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Ministerium will Fahrverbote für Benzin- und Dieselautos ermöglichen
glaube, die Einschläge kommen näher... Im Sommer 2015 leitete die EU wegen der Dauerüberschreitungen ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland ein. Vor allem die Städte sind unter Druck, weil sie zur Rechenschaft gezogen werden -Für die Kommunen geht es um viel Geld. Halten sie die europäischen Grenzwerte nicht ein, könnte der Europäische Gerichtshof sie zu mehreren Hunderttausend Euro Strafverurteilen – pro Tag.
Er ermöglicht es Kommunen, in denen es bekanntlich mehrheitlich monetär nicht so rosig aussieht, künftig in Eigenregie straßen- oder zonenweise Fahrverbote zu verhängen. Zwar tragen vor allem Dieselfahrzeuge zu den überhöhten NOx-Werten bei, doch je nach Ausgestaltung durch die jeweilige Kommune könnte es auch Fahrzeuge mit Benzinmotoren treffen.
Im Kampf gegen Stickoxide plant das Bundesumweltministerium, den Kommunen Fahrverbote für Innenstädte zu erlauben. Das Autofahren könnte stark eingeschränkt werden. Drei Szenarien.
Tritt die Verordnung in Kraft, bieten sich Kommunen künftig drei Optionen, den Verkehr zu begrenzen.
Erstens: Die örtlichen Straßenverkehrsbehörden geben neue Plaketten aus, sodass nur noch Fahrzeuge mit emissionsarmer Diesel- oder Benzinmotortechnik in eine Verbotszone rollen dürfen.
Zweitens: Die Zufahrt zu bestimmten Straßen ist für sämtliche Dieselfahrzeuge gesperrt oder wahlweise nur neueren Dieselmodellen (Euro 6) gestattet.
Drittens: Die Städte und Gemeinden lassen an geraden Datumstagen nur Fahrzeuge mit geraden Kfz-Endziffern einfahren, an ungeraden Tagen nur Autos mit ungeraden Ziffern. Es ist ein Verfahren, das nicht zwischen abgasarmen und emissionsträchtigen Motoren unterscheidet, aber eher als gerecht empfunden wird und etwa in der französischen Hauptstadt erst gerade eben wieder Anwendung fand.
Wichtig war den Ministerialen des Umweltministeriums offenbar, dass es auch bei hoher Luftbelastung völlig autofreie Straßen und Zonen nicht geben soll. Irgendeine Art von Fahrzeugen soll immer Zugang haben.
Quelle: Spiegel
Beste Antwort im Thema
Natürlich sind alle Autofahrer schuldlos! Sehe ich insbesondere an den sinnlosen Fahrten (Bäcker, man ist sich zu fein für ÖPNV, usw), den unnötig schweren Fahrzeugen (weil ja jeder nen SUV braucht) und weiteren Dingen (fahrt mal am Wochenende BAB, da ist man mit 130 km/h trotz der angeblich teuren Spritpreise einer der langsamsten).
Ihr denkt doch nicht etwa, das die Autofahrer nicht ihren Teil dazu beitragen müssten, wenn alle anderen Dinge ebenfalls mit umgesetzt werden.
Das was hier diskutiert wird, ist in gewisser Weise ein Luxusproblem. Aber die Autofahrer schaffen es immer, sich als gut gemolkene Gruppe darzustellen.
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126 Antworten
Szenario vier (sehr unwahrscheinlich): Die Bürger wehren sich gegen diese Willkür!
Vom Gedanken her ist es richtig, Abgase zu reduzieren, egal wie.
Was ich zeimlich dreist finde, ist es, die Autokonzerne die ganze Zeit mit Samthandschuhen anzufassen.
Der angegebene Spritverbrauch ist unrealistisch. Jeder weiss das. Nichts passiert.
Der Schadstoffausstoß ist zu hoch. Jeder weiss das. Nichts passiert.
Es ist eine Sauerei, jetzt den jeweiligen Besitzer damit alleine zu lassen, dass mehr Schadstoffe produziert werden als zulässig.
Es müsste darauf bestanden werden, dass die Grenzwerte eingehalten werden.
Die Hersteler müssten alle Fahrzeuge kostenfrei nachrüsten.
Der Autofahrer ist wehrlos und dünne Stelle zugleich. Man sofort einen Schuldigen, den man einfach und sauber zur Kasse bitten kann.
Klar, Autos erzeugen Emissionen. Autos und deren Besitzer kann man aber sehr leicht und einfach kontrollieren. Es ist aber sehr viel schwieriger, z. B. Hausbrand (also Heizungsanlagen und offene Kamine) zu kontrollieren, zu drosseln oder auf den Vebrauch Einfluss zu nehmen.
Wer überwacht den Schiffsverkehr auf See und Flüssen, wo täglich Millionen Tonnen allermöglicher Treibstoffe, vom dreckigsten Schweröl bis Diesel, verbrannt und ungefiltert in die Luft entlassen werden, der sich auf allen Teilen der Welt und bis ins hinterste Alpental nachweisen lässt?
Verbrennungöfen, deren Filter den Dreck so aufspalten, dass bestimmte Werte beim Austritt nicht mehr gemessen werden können und die Anlage daher als sauber verkauft werden kann? Dass der Dreck irgendwann wieder auf uns herunterrieselt, erzählt aber niemand.
Wieviel Dreck produzieren Kraftwerke, die Strom für beispielsweise den größten Verbraucher überhaupt, nämlich die Deutsche Bahn, herstellen?
Die Liste kann noch lange fortgeführt werden. Nur- hier steckt eine mächtige und einflussreiche Lobby dahinter. Hier kungelt die Wirtschaft mit der Regierung. Und wenn´s nicht so läuft, wird mit dem Abbau von Arbeitsplätzen gedroht. Was kann der Autofahrer machen? Nix, siehste.
All das wird offiziell ja nicht gefragt. Dann käme ja auch heraus, das Autos nur einen kleinen Bruchteil der Emissionen erzeugen. Jetzt kann ich aber jedem Auto z. B. eine Plakette verpassen, dagegen kann man sich nicht wehren. Mal ne eckige "Kat"-Plakette für 15 DM, obwohl der Kat ohnehin zur Pflicht wurde. Dann gab es die die rote und die gelbe Umweltplakette als Ablasshandel. Die musste man auch kaufen, nur wieviele von den betreffenden Autos gabe es denn eigentlich noch? Jetzt haben wir die grüne für 5 Euro, die blaue ist bereits in Arbeit.
Wievel Dreck bei einem hubraumstarken Dienst-SUV, mit dem Mutti die Kleine in den Kindergarten bringt, hinten rauskommt, interessiert nur das Finanzamt bei der Besteuerung. Das darf man (frau), es wird ja entsprechend bezahlt. Letztlich kommts dann vielleicht nur noch auf eine Ziffer auf dem Nummernschild des Zweitwagens an.
Der Autofahrer ist und bleibt der Böse, der die Umwelt schädigt. Und dafür muss er zahlen. Der Umwelt hilfts nix, dem Sataasäckel schon.
Besonders Interessant sind solche Fahrverbote in Städten, die durch Autobahnen durchschnitten werden. Wie schaut es eigtl. mit Bundesstraßen aus? Wer kontrolliert das wenn die Autobahn gesperrt ist und sich die Blechlawine durch den Ort wälzt? Wer soll das überhaupt kontrollieren? Es gibt doch schon kaum Kontrollen.
Autobahnen sind ausgenommen. Die sind ja auch von Umweltzonen ausgenommen.
Zitat:
@Kai4884 schrieb am 17. Dezember 2016 um 13:49:47 Uhr:
Szenario vier (sehr unwahrscheinlich): Die Bürger wehren sich gegen diese Willkür!
Das tun sie. Aber anders als du denkst.
Es ist nämlich so, dass Städte und Gemeinden zunehmend wegen der Luftqalität verklagt werden und schon dadurch zum Handeln gezwungen sein könnten.
Urteile / Entscheidungen höchster Instanzen stehen meines Wissens zumeist noch aus, aber wenn Grenzwerte deutlich überschritten werden, dann gibts nunmal ein Problem, oder - um den Ausgangsbeitrag zu zitieren - "die Einschläge kommen näher".
Solange wir immer noch nennenswerte Teile unseres Stromes mit Braunkohle erzeugen, ist dieser Anti-PKW-Populismus mehr als lächerlich und durchschaubar...
Da die allermeisten PKW-Nutzer sich nicht mal eben eine Alternative zulegen können, ist es zudem dämonisch und widerwärtig, diese Ideenlosigkeit am Autofahrer auszuleben.
Natürlich sind alle Autofahrer schuldlos! Sehe ich insbesondere an den sinnlosen Fahrten (Bäcker, man ist sich zu fein für ÖPNV, usw), den unnötig schweren Fahrzeugen (weil ja jeder nen SUV braucht) und weiteren Dingen (fahrt mal am Wochenende BAB, da ist man mit 130 km/h trotz der angeblich teuren Spritpreise einer der langsamsten).
Ihr denkt doch nicht etwa, das die Autofahrer nicht ihren Teil dazu beitragen müssten, wenn alle anderen Dinge ebenfalls mit umgesetzt werden.
Das was hier diskutiert wird, ist in gewisser Weise ein Luxusproblem. Aber die Autofahrer schaffen es immer, sich als gut gemolkene Gruppe darzustellen.
Zitat:
@Daemonarch schrieb am 17. Dezember 2016 um 16:32:38 Uhr:
Solange wir immer noch nennenswerte Teile unseres Stromes mit Braunkohle erzeugen, ist dieser Anti-PKW-Populismus mehr als lächerlich und durchschaubar...
Der Zusammenhang besteht aber nur indirekt. Es geht nunmal um die Luftqualität in Ballungsräumen. Dort spielt der Kraftverkehr eine erhebliche Rolle. Das Problem haben ja viele Städte in vielen Ländern und Erdteilen.
Ausserdem wird am Strommix ja aktuell durchaus weiter optimiert.
Zitat:
@Daemonarch schrieb am 17. Dezember 2016 um 16:32:38 Uhr:
Da die allermeisten PKW-Nutzer sich nicht mal eben eine Alternative zulegen können, ist es zudem dämonisch und widerwärtig, diese Ideenlosigkeit am Autofahrer auszuleben.
Das Problem ist doch, dass es nunmal Grenzwerte gibt, welche deutlich überschritten sind. Dies kann dazu führen, dass die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen sind, ob sie wollen oder nicht (da gehts auch ums Recht auf Gesundheit, das die Menschen beanspruchen können).
Hier spielt der Betrug der Autobauer übrigens durchaus eine Rolle. Denn die verletzen die Grenzwerte und halten die Normen nicht ein, auf die man sich geeinigt- und mit denen man geplant hatte. Auch deshalb kommt der Handlungsbedarf anders als erwartet.
Zitat:
Das was hier diskutiert wird, ist in gewisser Weise ein Luxusproblem. Aber die Autofahrer schaffen es immer, sich als gut gemolkene Gruppe darzustellen.
Schön, dass dies für dich nur ein "Luxusproblemchen" ist, mein Budget für einen PKW sind roundabout 1.000 Euro. Ich denke trotz, dass wir ja hier in einem Land leben wo angeblich jeder mindestens 3.000 Euro verdient, bin ich da nicht der einzige.
Ganz schön ekliger Egoismus, Kollege! Die armen shweine sind doch selber schuld, dass sie so alte Karren fahren, können doch was neues Leasen, oder sich nen anderen Job suchen, gell?
Zitat:
@Knergy schrieb am 17. Dezember 2016 um 16:49:34 Uhr:
Natürlich sind alle Autofahrer schuldlos! Sehe ich insbesondere an den sinnlosen Fahrten (Bäcker, man ist sich zu fein für ÖPNV, usw), den unnötig schweren Fahrzeugen (weil ja jeder nen SUV braucht) und weiteren Dingen (fahrt mal am Wochenende BAB, da ist man mit 130 km/h trotz der angeblich teuren Spritpreise einer der langsamsten).
Ihr denkt doch nicht etwa, das die Autofahrer nicht ihren Teil dazu beitragen müssten, wenn alle anderen Dinge ebenfalls mit umgesetzt werden.
Das was hier diskutiert wird, ist in gewisser Weise ein Luxusproblem. Aber die Autofahrer schaffen es immer, sich als gut gemolkene Gruppe darzustellen.
Ein Radfahrer bei motor-talk??? Und sofort bekommt jeder SUV-Fahrer einen drauf. Lustigerweise ist aber auch ein ganz einfacher Polo unnötig schwer. Klappte früher doch auch, da wob der Polo rund 800 kg.
Und warum machst du am Wochenende Lustfahrten auf der BAB? Kannst du nicht den Zug nehmen? Und 130 km/h für eine Vergnügungsfahrt, das geht doch deutlich langsamer. 100 und den Tempomat anschalten, wirst dich über den Verbrauch richtig wundern.
Und als SUV-Fahrer habe ich übrigens nicht im geringsten Maße ein schlechtes Gewissen. Mein Verbrauch auf den letzten 3.000 km liegt unter 10 l/100 km, mein früherer A8 (500 kg leichter) schluckte rund 5 l mehr. Mein Haus hat 18 cm Kerndämmung und 3-fach-Verglasung mit Gasfüllung. Die Heizung wird regelmäßig gewartet und ist im besten Zustand. Für die kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung habe ich mehr Geld ausgegeben, als die breite Masse in drei Monaten netto verdient. Kreuzfahrten mache ich nicht und ein Flugzeug habe ich in meinem Leben gerade 10x genutzt.
Natürlich könnte ich auch ein E-Auto fahren, gibt ja immer noch Menschen, die das für umweltfreundlicher halten. Frag mich nur, wo der Strom herkommt. Und der wird übrigens auch produziert, wenn mein E-Auto in der Garage steht. Der SUV produziert dabei aber keine Schadstoffe.
Mal im Ernst, ich verstehe ja, dass auch Autofahrer ihren Teil zu besserer Luft beitragen müssen, freue mich aber auch über deinen Hinweis "wenn alle anderen Dinge ebenfalls mit umgesetzt werden".
Und genau daran hapert es doch. Es gibt technisch genügend Möglichkeiten, Autos sauberer zu machen. Dann kosten die halt 500,- € mehr und zum Ausgleich wird dann keine Metallic-Lackierung für 1.000,- € genommen. Nur werden diese Lösungen überwiegend nicht angeboten, Grenzwerte vom Gesetzgeber, obwohl bereits heute erreichbar, z.B. für Benziner die nächsten drei Jahre noch verzehnfacht.
Nur mal so am Rande, die Partikel, die ein Direkteinspritzer Benziner ausstößt, sind deutlich mehr und deutlich gefährlicher, als die vom Diesel. Nur werden die Grenzwerte idiotischerweise nach Gewicht, nicht nach Anzahl festgelegt.
Gibt natürlich die Möglichkeit, die Innenstädte vom Individualverkehr zu befreien. Amazon und andere freuen sich bestimmt, die Geschäftsleute in der Innenstadt hingegen weniger.
So lange durch unsere Stadt ( Osnabrück) alte Dieselstinkerbusse sowie Dieselloks und Binnenschiffe ohne Filter fahren,und so lange veraltete Heizöl Anlagen Altbauten befeuern müssen wir nicht darüber diskutieren das das Auto alleine für NOX verantwortlich ist.
Diese Post-faktische Politik der grünlinken beruht lediglich auf einer falschen Ideologie.
Vergiss nicht, die fehlenden Transitverbote für LKW's zu erwähnen. Im Emsland war man z.B. so intelligent, die Ortsumgehung von Meppen (ist einige Kilometer zweispurig) mautpflichtig zu machen. Ganz schlaue LKW-Fahrer fuhren dann rechtzeitig von der B70 ab, quer durch Meppen und am anderen Ende wieder auf die Bundesstraße.
Ich finde die Idee gut, denn auf freiwilliger Basis passiert nichts. Es ist auch wenig verwunderlich, dass in diesem Forum diese Idee wenig Anklang finden wird. Allerdings haben die Bewohner einer Stadt ein Recht auf saubere Luft und dieses Recht ist aus meiner Sicht höher zu bewerten als der Wunsch mit einem Fahrzeug überall hinfahren zu dürfen.