200 PS: Opel schraubt mit seinem neuen Direkteinspritzer das Leistungsangebot im Zafira in die Höhe. An eine Sportversion sollte man dabei allerdings nicht denken.
Rüsselsheim - Wenn das Opel-Werk in Bochum schon dicht gemacht wird, dann wenigstens mit ordentlich Druck unter der Haube und einem letzten Halali: Ab sofort schraubt man dort wieder einen 200-PS-Benziner in den Zafira Tourer. Das 1.6-SIDI-Turbo-Triebwerk macht aus dem Van zwar vermutlich noch keine Rennsemmel - aber einen verdammt schnellen Kompaktvan. Opel sagt, der 200-PS-Zafira lässt alle Wettbewerber hinter sich. Er biete neun Prozent mehr Power als sein nächster Verfolger (der Ford C-Max hat 182 PS), und mit seinen 300 Newtonmetern gleich 20 Prozent mehr Drehmoment. Das lassen wir so stehen und ergänzen die Fahrleistungen: Der stärkste Zafira beschleunigt in 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in 8,3 Sekunden von 80 auf 120 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 225 km/h, den Normverbrauch gibt Opel mit 7,0 Liter auf 100 Kilometer an. Der Stärkste: Zafira OPC Der stärkste und schnellste bisher gebaute Zafira ist er nicht, genauso wenig wie der neue Zafira Tourer 1.6 SIDI Turbo. Zwischen 2005 und 2010 produzierte Opel einen Zafira OPC mit 240 PS, der den Sprint auf 100 km/h in 7,8 Sekunden erledigte und 231 km/h erreichte. Im NEFZ-Messzyklus benötigte der OPC-Zafira allerdings auch 9,6 Liter auf 100 Kilometer. Direkter Vorgänger: Zafira 2.0 TurboDer direkte Vorgänger des Zafira Tourer mit 200 PS ist allerdings der Zafira B 2.0 Turbo, ebenfalls von 2005 bis 2010 im Programm. Für den Spurt von 0 auf 100 km/h benötigte er eine Zehntel Sekunde mehr (9,0 Sekunden), bei der Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h konnte er mithalten. Der Normverbrauch fiel dafür mit 9,5 Liter pro 100 Kilometer fast so hoch aus wie bei der OPC-Variante. Solche Autoquartett-Spielchen liegen nah, wenn ein Hersteller den Stärksten seiner Art ankündigt. Dabei lässt dieser Zafira die Finger von OPC-Spezialitäten wie aufregendem Sound und ruppiger Leistungsabgabe. Ihm geht es mehr um „angenehme Laufruhe“ und „äußerst niedrige Geräusch- und Vibrationsentwicklung“. Damit ist klar: Wer diesen Zafira ab November bestellt, bestellt gegenüber dem schwächeren Zafira kein anderes, sportbetontes Auto. Nur ein stärkeres. Preise nennt Opel noch nicht; der schwächere Zafira mit 1,6-Liter-Direkteinspritzer und 170 PS kostet mindestens 28.155 Euro. |
bjoernmg 
