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Mehrleistung über Spätzündung?
Um eins vorab klarzustellen und dummen Kommentaren vorzubeugen:
Meine Frage ist rein theoretischer Natur und bloß interessenshalber!
Ich habe keinesfalls vor das auszuprobieren... schon garnicht an meinem Auto
Mir ist da mal folgendes durch den Kopf gegangen:
Beim C16NZ kann man ja durch drehen des Verteilers die Zündung noch manuell einstellen und den Zündzeitpunkt so früher oder später setzen.
Ähnliches müsste ja auch elektronisch geschehen wenn man den Oktanstecker von 95 auf 91 setzt.
Nun habe ich genau dies kürzlich getan weil ich den Verdacht hatte dass der Motor klingelt (war ein Irrtum, Geräusch kam woanders her).
Was ich nach dem Umstecken aber gemerkt habe war ein massiver Leistungsverlust... gefühlte 10-15PS weniger!
Nun der Gedanke:
Wenn Frühzündung merklich Leistung kostet müsste doch kontrollierte Spätzündung auch Leistung bringen können, oder?
Sprich Tank voll mit Super Plus oder womöglich sogar der 100 Oktan-Plörre und dann so lange am Verteiler auf Spät drehen bis es klopft/klingelt und als Resultat etwas mehr Leistung haben.
Oder hab ich irgendwo nen Denkfehler?
Klärt mich mal auf
25 Antworten
ist das nicht das Prinzip der "scharfen" Nockenwellen ?
denn die Ventile müssten ja auch später auf & zu gehen
das sollte man bei nen Turboumbau sogar machen.
das hat dabei aber rein den sinn, den kolben zu ermöglichen ihren OT zu erreichen.
das verspätete zünden hat im prinziep den gleichen effekt wie das verfrühte zünden. die kolben werden nur nicht vor dem OT zurückgedrückt, sondern nach dem OT, wodurch dir wieder die verdichtng und damit der druck im zylinder abnimmt (erwähnter turboschutz)...
rein effektiv gesehen is das genauso schwach wie verfrühtes zünden, lediglich gesünder für den motor.
überleg doch mal, bist doch auch müslifresser soweit ich mitbekommen hab
wenn der kolben über OT geht, befindet er sich auf dem rückweg. jeder millimeter weniger verringert die verdichtung im zylinder wieder und nimmt zudem wichtigen druckweg weg, den der kolben beschleunigt zurücklegen könnte, anstatt durch den eigenschwung des motors gezogen zu werden und damit wieder energie "vernichtet"
hi!
wenn du die zündung auf spät stellst verlierst du leistung oben rum und unten bei wenig kolbengeschweindigkeit etc wird sie etwas mehr.
stellst die zündung auf früh verlierst unten etwas leistung aber dafür steigt sie obenrum umso mehr an.
"prich Tank voll mit Super Plus oder womöglich sogar der 100 Oktan-Plörre und dann so lange am Verteiler auf Spät drehen bis es klopft/klingelt und als Resultat etwas mehr Leistung haben.
Oder hab ich irgendwo nen Denkfehler?"
alles richtig was du vor hast nur zündung nicht langsam auf spät stellen sondern auf früh das bringt leistung..
ich habs bisher immer so gelernt, das das aber abgestimmt werden muss (elektronische zündung) um das nicht ins gegenteil zu kehren. is ja nun auch nicht so gesund, jemanden der angelaufen kommt, auch noch die faust entgegen zu werfen...?!
das benzin luftgemisch braucht aber auch nen kleinen tick zeit bis es zündet und kraft auf den kolben ausübt.
ich weiß nicht wie es beim auto ist, aber bei meinem motorrad wird der zündwinkel ab (ich glaub) 5000touren auf ein paar grad früher gestellt
Ja, beim auto wird die zündung auch in abhängigkeit zur drehzahl verstellt. beim c16nz z.b. noch mechanisch per unterdruck und fliehkraft.
ja, bei modernen motoren im PKW is das nicht groß anders. aber deine funktion spiegelt ja das system, erklärt vom vaux. wieder
Die Zündung erfolgt IMMER schon vor dem OT. Da die Exlosion einen kleinen Moment braucht um Druck aufzubauen ist das zwingend nötig. Der maximale Druck wird erst bei bzw. kurz nach dem OT erreicht. So wird bei hohen Drehzahlen schon viel früher gezündet als bei Leerlauf weil ja die Verzögerung immer gleich bleibt.
Bei Normalbenzin erfolgt die Zündung ca. 5° vor dem OT, bei Super ca. 10°. Das sind circa-Werte, nagelt mich nicht darauf fest.
Stellt man den Zündzeitpunkt auf zu früh kommt es im Zylinder zur unkontrollierten Selbstzündung. Dh. Der Kolben verdichtet noch und das Gemisch wird gezündet. Dadurch steigt der Druck stark an. Hat das Benzin einen zu niedrigen Oktanwert kommt es zusätzlich zur kontrollierten Zündung in einer anderen Ecke des Brennraumes zur Selbstentzündung (wie beim Diesel). Dadurch wird der maximale Druck schon vor dem OT erreicht. Das geht hart auf die Mechanik und nennt sich Klingeln.
Daraus erklärt sich der Leistungsverlust bei der Einstellung für Normalbenzin. Durch die vorsichtige Einstellung wird der maximale Druck etwas zu spät aufgebaut. Und das führt wie S4chr4tt3 das schon erklärt hat zu Leistungsverlust.
Die Einstellung für Super dürfte schon sehr nahe am Ideal liegen. Mit 98 oder 100 Oktan wäre vielleicht noch minimal mehr Frühzündung möglich, probieren würde ich das nicht.
Zitat:
Original geschrieben von S4ckr4tt3
überleg doch mal, bist doch auch müslifresser soweit ich mitbekommen hab
Schon, nur hat Betriebswirtschaft so rein garnichts mit Motorentechnik zu tun

Zitat:
Original geschrieben von S4ckr4tt3
wenn der kolben über OT geht, befindet er sich auf dem rückweg. jeder millimeter weniger verringert die verdichtung im zylinder wieder und nimmt zudem wichtigen druckweg weg, den der kolben beschleunigt zurücklegen könnte, anstatt durch den eigenschwung des motors gezogen zu werden und damit wieder energie "vernichtet"
Hm, also wenn ich das mal richtig aufgeschnappt habe wird ca 10° vor OT gezündet.
Drehe ich die Zündung auf später wird das Gemisch stärker verdichtet, gezündet wird aber immer noch vor OT.
Oder etwa nicht?
Nur um sicherzustellen dass ich das richtig Verstanden habe: OT ist der Punkt bei dem der Kolben den höchstmöglichen Punkt im Zylinder erreicht hat, oder?
Wenn ich da richtig liege dann würde doch eine verfrühte Zündung (und genau das ist doch das schädliche was beim klopfen/klingeln passiert) dafür sorgen dass der Kolben der sich gerade in der Aufwärtsbewegung befindet eins "übergebraten bekommt" noch bevor er den OT passiert.
Zitat:
Original geschrieben von Semboy
Stellt man den Zündzeitpunkt auf zu früh kommt es im Zylinder zur unkontrollierten Selbstzündung. Dh. Der Kolben verdichtet noch und das Gemisch wird gezündet. Dadurch steigt der Druck stark an. Hat das Benzin einen zu niedrigen Oktanwert kommt es zusätzlich zur kontrollierten Zündung in einer anderen Ecke des Brennraumes zur Selbstentzündung (wie beim Diesel). Dadurch wird der maximale Druck schon vor dem OT erreicht. Das geht hart auf die Mechanik und nennt sich Klingeln.
Ja das kenne ich auch so.
Zitat:
Original geschrieben von Semboy
Daraus erklärt sich der Leistungsverlust bei der Einstellung für Normalbenzin. Durch die vorsichtige Einstellung wird der maximale Druck etwas zu spät aufgebaut. Und das führt wie S4chr4tt3 das schon erklärt hat zu Leistungsverlust.
Das leuchtet mir jetzt aber nicht so ganz ein.
Das würde ja heißen dass der Motor auf der 91-Oktan-Stellung dauerhaft "Klopft" weil das Gemisch schon vor dem OT gezündet wird und Druck aufbaut

> OT ist der Punkt bei dem der Kolben den höchstmöglichen Punkt im Zylinder erreicht hat, oder?
Ja. Oberer Totpunkt. Der Kolben bleibt dort einen ganz kleinen Momet stehen. Deshalb Totpunkt.
> Das würde ja heißen dass der Motor auf der 91-Oktan-Stellung dauerhaft "Klopft" weil das Gemisch schon vor dem OT gezündet wird und Druck aufbaut.
Nein es wird ja immer zu vor dem OT gezündet, auch wenn der Stecker auf 91 gesetzt ist. Der Motor ist für ROZ 95 ausgelegt. Tanke ich 91 Oktan muß ich die Einstellungen etwas enschärfen um Selbstzündungen zu verhindern.