1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Behindertengerechte Mobilität
  5. Linke Unterschenkelprothese Fahrprüfung beim TÜV notwendig??

Linke Unterschenkelprothese Fahrprüfung beim TÜV notwendig??

Themenstarteram 10. März 2012 um 12:43

Hallo vor 1Jahr und 7Monate hatte ich mit einem Motorrad eine Verkehrsunfall und hier musste mein linker Unterschenke amputiert werden. Daher trage ich nach dieser Zeit jetzt eine Unterschenkelprothese. Bisher hatten wir noch unseren alten Wagen mit Schaltgetriebe, dass ich nicht mehr fahren kann. Grund, da ich kein Gefühl für die Kupplung habe und es mir hier zu Gefährlich ist. Daher ist bisher immer nur meine Frau mit dem Wagen gefahren.

Vor 2Tagen habe ich mir einen neuen Wagen gekauft, der nun als Kombi einen großen Kofferraum hat, falls ich die Prothese nicht tragen kann und mit dem Rollstuhl weg muss und zum anderem hat der Wagen ein Automatikgetriebe. Mit dem Automatikgetriebe habe ich keine Probleme, da an meinem Rechtem Bein keine Einschränkungen oder Probleme habe und sonst am Restlichem Körper auch nicht. Das Problem habe ich also nur mit dem Linken Bein, dass bei einem Automatikgetriebe nicht benötigt wird.

Laut Gesetzgebung, bräuchte ich keine Eignungsprüfung beim TÜV absolvieren, da man immer verpflichtet ist so zu fahren wo man sich und andere nicht Gefährden tut. Das ist bei mir mit dem Automatikgetriebe auch gegeben.

Allerdings heißt es auch immer es ist besser diese Prüfung machen zu lassen, damit man später falls es zu einem Unfall kommen könnte keine Probleme geben könnte.

Was würdet Ihr mir Empfehlen und hat jemand schon mal solch eine Prüfung machen lassen?

Was kostet so was?

Gruß Gero

Beste Antwort im Thema

Hallo Leute. Bin Fahrlehrer.

Seid bitte vorsichtig wenn ihr mit Einschränkungen im Straßenverkehr teilnehmt. Selbst wenn es ein Anwalt,Arzt oder Bäcker sagt das keine änderungen nötig werden. Das große Erwachen …wenns zu spät ist. Seid ihr in einem Unfall vertüdelt und es kommt irgendwie raus das ihr eine Prothese tragt und evtl deshalb nicht schnell genug die Kupplung bei einer gefahrbremsung treten konntet…oder euch wird unterstellt das die prothese unter den Pedalen lag,oder jemand könnte aus irgwelchen gründen, weil ja nur ein Bein vorhanden, nicht ausreichend pedaldruck auf die Bremse bekommen usw usw. Es könnte böse ins Auge gehen und euch damit eine wichtige Mobilität genommen werden.

Es nützt auch nichts wenn irgend eine Fahrschule sagt oder ein Schriftstück aufsetzt' meines Erachtens kann die Person am Str Verkehr ohne Probleme teilnehmen! Fragt doch einfach mal einfach so beim TÜV nach.

Es wird dann evtl ein ärztliches Gutachten benötigt, dann wird keine neue Prüfung gemacht sondern eine fahrpobe wo nur geschaut wird ob ihr das Fahrzeug sicher bewegen könnt! Dann seid ihr auf der sicheren Seite.

Es kann dann allerdings sein, das andere fahrerlaubnisklassen die in der klasse B oder 3 enthalten sind, also zb nen Roller, euch gestrichen werden. Wenn ihr dann aber den Rollerschein behalten wollt, muss gezeigt werden das ihr ihn schieben könnt, mit Sozius im stand auch halten könnt wenn diese etwas Schräglage haben.

Hatte letztes Jahr so ein fall! Eben ne fahrprobe gemacht Pkw und Roller und gut. Demnächst irgendwann Motorrad. Aber dann seid ihr auf der sicheren Seite. Der unfallgegner wird mit seinem Anwalt versuchen euch die Hosen auszuziehen. Ob es moralisch vertretbar ist, ist ne andere Sache

Lieben Gruß und schiebt das nicht auf die lange Bank. Es wird lediglich nur jemand schauen ob ihr das Fahrzeug bedienen könnt!

63 weitere Antworten
Ähnliche Themen
63 Antworten

hallo cpedv .......

für die Automatik brauchst du nur das rechte Bein, das ist ja noch drann. Ich würde da gar nix machen. Laut Gesetz bist du nicht verpflichtet. Denke daran, wer viel fragt bekommt viele dumme Antworten. Ich sitze seit 27 Jahren im Rollstuhl, bei mir hat noch nie eine Versicherung gefragt ob ich eigentlich fahren darf. Ich habe einen gültigen Führerschein und gut ist es. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wer schon einmal einen schweren Unfall hatte, der fährt auch ganz anders wieder im Straßenverkehr, viel vorrausschauender! Zumindest ist es bei mir so! Ach so, ich habe mich auch mit dem Mopped lang gemacht und hab ne Querschnittslähmung dabei abbekommen ....... Ich wünsch dir viel Glück im weiteren Leben ..... :)

Themenstarteram 10. März 2012 um 13:34

Danke für deine Antwort. Genau so kenne ich das auch und denke ich auch.

Von Seiten der Versicherung und so hab ich auch keine Probleme.

Ich fahre mit meiner Autoversicherung auch jetzt seit 1989 unfallfrei und habe eine FS16 mit 35%. Der Verkehrsunfall war bei mir auch mit einem 50er Motorroller der eine Moped-Versicherung hatte und nichts mit meiner PKW-Versicherung zu tun hatte. Mir ist hier jemand mit 60-70km/h in mir von Links aufgefahren und hat mich 48Meter weit fliegen lassen. Hierbei wurde ich fast Tod gefahren und kämpfte damals 48Stunden mit meinem Leben. Mein Oberarm, Oberschenkel und eine Rippe waren hier auch gebrochen, sind aber heute gut verheilt. Die Motorradjacke mit Protektoren hat damals mein Leben gerettet und verhindert dass ich Innere Verletzungen oder was an der Wirbelsäule hatte. Zum Glück habe ich damals früh Morgens an einem heißem Sommer Morgen diese Jacke getragen, ob wohl viel mich zuvor einen Vogel zeigten. Leider hatte ich damals meine Motorradhose nicht getragen, sondern nur meine Arbeitshose, da ich auf dem Weg zur Arbeit war. Vielleicht hätte es damals mein Unterschenkel mit dieser Hose besser überstanden.

Aber egal, ändern kann man heute nichts mehr dran und ich versuche hier auch wie du am Leben weiter so gut wie möglich teil zunehmen, daher habe ich mir jetzt dieses Auto gekauft um wieder etwas mobiler zu sein.

Ich bin hier sogar Beruflich Berufskraftfahrer im Spezial und Schwertransport gewesen, dass ich heute leider auch nicht mehr ausüben kann.

Aber sorry komme hier zu sehr ins Offtropic.:)

Gruß Gero

Vergiss nicht, du hast deinen Führerschein erworben mit Bedingungen die du heute nicht mehr erfüllst. Und ein fehlender Unterschenkel ist dort mit Sicherheit nicht zu verachten. Ob du deinen Führerschein hast oder nicht, es geht hier um die Fahrerlaubnis und die ändert sich in dem Sinne schon sobald du ne Brille brauchst.

Also bevor du echt in die SCH**** kommst würde ich mich informieren, aber nicht beim Straßenverkehrsamt, das sind Steine-in-den-Weg-Leger ;-)

Der Versicherung ist das Latte, fragen die überhaupt nach ob man nen Führerschein hat?? Könnte mich nicht erinnern. Für die wirds interessant wenns mal knallt und es dann heißt: Herr XXX, sie hatten garkeine Fahrerlaubnis nach ihrem Unfall. Zahlen sie mal schön selber

Themenstarteram 11. März 2012 um 14:17

@Maxximus77

Das ist leider falsch, da die Gesetzgebung hier was anderes sagt. Und es steht auch nirgendwo was geschrieben dass man bei einer Behinderung nicht mehr fahren darf. Man kann hier auch eine Körperliche Einschränkung nicht im allgemeinen gleich behandeln oder Verallgemeinern. Wenn Hilfsmittel dafür benötigt werden, dann musst man meistens nur eine Eignungsprüfung beim TÜV ablegen. In meinem Fall benötige ich aber für das Fahren keine Hilfsmittel.

Außerdem wird das linke Bein bei einem Automatikfahrzeug nicht benötigt, so dass es hier uninteressant ist ob es noch da ist oder nicht. Ich versuche ja schließlich kein Schaltfahrzeug zu fahren, wo du dann wiederum recht hättest.;)

Und selbst dieses wäre mit Umbau möglich.

Gruß Gero

Edit:Habe es mal raus gesucht:

Zitat:

(1) Wer sich infolge körperlicher oder geistiger Beeinträchtigungen nicht sicher im Verkehr bewegen kann, darf am Verkehr nur teilnehmen, wenn Vorsorge getroffen ist, dass er andere nicht gefährdet. Die Pflicht zur Vorsorge, namentlich durch das Anbringen geeigneter Einrichtungen an Fahrzeugen, durch den Ersatz fehlender Gliedmaßen mittels künstlicher Glieder, durch Begleitung oder durch das Tragen von Abzeichen oder Kennzeichen, obliegt dem Verkehrsteilnehmer selbst oder einem für ihn Verantwortlichen.

Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/.../BJNR198000010.html?...

Trifft also in meinem Fall nicht zu, da das linke Bein mit einem Wagen mit Automatikgetriebe nicht benötigt wird und ich hier weder mich noch andere Verkehrsteilnehmer gefährden tue.

Und wie gesagt, könnte ich mit einem Umbau sogar noch ein Schaltgetriebe fahren, aber da es auch mit Automatik bei mir geht, kann ich auf dieses ganze Umbauen, abnehmen, TÜV-Eignungsprüfung verzichten. Zudem versucht man wenn man in solch einer Lage ist, so wenig wie möglich auf Hilfsmittel abhängig zu sein.

Und selbst wenn ich ohne Beinprothese fahren muss, kann ich trotzdem noch mit dem Wagen fahre, da wie gesagt, das linke Bein immer Arbeitslos bei einem Automatikgetriebe ist und hierdurch sonstige Eigenschaften nicht beeinflusst oder benachteiligt werden.

Bei mir war das so. Ich hatte 1985 einen Motoradunfall und dadurch ne Querschnittslähmung. Mein Motoradführerschein wurde darauf hin eingezogen obwohl ich nicht daran schuld war. Einen Führerschein fürn PKW hatte ich nicht. Um wieder mobil zu werden habe ich mich entschlossen mir ein Auto zu besorgen und den Führerschein zu machen. Ich muß dazu sagen das das alles auf dem Boden der ehemaligen DDR passierte. Nachdem ich bei einer verkehrsmedizinischen Untersuchung war bekam ich die Genehmigung. Das war mit bestimmten Auflagen verbunden. So wurde zum Bsp. festgelegt das ich nur Automatik fahren darf, einen Lenkraddrehknopf und ein Kombigerät zur Bedienung von Bremse und Gas haben muß. Das wurde auch alles im Führerschein eingetragen. Ach so, ich darf nicht mit Hänger fahren. Warum weiß ich nicht. Meines Wissens nach ist dies heute so, bei bestimmten Erkrankungen oder körperlichen Behinderungen muß der verkehrsmedizinische Dienst genehmigen. Der legt auch die Auflagen fest. Aber mal ehrlich ....... ich sage jetzt mal so, bitte nicht übel nehmen ...... wenn in Anführungszeichen nur der linke Unterschenkel weg ist, was soll da passieren? Für ne Automatik brauchste halt nur einen "Huf" ...... Wenn dann ne Prothese drann ist, wer soll das sehen? Wie gesagt, wer heutzutage ehrlich ist und alles jedem auf die Nase bindet, den bestraft das Leben! Ich persönlich finde es vom Gesetzgeber her unverantwortlich das keinerlei Überprüfung der Fahrtauglichkeit ab einem bestimmten Alter erfolgt. Oder wie zum Bsp. in meinem Fall, ob ich eigentlich noch auf Grund meiner Behinderung die Eignung habe Auto zu fahren. Ich persönlich würde mich da sogar freiwillig melden. Aber bitte, wegen einem Unterschenkel, ...... Da gibt es doch weitaus gefährlicheres auf Deutschlands Straßen. Ich persönlich kenne Leute die fahren mit einem Auge, auf dem anderen ist die Restsehstärke auch nicht im grünen Bereich. Ein Bekannter von mir hat die Auflage das er nicht allein fahren darf ........ Ich finde so richtig ein Plan liegt da bei der Gesetzgebung nicht vor. Wie gesagt, ich möchte deine Behinderung nicht abwerten oder herunterspielen, das ist schon schlimm, aber ich würde nix unternehmen ....... ;)

Themenstarteram 11. März 2012 um 20:48

@Eljod

Da gebe ich dir auch voll Recht, wahrscheinlich würde hier bei einer Verkehrsmedizintischen Untersuchung auch nichts negatives dabei raus kommen. Halt dass ich nur Automatik ohne Hilfsmittel fahren darf oder ein Schaltfahrzeug nur mit Hilfsmittel oder mit einer Prothese mit der es auch möglich ist. Denn mein BG-Rehaberater sagte hier auch das es nicht unmöglich ist mit einer Prothese ein Schaltfahrzeug zu fahren. Aber das lehne ich ja schon von mir aus ab, da ich mit dem Bein nicht schnell genug im Notfall reagieren könnte. Man kann aber jetzt auch nicht jede Amputation bzw. Prothese miteinander vergleichen, da jeder Fall trotzdem einzigartig ist. Mit dem rechtem Bein und mit dem übrigem Körper habe ich ja keine Probleme.

Das Bein ist ja zudem noch bis kurz unterhalb des Knie erhalten, wenn ich hier nicht dazu sagen würde, das ich eine Unterschenkelprothese trage, würde es keinem auffallen. Bis auf das das ich etwas humple, wo die meisten mir dann immer eine gute Besserung wünschen.:)

Gruß Gero

am 27. März 2012 um 7:51

Hallo Gero,

erstmal meinen Glückwunsch, das dein Unfall so "glimpflich" abgelaufen ist. ( ich fahre auch Motorrad zur Arbeit mit Arbeitsanzug und Motorradjacke über. Sollte ich mal überdenken!!!!) Und es ist auch toll, das du die Amputation so gut verkraftet hast.

Also mit dem Autofahren sehe ich da überhaupt keine Probleme. Gerade in der Kombination Automatik und Prothese links. Einzig deine KFZ-Versicherung würde ich darüber informieren. Und bei einer guten Prothese ist auch das Schaltwagen fahren kein Thema. Das hat doch auch nichts mit Notsituation zu tun, weil Bremsen und Gasgeben machst du mit Rechts und im Notfall musst du nicht Kuppeln, da kann man den Gang auch so herausnehmen auf Leerlauf. Das mal so nebenbei.

Aber, mal was anderes: Warum Arbeitest du nicht weiter als BKF?

Ein Bekannter von mir hat Amputation Rechts ab Oberschenkel, PKW Automatik umgerüstet auf Linksgas und LKW Scania Automatik umgerüstet auf Linksgas. Beide Fahrzeuge sind mit einem Handgriff auf normale Fahrposition umstellbar.

Ein weiterer Freund von mir hat Amputation Unterschenkel Rechts. Er fuhr vorher als Kleinspediteur bis 7.5t, der hat NACH der Amputation erst seinen CE gemacht. Fahrlehrer war informiert, dem Prüfer haben die erst nach der erfolgreichen Fahrprüfung die Prothese gezeigt. Der hat sich vor Erstaunen fast auf den Hintern gesetzt.

Beide Arbeiten seitdem als BKF und fahren Kühlsattel ( wegen Planen etc.). Der eine in einer Spedition alles mögliche, der andere fährt Fleisch und Lebensmittel.

Warum schreibe ich das jetzt? Ja, genau, ich möchte dir aufzeigen, was alles so geht. Mut machen, wenn erforderlich.

Naja, wenn du was wissen möchtest, schreib mich an. Auch im Bereich KFZ-Umrüstung hab ich einiges an Erfahrung.

MFG Thomas

Zitat:

Original geschrieben von Schraubermeister Tom

Hallo Gero,

Warum schreibe ich das jetzt? Ja, genau, ich möchte dir aufzeigen, was alles so geht. Mut machen, wenn erforderlich.

Naja, wenn du was wissen möchtest, schreib mich an. Auch im Bereich KFZ-Umrüstung hab ich einiges an Erfahrung.

MFG Thomas

Hallo Tom .......

also ich finde gut was du geschrieben hast. Ich selbst hatte weniger Glück beim Unfall und hab ne komplette Querschnittslähmung davongetragen. Das war vor fast 27 Jahren. Nach ca. einem Jahr Reha und dem ganzen Zeugs habe ich beschlossen nicht den ganzen Tag herumzugammeln und mein Leben zu vergeuden. Ich habe noch mal eine Lehre gemacht und dann wieder angefangen zu arbeiten, obwohl es bei mir ein Wegeunfall war und ich eigentlich vom rein finanziellen her nicht arbeiten müßte. Es ist meiner Meinung nach eine Frage der Einstellung zum Leben. Ich kann es eigentlich nicht hören wenn über Rückenschmerzen gejammert wird und das der Grund ist nix mehr zu machen. Mein Kreuz tut manchmal so weh das mir schwarz vor Augen wird. Ich finde, dass heutzutage in der Reha viel falsch gemacht wird. Leider sind die Kosten dafür fast in das Unerschwingliche gestiegen, aber das Resultat ist für mich und andere "ältere Kaputte" einfach nur erschreckend! Kein Lebensmut, es wird vom Leben nix mehr erwartet, oftmals unberechtigte Jammerei ..... naja, es ist halt jeder anders. Schlimm finde ich immer worte wie ... "sei froh das du das so kannst" Ich sage immer, jeder ist seines Glückes Schmied. Ich sage jedem der etwas schreckliches erlebt hat, welches sein Leben schlagartig nicht mehr so sein läßt wie es war, es geht immer weiter, mach was drauss und kneif die "Arschbacken" zusammen ...... :)

am 27. März 2012 um 8:37

Einen hab ich noch, wie man sein Leben meistern kann. Mein Freund ( der mit Unterschenkelprothese rechts!) hat zu Anfang noch einen Planensattel gefahren.

Eines Tages beim Laden, er stand schon hinten auf dem Sattel, hat der Wind ihm die Plane hi. wieder runter geweht. Seine lange Stange zum Abplanen lag jetzt aber unten neben dem LKW und er hatte keine Lust auf dieses Auf-und Absteigen ( ist ja mit Prothese nicht so einfach ). Da hat er kurz überlegt, wie schaffe ich das ohne große Anstrengung? Naja, er ans Heck, Prothese abgeschnallt, sich mit einer Hand festgehalten und mit der anderen Hand MIT Prothese die Plane wieder hochgeworfen.

Nach seinen Schilderungen haben die Arbeiter an der Rampe gelegen vor Lachen und er war wochenlang Gesprächsthema Nr.1 in dem Laden.

Leute, man kann ALLES meistern. Diese Leute sind meine Kumpel, aber auch Vorbilder für mich. Noch hab ich alles, aber das kann sich von einen auf den anderen Moment ändern.

Ein sehr großes Vorbild für mich ist auch Alex Zanardi, den ich auf einer RehaCare mal perönl. kennengelernt habe. Da ich auch sehr Technik- und Motorsportbegeistert bin, sind wir über den Sport ein wenig ins Plaudern gekommen. Genial!!!

MFG Thomas

@ Schraubermeister. Da hast du Recht, geht nicht, gibt es nicht! :D fast alles ist ne Einstellungsfrage ..........

Ein Kumpel von mir hat 2 Prothesen, eine kurz übern Knie, die andere fast bis ans Becken. Der hat die Dinger abgemacht, ist die Leiter hoch und hat Sturmschäden an seinem Haus repariert. Als seine Frau kam und das sah hat sie beinahe einen Hertkasper bekommen. :D

Themenstarteram 27. März 2012 um 10:44

Beim mir handelt es sich zum Glück um das Linke Unterschenkel, daher habe ich hier mit meiner Automatik keine Probleme.

Allerdings kann man nicht alle Prothesen und Amputationen vergleichen, denn bei mir ist man schon seit 1 1/2 Jahren dran mir eine Prothese zu bauen die gut passt. Das ganze Problem bei mir ist, dass ich nur ein Stumpf habe der von einer Seite 7cm lang ist und von innen nur 4cm. So hat man bei mir das Problem eine gute Führung herzustellen. Zwar ist man schon bis zu Knie gegangen und der Liner geht bis zum Oberschenkel, trotzdem bekommen wir es nicht 100% stabil.

Meine Situation ist zwar besser als nur im Rollstuhl zu sitzen, aber perfekt ist es nicht. Hierzu müsste mein Stumpf an die 15-20cm lang sein um ein guten Halt zu haben. Zwar versuchte man auch ein Oberschaft, aber das habe ich abgelehnt, da hier der Oberschenkel zu stark verschnürt wird und man sich nicht mehr wohl finden. Zudem können so die Muskeln nicht gut arbeiten und wird auch nicht gut durchblutet. Daher würde es hier auch den Nachteil geben, dass man kurz über lang kein Muskel mehr hätte, da dieser abbauen würde. Zudem kommt hinzu, dass man ein Schuh der zu eng ist, nicht angezogen wird, denn solch eine Prothese soll hier die Lebensqualität verbessern und nicht schmerzen verursachen und auch nicht unangenehm sein.

Bei mir ist aber nicht nur mein Unterschenkel das Problem, sondern meine Schulter mit dem Arm, der hier in der Bewegung etwas eingeschränkt ist und schmerzen bereitet, wenn ich was schweres versuche zu heben. Hier ist auch eine Sene komplett gerissen.

Aber ich gebe auch mein bestes und lass den Kopf nicht hängen, ich bin hier auch ein Kämpfer und nehme mir meistens Geistig mehr vor als ich manchmal wirklich umsetzen kann.

Alleine bin ich auch nicht, da ich hier meine Frau und Kinder habe, die mir immer zu mir standen und habe.

In meinem alten Beruf war ich im Schwer und Spezial Transport tätig, diese arbeiten sind leider nicht mehr möglich.

Gruß Gero

@ Gero .....

mal ein kleiner Tip von mir. Du solltest Kontakt zu Leuten suchen die ungefähr das selbe haben wie du. Vieleicht eine Behindertensportgruppe, oder eine Selbshilfegruppe. Dort lernst du viel fürs Leben und kannst dir Tips und Tricks abgucken. Die Familie ist zwar der wichtigste Halt in deinem Leben, aber neue Freunde die du nach deinem Unfall kennenlernst sind fast genau so wichtig! Viele von meinen Freunden sind trotz Behinderung sehr aktiv, ob im Behindertensport, oder als Abgeordneter im Gemeinde- oder Stadtrat. Je mehr du von anderen siehst und lernst, desto besser kommst du klar. Wenn ich mal 25 Jahre zurückblicke und mich erinnere was es zu dieser Zeit für Hilfsmittel gab, oh weia, da hat man heute den Lenz auf Erden. Ich denke nur an meinen ersten Rollstuhl und an mein erstes Auto zurück. Aber es ging auch und stolz das erreicht zu haben war ich auch .... :) ....Darf ich mal fragen wie lange dein Unfall zurück liegt? Das hat nun alles wenig mit TÜV zu tun, aber ich finde wichtig sind solche Gespräche auch ........ :D .... Grüße und so ........

Themenstarteram 27. März 2012 um 20:18

Ja danke für deine Tipps.

Das Auto war hier auch ein Schritt in die Mobilität, auch wenn es zum Teil mehr Geistigen Hintergrund hatte.

Benötigt hätten wir hier nicht unbedingt ein neues Auto, nur dass ich das alte nicht mehr fahren konnte und der alte Wagen mit seinen 15Jahren auch langsam an seine Grenzen kommt.

Mit der Prothese klappt es etwa 5-7 Stunden am Tag wenn ich nicht den ganzen Tag gehen muss und dass auch nur mit Gehilfen. Leider ist es so, dass die Technik auch irgendwo Grenzen hat und die sind bei mir leider auch durch den kurzen Stumpf vorhanden. Um eine bessere Prothese anpassen lassen zu lassen, müsste ich mein Knie amputieren lassen und das sehe ich nicht ein, da dieser noch voll Funktionsfähig ist und es mein Knie ist. Egal wie gut solch eine Technik sein kann, den eigenen Körper können sie nie ersetzen. Es gibt hier leider noch keine Wunder und die guten Prothesen mit Hi-Technik bekommt man ohne Eigenkapital nicht. Ist wie bei einem Sportrollstuhl, denn man meistens nicht erstattet bekommt.

Der Unfall war im Juli 2010.

Gruß Gero

am 6. April 2012 um 21:28

Hi,

ich komme noch mal auf die Ursprungsfrage zurück.

Ich selbst (Exartikulation des linken Beines 1974 - sprich: Nichts mehr mit Stumpf etc.) habe 1982 meinen Führerschein "im Westen" gemacht.

Klar: Automatik und alles ist gut - aber leider stehen/standen im Führerschein andere Auflagen:

1. Anhängerbetrieb nur mit geeigneter Begleitperson

2. Nur Fahrzeuge bis zu 2,8T (wurde im Rahmen EG-Harmonisierung auf 3T erhöht)

3. Feststellbremse von Hand bedienbar

4. Nur mit (Teil-)Automatik

5. Keine kraftbetriebenen Zweiräder

Den Punkt zu 3. habe ich 2000 löschen lassen; wir wollten uns eine Mercedes V-Klasse kaufen und mein Vater einen Merdedes CLK - beide haben die Feststellbremse mit dem linken Fuß zu bedienen. Da habe ich dem Mann vom TÜV vorgemacht, wie ich das (ohne Prothese) auch mit dem rechten kann und gut war es.

Die anderen Auflagen habe ich bis heute im Führerschein und sie jucken mich nicht. An Stelle des TE würde ich mir aber schon überlegen, ob nicht die eine oder andere besser eingetragen wird, um "Rechtssicherheit" zu gewinnen. Nicht, dass "im Fall aller Fälle" doch noch jemand dumme Fragen stellt...

Za4aCosmo

Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Behindertengerechte Mobilität