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M278 Zylinderlaufbahnen Totalschaden - was jetzt?

Mercedes S-Klasse W221
Themenstarteram 3. Januar 2023 um 20:04

Hallo Mercedes Gemeinde,

in einem älteren Thread hatte ich bereits angekündigt meinen W221 S500 (M278) aus 2011 mit über 200k KM einer Zylinderendoskopie unterziehen zu lassen. Zwischen den Feiertagen war es dann endlich soweit und das Ergebnis gleicht einem Schlag ins Gesicht.

4 der 8 Zylinder(laufbahnen) sind schlimm zerkratzt und der Motor ist somit einem Totalschaden nahe. Das Auto fährt noch, im Fehlerspeicher ist nichts hinterlegt, kein Ölverlust und auch während der Fahrt merke ich nichts...wie so häufig.

Ich habe einige Fotos der Endoskopie angehängt, die ich von dem Monitor abfotografiert hatte.

Ich hatte mit dem Werkstattmeister gesprochen welcher mir eine Motorrevision empfohlen hatte.

Aktuell geht er davon aus, dass der Motor vielleicht noch 3.000km hält, bis der Motor endgültig die Grätsche macht.

Am nächsten Tag hatte ich einen Kostenvoranschlag in Höhe von 18.000€ für die Motorrevision erhalten. Diese würde 3 Wochen dauern und beinhaltet grob: alle Arbeiten, Einbau von Graugussbuchsen + neue Kolben, Reinigung der Ventile, Zylinderkopf planschleifen + neue Kopfdichtung, komplette Erneuerung des Kettentriebes, Erneuerung aller Dichtungen am Motor, Rückschlagventile, Polierung der Nockenwellen + Lagerschalen, Software Updates, Flüssigkeiten, Überprüfung der Nebenaggregate.

Ich hatte die letzten Tage die Diagnose sacken lassen, überlegt und geschaut wie es weitergehen kann.

Nach der Revision wäre der Motor wie neu und hat die haltbaren Graugussbuchsen wie alle W222 M278 ab 03/2015 verbaut. Mein W221 ist eine Kurzversion mit guter aber nicht sehr guter Ausstattung und erst seit wenigen Monaten in meinem Besitz. Den Verkäufer kann ich übrigens nicht in Regress nehmen.

 

Wirtschaftlich ist solch ein Auto natürlich nie. Dennoch muss ich den Wiederverkaufswert im Hinterkopf behalten. Mit revidiertem Motor sollte das Auto zumindest 4 Jahre in meinem Besitz bleiben und dann, mit 16 Jahren, keinen exorbitanten Wertverlust erleiden. Jedoch ist die Zukunft ungewiss. Vermutlich lässt sich noch nicht sagen, ob der W221 an Beliebtheit dazugewinnen wird und wie es um die V8 Motoren stehen wird. Aktuell sind ordentliche W221 S500 bereits rar und teuer.

Infrage kommen folgende Möglichkeiten

1. Die Reparatur durchführen lassen und für einige Jahre (hoffentlich) Ruhe, in Hinsicht auf den Motor zu haben. Ist der Preis eurer Meinung/Erfahrung nach fair?

2. Ersatzmotoren stehen kaum im Internet zur Auswahl und kommen daher eher nicht in Frage. Zwielichtigeangebote beginnen ab 10k€ ohne Angaben zur Laufleistung und ohne Nebenaggregate. Mercedes soll >30k€ für einen neuen Motor verlangen.

Einen Komplettmotor mit 31k KM Laufleistung konnte ich für 18,5k€ finden, exklusive Einbau.

3. In den sauren Apfel beißen und versuchen den W221 in Zahlung zu geben aber was kommt dann? Die W221 S500 MoPf sind ja alle früher oder später von der Problematik betroffen. Der W222 (mein optischer Liebling) käme erst ab 03/2015 in Frage und entsprechende Modelle beginnen erst ab 50k€. Selbst S350 sind nicht viel günstiger, ohne dass ich mich mit den Schwächen auseinandergesetzt habe. Dazu müsste die Inzahlungnahme nahe dem Kaufpreis sein was unter den Gegebenheiten unmöglich ist.

4. Verkauf an Privat/Exporthändler mit Verlust und der Umstieg auf eine Langversion, die früher oder später auch von dem Problem betroffen sein wird. Das soll nicht heißen, dass ich mit der Kurzversion unzufrieden bin und unbedingt umsteigen möchte. Der aktuelle Wertverlust mindert den Wert auf geschätzt 8k€?

Vergleichbare Fahrzeuge kann ich übrigens nicht finden, damit ich überhaupt eine Wertvorstellung habe. Weder mit einem bevorstehenden Motorschaden, noch Fahrzeuge mit einem einigermaßen frischen Austauschmotor. Es gibt einige S500 MoPf die jenseits der 200k KM Marke liegen aber es ist nie die Rede von der Problematik oder einem ATM.

Lediglich einen S500 mit 7 Jahre altem ATM und 25k KM konnte ich für 18,5k€ finden, wobei ich das Angebot zu günstig und zweifelhaft empfinde.

 

Was meint ihr? Welche Gedanken und Erfahrungen habt ihr bezüglich des Revisionsangebots oder einer der genannten Alternativen?

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Ich denke entscheidend ist was du für den Wagen bezahlt hast. Wenn du nun noch mal 18.500€ reinstecken musst, bleibt nur das Fahren bis zum bitteren Ende. Alles andere ist finanzieller Unsinn. Wenn der Wagen revidiert ist, und gepflegt wird, dann hält der bestimmt noch ~15 Jahre. Dann ist der jährliche Wertverlust wahrscheinlich „erträglich“ (Kaufpreis aber mir nicht bekannt). Aber das muss man wollen und davon überzeugt sein. Ein Verkauf mit 16 Jahren wird kommerziell sicherlich eher schlecht sein, denn ein 16 Jahre alter Wagen, egal ob Motor revidiert oder nicht, bringt dir niemals die Reparaturkosten wieder ein. Dass ein W221 S500 mit dieser Historie jemals ein „gesuchtes“ Liebhaberstück wird, ist auszuschließen. Außerdem glaube ich, dass ein, normal genutzter W221 oder W222 als S500 kein Sammlerobjekt werden wird. Sowas werden nur konservierte, kaum gefahrene Showcars, wenn überhaupt. Die S-Klassen seit 2006 sind keine Individualisten mehr, sondern Mainstream Autos mit geringem spezifischen „Charakter“

Problem ist der Wiederbeschaffungswert der Versicherungen - könnte da direkt kot***

Hier vielleicht eine günstigere Option:

Zitat:

@Mr. Diggler schrieb am 2. Januar 2023 um 22:55:16 Uhr:

Ich würde es ja auch herrichten lassen, brauche aber dringend direkt wieder einen fahrbaren Untersatz. Laut Gutachten liegt der Reparaturaufwand bei 14.000 €, Wiederbeschaffungswert 10.000 €.

@rtur irgendwie der richtige Text zum falschen Post?

@Bamberger_1 Eigentlich nicht: Was bringt ein neuer Motor in einem alten Auto, dass bei einem Unfall (Gelegenheiten gibt es leider zu oft) dann nix wert ist? In diesem Zusammenhang könnte der TE einen hoffentlich besseren Motor bekommen bevor der zum Verwerter geht oder evtl. den Wagen tauschen.

Ob das technisch geht (genauer Motor mit oder ohne Nebenaggregate etc.) müsste natürlich geprüft werden.

Generell habe ich ein Problem mit den heutigen Preisen, 3 Wochen Arbeit und ein Umsatz von 18,5 k€?

Ich persönlich hätte eine innere Hemmung, 18k für die Reparatur zu investieren. Vielleicht hält er ja noch 50k km. Das Kind ist doch den Bildern zufolge eh schon in den Brunnen gefallen. Ich würde dann nochmal neu überlegen, wenn er wirklich nicht mehr fährt.

@Bert80 ist halt gefährlich bis zum Totalschaden fahren. Ein kapitaler Motorschaden bei 160 km/h ist auch für andere Verkehrsteilnehmer gefährlich. Denn sowas spielt sich oft nicht nur im Innern ab, sondern die Maschine zerlegt sich möglicherweise nicht zerstörungsfrei für das Umfeld.

Hi,

Zum Thema Motor überholen bei deinen gezeigten Schäden gibt es eindeutige Meinungen in einigen Videos der Stern Garage und auch von Motoren Zimmer. Einen Motor mit solchen Schäden überholen kann sehr schnell zum finanziellen Abenteuer werden und wenn jemand das macht, dann nur bei Betrieben die sich wirklich damit auskennen. Schau dir mal einige Videos dazu an. Bei den den genannten Schäden reparieren beide Betriebe nichts mehr.

Übrigens ein neuer M278 mit 150km auf der Uhr kostet bei Motoren Zimmer 20.500,-. Ein und Ausbau kommt natürlich auch noch dazu.

Da stellt sich wirklich die Frage der Wirtschaftlichkeit, denn wie Bamberger sagt ein S500 mit der Historie wird bestimmt kein Liebhaberstück das einem beim Verkauf aus den Händen gerissen wird. Kann aber durchaus verstehen, dass man an seinem Fahrzeug hängt. Nur bei Summen in der Größenordnung sollte man sich soweit es geht nicht von Emotionen leiten lassen sondern ganz nüchtern Kosten/Nutzen abwägen. Wenn das Geld aber egal ist, dann würde ich immer die Variante mit einem Motor von Zimmer vorziehen. Soll keine Werbung sein.

 

Letztendlich kann dir die die Entscheidung keiner nehmen.

Ich selbst habe mir bei Reparaturen für meinen C215 CL 500 Limits gesetzt und wenn diese überschritten werden, dann wars das fürs Fahrzeug. Gibt ja auch noch andere Modelle, die auch Spaß machen.

Gute Qual der Wahl

@Bamberger_1 Ja, das ist ein Argument. Dann würde ich das Auto jetzt abgeben. Das Vertrauen zum Fahrzeug wäre auch nach der Instandsetzung glaube ich nicht mehr vorhanden. Mit den Eckdaten (10 Jahre und 200k Laufleistung) wäre mir das zu viel Investition, wenn man den Kaufpreis hinzurechnet. Das Ding könnte ich dann nicht mehr sehen. Man stelle sich nur vor, dass das Getriebe ein halbes Jahr später mit Totalschaden ausfällt.

@Hando2770 Mein Gedanke wäre, die 18k plus den Restwert vom jetzigen Wagen nehmen und davon einen gepflegten W221 kaufen und zwar mit dem robusten M273 Motor, wenn es ein V8 sein soll. Den gab es von 2009 bis 2011 auch im MoPf, wenn es ein MoPf sein soll.

Übrigens S350 ist nur OHNE CGI zu empfehlen, sonst drohen ähnliche Probleme wie beim M278.

Oder über den OM642 nachdenken, der Motor ist auch sehr robust, so wie der M273.

Bei diesen Riefen müsste eigentlich klar ein Ölverlust vorhanden gewesen sein.

Motorenrevision ergibt wirtschaftlich überhaupt keinen Sinn.

Deinem Text nach zu urteilen, handelt es ich auch nicht um ein Familienerbstück mit emotionaler Bindung.

Also ist Antwort eigentlich klar.

VG

Zitat:

@rtur schrieb am 3. Januar 2023 um 22:49:14 Uhr:

@Bamberger_1 Eigentlich nicht: Was bringt ein neuer Motor in einem alten Auto, dass bei einem Unfall (Gelegenheiten gibt es leider zu oft) dann nix wert ist? In diesem Zusammenhang könnte der TE einen hoffentlich besseren Motor bekommen bevor der zum Verwerter geht oder evtl. den Wagen tauschen.

Ob das technisch geht (genauer Motor mit oder ohne Nebenaggregate etc.) müsste natürlich geprüft werden.

Generell habe ich ein Problem mit den heutigen Preisen, 3 Wochen Arbeit und ein Umsatz von 18,5 k€?

Als ich Anfang letzten Jahres nach einen C216 gesucht habe, bin ich auf ein Angebot gestoßen mit ATM 1 Jahr Garantie auf den Motor die Rechnung habe ich gesehen der 4500 Euro.

Selbst für die Investition von 4500,- erscheint ein Jahr Garantie sehr wenig.

Habe deine Einführung nur quergelesen und mir die Bildchen angeschaut - was hat dich zur Endoskopie veranlaßt, war da schon von vorneherein was?

Mich macht stutzig, daß ein solcher Schaden bei einem Motor von 200.000 km Laufleistung vorhanden ist, da die 500er normalerweise eine halbe Million km quasi "auf einer Arschbacke" absolvieren, ohne daß markante Fehler erkennbar wären - hier gab es einen massiven Kolbenfresser gleich an mehreren Zylindern - z.B. durch Ölmangel oder Überhitzung etc. ... Das wurde dir wohl arglistig verschwiegen. Man könnte ggf. sogar an 'Betrug' denken - Frage ist nur, wie der Kaufvertrag abgefaßt wurde.

Wie lang fährst du ihn schon?

Nächste Frage, welcher Motor (ab welchem Baujahr) einbaufähig ist, denn du kannst ohne weiteres einen anderen Motor mit 200k km einbauen, da wird ("normalerweise") nie was sein ...

Kann da auch ein Motor aus einem 2006er - z.B. 5,5 l /382 (?) PS - Verwendung finden? Dann könnte ich dir einen Tip geben ...

Zitat:

@Avon35 schrieb am 4. Januar 2023 um 13:02:39 Uhr:

Mich macht stutzig, daß ein solcher Schaden bei einem Motor von 200.000 km Laufleistung vorhanden ist, da die 500er normalerweise eine halbe Million km quasi "auf einer Arschbacke" absolvieren, ohne daß markante Fehler erkennbar wären

M113 und M273 ja, die frühen M278 nein. Ist ne Krankheit aufgrund der Materialien des Zylinders. Kriegen alle ab ungefähr 150.000km - Davon ist bis zum Bauende der M157 5,5L V8 Biturbo betroffen, beim M278 ab ~03 bis ~05 / 2015 nicht mehr.

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