Mondeo 2.0, Bj 2001: Motor läuft wie ein Traktor - Wirbelklappensschrott ?
Hallo Community,
fahre seit 18 Jahren einen Ford Mondeo MK3 2.0 145 PS, Bj 2001. Über den ganzen Zeitraum gesehen, war der Ford trotz teilweiser hoher Belastung ein recht zuverlässiges Auto. Seit ca. einem Jahr und knapp 200000 km macht sich dann doch das Alter bemerkbar (Handbremse, Klimaanlage, Höhenverstellung Fahrersitz, usw.) die typischen Mängel also, mit denen diesem Alter immer zu rechnen ist.
Deswegen bin ich bereits seit längerem auf der Suche nach einem neuen, ähnlich robusten Gebrauchten und hatte für den kommenden Sommer aus zeitlichen, finanziellen Gründen den Kauf des Nachfolgers eingeplant. Leider scheint mir der Mondi jetzt einen Strich durch meine Planung zu machen: Auf dem Heimweg passierte vorgestern Folgendes:
Nach einer Fahrt von ca. 20 km fängt das Auto plötzlich an, unrund zu laufen, das verstärkt sich so, dass ich den Eindruck habe, er läuft nur noch auf 3 Zylindern. Dazu kommt ein Rasseln, das sich anhörte, als hätte jemand einen Sack Nüsse in den Motor geworfen. Die Motorleistung ging in den Keller und ich habe den restlichen Kilometer bis nach Haus gerade noch so geschafft.
Nach einer Stunde habe ich ihn noch mal gestartet, was erst einmal ohne Probleme gelang. Als er sich dann anhörte, als hätte ich Schrauben in den Motor geworfen, habe ich ihn gleich wieder ausgemacht.
Das Ganze erinnerte mich an ein Vorkommnis vor ca. 4 Jahren: Beim Starten gab es ein fürchterliches Rasseln. Nach 3 weiteren Startversuchen mit Pausen zwischendurch und einem Zündkerzenwechsel war es dann weg. Meine Werkstatt meinte dann, das könnten die Wirbelklappen im Ansaugtrakt gewesen sein und hat dann den dazugehörigen Ansaugschlauch stillgelegt.
Hatte dann keine weiteren Problem dieser Art bis vorgestern. Habe mir heute die Zünkerzen angeschaut. Eine war an der Elektrode total verölt (helles Öl) und die Elektroden hatten keinerlei Abstand. Am Gewinde waren kleine Partikel, die aussahen wie kleine Metallspäne. Ich habe dann erst einmal die obere Elektrode wieder etwas hochgedrückt, um den Funkenabstand wieder herzustellen und dann alle Kerzen wieder reingedreht. Und siehe da, Motor läuft mit kleinen Aussetzern zwischendurch fast wieder normal. Bin dann 2 Runden (insges. 4km, 2 davon mit Steigung) gefahren und habe ihn bis 4000 U/Min gedreht. Das funktionierte bis auf den manchmal leicht unrunden Lauf schon mal gut. Geräusche gab es bis auf ein sporadisches, leichtes Klötern, das man nur hört, wenn Radio und Lüftung aus sind, keine.
Ich vermute mal, dass der Mondi wieder irgendetwas von diesen Wirbelklappen gefressen hat. Auslöser war vielleicht auf der Heimfahrt ein Überholmanöver, bei dem ich ihn höher gedreht habe als sonst (aber nicht über Maximaldrehzahl).
Könnte das sein ? Ich hoffe, dass der etwas unrunde Motorlauf nach dem Zündkerzenwechsel nicht mehr auftritt. Wenn doch, wird es wohl soweit sein, den Mondi aufs Altenteil zu schieben oder was meint ihr ?Bringt es was, wenn ich diesen Schlauch für die Wirbelklappen verschließe ? War bisher nur abgezogen.
Ich danke euch schon mal für euren Rat und hoffe, ich kann ihn vielleicht doch noch bis zum Sommer fahren.
Viele Grüße aus Minden-Lübbecke
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Lordford3 schrieb am 8. Februar 2020 um 15:00:36 Uhr:
Wenn nur der Öldruckschalter defekt ist und ich dann fahre, dürfte ja nichts weiter passieren, richtig ?
Wenn er es nicht ist, dann wirds wohl ein Exitus.
Ein neuer Öldruckschalter kostet keine 10€.
Kaufen, einbauen, und danach biste schlauer.
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37 Antworten
OmG!!!!!
Fachwerkstatt hat vor 4 Jahren schon mal tolle Arbeit geleistet. Die Wirbelklappen wurden nur eingebaut weil irgendwer dachte man könne ja mal....
Dein persönlicher Reparaturversuch ist auch nicht unbedingt zielführend: „metallpartikel an den Kerze......, Elektrodenabstand weg“
Das hat doch alles Ursachen!!!!
Gesetzt den Fall der hat eine Drallklappe gefressen kann von ganz wenig bis ganz viel kaputt gegangen sein....
Da sollte eine richtige Diagnose gestellt werden oder du machst jetzt „Augen zu und durch“ Fahren bis die Kiste abkackt.
Zitat:
@der-ruderbernd schrieb am 5. Februar 2020 um 22:50:34 Uhr:
OmG!!!!!
Fachwerkstatt hat vor 4 Jahren schon mal tolle Arbeit geleistet. Die Wirbelklappen wurden nur eingebaut weil irgendwer dachte man könne ja mal....
Dein persönlicher Reparaturversuch ist auch nicht unbedingt zielführend: „metallpartikel an den Kerze......, Elektrodenabstand weg“
Das hat doch alles Ursachen!!!!
Gesetzt den Fall der hat eine Drallklappe gefressen kann von ganz wenig bis ganz viel kaputt gegangen sein....
Da sollte eine richtige Diagnose gestellt werden oder du machst jetzt „Augen zu und durch“ Fahren bis die Kiste abkackt.
Hallo Ruderbernd,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, könnte an meiner "Diagnose" und den "Reparaturversuch" etwas dran sein. Dann werde ich es erst mal mit dem Austausch der Zündkerze versuchen. Und das war's denn auch, was ich selber machen kann. Was darüber hinaus geht, muss ich einer Fachwerkstatt überlassen und das dürfte dann wohl teuer werden und sich kaum noch lohnen.
Viele Grüße
LF
Ich war eher der Meinung das das was du gemacht hast den Motor nicht retten wird....
Zitat:
@der-ruderbernd schrieb am 6. Februar 2020 um 06:47:49 Uhr:
Ich war eher der Meinung das das was du gemacht hast den Motor nicht retten wird....
Jo, scheint so. Ich habe heute die Zündkerze, bei der ich gestern den nicht mehr vorhandenen Abstand zwischen den Elektroden wieder hergestellt habe und die völlig verölt war durch eine neue ersetzt. Immerhin sah die Alte, nachdem ich gestern zwei kleinere Runden gedreht hatte wieder richtig gut aus: kein Ruß, kein Öl. Die neue hat mich bei Ford für 23,26 gekostet (Ich werde sie mir ausbauen und einrahmen, bevor der Ford in den Schrott wandert). Es ist eine NGK (die übrigen sind Bosch-Kerzen). Das Auto ist mit der neuen Kerze problemlos gestartet, nur die ersten 10 Sekunden minimales Klötern (kann sein, dass das sonst auch immer auftrat) bei anfangs etwas erhöhter Leerlaufdrehzahl, die sich nach 2 Min. absenkte und dann wiederum ganz leicht unrund war. Wollte dann eine Runde drehen. Der Motor läuft ohne Probleme, nach 50 Metern leuchte allerdings die Öldrucklampe auf. Den letzten Ölwechsel habe ich im Oktober vorigen Jahres machen lassen. Die Prüfung des Ölstands ergab keine Auffälligkeit (Meßstab zeigt
Ölstand oberhalb Minimum an).
Bin kurz davor aufzugeben. Oder sollte ich doch noch einen Liter Öl nachkippen ?
Gruß
LF
Was genau hält Dich davon ab außer der Investition von um die 10 Euro für nen Liter passendes Öl?
Zitat:
@tdci-käufer schrieb am 6. Februar 2020 um 12:19:46 Uhr:
Was genau hält Dich davon ab außer der Investition von um die 10 Euro für nen Liter passendes Öl?
...dass er eigentlich ausreichend Öl haben müsste. Aber du hast recht: auf die 10€ kommt's jetzt auch nicht mehr an. Werde dann wieder berichten.
Der Öldruck zeigt ja auch nicht den Ölstand an! Ich rate mal: Ölstand okay, aber Teile der Wirbelklappen und anderer mechanischer Abrieb sind jetzt durch den Ölkreislauf bis zur Ölpumpe gekommen und die baut keinen Öldruck mehr auf. Et Voila: Lampe Öldruck kommt
Teile der Wirbelklappen können nicht ins Motorinnere gelangen.
Du wirst einen satten Motorschaden haben.
Zitat:
@der-ruderbernd schrieb am 6. Februar 2020 um 18:06:54 Uhr:
Teile der Wirbelklappen können nicht ins Motorinnere gelangen.
Hier steht dazu etwas anderes
https://www.motor-talk.de/.../...klappen-in-ansaugbruecke-t2360976.htm (> 10. Beitrag vom 08.09.2009) was nicht heißt, dass das richtig sein muss.Ich frage mich dann allerdings, wo die Wirbelklappen bleiben könnten. Im Ansaugkrümmer, fein zerschreddert ?
Ich hatte bei den ersten Problemen dieser Art vor 4 Jahren auch den Eindruck, dass der Motor die Klappen "vertilgt" hat. Umso erstaunter war ich, als der dann nach diesem "Verdauungsvorgang" wieder normal und das für mehrere Jahre lief. Das ist schon ein erstaunlicher Motor !! Ob es es nun in diesem Fall wieder um das Gleiche geht, who knows....
Wenn Pankos Erklärung nicht zutreffen sollte, bleibt die Frage, warum die Öldrucklampe plötzlich angeht und eine der Zündkerzen verölt war bzw.die Elektroden dieser Zündkerze keinen Abstand mehr hatten. Who knows...
Morgen werde ich dann erst mal den Liter Öl draufkippen und weiter berichten.
Viele Grüße
LF
Die Wirbelklappen sind aus Kunststoff, also zur Not leicht verdauliche Kost
Außerdem sind die im Ansaug, haben also null Verbindung zum Motorinneren.
Daher mein Verdacht das da was gröberes passiert ist, z.B. Kolbenklemmer....
Nicht die Wirbelklappen sind das Problem, sondern der damit verbundene Ermüdungsbruch der Vierkantwelle. Die ist aus Metall und kann viel Schreddern im Brennraum...
@ruderbernd: Also doch: der Mondi, ein potentieller "Verdauungskünstler" Was für ein Motor !!
Zum Kolbenklemmer; der Motor dreht ohne Probleme hoch. Macht er das auch bei einem Kolbenklemmer ?
@ Panko: das könnte es gewesen sein.
Morgen geht's weiter mit dem Öl als letztem Versuch.
LF
Aber trotzdem kann auch von der Welle eigentlich nichts ins Motorinnere gelangen
Zitat:
@der-ruderbernd schrieb am 6. Februar 2020 um 23:08:44 Uhr:
Aber trotzdem kann auch von der Welle eigentlich nichts ins Motorinnere gelangen
Warum eigentlich nicht ? Wo bleibt der Schrott dann (s.o.) ?
Habe einen Liter Öl nachgekippt, Motor gestartet. Motor läuft normal, leider geht die Öldrucklampe nicht aus.
Habe ihn nach einigen kurzen Tritten aufs Gaspedal (im Leerlauf) nach ca. einer Minute wieder abgestellt.
So wie es aussieht könnte an der Vermutung Pankows etwas dran sein, dass Kleinteile in den Ölkreislauf gekommen sind und diesen blockieren (Infarkt !! oder die Ölpumpe.
Wie weit kann man schätzungsweise bis zum Exitus mit so einem Defekt fahren ?
Gruß
LF