M52 Motorrevision und Umbau auf 3.0 Liter
Hallo zusammen,
ich möchte hier einmal mein Projekt vorstellen und hoffe auf den ein oder anderen Tipp.
Ich fahre eine E36 Limo, Baujahr 97. Dieser war ehemals ein 320i, hat nun allerdings aufgrund eines Motorschadens einen M52B25.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht, was ich aus diesem Fahrzeug machen will und habe nun eine Idee im Kopf, die ich aktuell am umsetzen bin. Abseits von Felgen, Folie Fahrwerk geht es mir hier um den Motor selbst.
Für mich stand von vorne rein fest, dass ich den Motor komplett neu aufbauen will, alles was bei einer klassischen Revidierung gemacht wird.
Da ich aber auf vernünftige Weise doch etwas mehr Leistung fahren will, ist schnell die Idee gekommen, den Motor mittels Kurbelwelle, Pleul und Kolben vom M54B30 aus dem E36 auf 3 Liter Hubraum zu bringen.
Das ist im Vergleich zum 328i vielleicht kein riesiger Unterschied, aber da ich eine 2,5 Liter Maschine habe, sind die 0,7 Liter mehr Hubraum doch ein netter Unterschied. Zudem ist das eine gute Basis für eine weitere geplante Leistungssteigerung entweder durch klassisches Saugertuning oder einen Kompressorumbau. Aber das kommt zu einem späteren Zeitpunkt und ich konzentriere mich erstmal auf das oben stehende.
Ich möchte hier Meinungen sammeln und mir gerne Ratschläge einholen die mir bei der Arbeit helfen. Der nachste Schritt wäre, mein Projekt weiter zusammen zu fassen um dies mit einem Tüv Prüfer abzusprechen, denn mit dem Umbau des Motors ist es ja nicht getan (Kapitel Bremsen etc.).
In den vergangenen Tagen haben wir den Motor auf meinem E36 ausgebaut und sind dabei ihn in seine Einzelteile zu zerlegen, bzw. fast damit fertig. Der Kopf ist ab und zerlegt, im Moment fehlt nur noch die Kurbelwelle mit Kolben und Pleuln. Wir kämpfen gerade leider mit der Jesus Bolt, die die KW hält (Hat da vielleicht jemand einen Tipp? )
Als nächstes breiten wir alles in der Halle aus und machen uns eine Liste, welche Teile wir neu brauchen.
Anschließend soll der Kopf weg gebracht werden, um diesen zu bearbeiten (Ventile neu einschleifen, Ventilführungshülsen etc.)
Meine Frage, MUSS der Kopf geplant werden, wenn die Zylinderkopfdichtung nicht undicht war? Ich frage da ich öfter gehört hab, das ist nur nötig, wenn tatsächlich Probleme auftraten.
Anschließend soll der Block bearbeitet werden, das heißt, er soll neu gehohnt werden, das bis unten durch, damit ich die neuen Kolbenringe nicht zerstöre. Der Kolbenhub ändert sich ja durch die M54 Kurbelwelle.
Bei Kolben komme ich zur nächsten Frage... Da der M54 eine andere Beschichtung der Zylinderwände hat, sind dort die Kolbenringe anders (dünner) In den Foren liest man von zwei Meinungen, die einen sagen, das ist nicht gut und die Ringe können durchbrennen, die anderen sagen, das hält gut. Was ist da eure Meinung?
Im Zweifelsfall müsste ich die Kolben so bearbeiten lassen, dass die dickeren M52 Kolbenringe passen.
(Gibt es hier jemanden der so etwas kann? zwecks Drehbank)
Zurück zum Kopf... Beim Ausbau der Nockenwellen habe ich gesehen, dass vor allem die Auslassseite einige Riefen hat, also eingelaufen ist. Ich brauche also auf jeden Fall neue Nockenwellen. Auch weil der M52B28 andere Nockenwellen hat. Soll ich die M52B28 Nockenwellen nehmen oder sind die M54B30 sinnvoller?
Wie ist das mit Zulieferer Nockenwellen? Hat da jemand Erfahrung, bzw. kann man die verwenden? Ich habe gesehen, es gibt von z.B. Febi welche.
Für die Anpassung des Steuergerätes habe ich wohl einen Bekannten. Mir ist aber noch unklar, ob die Einspritzdüsen vom 328i (M52B28) reichen?
Fürs erste habe ich glaube ich alles geschrieben, wahrscheinlich tauchen aber noch mehr Fragen auf Mit dem Projekt würde ich euch gerne auf dem Laufenden halten, falls ihr das wollt, denn Motorentechnik ist verdammt interessant und es könnte dem ein oder anderen bei seinem Projekt helfen ^^
Hier noch ein zwei Bilder zu Veranschaulichung ^^ (Ja die Kolben sehen ziemlich mitgenommen aus)
Ähnliche Themen
37 Antworten
Also ich baue momentan meine 96er 316i limo auf USM3 um und muss sagen das ich den kompletten Motor zu neum Motorenbauer gegeben habe und der echt super arbeit für n kleinen Taler vollbracht hat.
Ich z.B. baue die Bremsen vom e46 330i/d ein, vorne sowie hinten
Zum Kopf
Den würde ich planen lassen da der sich schon verziehen kann auch wenn der zuerst nicht undicht war
Jedoch wenn der zerlegt wird, verformt der sich meistens (meine Erfahrung damit)
Planen kostet nicht die Welt und erspart dir jede Menge Arbeit und Ärger wenn du den erst wieder zusammen gebaut hast
Dennoch viel Erfolg und halte uns aufm laufenden
Grüße vom Nürburgring
@Kashym Das klingt auch nach einem interessanten Projekt.
US M3 ist schon nice, baust du den für den Ring auf?
Ich will mir das ja gerade selbst beibringen und das alles lernen ^^ habe ich aber zu Anfang überlegt ob ich das machen lasse, aber dann gedacht ach scheiß drauf ich versuchs mal.
Ja das hatte ich auch so gedacht, zum Glück passen die plug and play auf die Aufnahmen
Dann werd ich den gleich mit planen lassen, klingt vernünftig.
Weißt du mit welchen Preisen man da so rechnen kann?
Danke danke, werd ich machen
Grüße aus dem nassen Norden
@E36Fanboy
Ne die Limo wird eher für die normale Straße gebaut, für den Ring hab ich einen "normalen" 325i
Das Planen hat mich 120€ gekostet
Achso das ist gut ^^
Okey danke, klingt ja fair
Sooo, hier das versprochene Update:
Wir haben den Motor heute komplett zerlegt, eigentlich keine so schlimme Arbeit. zu zweit geht es am besten.
Zum Thema Zentralschraube der Kurbelwelle (Jesus Bolt) lösen:
Wenn sich der Motor im ausgebauten Zustand befindet und der Zylinderkopf schon runter ist, geht es am besten den Block verkehrt herum (Kurbelwelle nach oben) auf eine Europalette zu schnallen.
Die Palette sollte quer vor einem liegen, damit man 1. mehr Stabilität zum fest zurren hat und 2. die Konstruktion beim Lösen nicht "umkippen" kann.
Vorher sollte man darauf achten, dass keine Nägel aus der Palette schauen (am besten alle vorher weiter rein hämmern).
Nun dicke Schichten Pappe (min. 5 Lagen Karton) auf die Palette legen und den Block drauf legen (die Hülse für die Zylinderkopfdichtung drückt sich in die Pappe). Anschließend 3 oder 4 Spanngurte benutzen, um den Block auf der Palette fest zu zurren. Dicke Pappstreifen am ´Rand der Ölwannendichtung nicht vergessen, damit sich Gurt und Kante nicht beschädigen. Die Ölwanne sollte aufgrund der Belastungen vorher demontiert werden. Die Kurbelwelle sollte mit Holzblöcken verkeilt derden, dass sie sich nicht drehen kann.
Anschließend eine große Knarre oder einen alten, kaputten Drehmomentschlüssel und eine 22er Nuss ansetzen.
Damit die Schraube nicht "quer" belastet wird, einen Wagenheber mit einem Holzkeil unter den Schlüssel stellen, dass dieser auf dem Holz aufliegt.
Dann braucht ihr ein mind. 1 Meter langes Rohr zur Verlängerung.
Das Lösen der Schraube ging erstaunlich gut, man muss aber einiges an Kraft aufwenden. Zum fest ziehen das gleiche nur umgekehrt und mit Drehmoment und Graduhr anziehen. Die Schaube sah für mich aus wie eine Dehnungsschraube, sollte also ersetzt werden. Wird mit 410 Nm angeballert.
Die ganze Konstruktion ist auf dem Bild unten zu sehen. Der dicke Spanngurt der quer über dem Block liegt hätte weg gelassen werden können.
Anschließend haben wir alle Teile auf einer großen Plane ausgebreitet, um uns einen Überblick zu verschaffen. Ich bin anschließend durchgegangen, was alles neu kommen soll.
Hier eine Auflistung, die vielleicht auch anderen helfen könnte. Falls ich etwas vergessen haben sollte, bitte dazu schreiben
Kurbelwelle (Tausch wegen 3 Liter Umbau)
Pleul (Tausch wegen 3 Liter Umbau)
Kolben (Tausch wegen 3 Liter Umbau)
Nockenwellen (Tausch wegen 3 Liter Umbau und weil eine eingelaufen ist)
Nockenwellenschale Auslass (weil ebenfalls eingelaufen)
Alle Lagerschalen (KW, NW)
Einen Satz neue Schrauben (Manche sind Dehnungsschrauben und MÜSSEN getauscht werden)
Krümmer (Fächerkrümmer kommt)
Sämtliche Dichtungen
Hydrostößel
Simmerringe KW
Zündkerzen
(Spulen) (sind noch keine 5000km alt, daher nur vielleicht)
Klopfsensor (muss man den tauschen?)
Lamdas
Teile für Ölpumpe
Kupplung mit Ausrücklager
Zweimassenschwungrad
Mysteriöses Blech zwischen Getriebe und Motor
Keilriemen
Schläuche (Öl und Kühlwasser) (Gibt es da Sets zu kaufen?)
Sämtliche (Steuer)Ketten
Wasserpumpe
Termostat
Viskolüfterkupplung (oder ich baue um auf E-Lüfter)
Einspritzdüsen
evtl. neuen Kühler
Jesus Bolt
Tankentlüftung (mit ist der Stutzen abgebrochen)
Ölabscheider
Kettenspanner
Benzindruckregler
Ich bin gerne offen für eure Meinungen und Fragen
Was mir noch wichtig ist: Bis zu welchem Abnutzungsgrad kann man nockenwellenlager noch weiter verwenden?
UND
WIE passiert das mit einer Zündkerze? (siehe Bild, 2 von mir sehen so aus, ich glaube Zylinder 4 und 5 oder 5 und 6)
Anstatt Holzkeil gibt es auch einen passenden Gegenhalter den ich eher empfehlen würde.
So hab ich das gemacht und so ging es kinderleicht auch mit Motor im Auto.
Gemacht an einem e34 m50 Motor.
Das mit den Holzkeilen die gegen eine Alu Gehäusewand gedrückt werden, halte ich auch für gewagt. Ging aber scheinbar gut.
Zitat:
@E36Fanboy schrieb am 15. Februar 2022 um 01:09:09 Uhr:
WIE passiert das mit einer Zündkerze? (siehe Bild, 2 von mir sehen so aus, ich glaube Zylinder 4 und 5 oder 5 und 6)
Wasser von der Wischwaschanlage,weil die unter der Haube befestigten Rückschagventile futsch sind und das über den nicht vorhandenen Plastedeckel da reinläuft.Bei den beiden Zylindern typisch.
Wär der Plastedeckel drauf,würde die Mutter,die den Deckel an der Stelle hält mit dem Gummilager des Deckels zusammengammeln.
Greetz
Cap
@CaptainFuture01
Hey danke für die Antwort, das klingt schlüssig. Allerdings habe ich die Plastikabdeckungen eingebaut gehabt und dort keine Spuren von wischwasser gesehen..
Ich werd mal schauen, ob ich die Rückschlagventile noch irgendwo bekomme.
@KapitaenLueck @525martin24v ich hatte auch kein gutes Gefühl dabei, wir haben deswegen an möglichst vielen Stellen verkeilt und weiches Holz genommen.
Zusätzlich haben wir diese dreieckigen Stabilisatoren drin gelassen.
Das Werkzeug wäre natürlich besser gewesen, habe ich aber leider nicht.
Manche Sachen kauft man besser, vor allem wenn sich der Preis in Grenzen hält.
@KapitaenLueck merk ich mir fürs nächste mal
Kannst du bei meinen anderen Fragen eventuell noch weiter helfen?
Ich glaub nicht so wirklich denn ich bin nicht der große Motoren Instandsetzer oder gar Umbauer.
Da ist der Martin schon viel eher prädestiniert.
@E36Fanboy
Ich hab die Rückschlagventile zweimal erneuert.....zweimal wurden sie innerhalb weniger Monate wieder undicht,also hab ich sie rausgeschmissen und den Schlauch DIREKT an die Waschdüse angeschlossen....dann dreht die Pumpe halt ein paar Sekunden länger,bis Wasser aus den Düsen kommt....dafür versifft mir nix mehr im Motorraum oder gammelt sich fest.
Greetz
Cap
@CaptainFuture01 jaa.. genau so hab ich das auch gemacht deswegen hatte mich das ein wenig gewundert.
Ich finde, die sieht etwas "verbrannt" aus am Sechskant.
Aber der Kopf mit den Ventilen sieht eh schon ziemlich fertig aus