Motor springt an und geht sofort aus, TDCi 2.2, Bj. 5/06
Hier meine Erfahrung mit dieser netten Überraschung, die in paar Sekunden hätte behoben sein können. Statt dessen mußte ich den Wagen erst mal stehen lassen und mit alternativen Fahrtmöglichkeiten weg kommen. Nun heute Abend war Bastelzeit. Vielleicht hilft es Euch, wenn Ihr das mal selbst durchmacht.
Ich wurde vom Wagen nach einer Nacht stehen, vom zickenden Motor aus heiterem Himmel überrascht. Motor startete, ließ sich auf die Straße setzen und ging sofort aus. Wieder gestartet, keine Neigung, Gas anzunehmen, Motor starb sofort ab. Zahlreiche vergebliche Versuche und dann entschieden, den Wagen zurück in die Einfahrt zu stellen. Da leichte Steigung mit Hilfe des Anlassers dort hin bugsiert, weil auch niemand zum Schieben in der Nähe war.
Mein erster verdächtige, der Dieselfilter. Vermutete, es strömt nicht genug Sprit nach, also zugestopft. Weil ich nach erstem Start noch paar Meter fahren konnte und dann jeder Startversuch zum direkten Ausgehen führte, schien das irgendwie schlüssig. Nun, abends dann meine ersten Reparaturversuche, weil ich hoffte, wenigstens bis zum nächsten Tag irgendwie den Wagen zum Laufen zu bekommen und auf die strapazierenden Busverbindungen pfeifen zu können. Da ich keinen neuen Filter da hatte, hab ich den erst ein Jahr alten mit Benzin in umgekehrter Fließrichtung gefüllt, in Ultraschallbad gesteckt und später noch mal mit Diesel im Ultraschallbad gespült, solange nachgefüllt, bis die Brühe klar wurde. Es kam jede Menge Schmock raus. Leider war es der auch nicht, da Startversuche nichts am Verhalten änderten.
Also nächster Kandidat, das vollelektronische AGR auseinandernehmen und auch die Ansaugbrücke als Plan des nächsten Abends und ja doch, wieder Bus! Bis ich noch spät in der Nacht den Geistesblitz hatte, doch mal mit einem Schonhammer vorsichtig, aber kräftig genug auf das AGR zu hauen. Siehe da, kleine Schläge auf den Hinterkopf scheinen wirklich was zu bewirken. Wagen sprang sofort an, als wäre nichts gewesen, die Probefahrt einwandfrei und Wagen steht fahrbereit in der Garage.
Ok dann kommt der Reinigungsvorgang AGR und Brücke halt erst am Wochenende. Der Schonhammer bleibt erst mal im Wagen, man weiß ja nie, wie lang das provisorische „Handauflegen“ hilft! So hab ich dann noch Zeit, mir vorher das großen Thermostat auch das berühmte kleine Thermostat, den viele noch nie zu Gesicht bekommen haben, zu besorgen und bei der Aktion gleich mal mit zu wechseln, wenn ich schon mal an der Ansaugbrücke dran bin. Obwohl viele sich über merkwürdige Phänomene mit dem Temperaturverhalten des Motors und die Wärme im Wagen wundern, ist es so gut versteckt, das selbst manche Werkstätten nichts von dem Kleinen zu wissen scheinen.
Neuer Dieselfilter ist natürlich auch bestellt und diesmal gleich zwei, für alle Fälle. Hat jemand zufällig die Teilenummer des kleinen Thermostaten?
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15 Antworten
Hallo,
Ich gehe mal davon aus, das dein AGR Vollelektronisch ist. Ich habe hier mal irgendwo gelesen, das der Antrieb so Probleme macht, weil da ein Entlüftungsloch/Entwässerungsloch zu klein ist, die Kollegen haben dieses dann vergrößert, damit Schwitzwasser besser ablaufen kann, vielleicht mal in der Sufu suchen. Und das Getriebe nachher auch neu Fetten.
Gruß von Actros2554
Ja, das AGR scheint ein Dauerbrenner zu sein. Ist ja auch ein Irrsinn, Abgase wieder der Verbrennung zuzuführen.
Vollelektronisch ist es, schrieb ich aber auch. Nur, dieses verdammte Teil hatte ich bereits im November vorigen Jahres entsprechend gereinigt, die Löcher (das schon vorhandene kleine und auf der gegenüberliegende neu gebohrt) auf 3 mm aufgebohrt, neu mit weisem Dauerfett alles bewegliche behandelt. Von daher schloß ich das AGR in der ersten Überlegung aus. So kann man sich irren. Bin heute morgen nach der "Hammerkur" ganz normal weg gekommen. Der Motor läuft wie eine Eins. Einfach unglaublich, diese Zicken des AGR!
Am WE ist es dennoch dran, einschließlich einem Vollbad im Benzin und Ultraschallreinigung. Denkt dran, das ist Hardcore pur! An alle, die das mit Benzin in einem professionellen Ultraschallreiniger machen möchten, größte Vorsicht angebracht und nur im Freien, da dieses Reinigungsmedium Brand u. Explosionsgefahr in sich hat! Löschdecke bereithalten und nur auf eigene Gefahr zu machen. Leichtsinniger und unachtsamer Umgang damit könnte schlimme Folgen haben.
Benzin ist kontrapoduktiv finde ich. Ersten feuergefährlich und zweitens ist ein richtiger Reiniger besser zB Tickopur R33 oder TR3. Wo so ein großes Profigerät steht, ist doch hoffentlich ein entsprechender Reiniger vorhanden?
Darf ich Dich daran erinnern, daß der Tipp mit dem Benzin als Medium im Ultraschall für das AGR-Reinigen von Dir selbst stammt?
Warum siehst Du das jetzt auf einmal als kontraproduktiv an?
Wer um die Gefahr weiß, geht hoffentlich entsprechend behutsam mit der "Badegeschichte" um. Die Reiniger, die Du nennst, kenn ich noch nicht, werd es aber weiter eruieren. Gerät habe ich mir privat zugelegt, von daher kann man nicht davon ausgehen, daß in solchen Fällen alles da ist/zu sein hat.
Der Benzin Tipp im US ist von mir? Bist Du da sicher?
Schau mal nach dem Reiniger -es lohnt sich. Allerdings würde ich mir das Bad nicht mit dem groben Schmott aus dem AGR versauen, das musste erst vorreinigen. Direkt nach der US-Reinigung mit einem Reiniger muss man die ungeschützten ALU-Flächen gegen Korrosion schützen, bspw mit einem Bad in warmem Ballistol.
Mein ich, nein nicht mehr sicher, vielleicht vertue ich mich. Hast ne günstige Quelle? Ja klar, hatte ich beim letzten Mal vor 13 Monaten auch so gemacht. Alles mit Benzin und Bremsenreiniger, sowie mechanisch versucht den Dreck quitt zu werden, nur ich hatte damals noch kein US-Gerät. Von daher war die Reinigung nicht so optimal. Wieso wirkt an der Aluoberfläche da Ballistol schützend und warum warm (wie viel ° C ungefähr?), kannst es mir kurz erläutern? Wobei ich von der Eigenwerbung zu Ballistol weiß, daß es sogar zur Wundbehandlung oder sogar zur Holzbehandlung dienen sollte. Warum also nicht auch bei Alu oder gar Magenschmerzen? Die Amis hatten schließlich Ihrer Armee das als Mittel für Alles entwickeln lassen
Und ja, ich habe davon noch einen halbvollen Kanister da.
Benzin/Biodiesel etc alles ok, aber nicht im US Gerät.
Hat das Gerät ne Heizung? Dann kannst Du sogar warm reinigen. 45 bis max 60 Grad, allerdings weiß ich nicht, ob das vollelektronische das verträgt, die Temps gelten nur für sreine Metall.
Das Ballistol ist nur zur Konservierung der völlig entfetteten Oberfläche, die sonst ruckzuck wieder oxidiert. Also zuerst reinigen, dann in entmineralisiertem Wasser gut ausspülen, dann trocknen (! im Ofen, aber nicht volle Kanne), dann konservieren. Man kann bestimmt auch andere Konservieren nehmen, ich nehm das Ballistol deshalb weil es gut umwelt und hautverträglich ist. Es ist halt kein Mineralöl sondern aus Weißöl, Anisöl, Reisöl und ich glaub etwas mit Pfefferminz und einigen natürlichen Hilfsstoffen.
Ja, Heizung auch vorhanden und wird gern genutzt. Sonst würde aber auch heißes Wasser aus dem Kocher reichen, um bessere Reinigungswirkung zu erzielen. Nur bei der Benzinvariante im US-Gerät, selbst wenn die Methode zu sehr Hardcore, bleibt die Heizung sicherheitshalber aus. Werd mir gern die von Dir genannten Stoffe anschauen. Hast da ne günstige Bezugsquelle?
Hab mich doch vertan, der Benzintipp kam nicht von Dir. Er stammt aus diesem Tread: http://www.motor-talk.de/.../...es-agr-2-0-tdci-reinigen-t3924958.html
und wurde von Starkoch76 gegeben.
Dort hatte ich auch meine alte AGR-Geschichte voriges Jahr verewigt.
Das Tickopur nehme ich für völlig verrotzte Oldieteile, die so einen zähen lackartigen Belag drauf haben, allermeistens gut zugewachsene Vergaser, die ich vorher völlig zerlege. Da muss ich dann aber ewig rummachen, weil ich nur ein ganz kleines und billiges und ungeheiztes US Gerät habe, ich bring gerade mal einen Vergaser da rein ohne Zubehör. Das Tickopur kauf ich ausm Netz, wo es eben bei einer vertrauenswürdigen Quellen preiswert ist.
Manchmal experimentiere ich ein bissl. Das Biodiesel als Löser hab ich entdeckt, weil mir der ganze mineralische Rotz aus jahrelangem Mineraldieselbetrieb 2x den Dieselfilter verstopfte, weil ihn das Biozeugs aus den Leitungen / Tank gelöst hat(te). Biodiesel kann man auch erwärmen, bis 35 Grad ist sicher, der hat einen höheren Flammpunkt.Wichtig ist nur dass es nicht ganz kalt ist.
Hab jetzt auch gelesen, daß manche bei verkokeltem, ölverschmiertem Zeugs Brennerreiniger aufsprühen. Soll Wunder wirken und nichts angreifen. Hab es noch nicht probiert. Dann in manchen Fällen von Rost und Verschmutzung Petrolium. Gibt es in Belgien an manchen Tankstellen noch günstig, weil die dort entsprechende Öfen zum Heizen betreiben.
Petroleum gibts in jedem Baumarkt in der Lacke und Farben-Abteilung. Früher hat man damit gerne gereinigt, vor allem im Mechanikbereich. "Bremsenreiniger" und so Entfetterzeugs gabs damals noch nicht. Nur TRI, PER, Petroleum .. wobei letzteres am harmlosesten ist von den dreien.
Petroleum aus Belgien gibts aber ohne Apothekeraufschlag vom Baumarkt. Lohnt sich also, mal nen Kanister mitzubringen, wenn man sich dahin verirrt. In unserer Lehrzeit haben sich alle die schwarzen Pfötchen in Eimern mit Tri gewaschen. Heut würden wir oh Gott, oh Gott schreien.
Hast Du selbst etwas mit Brennerreiniger-Spray gemacht und kannst was zur Wirkung sagen? Von Petroleum weiß ich, daß es auch zum Rostlösen verwendet wurde. Normalerweise bewegliche, jedoch verrostete Teile wurden da einfach eingetaucht und lang genug drin liegen gelassen, so doch noch gangbar gemacht.
Ich hatte mit einem Holzstab und einem Holzspachtel (vom Eis - da hab ich immer Vorrat weil die so gut zum Fugenabziehen taugen) das Innere sauber gemacht. Dann mit Biodiesel genetzt und dann abgewaschen. Zum Schluß mit Bremsenreiniger entfettet.
Heut würd ichs mit Petroleum statt Biodiesel einsauen und wirken lassen - weil ich keine Kiste mit Biodoesel mehr fahre
Was hältst von alter Bremsflüssigkeit oder Hydrauliköl? Sollen angeblich auch Verkockungen lösen.