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LR und Brexit

Land Rover
Themenstarteram 25. Januar 2019 um 7:21
Beste Antwort im Thema

Na ja, JLR baut ja gerade ein Werk in der Slowakei, um dort die Volumenmodelle zu produzieren. Von daher wird der Brexit wenig Einfluss auf die Produktiuon haben.

Die Luxus-SUV's, die in wesentlich kleineren Mengen hergestellt werden, werden wohl weiterhin aus GB kommen, wie schon vor der Zollunion.

Ob JLR seinen Stammsitz verlagert, ist allerdings fraglich. JLR steht für englische Automobiltradition, das ist schon was anderes als ein Staubsauger. :D

Ich glaube eher, dass die fetten Jahre bei JLR vorbei sind. Gerade LR ist in den letzten 9 -10 Jahren wie blöd gewachsen, daher ist jetzt wohl der Markt gesättigt. Das große Problem ist, dass die Vertriebs- und Werkstattstruktur mit dem rasanten Wachstum nicht mithalten konnten. Das Vertiebs- und Werkstattnetz ist dünn und die LR-Mechaniker teilweise schlecht ausgebildet.

Hinzu kommen gerne mal technische Problemchen (gerade mit der Software) und die etwas langsamere, veraltete und umständliche Bedienung in den optisch schick gestalteten Modellen, die die Kunden beim Wiederkauf evtl. abschrecken.

Wer einmal einen LR mit Problemen erwischt hat, der kauft sich nicht nochmal einen LR. Die meisten wanden wieder zu den Herstellern zurück, von denen sie mal gekommen sind.

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Na ja, JLR baut ja gerade ein Werk in der Slowakei, um dort die Volumenmodelle zu produzieren. Von daher wird der Brexit wenig Einfluss auf die Produktiuon haben.

Die Luxus-SUV's, die in wesentlich kleineren Mengen hergestellt werden, werden wohl weiterhin aus GB kommen, wie schon vor der Zollunion.

Ob JLR seinen Stammsitz verlagert, ist allerdings fraglich. JLR steht für englische Automobiltradition, das ist schon was anderes als ein Staubsauger. :D

Ich glaube eher, dass die fetten Jahre bei JLR vorbei sind. Gerade LR ist in den letzten 9 -10 Jahren wie blöd gewachsen, daher ist jetzt wohl der Markt gesättigt. Das große Problem ist, dass die Vertriebs- und Werkstattstruktur mit dem rasanten Wachstum nicht mithalten konnten. Das Vertiebs- und Werkstattnetz ist dünn und die LR-Mechaniker teilweise schlecht ausgebildet.

Hinzu kommen gerne mal technische Problemchen (gerade mit der Software) und die etwas langsamere, veraltete und umständliche Bedienung in den optisch schick gestalteten Modellen, die die Kunden beim Wiederkauf evtl. abschrecken.

Wer einmal einen LR mit Problemen erwischt hat, der kauft sich nicht nochmal einen LR. Die meisten wanden wieder zu den Herstellern zurück, von denen sie mal gekommen sind.

Ich fürchte zusätzlich, dass das Preismodell "zu engagiert" ist/war und vor allem mit der damit verbundene Qualitätsanspruch (vgl. technische Probleme/Bedienung lt. knolfi) einfach nicht passt. Bei so etwas sind die Kunden sensibel.

Das Gegensteuern mit nun etwas günstigeren Leasingraten ist wohl auch nicht so erfolgreich.

Na ja, hin und wieder entwickelt man auch am Markt vorbei. Als Beispiel nehme ich mal das RRE-Cabrio. Optisch sicherlich ein Alleinstellungmerkmal, aber Cabrios sind in asiatischen Märkten kaum gefragt.

Der europäische Cabrioboom ist auch vorbei, viele Hersteller bieten nur noch eine Modellreihe als Cabrio mit eingeschränkter Motoernpalette an, andere gar keine mehr. Lediglich die "Traditionshersteller" wie MB bieten über mehrere Modellreihen Cabrios an.

Das RRE-Cabrio ist ein Exot, es polarisiert. Entweder man findet es toll oder man hasst es. VW versucht nun sein Glück mit dem T-Roc-Cabrio, dem ich wenig Erfolg bescheinige.

Zweites Problem bei LR: in den oberen Klassen (RR Velar aufwärts) passt der technische Anspruch nicht. Man will "Apple-hipp" sein, aber bekommt das stylische System technisch nicht in den Griff (mittlerweile 5(!) große SW-Updates und zig kleinere Anpassungen in 1,5 Jahren). So kommt es zu riesigen Problemen und die Kunden (wie bei Velar) wandeln ihre Fahrzeuge und kehren zu anderen Herstellern zurück, weil LR den Markt verschlafen hat und nun hoppla hopp versucht, schnell was Zeitgemäßes nachzuschieben...und der Kunde darfs als Beta-tester fertigentwickeln.

Dann noch die englischen Schrulligkeiten: ein IC-System beim Evoque, was nur Online-Navigationsfähig ist, wenn man einen SIM-Karten-Slot dazu bestellt; fehlt dieser, hat man nur eine Navigation ohne Verkehrsführung. Eine Standheizung, die zwischen zwei Heizzyklen nur funktioniert, wenn man dazwischen mindestens 2,5 km gefahren ist. Eine vollelketrische Rückbank mit Business-Class-Sitzen, die man nur rein elektrisch umlegen kann, deren Raumvolumen zu Lasten des Kofferraumvolumens und der Geschwindigkeit beim Umlegen (mechanisch geht schneller) geht. Ein DVD-Player im Handschufach, der dadurch das Ablagevolumen auf die Größe einer Zigarettenschachtel reduziert. Ein DVD-Wechsler ist nicht erhältlich, Rear Seat Entertainment schon. So spielt der Beifahrer Discjockey.

Das sind nur ein paar Beispiele aus meinem Fahrzeug.

Man darf nicht vergessen, dass LR mit seinen RR-Modellen schon ganz oben mitspielen will, wo sich Cayenne, Bentagaya & Co tummeln. Doch diese scheinen dank dt. Technik wesentlich einfacher in der Bedienung.

Zitat:

@knolfi schrieb am 25. Januar 2019 um 08:32:06 Uhr:

Ich glaube eher, dass die fetten Jahre bei JLR vorbei sind. Gerade LR ist in den letzten 9 -10 Jahren wie blöd gewachsen, daher ist jetzt wohl der Markt gesättigt.

Lass uns nicht zwei Themen vermischen: Brexit und die vermeintlich besonderen Herausforderungen von JLR.

Die gesamte Automobilbranche steht derzeit vor besonderen Herausforderungen; getrieben von regulativen Besonderheiten und (vermeintlichen) Kundenerwartungen in Bezug auf Produktentwicklungen.

Mit ersterem meine ich den Kampf gegen Diesel-Hysterie, neuen Emissions-Zertifizierungen und drohenden CO2 Strafen, welche die Elektrifizierung unausweichlich machen.

Mit letzteren meine ich die Zunahme an elektronischen Gadgets und Assistenten, welche der Markt anscheinend fordert und die meisten Hersteller nicht in den Griff bekommen..

Das alles gepaart mit der inflationären Produktvielfalt, um auch exotischen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden

Die Kombination könnte tödlich sein.

Zitat:

@fred95 schrieb am 25. Januar 2019 um 14:13:31 Uhr:

Zitat:

@knolfi schrieb am 25. Januar 2019 um 08:32:06 Uhr:

Ich glaube eher, dass die fetten Jahre bei JLR vorbei sind. Gerade LR ist in den letzten 9 -10 Jahren wie blöd gewachsen, daher ist jetzt wohl der Markt gesättigt.

Lass uns nicht zwei Themen vermischen: Brexit und die vermeintlich besonderen Herausforderungen von JLR.

Richtig, daher sehe ich auch nicht, was der Brexit damit zu tun hat. Wie gesagt, JLR hat bereits ein Werk auf dem europäischen Kontinent und die paar exotischen Modelle, die noch im Mutterland produziert werden, gehen überwiegend nach Asien und Übersee, wo sie sowieso den Zollgesetzen der jeweiligen Länder unterliegen.

Richtig.

Zum anderen Thema: wir sind uns doch einig, dass die Marketing-Abteilung von JLR, ein Rudel hirnloser Irrer ist, die als erste gegen die Wand gestellt wird, wenn die Revolution kommt (frei nach Douglas Adams - siehe mein Avatar).

Sie haben die Ingenieure dazu gezwungen, ein Produkt zu entwickeln, welches (a) nicht technisch zuverlässig ist, (b) am Markt vorbei und (c) evtl. sogar rechtlich bedenklich ist. Und wir zwei Idioten haben sowas gekauft :)

Ja, wenn man mit seinem Geld nicht weiß wohin. :D :D :D

Aber technisch unausgereifte Produtke auf den Markt zu birngen, können andere Hersteller auch. Mein ehmaliges C43-Cabrio hat dies eindrucksvoll bewiesen. :rolleyes:

Manchmal frage ich mich, was für Kollegen meines Berufsstandes da in den Entwicklungsabteilungen sitzen. Irgendwie getreu den Motto "wir machen jetzt mal was revolutionäres...wird schon irgendwie klappen." :D

Ich bedaure nichts.

Um bei Zitaten zu bleiben:

Denn sich zu ärgern, heißt, seiner eigenen Dummheit zu viel Bedeutung beizumessen. (Vom wem stammt das jetzt wieder?)

Fred (welcher in Dubai gerade die Range Rover Dichte bewundert)

Ob Brexit schon jetzt seinen Schatten auf die Umsatzzahlen wirft, bezweifle ich mal. Das dürfte eher Panikmache sein. Obwohl nicht ganz ohne Grund.

Wahr ist, dass Europa wegen der Dieseldiskussion leidet (LR -7.8%, ohne UK, dort -1.5%). Diese Schwäche wurde aber mehr als nur ausgeglichen durch die Stärke der Märkte Northamerica und Overseas und zum Teil durch die Verkaufssteigerungen bei Jaguar.

Jedoch wird das alles überschattet durch die Marktschwäche in China, wegen neuer Steuergesetze und der Geschichte mit dem Superidioten ganz weit westlich von uns. China, als grösster Einzelmarkt bei JLR, ist um 21.6% gesunken. Alleine November und Dezember waren gegenüber Vorjahr 45-50% tiefer. Das hat nichts mit Brexit zu tun, aber definitiv mit den 4.6% Minus welche JLR gegenüber Vorjahr erzielt hat...

Klick

Ich schimpfe ja oft auf jlr - muss aber sagen dass kein LR - nicht Mal der rre Cabrio - so bescheuert aussieht wie der genannte bentagaya. Ich habe den heute auf der Autobahn gesehen - Design irgendwo zwischen China-Böller und Chrysler (war der zweite Gedanke als das Logo in Sichtweite kam)

Ich habe den d5 vergessen- der spielt fast in der Liga

Zitat:

@fred95 schrieb am 25. Januar 2019 um 14:33:58 Uhr:

Richtig. Sie haben die Ingenieure dazu gezwungen, ein Produkt zu entwickeln, welches (a) nicht technisch zuverlässig ist

Dazu musst du einen LR-Ingenieur nicht zwingen. Das liegt in seiner DNA. Der Spruch „LR - turning drivers into mechanics since 1948“ ist ja nicht neu und hat einen wahren Kern. :o

Ich denke, dass wir von einem harten Brexit ausgehen. Also dass UK nicht mehr zum europäischen Binnenmarkt gehört. Das bedeutet, dass Zölle zumindest in Richtung EU anfallen, wahrscheinlich wohl auch in Richtung UK. Dann wird die gesamte Abwicklung von Fertig- aber auch Teilfertigprodukten komplizierter und teurer.

Für JLR bedeutet das auf jeden Fall höhere Kosten. Die kann man entweder an den Kunden weitergeben oder selbst tragen. Letzteres wird gleich ergebniswirksam. Ersteres wird auf die Verkaufszahlen gehen.

Also ja, der Brexit wird sich negativ auf JLR auswirken, selbst wenn alles nach China oder USA exportiert wird.

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 28. Januar 2019 um 07:48:57 Uhr:

Ich denke, dass wir von einem harten Brexit ausgehen. Also dass UK nicht mehr zum europäischen Binnenmarkt gehört. Das bedeutet, dass Zölle zumindest in Richtung EU anfallen, wahrscheinlich wohl auch in Richtung UK. Dann wird die gesamte Abwicklung von Fertig- aber auch Teilfertigprodukten komplizierter und teurer.

Für JLR bedeutet das auf jeden Fall höhere Kosten. Die kann man entweder an den Kunden weitergeben oder selbst tragen. Letzteres wird gleich ergebniswirksam. Ersteres wird auf die Verkaufszahlen gehen.

Also ja, der Brexit wird sich negativ auf JLR auswirken, selbst wenn alles nach China oder USA exportiert wird.

Tja und da China gerade von Platz 1 der Absatzmärkte auf den LETZTEN Platz abgerutscht ist, fehlt ohnehin schon DER wichtigste Absatzmarkt. Der Brexit wird LR richtig weh tun.

Grüße,

Hauser

Mein Name fiel ja weiter oben schon. Leider bin ich seit vergangener Woche nur noch Beobachter der LR Palette. Zu lange hat es gedauert, bis man eine Lösung erstreiten musste, die nun in der Rückgabe des Velar endete. Trotz allem Übel schlägt mein Herz zumindest für die Nutzbarkeit dieser Fahrzeuge, deren geschmackvolle innere und äussere Gestaltung und dem edlen Geruch des Leders.

Vor 3 Wochen bin ich am neuen Werk in Nitra / Slowakei vorbei gefahren. Die Kapazität beträgt im ersten Ausbau bis zu 500.000 Einheiten. Das ist mehr, als alle drei englischen Werke zusammen ausstossen. Mit dem neuen Werk hat JLR unbegrenzten Zugang in die EU und die Chance von Anfang an Alles richtig zu machen. Zum Beispiel : dass jedes Bauteil standartisiert und zuweisbar in ein Warenwirtschaftssystem einfindet. Zur Zeit hat jedes Werk sein eigenes Erfassungsprogramm und seine eigene Kennzeichnung. Je nachdem wo produziert wurde, hat ein gleiches Bauteil völlig andere Codes......

Die Slowaken arbeiten für einen Bruchteil der Kosten die ein englischer Arbeiter verursacht. Sie stellen heute die meisten KFZ pro Kopf in der EU her, und das auf dem Niveau deutscher Fabriken. Wir haben da schon viel Know How investiert. Es dürfte also ein leichtes sein, eine effektive Produktion hoch zu ziehen. Ich bin mir sicher, dass der Brexit nur das Deckmäntelchen sein wird, für den bevorstehenden Stellenabau in England. JLR spielt der harte Brexit vermutlich sogar in die Karten, denn das runter fahren der englischen Werke wird damit weniger teuer. Schliesslich können die ja für den Blödsinn nix.

Gibt es dann mal zuverlässige Autos aus Nitra mit Systemen an Bord die nicht nur viel kosten sondern auch funktionieren, bin ich wieder an Bord.

Ich habe mir nun als Zwischenschritt einen ETRON raus gelassen. Mal sehen was uns da alles erwartet.

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