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LKW Führerschein privat machen inkl. BGQ CE Jobaussichten

Themenstarteram 1. Februar 2021 um 10:09

Hallo zusammen,

wie der Titel schon vorwegnimmt, habe ich vor, den CE privat zu absolvieren inkl. der BGQ, um (das ist zumindest der Plan) dann während meines Studiums ab kommendem Herbst mich als Teilzeitkraft als Kraftfahrer zu verdingen.

Warum? Weil mich das Thema LKW und Logistik brennend interessiert, ich gerne fahre (bisher nur Transporter logischerweise) und ich evtl. auch in diese Richtung studieren will.

Nun zur eigentlichen Frage: Ist dieses Vorhaben überhaupt realistisch bzgl. der Jobchancen, sprich, wenn ich sowohl CE als auch BGQ abgeschlossen habe, nimmt mich dann überhaupt irgendeine Spedition ohne große Berufserfahrung? Oder müsste ich dafür eher direkt die Teilqualifikation Berufskraftfahrer absolvieren, die ja deutlich umfassender noch einmal ist (ADR-Schein, Stapler-Schein etc.?).

Wobei hierbei anzumerken wäre, dass ich den Stapler-Schein privat bereits gemacht habe.

Der Geldaspekt ist mir bewusst, ich habe mal insgesamt für beides zusammen 7000€ kalkuliert.

Freue mich auf eure Antworten!

Beste Grüße

Luis

Ps. habe keinen vergleichbaren Thread hier im Forum gefunden und deswegen diesen hier eröffnet.

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48 Antworten

Mit dem Geld müsstest du hinkommen. Die Jobaussichten für einen "blutigen" Anfänger sind heutzutage eigentlich recht gut nur die Bezahlung wird dürftig sein. Geiz ist eben auch bei Spediteuren Geil.

Themenstarteram 1. Februar 2021 um 13:01

Ok, schonmal danke für Antwort. Bezahlung nahe Mindestlohn dann oder nicht so extrem?

Ein mir guter Bekannter hat im Sommer/Herbst 2020 innerhalb von knapp drei Monaten an den 140 Stunden beschleunigter Grundqualifikation teilgenommen und auch seine Fahrausbildung & -prüfungen für CE erfolgreich gemeistert. Für dieses Frühjahr ist ihm eine Stelle im Werkverkehr mit Sattelzug (1 Tag hin zu Kunden + 1 Tag retour mit Rohmaterial) versprochen. Als Bruttolohn habe ich irgendetwas um die "2.100,- Euro plus Zulagen" verstanden.

Das Bemerkenswerte hierbei: der tüchtige Bekannte wird 2021 seinen 63. Geburtstag feiern. Auch kommt er ursprünglich aus einem völlig anderen (sozialen) Tätigkeitsfeld.

Das sollte Einsteigern doch Hoffnung machen, oder?

Hoffnung machen bei 2100 brutto? Geht's noch oder muss er nur 3 Wochen im Monat dafür arbeiten? Rechne das mal auf den Stundenlohn um. Da wirds schon knapp mit dem Mindestlohn

Moin,

habe letztes Jahr genau das gemacht was du vor hast. Bei mir ging es relativ zügig mit einer Stelle als BKF, habe keine zehn Bewerbungen geschrieben. Allerdings muss ich erwähnen, bis auf besagte Firma, wo ich jetzt arbeite, hat sich keine andere jemals zurück gemeldet, auch wenn teils in den Anzeigen stand das sie auch Anfänger nehmen. ADR habe ich nicht, Stapler Schein war schon vorhanden, habe aber nicht das Gefühl das es großartig was geändert hat. Bewerbungen liefen alle über E-Mail.

Ich war auch in persönlich bei einer Firma im Nachbar Ort, der meinte aber es wäre für ihn nicht möglich einen kompletten Neuling einzustellen (Fahren Fleisch und sind 14 Tage Unterwegs, teils auch in die Schweiz), auf der einen Seite verständlich, auf der anderen Seite kann man aber auch sagen, wie soll ich es dann lernen. Denke aber im nachhinein direkt mehrwöchige Touren als Anfänger sind wohl etwas zu viel des guten.

Bin dann bei einem Obsthandel gelandet wo meist 2 Tages Touren gefahren werden, die ersten 2 Wochen bei einem Erfahrenen Kollegen mitgefahren, der mir auch sehr viel beigebracht hat, nicht nur Firmenspezifisch sondern auch vom fahren her, hat mir sehr viel geholfen.

Auf alle Fälle würde ich erwähnen das du den Führerschein von dir aus gemacht hast und vielleicht auch das du ihn selbst bezahlt hast. Ich denke damit weiß dein Gegenüber das du sicherlich mehr Interesse zeigst als jemand der in den Beruf gedrängt wurde. Aber natürlich auch nicht übers Ohr hauen lassen nach dem Motto "Der ist Geil drauf, der fährt für jeden Lohn".

Im großen und ganzen denke ich aber du wirst etwas finden, wenn auch vielleicht nicht gleich das was dir so vorschwebt.

am 1. Februar 2021 um 16:56

Zitat:

@worti32 schrieb am 1. Februar 2021 um 17:34:54 Uhr:

Hoffnung machen bei 2100 brutto? Geht's noch oder muss er nur 3 Wochen im Monat dafür arbeiten? Rechne das mal auf den Stundenlohn um. Da wirds schon knapp mit dem Mindestlohn

...2.100,-€ ... ist doch ein guter Lohn, dafür muß einer aber schon rödeln, was die Lenk- und Ruhezeitverordnung hergibt... 45 Stunden reine Lenkzeit + Be-und Entladezeiten... ich sag jetzt einfach mal pro Tag 2 Stunden... das wären dann 55 Stunden / Woche +X für Wartezeiten, Fahrzeugpflege, Tanken... usw.

Das wären also 4 Wochen x 55 Stunden / Woche = nur 220 Stunden / Monat ... evtl. biste auch immer wieder mal am Wochenende unterwegs... sparste also z.B. zu Hause Heizkosten und 24 Tage Urlaub im Jahr gihbt meist noch.

PS: auch wenns schon ein paar Jahre her ist... Baumaschinenbilder.de - Forum » LKWs » Dies und das,rund um den Lkw... » War nur 'ne Frage der Zeit: Osteuropäer zu teuer...

Zitat:

...

Ladies and Gentlemen, der Roadmaster561 weist in einem interessanten Blogeintrag darauf hin, dass im Zuge der ständigen Globalisierungsbemühungen der europäischen Transportwirtschaft der europäische (egal ob Ost oder West) Lastwagenfahrer neue Kollegen bekommt: Die ersten Philipinos fahren für 680 € (nein, da fehlt keine 1 davor), mit freundlicher Unterstützung vom Volvo Truck Center.

...

...für die weitere Diskussion, siehe obiger Link rüber ins Baumaschinen-Forum

Das ganze ist jetzt 7 Jahre her und von einer Überschwemmung mit Philipinos kann wohl keine Rede sein. Man kann aber natürlich auch (wie immer von bestimmten Usern) alles Schwarz sehen.

am 1. Februar 2021 um 17:31

...einfach einmal in eine der bekannten Frachtbörsen reingucken... wie willste bei den gebotenen Frachtpreisen einen Fahrer anständig bezahlen.

(siehe Bild, ein Extrembeispiel aus Feb. 2019...)

PS: ...der ungarische Spediteur Waberer hat 4.000 LKWs laufen, die litauische Spedition Girteka mit 7.000 LKWs (2019) hat sich als Ziel gesetzt 2021 Europa mit 10.000 LKWs zu fluten... und ich zweifle irgendwie daran, dass Litauer, Bulgaren, Rumänen, Russen,... usw. usw. dort so richtige Großverdiener sind.

Naja, ein Unternehmer der von der Timocom lebt, kann das eben nicht bezahlen, gibt ja aber auch andere Speditionen, die komischerweise ihrer Fahrer vernünftig entlohnen können.

Das es ein schweres Geschäft ist, will ich ja gar nicht abstreiten. Aber einem Neuling es quasi gleich madig machen zu wollen, weil ja sowieso nur noch Philipinos fahren, was ja so überhaupt nicht stimmt, bringt es halt auch nicht. Allgemein kommt bei dir ja sowieso immer der gleiche Abgesang über die Deutsche Speditionsbranche, daher ist das irgendwie langweilig mit dir.

Bei einem gebe ich dir recht, 2100 Euro sind in Teilen Deutschland kein schlechter Lohn, grade im Osten. Wenn man natürlich Sauerländer Hochlöhne gewohnt ist, sind 2100 Euro nicht viel.

Zitat:

@worti32 schrieb am 1. Februar 2021 um 17:34:54 Uhr:

Hoffnung machen bei 2100 brutto? [...] Rechne das mal auf den Stundenlohn um. Da wirds schon knapp mit dem Mindestlohn

Mag sein, dass der Bruttolohn im süddeutschen Vergleich nicht üppig ausfällt. Doch freut er sich auf die Aufgabe und natürlich über das ihm entgegen gebrachte Vertrauen, in seinem Alter und ohne Vorerfahrung in dem Job eine noch junge Scania-Zugmaschine übernehmen zu dürfen.

Themenstarteram 2. Februar 2021 um 7:21

Danke euch allen für die Antworten! Dann bleib ich bei meinem Vorhaben a la „wer nicht wagt, der nicht gewinnt“.

:D

Hab auch als Studi als Fahrer gejobbt, hast natürlich den Vorteil, dass du für den Chef billiger bist als ein regulär Angestellter. Evtl. kann er dann auch etwas mehr zahlen. Nachteil, du hast jetzt eine hohe Anfangsinvestition die dir nicht in Form eines höheren Einkommens zurück gezahlt wird. Bei mir war der Lappen eh vorhanden, deswegen war es egal. Persönliche Erfahrung: Irgendein Job findet sich immer. Inhalt sollte nicht so wichtig sein, hauptsache die Kohle stimmt, ist ja nur temporär. Weitergin sollte der Job auch gut mit dem Studium vereinbar sein. In der Industrie als Ferienaushilfe bekommst du wahrscheinlich das doppelte pro Stunde. Ich würde es als Fahrer lassen

Zitat:

@Intersum schrieb am 1. Februar 2021 um 11:09:45 Uhr:

Der Geldaspekt ist mir bewusst, ich habe mal insgesamt für beides zusammen 7000€ kalkuliert.

Es tut zwar nichts zur Sache,

aber ich bin schon baff, wie sich die Preise entwickelt haben.

Ich habe 1998 (noch ohne BKF) für CE ...2600DM bezahlt...also ~1300€

bissi Inflation noch drauf von mir aus 1500€....und 22Jahre später fast das 5-Fache+ X :rolleyes:

 

1993 für Kl.2 1900 DM, 3er war schon vorhanden.

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