M271 Haltbarkeit
Hallo liebe Community,
Mein Nachbar verkauft sein cl203 EZ12/2005 mit knapp 118000km. Jetzt wollte ich fragen ob es sich es lohnt das Auto zu kaufen wegen der Laufleistung. Die Steuerkette könnte bei so einer Laufleistung bestimmt gelängt sein oder längt sich demnächst. Ein Wechsel kostet bestimmt gute 1000€. Darum wollte ich fragen wann Erfahrungsgemäß die steuerkette sich längt und ob so einer laufleistung irgendwelche defekte bekannt sind.
Vielen Dank schon mal im Voraus
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55 Antworten
Das ist mal wieder ne Glaskugelfrage :-)
Die Baujahre 2005 und 2006 sind nach meiner Erfahrung die Betroffenen. Daher ist es sicher ratsam, da genau hinzugucken. Beim CL180K meiner Tochter (ebenfalls Bj. 2005) war es mit dem Motor bei 113.000 Km zu Ende da sie die gelbe Leuchte über 2 Wochen ignoriert hatte. Der Motor ist bei guter Pflege sonst sicher für die dreifache Laufleistung gut. Sofern der Einstandspreis stimmt, würde ich die Kette und die Kettenräder in einer guten freien Werkstatt machen lassen; MB ist da mit Sicherheit 30-50% teurer. Allerdings würde ich mich mal nach der MB Service Card erkundigen, ggf. gibt es da ein Reparaturangebot !
Gruß
Fred
Da kann man doch nachsehen. Und eine gelänget Kette, samt Kettenspanner, wenn die Zahnräder noch OK sind, geht schon für weniger... Ist halt ne Frage des Gesamtpreises.
Der Motor selbst hält sehr lange. Meiner hat jetzt 210.000 runter und läuft absolut fanstastisch.
Meinen C180 K mit M271.946 Motor habe ich seit 10 Jahren, gekauft als 3 Jahre alten gebrauchten mit 35.000 km vom Mercedes Händler aus erster Hand. Das Auto hat heute 297.000 Km runter, am Motor war außer zwei mal ein defekter Schlauch der Teillastentlüftung bislang nichts dran. Es wurde bisher und wird auch weiterhin regelmäßig die normale vorgesehene Inspektion gemacht.
Vorsorglich wurde bei 240.000 km die Steuerkette inkl. dem Kettenspanner getauscht, gelängt hatte die sich nur in einem unkritschen Rahmen. Ebenso vorsorglich wurden auch bei der Laufleistung die Zündmodule getauscht und einmal das komplette Frischluftsystem (Schläuche, Ansaugbrücke, Ladeluftkühler, Drosselklappen) gereinigt und mit neuen Dichtungen versorgt. Außerdem läuft das Auto mit einem Carlsson Kompressor Kit ab KM-Stand 40.000, der statt 143 PS, 168PS bieten soll. Tacho 230 werden damit nachwievor ohne Probleme erreicht.
Insgesamt bislang ein sehr zuverlässiger Motor. Die daran angebundene Automatik funktioniert auch einwandfrei, vielleicht auch dank der regelmäßigen Ölwechsel.
Bis zur Zylinderkopfrevision Ende 2005/Anfang 2006 gibt es auch noch Probleme mit verkokenden Ventilen bei viel Kurzstrecke, wenn der Motor nicht ab und an ausgefahren wird, kann auch teuer werden. Weiterhin brauchen einige relativ viel Öl, was ansich nicht so schlimm wäre, aber es zieht durch den Kabelbaum, wodurch eine kostspielige Folgereparatur anstehen kann (Stichwort Ölstoppkabel).
Da ich mit meinem alle 3 Probleme hatte, glaube ich jetzt mal nicht dass es soo selten ist. Ansonsten ist der Motor ein gutmütiger Kollege.
Generell erscheint mir, dass das Kettenproblem schlimmer wird mit zunehmener Leistung. Der Motor wurde ja bis zum W212 eingesetzt, und dort gibt es bei den 204PS-Varianten auch immer mal wieder gerissene Ketten (nicht nur übergesprungene). Daher würde ich *nicht* sagen, dass das Problem mit 2006 erledigt ist.
Die Leute, die den Motor als Dauerläufer haben, sind regelmäßig Besitzer der nicht aufgeladenen 180er. So auch im Autobild-Dauertest des W204.
Ich denke mal, dass die Kurzstreckenfahrten in Städten auch dazu beitragen, dass die Steuerketten gelängt werden. Leute, die viel Autobahn und Landstrasse fahren haben eventuell erst mit hoher Laufleistung Probleme als Kurzstreckenfahrer. Ich habe auch wegen Rasseln die Steuerkette bei knapp 90Tkm vorsorglich wechseln lassen. Rasselt zwar immer noch und auch nach dem wechsel rasselte es auch gleich aber bin mit dem Motor sonst zufrieden. Für die Stadt reicht der 200K.
MfG
Die Steuerkette überträgt ja keine Antriebskräfte, sie verschleißt daher vorwiegend nach Betriebsstunden. Und da kommt in der Stadt natürlich viel mehr zustande für die gleiche Strecke als bei Überland.
(hier: 76 tkm, sehr viel Kurzstrecke, bisher keine Probleme)
Vor allem verschleißt die, weil der M271 (erst beim Evo ist das anders) keinen gerasteten Kettenspanner hat. Sondern einen der durch Öldruck Spannung aufbaut. Heißt, bei jedem Start ist die Kette nicht 100% unter Spannung, die ist erst da wenn der Öldruck im Spanner stimmt, und dadurch kriegt die Kette jedes Mal einen leichten Zug drauf der die schleichend längt. Ein gerasteter Kettenspanner hat immer einen konstanten Druck und die Kette ist immer optimal gespannt.
@1831
Ist der Öldruckspanner gegen einen Rastspanner austauschbar?
thx
Zitat:
@1831 schrieb am 27. Juni 2017 um 18:04:23 Uhr:
Vor allem verschleißt die, weil der M271 (erst beim Evo ist das anders) keinen gerasteten Kettenspanner hat. Sondern einen der durch Öldruck Spannung aufbaut. Heißt, bei jedem Start ist die Kette nicht 100% unter Spannung, die ist erst da wenn der Öldruck im Spanner stimmt, und dadurch kriegt die Kette jedes Mal einen leichten Zug drauf der die schleichend längt. Ein gerasteter Kettenspanner hat immer einen konstanten Druck und die Kette ist immer optimal gespannt.
Interesting... dass die Evos einen einrastenden Spanner haben, war mir nicht bewusst. War mir auch gar nicht bekannt, dass Daimler überhaupt sowas macht.
Hast Du eine Idee, woher die Ketten da dann reißen? Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass sich 50 Nm mehr Drehmoment oder so überhaupt, oder verschleißtechnisch messbar auf den Kettentrieb übertragen. Ist das alles Unsinn mit der Langlebigkeit der 180er?
Achso, zum Thema noch:
Solange die Kette nicht rasselt, würde ich am Kettentrieb erstmal gar nichts tauschen, auch nicht nur die Kette "auf Verdacht". Der Kettentrieb als ganzes verschleißt zusammen, und eine neue Kette KANN wohl auch erst den Ärger hervorrufen. Und das Rasseln hört man, und man hat ewig Zeit zu reagieren. Bei mir kam es sporadisch, so 1-mal alle 2 Wochen, bei niedrigem Ölstand, oder wenn das Auto am Hang stand. Nach einem Jahr kam es dann wöchentlich. Den NWV ist dadurch nix passiert.
Der Kettenspanner vom M271 hat die Teilenummer A271 050 06 11, der M271 EVO hat die Teilenummer A271 050 09 11, der Halter für den Kettenspanner am Kurbelgehäuse hat die Teilenummer A271 052 06 40 beim M271 und beim M271 EVO.
Die Spannschiene auf die der Spanner im Motor drückt und an der die Kette entlang gleitet hat beim M271 die Teilenummer A271 052 11 16 und beim M271 EVO ist es die A271 050 01 16.
Ob das Ding nun passt kann ich nicht sagen, aber man könnte zumindest seine Schlüsse ziehen.
Naja, in anderen Modellen, z. B. in unserem 212, müsste wohl der Evo drin sein - und auch dort ist es ein Thema. Hilft also alles nix...
Hallo,
also was ich bisher über die Steuerkettenproblematik gelesen habe ist folgendes:
-Soll Handschalter mehr als Automaten betreffen
-Über die Aussage Stadt oder Überland habe ich nichts in Erfahrung bringen können, allerdings
soll niedertouriges fahren nicht gut sein (Handschalter)
-Kette macht sich durch Geräusche bemerkbar
-Wenn keine Geräusche zunehmender Leistungsverlust mit der Zeit
-Motor braucht länger um warm zu werden
-Schaden kündigt sich durch MKL an, wenn der Motor versucht über die Nockenwelle die Zeiten zu korrigieren, dann sofort zu Werkstatt nicht weiterfahren
-Supergau, Kette überspringt oder reißt dann eben Totalschaden.
Gruß
@MB Spirit ..
Zudem gibt es ein weiteres Problem. Die Kurbelgehäuseentlüftungsschläuche! Was für ein Wort!!
Die Schläuche für die Kurbelwellenentlüftung werden ständig hohe Temperaturen ausgesetzt. Dabei werden sie Porös, unförmig usw. Es entsteht Falschluft was die Gemischregulierung beeinflusst. Diese Veränderung versucht die verstellbarer Nockenwelle wieder auszugleichen und die Zündzeiten der neue Gemischbildung anzupassen. Dabei stoßen die sich an ihre Mechanische Grenzen und die Kette wird überbelastet durch die abnormale Verstellung die Nockenwellen Zahnräder. Dabei greifen die Zähne nicht mehr zwischen die Kettenglieder, sondern, reiben an die Kettenrollen selber. Somit längt sich die Kette UND die Zahnräder werden abgenutzt.
Die 271 hat eigentlich 2 Problemzonen. Die Steuerkette. Wird teuer wenn die Nockenwellen Zahnräder angenutzt sind. Steuerkette und Spanner von Febi kostet auf dem Markt ca 100€.
Das zweiter Problem sind die Magnetventile der Nockenwellenverstellung. Die werden undicht und Öl läuft aus in das Kabelbaum rein. Das Öl kriecht sein weg Richtung Motorsteuergerät und Lambdasonde. Angekommen, kann es alle mögliche Probleme verursachen, dazu zählt der berühmt berüchtigte P0170 Gemisch Kraftstoffkorrektur Bank1
Die Ölstoppkabel sind einfach nur eine Verlängerung der original Kabeln, damit das Öl Bergauf muss, und somit kann es nicht bergab Richtung ECU laufen.
Regelmäßig sollten die Magnetventile und Steuerkette untersucht werden. Sind die Ventile feucht, wechseln. Die kosten ca 35-50€ das Stück und sind in 10 Minuten gewechselt. Ölstopp ist empfehlenswert jedoch nicht zwingend erforderlich. Die Steuerkette sollte gewechselt werden bevor die Nockenwellenräder Schaden annehmen.
Sonst, gute Pflege ist Voraussetzung. Gutes Öl sollte vorhanden sein, und nicht älter werden lassen als 15000km. Zu dünnes Öl, wo der Schmierung nicht mehr gewährleistet werden kann schadet die Hydrostössel und Steuerkettenspanner.
Gruß