche Prüfer bei etlichen Fahrzeugen.
Aber der hier ist ein Bilderbuch-Prüfer!
Hat meine 3 Kompetenz-Test's bestanden, gibt WhatsApp-Support wenn er Zeit hat, steht auf alten Stahl statt neues Playstation-Plastik, hat die richtige Einstellung zu den Grünen, fährt etwas mir sehr sympathisches Stählernes, ist hier in der Region einer der Größeren & Beliebteren....
Wieso sollte ich dessen Anweisungen in Frage stellen?
Erklärt und belegt es mir.)
Ich habe damals auch etwas Kettenfett hineingesprüht. Das kann nicht schaden. Fett verdrängt Wasser.
Nochmal zur Entlüftungsbohrung:
Habe gelesen wenn die Manschette keine Öffnung hat, dann muss das Lenkgetriebe eine Entlüftung haben.
Hauptsache das Fett setzt die Entlüftung nicht zu.
Etwas Kettenfett ist aber was anderes als die Manschette mit Fett zu füllen.
By the way, man kann HU-Prüfer werden ohne jemals geschraubt oder praktische Ahnung zu haben.
Also blind würde ich mich nicht auf das Wort eines Prüfers verlassen.
Schliesslich muss das Fahrzeug nur in dem Moment der Prüfung verkehrssicher sein.
Was in den 2 Jahren bis zur nächsten Prüfung mit dem Fahrzeug ist interressiert den Prüfer herzlich wenig.
Auch nicht was mit dem ganzen Fett in der Lenkmanschette passiert.
Ich kaufe Febi-Bilstein Ersatzteile seit zig Jahren NICHT MEHR!
Mein Schwager, Betreiber einer eigenen FREIEN Landmaschinen- und KFZ-Werkstätte in Österreich, hatte mehrmals schlechte Erfahrungen mir solchen Ersatzteilen gemacht ...
Ich hatte mich vor Jahren folgendes Werkzeug für die Montage der Spurstangen bei eingebautem Lenkgetriebe gekauft:
BGS Spurstangengelenk-Werkzeug 28 bis 35 mm, Gesamtlänge 400 mm, Art.-Nr. 66526
Dieses Rohr-mäßige Werkzeug greift über die ganze Spurstange (ohne angeschraubte Spurstangen-Köpfe), darüber und man kann einfach das Teil mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.
Ich erinnere mich NICHT, dass es mit der Montage der Manschetten, Probleme gegeben hätte ??? Blech-Halte-Schellen habe ich erst ganz zum Schluss darauf befestigt.
Und wieder am Thema vorbei...