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Mobile Eye trennt sich von Tesla
Tesla verliert offensichtlich seinen wichtigsten Zulieferer im Bereich des assitierten/autonomen Fahrens:
http://www.welt.de/.../...will-nichts-mehr-mit-Tesla-zu-tun-haben.html
Stellt sich die Frage, ob Mobile Eye wirklich mit der Zusammenarbeit mit Tesla unzufrieden war - oder ob BMW einfach der dickere Fisch ist...
Beste Antwort im Thema
Wenn das Wetter gut ist und es keinen Ausfall gibt dann reicht das vielleicht.
Aber mit absoluter Sicherheit kann das heute niemand wissen, weil es bisher noch nie so ein System gab, das eine so umfassende Aufgabe lösen kann, und deshalb die Erfahrung fehlt.
Einzelne Teilaufgaben wie Bilderkennung und Mustererkennung kann man heute sehr gut mit DNNs lösen, aber jede dieser Aufgaben benötigt eine spezifische Architektur des DNN. Die Optimierung ist viel Try-and-Error.
Ich habe schon auf einigen Tagungen mit Danny Shapiro (Senior Director Automotive, nVidia) persönlich gesprochen. Sein Ziel ist dass die ganzen Daten in z.B. die DrivePX2 hineingehen und als Ergebnis hinten die Steuersignale heraus kommen. Aber wie lange das dauert konnte auch er nicht sagen. In seinen Vorträgen sieht er unterschiedliche Witterungs- und Straßenverhältnisse, verbunden mit fehlenden Straßenmarkierungen als eines der größten Probleme. Man kann wie auch in einigen Videos gezeigt sicher für mehr als 90 % der Situationen trainieren.
Aber was passiert bei unerwarteten Ereignissen?
Niemand kann vorhersagen was das Ergebnis eine DNNs ist wenn ein Ereignis auftritt das nie in ähnlicher Weise gelernt wurde. Z.B. wenn irgendwelche Gegenstände auf der Straße liegen oder plötzlich ein Elefant auf der Straße steht.
Ich sehe Probleme hinsichtlich Functional Safety ISO 26262 und ASIL (Automotive Safety Integrity Level), weil nach allem was bisher bekannt ist keine Redundanz vorhanden ist, die eine funktionale Degradation ermöglicht, z.B. wenn die einzige Spannungsversorgung ausfällt oder auch irgendeine Komponente im Rechner.
Sicher braucht man die Sicherheit nicht so weit wie im Flugzeug treiben mit mindestens 3 redundanten Systemen, die dazu noch mit drei unabhängig implementieren Softwareversionen versehen sind. Aber ein Hybrid zwischen DNN und konventioneller Technik, zumindest um prinzipiell Kollisionen zu verhindern und eine Notfallprozedur die das Fahrzeug unabhängig davon sicher zum Stillstand bringt, ist eher das was ich mir vorstelle. Und bei der Sensorausstattung hätte man doch zu Sensoren greifen müssen die sich gegenseitig ergänzen und teilweise auch überschneiden.
8 Kameras sind zwar schön und gut, aber sie funktionieren nur gut wenn sie sauber sind. Schon geringe Verschmutzungen sorgen für eine erhebliche Reduzierung der Bildqualität. Ich glaube nicht dass jeder Sensor eine eigene Reinigungsanlage hat. Eine Ergänzung mit zusätzlichen Radarsensoren wäre meiner Meinung nach auf jeden Fall sinnvoll. Die sind jetzt auch nicht mehr so teuer dass man hier Geld sparen müsste.
Aber die Radarsensoren passen nicht so recht zur aktuellen Hardwarearchitektur von nVidia für die PX2. Diese ist sehr kamerazentriert. Eine Radarrohdatenverarbeitung von vielen Sensoren ist damit wahrscheinlich sowieso nicht möglich, so dass man auf die Nutzung von bereits vor verarbeiteten Daten beschränkt ist. Ich bin kein Radarspezialist. In einer Arbeitsgruppe zur zukünftigen Architektur von Rechnersystemen habe ich mal vorgeschlagen doch auch Radarsignale direkt in DNNs zu stecken. Mir wurde von den Radarspezialisten fast der Kopf abgerissen weil sie sich das überhaupt nicht vorstellen konnten dass analoge Daten die im 77+ GHz Bereich direkt mit neuronalen Netzen verarbeitet werden können, obwohl es auch hier letztlich nur um Mustererkennung geht. Radarsignalverarbeitung ist heute immer noch überwiegend eine sehr spezielle Angelegenheit mit GaAs Halbleitern. Aber diese Woche habe ich auf der VDI Konferenz schon eine Lösung von NXP gesehen, die konventionelles CMOS einsetzt.
Fazit:
Ich persönlich sehe nach meinem momentanen Kenntnisstand nicht dass diese Hardwareausstattung für ein allumfassendes Level5 System ausreicht. Wenn dann funktioniert dies voraussichtlich nur auf bestimmten Strecken und unter bestimmten Witterungsbedingungen. Die größte Hürde dürfte die Zulassung entsprechend der aktuell geltenden Standards sein.
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28 Antworten
Tesla verliert keinen wichtigen Zulieferer.
Tesla und Mobileye verlängern nur den Entwicklungsvertrag nicht mehr.
Eventuell hat es damit zu tun, dass vor ein paar Tagen das Design für das Model 3 finalisiert wurde und Mobileyes neuer Chip EyeQ4 keine Rolle spielt?
Dazu würde der Tweet von Sterling Anderson (Director of Autopilot Programs at Tesla Motors) passen:
Zitat:
Sterling Anderson @sterling_a
Sequential game du jour: longtime suitor learns he's being replaced. Can wait for this replacement to introduce himself or claim first move.
https://twitter.com/sterling_a/status/758163240589332480
Das klingt für mich mehr wie geplanter Abschied.
Vielleicht war man auch mit Mobileye nicht mehr ganz glücklich, weil ein Teil der Unfälle auch mit Mobileye im Zusammenhang stand/steht. Möglicherweise hat auch Tesla mehr Entwicklungsarbeit geleistet als Mobileye selbst. Die Dinge werden wohl unbeantwortet werden.
Zitat:
@KaJu74 schrieb am 28. Juli 2016 um 11:38:51 Uhr:
Tesla verliert keinen wichtigen Zulieferer.
Tesla und Mobileye verlängern nur den Entwicklungsvertrag nicht mehr.
Eventuell hat es damit zu tun, dass vor ein paar Tagen das Design für das Model 3 finalisiert wurde und Mobileyes neuer Chip EyeQ4 keine Rolle spielt?
Dazu würde der Tweet von Sterling Anderson (Director of Autopilot Programs at Tesla Motors) passen:
Zitat:
@KaJu74 schrieb am 28. Juli 2016 um 11:38:51 Uhr:
Zitat:
Sterling Anderson @sterling_a
Sequential game du jour: longtime suitor learns he's being replaced. Can wait for this replacement to introduce himself or claim first move.
https://twitter.com/sterling_a/status/758163240589332480
Das klingt für mich mehr wie geplanter Abschied.
Hallo,
Der Text meldet ganz klar, dass keine Hardware mehr geliefert wird:
"Zwar werde man Tesla wie vereinbart noch bei der Erweiterung der Funktionen der bereits eingebauten Sensoren unterstützen, neue Hardware werde man aber nicht mehr liefern. Zwar wollte Shashua auch auf Nachfrage nicht explizit sagen, ob die Kündigung der Zusammenarbeit von Mobileye oder Tesla ausging."
Quelle: die Welt
Jukka
Selbe Antwort auch hier:
Ist mit neuer Hardware nicht die nächste Generation des Chips gemeint?
Zitat:
@KaJu74 schrieb am 28. Juli 2016 um 15:32:16 Uhr:
Selbe Antwort auch hier:
Ist mit neuer Hardware nicht die nächste Generation des Chips gemeint?
Nein, die Lieferungen wurden mit sofortigen Einwirkung gekündigt. Also laut verschiedenen Pressemeldungen. Nur die schon gelieferten Chips werden unterstützt.
Jukka
Ich zitiere mal ballex:
Zitat:
@ballex schrieb am 28. Juli 2016 um 15:58:15 Uhr:
Korrekt, damit ist der "EyeQ4" gemeint, der 2018 auf den Markt kommt. Beim "EyeQ3", der aktuell bei Tesla eingesetzt wird, wird weiterhin zusammengearbeitet:
Zitat:
@ballex schrieb am 28. Juli 2016 um 15:58:15 Uhr:
Zitat:
"Die Zusammenarbeit mit Tesla wird nicht über (das Produkt) EyeQ3 hinaus fortgesetzt", erklärte Mobileye in einer Pressemitteilung. "Wir werden weiterhin die gegenwärtigen Autopilot-Pläne von Tesla unterstützen." Mobileye machte keine Angaben dazu, wann die Zusammenarbeit mit Tesla endgültig beendet sein wird. (Quelle)
Da steht ganz klar, das es um die nächste Generation geht, nicht um die aktuelle.
Auch wird die Koperation nicht sofort beendet, sondern im Herbst.
Danke...das nimmt meine erneut gleiche Antwort vorweg.
Diese Unklarheit in manchen Presseberichten ist die gleiche wie z.B. schon bei der Beendigung der Kooperation von Mercedes und Tesla. Da wurde auch von manchen geschrieben, dass ab sofort keine Akkus mehr von Tesla in der B-Klasse eingesetzt werden, was nicht stimmt. Auch in diesem Fall bezog sich die Beendigung der Zusammenarbeit auf die nächste Generation. Die aktuelle B-Klasse electric bekommt weiterhin den Akku von Tesla.
Es ist doch auch völlig logisch, dass hier langfristige Lieferverträge zwischen Tesla und Mobileye geschlossen wurden. Einfach mal sagen "wir liefern ab morgen nicht mehr" geht da nicht so einfach.
Und zu den Gründen: Tesla macht 1% des Umsatzes von Mobileye aus...klar sucht man sich da einen Partner, mit dem man potentiell mehr Fahrzeuge mit der Technik ausrüsten kann. Die funktioniert ja auch in Verbrennern. Den Tweet oben kannte ich noch nicht. Sollte Tesla tatsächlich für das Model 3 einen anderen Technologiepartner für die AP-Funktionen dort gefunden haben, ist der Schritt von Mobileye noch nachvollziehbarer...und letztendlich ein völlig normaler Vorgang in der Wirtschaft. An manchen Stellen wurde natürlich auch hier versucht das künstlich als "dramatische Eilmeldung" zu pushen - was sie letztendlich aber nicht ist.
Die Bandagen werden wohl bisschen härter...
http://www.hardwareluxx.de/.../...ussagen-und-fahrlaessigkeit-vor.html
Zitat:
@Sachte schrieb am 27. September 2016 um 23:32:58 Uhr:
Die Bandagen werden wohl bisschen härter...
http://www.hardwareluxx.de/.../...ussagen-und-fahrlaessigkeit-vor.html
Es wird immer klarer, dass Tesla ein wenig zu viel versucht und versprochen hat - glücklicherweise gibt es nicht mehr Tesla unterwegs, weil Tesla mit so hochen Risiken spielt.
Der Name Autopilot suggeriert an sich schon falsche Erwartungen, dazu gibt es keine zwangläufige Sicherheitsmaßnahmen, die den Fahrer erfordern, sein Fahrzeug unter Kontroll zu halten. Die andere teilautonomisch fahrende Autos schalten das System aus, wenn man die Bedienungshinweise ignoriert.
Jukka
Zitat:
@jukkarin schrieb am 8. Oktober 2016 um 13:47:32 Uhr:
Die andere teilautonomisch fahrende Autos schalten das System aus, wenn man die Bedienungshinweise ignoriert.
Sag mal wirst du von der deutschen Autolobby bezahlt, um hier wissentlich FUD über Tesla zu verbreiten oder hast du wirklich keine Ahnung welche Grenzen das System dem Fahrer setzt?
Egal was der Grund ist, du solltest das lieber unterlassen, da du leicht zu durchschauen und zu widerlegen bist.
Wer sich dafür interssiert, hier die Wahrheit:
Zitat:
Es wird immer klarer, dass Tesla ein wenig zu viel versucht und versprochen hat - glücklicherweise gibt es nicht mehr Tesla unterwegs, weil Tesla mit so hochen Risiken spielt.
Der Name Autopilot suggeriert an sich schon falsche Erwartungen, dazu gibt es keine zwangläufige Sicherheitsmaßnahmen, die den Fahrer erfordern, sein Fahrzeug unter Kontroll zu halten. Die andere teilautonomisch fahrende Autos schalten das System aus, wenn man die Bedienungshinweise ignoriert.
Jukka
Du bist nicht mehr ganz auf dem Laufenden: Mit der SW-Version 8, die aktuell auch in Europa ausgerollt wird, wird der Autopilot deaktiviert, wenn der Fahrer die Aufforderung ignoriert, das Lenkrad in die Hand zu nehmen.
Zitat:
@Geri321go schrieb am 8. Oktober 2016 um 13:55:07 Uhr:
Zitat:
Es wird immer klarer, dass Tesla ein wenig zu viel versucht und versprochen hat - glücklicherweise gibt es nicht mehr Tesla unterwegs, weil Tesla mit so hochen Risiken spielt.
Der Name Autopilot suggeriert an sich schon falsche Erwartungen, dazu gibt es keine zwangläufige Sicherheitsmaßnahmen, die den Fahrer erfordern, sein Fahrzeug unter Kontroll zu halten. Die andere teilautonomisch fahrende Autos schalten das System aus, wenn man die Bedienungshinweise ignoriert.
Jukka
Du bist nicht mehr ganz auf dem Laufenden: Mit der SW-Version 8, die aktuell auch in Europa ausgerollt wird, wird der Autopilot deaktiviert, wenn der Fahrer die Aufforderung ignoriert, das Lenkrad in die Hand zu nehmen.
Das ist gut, verhindert teilweise die Risiken, weil der Fahrer dann auch wach bleiben muss.
Jukka
Nur um es klar zu stellen, in Europa müsste man immer wieder das Lenkrad leicht bewegen, sonst hat der Wagen gestoppt.
Zitat:
@MartinBru schrieb am 8. Oktober 2016 um 13:54:57 Uhr:
Zitat:
@jukkarin schrieb am 8. Oktober 2016 um 13:47:32 Uhr:
Die andere teilautonomisch fahrende Autos schalten das System aus, wenn man die Bedienungshinweise ignoriert.
Sag mal wirst du von der deutschen Autolobby bezahlt, um hier wissentlich FUD über Tesla zu verbreiten oder hast du wirklich keine Ahnung welche Grenzen das System dem Fahrer setzt?
Egal was der Grund ist, du solltest das lieber unterlassen, da du leicht zu durchschauen und zu widerlegen bist.
Wer sich dafür interssiert, hier die Wahrheit:
Weder noch. Ich will aber die Verkehrsrisiken so niedrig wie möglich halten, weil meine Familie und ich selbst auch Verkehrsteilnehmer sind. Ich will nicht dass die von schlechtkonstrueirte teilautonomisch fahrende Autos leiden werden. Die Diskussion sollte auch die Teslafahrer (wie auch andere Autofahrer mit aktuellen Assistentensystemen) aufmerksam machen, mit welchen Risiken die unterwegs sind. Die bisherige Unfälle zeigen es, dass das nicht immer der Fall ist.
Die Reaktionen und Nachbesserungen von Tesla bestätigen, dass die Systemen nicht serienreif gewesen sind, und dass der Fahrer immer noch das Auto fahren muss.
Jukka