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Mercedes OM 642 Schlechtsprit-Variante - Wer kennt sie und kann mir Infos geben?

Themenstarteram 17. Juli 2020 um 19:55

Hallo zusammen,

in dem Wikipedia Artikel der G-Klasse ist von einer Schlechtsprit-Variante des OM 642 die Rede:

"Auch ist eine Schlechtsprit-Variante des OM 642 erhältlich, jedoch nur in der Euro-3-Abgasnorm mit Einzelabnahme."

Leider sind nirgendwo weiterführende Informationen zu finden. Da ich (wenn die Pandemie vorüber ist) eine Overland Weltreise plane, ist das Thema für mich sehr wichtig. Insbesondere würde mich interessieren:

-Welche Umfänge wurden verändert?

-Wie viele solche Fahrzeuge wurden produziert (ich konnte auf den Gebrauchtwagen-Portalen kein einziges finden)?

-Ist eine Umrüstung von einem "normalen" OM642 mit Euro 4/5/6 technisch möglich?

-Wie sieht es rechtlich aus? Soweit ich weiß gilt seit 2006 die Euro 4 Abgsnorm für alle PKW. Wird dies durch die Einzelabnahme umgangen?

Vielen Dank im Voraus an jeden der Infos hat!

Beste Antwort im Thema

"Das dann die gesetzliche Abgasnorm die zum Zeitpunkt der Zulassung in Deutschland gültig war nicht mehr eingehalten wird, kann meiner Meinung nach vernachlässigt werden."

Aber nicht der Meinung des TÜVs nach. Du bekommst mit einem von EU-4/5 auf 3 zurückgerüsteten keine Zulassung bei uns. Auch nicht für einen Tag. Frag bitte deinen nächsten großen TÜV mit einem konkreten Beispiel, ob ein Fahrzeug mit der EZ z.B. vor dem 1.1.2006 (ab Stichtag Euro-4 bei NEUZULASSUNG Pflicht) mit einem Euro-3 Motor ausgestattet werden kann. Meine begründete Vermutung wegen §19(2) STVZO ist NEIN.

IMHO wärs viel einfacher, einen eher "robusten" Uralt-Diesel zu nehmen, kostet halt Steuer. Und in gute Kraftstofffilter sowie Wasserabscheider zu investieren.

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Wenn du einen Wagen straßenzugelassen haben willst, dann muss dessen Abgasnorm zum Zeitpunkt der Erstzulassung zulassungsfähig gewesen sein. Die meisten TÜVler lesen das sogar so, dass sich die Abgasklasse nicht verschlechtern darf. Das heißt, wenn zum Zeitpunkt der Erstzulassung noch Euro-3 zulässig gewesen wäre, der Wagen aber bereits Euro-4 hat -> Pech.

Grundlage dieser Lesart: https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__19.html

Zitat:

Die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs [...] erlischt, wenn Änderungen vorgenommen werden, durch die [...] das Abgas- oder Geräuschverhalten verschlechtert wird.

Es kann gut sein, dass andere Länder das "anders" sehen. Weil manche Länder dir bei einem Motortausch jedes Aggregat eintragen, was die damalige Mindestanforderung erfüllt. Was je nach EZ durchaus Euro-3 sein kann, selbst wenn das Modell ab Werk bereits mit Euro-4 ausgeliefert wurde. In DE aber AFAIK nicht bzw. nur schwer möglich.

Themenstarteram 19. Juli 2020 um 9:20

Danke schon mal für die Antwort. Daraus schließe ich, dass die von mir angesprochene Variante vom OM642 nicht in Deutschland erhältlich war. Hat vielleicht trotzdem noch jemand konkrete Informationen zu dem Motor?

ohne details zu wissen, gehe ich mal davon aus, daß hier mindestens der dpf fehlt.

Ich gehe davon aus, daß der Motor an sich derselbe ist. Vielleicht sind andere Filtereinrichtungen etc. vorgeschaltet, das dürfte die Abgasnorm nicht beeinflussen. Wenn aber z.b. andere Einspritzdüsen verbaut sind, dann schon. Dann ist aber bestimmt auch die Software im Steuergerät anders.

Themenstarteram 20. Juli 2020 um 18:55

Danke für die weiteren Antworten. Wahrscheinlich könnte mir der örtliche Mercedes Partner weiter helfen aber ich frage mich ob ich da eine Auskunft bekomme, obwohl ich noch gar keine G-Klasse habe. Wäre wirklich gut irgendwo anhand von Teilenummern die Unterschiede sehen zu können.

Hallo

es wird wie früher beim Opel Omega(Euro3) gewesen sein.

in gewissen Ländern konnte man bei Euro 3

wegen der KS Qualität ein Update in diesen Ländern bekommen,

aber nie in Deutschland,da hier andere Schadstoffklassen gelten!

war damals so-

Opel Teilenummer 13105249

Software Versionsnummer 8532

Service-Software, nur für folgende Länder (niedrige Kraftstoffqualität) Bahrain, Jordanien, Kuwait,

Qatar, Saudi-Arabien, Syrien, Vereinigte Arabische Emirate, Südafrika, Botswana, Namibia, China,

Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Moldawien, Mongolei, Russland, Tadschikistan, Ukraine, Usbekistan.

Außerdem wird im Nahen Osten immer noch Euro 3 bzw Euro V verwendet!

https://www.eurotransport.de/.../...ie-zweite-generation-10923290.html

hier in D wird Dir da keiner Helfen können !

mfg

Themenstarteram 20. Juli 2020 um 20:33

Zitat:

@rosi03677 schrieb am 20. Juli 2020 um 21:23:40 Uhr:

 

Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Moldawien, Mongolei, Russland, Tadschikistan, Ukraine, Usbekistan.

 

mfg

Das sind einige der Länder die ich durchfahren möchte. Das zeigt wie wichtig es ist, einen entsprechend umgerüsteten Motor zu haben.

Zitat:

@rosi03677 schrieb am 20. Juli 2020 um 21:23:40 Uhr:

https://www.eurotransport.de/.../...ie-zweite-generation-10923290.html

mfg

Der Artikel wirft bei mir neue Fragen auf. Es heißt den Zetros gibt es nur mit Euro III und Euro V aber er wird trotzdem auch in Deutschland angeboten. Dabei gilt hier schon lange Euro VI. Oder gibt es andere Regeln für Nutzfahrzeuge?

Um zurück zur G-Klasse zu kommen: Wenn irgendwo im Ausland die Fahrzeuge mit OM642-Motor in Euro III Ausführung angeboten wurden, müsste es doch möglich sein, ein deutsches Fahrzeug mit Euro IV oder V entsprechend umzurüsten. Das dann die gesetzliche Abgasnorm die zum Zeitpunkt der Zulassung in Deutschland gültig war nicht mehr eingehalten wird, kann meiner Meinung nach vernachlässigt werden. Das Fahrzeug wird sich ab Start der Reise nur einen Tag in Deutschland und auch nur sehr kurz in der EU befinden.

Eine Alternative wäre direkt ein älteres Modell (zum Beispiel mit dem OM602 bis Baujahr 2001) zu nehmen aber solche Fahrzeuge haben meistens schon deutlich über 200.000 km und damit würde ich ungern eine Weltreise beginnen.

"Das dann die gesetzliche Abgasnorm die zum Zeitpunkt der Zulassung in Deutschland gültig war nicht mehr eingehalten wird, kann meiner Meinung nach vernachlässigt werden."

Aber nicht der Meinung des TÜVs nach. Du bekommst mit einem von EU-4/5 auf 3 zurückgerüsteten keine Zulassung bei uns. Auch nicht für einen Tag. Frag bitte deinen nächsten großen TÜV mit einem konkreten Beispiel, ob ein Fahrzeug mit der EZ z.B. vor dem 1.1.2006 (ab Stichtag Euro-4 bei NEUZULASSUNG Pflicht) mit einem Euro-3 Motor ausgestattet werden kann. Meine begründete Vermutung wegen §19(2) STVZO ist NEIN.

IMHO wärs viel einfacher, einen eher "robusten" Uralt-Diesel zu nehmen, kostet halt Steuer. Und in gute Kraftstofffilter sowie Wasserabscheider zu investieren.

Wenn die Schlechtsprit Variante so selten ist dann vergiss nicht, dass eventuell die Ersatzteilversorgung ein Problem darstellen könnte.

 

Bevor du also Energie darauf verwendest eine seltene Motorvariante zu finden, wäre die einfachere Frage doch "wie baue ich den Motor so weit um, dass er mit schlechtem Kraftstoff zurecht kommt?".

Üblicherweise haben die Schlechtkraftstoffvarianten Hochdruckpumpen, die zusätzlich beschichtet sind, um mit einer schlechteren Schmierfähigkeit des Kraftstoffes klarzukommen. Die kann man vielleicht im Ersatzteilhandel bekommen.

Die Anpassung an andere Schadstoffnormen, Cetanzahlerkennung etc. wird über Software vorgenommen. Wenn man nicht gerade Falschtankersprit verfeuern will, sollte es aber mit der Cetanzahl (>51) in Dtl. keine Probleme geben.

Themenstarteram 21. Juli 2020 um 23:17

Zitat:

@GaryK schrieb am 21. Juli 2020 um 08:37:09 Uhr:

"Das dann die gesetzliche Abgasnorm die zum Zeitpunkt der Zulassung in Deutschland gültig war nicht mehr eingehalten wird, kann meiner Meinung nach vernachlässigt werden."

Aber nicht der Meinung des TÜVs nach. Du bekommst mit einem von EU-4/5 auf 3 zurückgerüsteten keine Zulassung bei uns. Auch nicht für einen Tag. Frag bitte deinen nächsten großen TÜV mit einem konkreten Beispiel, ob ein Fahrzeug mit der EZ z.B. vor dem 1.1.2006 (ab Stichtag Euro-4 bei NEUZULASSUNG Pflicht) mit einem Euro-3 Motor ausgestattet werden kann. Meine begründete Vermutung wegen §19(2) STVZO ist NEIN.

IMHO wärs viel einfacher, einen eher "robusten" Uralt-Diesel zu nehmen, kostet halt Steuer. Und in gute Kraftstofffilter sowie Wasserabscheider zu investieren.

Ja mir ist schon klar, dass das so nicht ganz korrekt wäre. Ich meine nur, dass das niemanden mehr interessieren würde, sobald man mit dem Auto aus Europa raus ist. Ein Uralt-Diesel (<1990) wäre sicher angemessen in dieser Hinsicht, hat aber andere Nachteile. Es ist sehr schwer ein so altes Auto im guten Zustand und mit weniger als 250.000 km zu finden. Für so eine Reise sollte man schon eine solide Basis haben. Außerdem wäre auch ein Mindestmaß an Komfort nicht schlecht, wenn man so viele KM fahren möchte.

Themenstarteram 21. Juli 2020 um 23:20

Zitat:

@9891 schrieb am 21. Juli 2020 um 08:43:07 Uhr:

Wenn die Schlechtsprit Variante so selten ist dann vergiss nicht, dass eventuell die Ersatzteilversorgung ein Problem darstellen könnte.

Bevor du also Energie darauf verwendest eine seltene Motorvariante zu finden, wäre die einfachere Frage doch "wie baue ich den Motor so weit um, dass er mit schlechtem Kraftstoff zurecht kommt?".

Ja das versuche ich unter Anderem durch diese Frage hier herauszufinden. Ich kann zwar die meisten Reparaturen und Wartungen am Auto selber durchführen aber bei dem Thema fehlt mir das Fachwissen (habe keine technische Ausbildung).

Themenstarteram 21. Juli 2020 um 23:24

Zitat:

@kat2 schrieb am 21. Juli 2020 um 11:14:09 Uhr:

Üblicherweise haben die Schlechtkraftstoffvarianten Hochdruckpumpen, die zusätzlich beschichtet sind, um mit einer schlechteren Schmierfähigkeit des Kraftstoffes klarzukommen. Die kann man vielleicht im Ersatzteilhandel bekommen.

Die Anpassung an andere Schadstoffnormen, Cetanzahlerkennung etc. wird über Software vorgenommen. Wenn man nicht gerade Falschtankersprit verfeuern will, sollte es aber mit der Cetanzahl (>51) in Dtl. keine Probleme geben.

Danke das ist schon mal ein nützlicher Tipp. Ich habe zwischenzeitlich auch gelesen, dass manche mit einem Benziner Weltreisen unternommen haben. Wegen der Reichweite hätte ich eigentlich einen Diesel bevorzugt aber kann es sein, dass man mit einem Benziner weniger Probleme hätte? Da ist ja vor allem die Oktanzahl das entscheidende Kriterium.

Der Klopfsensor regelt die Zündung schon runter. Es gibt Oktanbooster zu kaufen wenn man Angst hat.

Das Problem wird eher schwefel, das wird dir den Kat killen. In manchen Ländern wird nicht so gut entschwefelt.

Ich könnte mir vorstellen das beim Diesel der Maximaldruck geringer ist bei schlecht Sprit Variante, das senkt die Belastung. Und ein rücklauffilter zu dem normalen Filter. Damit im Falle des Falles nicht Späne im Tank laden.

Ich würde mir ältere Militärfahrzeuge ansehen. Die sind für solche Bedingungen gemacht. Komfort kann man einfacher Nachrüsten als solide Motorentechnik.

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