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Mehrere Fragen zum ausgebauten Zylinderkopf
Hallo!
Es geht um einen Zylinderkopf eines Fiats. Soweit ich weiß, besteht er aus Grauguss. Ich habe einige Fragen:
1. Von der alten Zylinderkopfdichtung sind an einigen Stellen noch ganz feine Umrandungen auf dem Metall zu sehen. Ich bekomme die so nicht weg. Ist nicht schlimm, oder? Ausserdem scheint die alte Dichtung an einer Stelle eine ganz feine Furche (?) im Metall hinterlassen zu haben. Ist aber nicht dramatisch. Und im Bereich der Zylinder, wo keine Dichtung ist, gibt´s auch einige Abplatzer. Fotos anbei.
2. Der Zylinderkopf ist nur minimal verzogen (geprüft mit Haarlineal und Licht sowie Fühlerlehren). Die meisten Abweichungen sind unter 0,05. An einer Stelle liegt sie etwas über 0,05, aber deutlich unter 0,1. An einem Randbereich, der sich aber nicht im Bereich der Dichtung befindet, ist die Abweichung 0,1.
3. Laut offiziellen FIAT-Angaben hat der Zylinderkopf eine "Zulässige Mindesthöhe Zylinderkopf (mm)" von 126,5 +/0,1. Die Auflagefläche der Ventildeckeldichtung ist anscheinend nicht ganz gerade. An den meisten Stellen liegt die Höhe in diesem Wertebereich. An einer Stelle liegt sie allerdings leicht unter 126,4. Ist das schlimm? Ich habe jetzt nicht geprüft, ob das auch genau die Stellen sind, wo die Auflagefläche der Ventildeckeldichtung relativ krumm ist.
4. Ich habe neue Stehbolzen gekauft. Die alten Stehbolzen hatten folgenden Aufbau: Gewinde, dann ein glattes Stück und dann wieder Gewinde. Beide Seiten mit Gewinde waren gleich lang. Bei den neuen Stehbolzen ist aber ein Stück Gewinde deutlich kürzer als das auf der anderen Seite. Wenn ich die neuen so verwende: Das kürzere Stück kommt in den Motorblock, richtig? Das wären dann allerdings etwa 2-3 Gewindegände weniger als bei den alten Stehbolzen, mit denen die Teile im Zylinderkopf sitzen. Hält das trotzdem genauso gut?
5. Ein alter Stehbolzen (ganz aussen) ist abgerissen. Ich habe ihn versucht mit Linksausdreher, Wärme und Rostlöser herauszubekommen, aber hat nicht geklappt. Ich wollte nicht riskieren, dass der Linksausdreher abbricht.
Ich habe vorsichtig ausgebohrt und mit einem Gewindeschneider versucht die Reste wegzubekommen.
Ich habe einen der alten Stehbolzen getestet. Das Gewinde packt, aber im oberen Bereich ist es relativ locker. Mit den neuen Stehbolzen wirkt es um einiges stabiler, vielleicht weil die weniger Gewinde haben und das tieferliegende Gewide im Zylinderkopf noch intakter ist als der obere Bereich. Ich bin nicht sicher, ob ich es so lassen sollte oder sicherheitshalber lieber einen Helicoil einsetzen oder ein größeres Gewinde schneiden und dann einen dickeren Bolzen einsetzen sollte.
Danke für eure Anregungen/Tipps und eure Hilfe!
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18 Antworten
Ist das ein 188er?
Warum wird der Kopf nicht geplant? Je mehr der Kopf plan ist desto besser. Wenn die Flächen nicht sauber und glatt sind besteht eher Gefahr das die ZKD wieder durchgeht.
Stehbolzen : die nehmen ziemlich Kraft auf, ich würde auf Nummer sicher gehen also Helicoil oder größeren Bolzen.
Neue Passstifte hast Du?
Ventildeckeldichtung: Die geht eh nur dicht mit sauber aufgetragener Dichtmasse zusätzlich zur Dichtung.
Zitat:
@kraeMit schrieb am 21. September 2024 um 01:11:33 Uhr:
Ist das ein 188er?
Warum wird der Kopf nicht geplant? Je mehr der Kopf plan ist desto besser. Wenn die Flächen nicht sauber und glatt sind besteht eher Gefahr das die ZKD wieder durchgeht.
Stehbolzen : die nehmen ziemlich Kraft auf, ich würde auf Nummer sicher gehen also Helicoil oder größeren Bolzen.
Neue Passstifte hast Du?
Ventildeckeldichtung: Die geht eh nur dicht mit sauber aufgetragener Dichtmasse zusätzlich zur Dichtung.
Ist ein 199. Der Kopf muss aus meiner Sicht nicht geplant werden. Ich denke, die wenigen Stellen, wo Verzug da ist, sind tolerierbar, oder?
Was für Passstifte meinst du? Neue Stehbolzen habe ich hier liegen. Das sind die auf dem Foto.
Zitat:
@techman122 schrieb am 21. September 2024 um 02:06:37 Uhr:
Zitat:
@kraeMit schrieb am 21. September 2024 um 01:11:33 Uhr:
Ist das ein 188er?
Warum wird der Kopf nicht geplant? Je mehr der Kopf plan ist desto besser. Wenn die Flächen nicht sauber und glatt sind besteht eher Gefahr das die ZKD wieder durchgeht.
Stehbolzen : die nehmen ziemlich Kraft auf, ich würde auf Nummer sicher gehen also Helicoil oder größeren Bolzen.
Neue Passstifte hast Du?
Ventildeckeldichtung: Die geht eh nur dicht mit sauber aufgetragener Dichtmasse zusätzlich zur Dichtung.
Ist ein 199. Der Kopf muss aus meiner Sicht nicht geplant werden. Ich denke, die wenigen Stellen, wo Verzug da ist, sind tolerierbar, oder?
Was für Passstifte meinst du? Neue Stehbolzen habe ich hier liegen. Das sind die auf dem Foto.
Er ist nicht plan, Du hast Stellen ohne Material und einen grenzwertigen Stehbolzen. Für mich ist das klar.
Der 188 hat 2 Passstifte, der 199 hat keine? Wie wird der formschlüssig aufgesetzt?
Zitat:
@kraeMit schrieb am 21. September 2024 um 02:12:24 Uhr:
Zitat:
@techman122 schrieb am 21. September 2024 um 02:06:37 Uhr:
Ist ein 199. Der Kopf muss aus meiner Sicht nicht geplant werden. Ich denke, die wenigen Stellen, wo Verzug da ist, sind tolerierbar, oder?
Was für Passstifte meinst du? Neue Stehbolzen habe ich hier liegen. Das sind die auf dem Foto.
Er ist nicht plan, Du hast Stellen ohne Material und einen grenzwertigen Stehbolzen. Für mich ist das klar.
Der 188 hat 2 Passstifte, der 199 hat keine? Wie wird der formschlüssig aufgesetzt?
Ach die meinst du, ok. Die alten habe ich noch. Müssen die durch neue ersetzt werden? Wieso das?
Ich dachte, dass 0,05 bis allerhöchstens 0,1 Verzug ok wäre. Ich prüfe nachher noch mal.
Hinzu kommt, dass die Mindestgrenze ja schon (fast) erreicht ist. Da kann man dann irgendwann vermutlich nicht mehr viel planen.
Bei Verwendung einer Mehrlagen Metallsickendichtung kenne ich als Ebenheitstoleranz eines PKW Zylinderkopfes 0.05mm gesamt und 0.03 über eine Länge von 100mm.
Wenn der jetzt schon am Limit ist, würde ich den planen lassen.
Dazu kommt noch die Anforderung an die Rauigkeit der Fläche.
Der dürft noch Weichstoffdichtung haben.
Wenn der Hersteller 0,1mm Toleranz vorgibt, reicht es auch, wenn man 0,1mm hat.
Die Linien des Dichtrings des Zylinders, welche sich in den Kopf minimal eingearbeitet haben, sind unschön. Bevor ich den Kopf ans Limit plane und nächstes mal einen neuen brauche, zusammenbauen. Hab schon viel schlimmere zusammengebaut, laufen alle.
Problematisch sind Kratzer Richtung Zylinder, Wasserkanal, Oeldruckkanal.
Zu den Stehbolzen.
Die haben unterschiedliche Einschraubtiefen, deshalb ist der gewindefreie Teil unterschiedlich.
Das schlechtere Material ist der Motorblock, Guß, das bessere die Mutter, Stahl.
Lange Seite in den Block, kurze Seite, Mutter.
Stehbolzen gibt es mit Einschraubtiefe 1x d ( Durchmesser des Bolzens), 1.25, 1.5 und 2xd. Auf die Festigkeit achten. Kennzeichnung über eingeprägtes Zeichen auf der Stirnseite ( Punkt, Dreieck, Quadrat usw. ). Die Mutter ist ebenfalls gekennzeichnet. Dort ist eine Zahl eingeprägt, welche die Festigkeit aussagt.
Zitat:
@techman122 schrieb am 21. September 2024 um 02:38:21 Uhr:
Zitat:
@kraeMit schrieb am 21. September 2024 um 02:12:24 Uhr:
Er ist nicht plan, Du hast Stellen ohne Material und einen grenzwertigen Stehbolzen. Für mich ist das klar.
Der 188 hat 2 Passstifte, der 199 hat keine? Wie wird der formschlüssig aufgesetzt?
Ach die meinst du, ok. Die alten habe ich noch. Müssen die durch neue ersetzt werden? Wieso das?
...
Hat mir mal ein Fiat Meister gesagt, das man die neu macht.
Zitat:
@85mz85 schrieb am 21. September 2024 um 10:37:42 Uhr:
Der dürft noch Weichstoffdichtung haben.
Wenn der Hersteller 0,1mm Toleranz vorgibt, reicht es auch, wenn man 0,1mm hat.
Die Linien des Dichtrings des Zylinders, welche sich in den Kopf minimal eingearbeitet haben, sind unschön. Bevor ich den Kopf ans Limit plane und nächstes mal einen neuen brauche, zusammenbauen. Hab schon viel schlimmere zusammengebaut, laufen alle.
Problematisch sind Kratzer Richtung Zylinder, Wasserkanal, Oeldruckkanal.
Zu den Stehbolzen.
Die haben unterschiedliche Einschraubtiefen, deshalb ist der gewindefreie Teil unterschiedlich.
Das schlechtere Material ist der Motorblock, Guß, das bessere die Mutter, Stahl.
Lange Seite in den Block, kurze Seite, Mutter.
Stehbolzen gibt es mit Einschraubtiefe 1x d ( Durchmesser des Bolzens), 1.25, 1.5 und 2xd. Auf die Festigkeit achten. Kennzeichnung über eingeprägtes Zeichen auf der Stirnseite ( Punkt, Dreieck, Quadrat usw. ). Die Mutter ist ebenfalls gekennzeichnet. Dort ist eine Zahl eingeprägt, welche die Festigkeit aussagt.
Es ist eine mehrlagige Metalldichtung.
Bislang sind an den Stehbolzen Bundmuttern gewesen. Soll ich wohl auf Bundmuttern mit Kupfer umsteigen?
Festigkeit der Bolzen braucht nicht höher sein, als die der Muttern. Logisch Muttern gleicher Festigkeit, oder die alten, wenn nicht laut Hersteller zu ersetzen, verwenden.
Zitat:
@kraeMit schrieb am 21. September 2024 um 11:35:05 Uhr:
Zitat:
@techman122 schrieb am 21. September 2024 um 02:38:21 Uhr:
Ach die meinst du, ok. Die alten habe ich noch. Müssen die durch neue ersetzt werden? Wieso das?
...
Hat mir mal ein Fiat Meister gesagt, das man die neu macht.
Kennst du zufällig die technische Begründung? Sehe eigentlich keinen Sinn darin.
Zitat:
@techman122 schrieb am 22. September 2024 um 13:38:33 Uhr:
Zitat:
@kraeMit schrieb am 21. September 2024 um 11:35:05 Uhr:
Hat mir mal ein Fiat Meister gesagt, das man die neu macht.
Kennst du zufällig die technische Begründung? Sehe eigentlich keinen Sinn darin.
Ich frag doch einen alten Fiat Meister nicht nach einem Grund.????
Ich habe noch mal etwas recherchiert. Elring gibt an: „Ebenheit der Bauteile über dem gesamten Bauteil mittels Haarlineal ermitteln: längs = 0,05 mm, quer = 0,03 mm ; Eingrabungen müssen beseitigt werden (Planbearbeitung im Fachbetrieb)“. Bei Victor Reinz finden sich ähnliche Angaben.
Ich bin irritiert. Fiat gibt „< 0,1 mm“ an (siehe Screenshot oben). Wonach soll ich mich nun richten?
Fiats Vorgabe erfüllt der Kopf locker. Die von Elring/Victor Reinz nicht. Zwischen zwei Zylindern passt z.B. eine 0,05er-Fühlerblattlehre zwischen den Zylinderkopf und das Haarlineal, wenn man quer misst. Somit sind die 0,03 mm nicht erfüllt.
Andere Frage: wie bekommt man am besten eine optimale Rauheit der Oberfläche hin, so wie es die Dichtungs-Hersteller empfehlen? Einfach mit Schleifvlies ein paar Mal rübergehen?
Wenn das eine Weichstoffdichtung ist könnte der wieder dicht werden,
bei einer Mehrlagenmetalldichtung wirst du den zwingend planen müssen, auch den Block!
Planen kannst du schon unter mindestmaß, wie alt ist das Auto? Früher war ja auch die Kst-qualität nicht so hoch wie heute.
Ich würde aber ganz klar zum Planen raten.
Zitat:
@techman122 schrieb am 26. September 2024 um 02:26:48 Uhr:
Ich habe noch mal etwas recherchiert. Elring gibt an: „Ebenheit der Bauteile über dem gesamten Bauteil mittels Haarlineal ermitteln: längs = 0,05 mm, quer = 0,03 mm ; Eingrabungen müssen beseitigt werden (Planbearbeitung im Fachbetrieb)“. Bei Victor Reinz finden sich ähnliche Angaben.
Ich bin irritiert. Fiat gibt „< 0,1 mm“ an (siehe Screenshot oben). Wonach soll ich mich nun richten?
Fiats Vorgabe erfüllt der Kopf locker. Die von Elring/Victor Reinz nicht. Zwischen zwei Zylindern passt z.B. eine 0,05er-Fühlerblattlehre zwischen den Zylinderkopf und das Haarlineal, wenn man quer misst. Somit sind die 0,03 mm nicht erfüllt.
Dann kannst du jetzt ja nur eine Original Dichtung von Fiat verbauen.