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Motor während der Fahrt ausschalten

Themenstarteram 13. Dezember 2013 um 17:07

Hey, liebe Motor-Talkler! :D

Pünktlich zum Wochenende quält mich mein Cousin mit einer technischen Fragen, die ich ihm leider nicht zu 100% beantworten kann - und ehrlich gesagt auch gar nicht für ihn austesten möchte! :rolleyes: :p

Folgendes: Mein Cousin (17 :D - hach ja! - noch einmal so jung sein :p) möchte gerne wissen, was passiert, wenn man während der Fahrt (z.B. bei einer Geschwindigkeit von 50km/h) den Motor eines Pkws (manuelles Schaltgetrieb) einfach abschaltet - mittels Zündschlüssel.

Meine Antwort auf die Frage: Auskuppelt bzw. ohne eingelegten Gang/im Leerauf wird das Fahrzeug ausrollen, der Bremskraftverstärker funktioniert nicht mehr (sprich die Betriebsbremse ist nur noch für max. 1 "vernünftige"/leichtgängie Bremsung zu gebrauchen, da das Bremspedal ohne Verstärker nach 4-5x betätigen 'hart' wird) und die Servounterstützung ist logischerweise auch nicht mehr vorhanden. Zieht man dabei noch den Schlüssel, rastet ggf. noch das Lenkradschloss ein. Also alles nicht sonderlich empfehlenswert! ;)

So weit, so gut! Allerdings gibt er sich mit der Antwort nicht ganz zufrieden.

Was geschieht nun im eingekuppelten Zustand? Wie verhält bzw. reagiert das Fahrzeug?

Vielleicht kann wer etwas Licht ins Dunkle bringen :confused:

Danke, ein schönes 3. Advents-Wochenende,

Focus-Freak88

Beste Antwort im Thema

Moin

 

@focufreak

Kauf dir einen Prius, der macht das eh, und das dann auch gleich richtig. Und bei allem technischen Firlefanz die der so hat steht er seltener in der Werkstatt als so ziemlich alle anderenPKWs deutscher Herkunft.... ;-)

Aber zum Thema:

Schubabschaltung:

Wenn du bei hohen Drehzahlen (Über 1500, diese Zahl variirt aber von Modell zu Modell) während der Fahr vom Gas gehst, und der Wagen rollt, also Schub auf den Wagen ausübt, dann schaltet die Einspritzung ab. Sprich dein Motor nimmt, wenn du bei 3000 Umdrehungen und 100 kmh das Gas weg nimmst (komplett Fuß runter) keinen Sprit mehr, bis du entweder unter diese 1500 Umdrehungen kommst, oder eben wieder gas gibst.

Das machen Benziner seit sie Einspritzer sind, also seit gut 1985, Diesel erst seit sie getrickerte Düsen haben, also Commonrail, PDs, etc. Nicht die alten Verteilereinspritzpumpen. (So weit mir bekannt gingen die immer nur in Leerlaufmenge)

 

Diese Technik ist also Uralt, Vorteil ist das alle Systeme, die die Drehzahl des Motors brauchen, weiter funktionieren. Als Unterdruck (Auch beim Diesel) Servo, Lichtmaschine, Klima, Heizung, etc...

Nachteil ist das ich damit per se immer eine Motorbremswirkung habe, der Wagen also über das Schleppmoment des Motors abgebremst wird.

Zweite Variante:

Ich kuppel aus, oder schalte in den Leerlauf und mache die Zündung des PKWs aus, der Motor bleibt also stehen.

Vorteil:

Wieder nimmt der Motor keinen Sprit mehr, hinzu kommt aber das ich keine Bremswirkung durch den mitgeschleppten Motor habe, ich rolle also wesentlich weiter ohne Kraftstoff zu verwenden.

Nachteil: Alles was vom Motor angetrieben wird geht auch aus. Also Motorbetriebene Serv, Bremskraftverstärker, Klima, Heizung (Da kein Warm Wasser mehr gefördert wird) Lima, etc.

Weiterer Nachteil: Hitzestau kann entstehen, wenn ich vorher gerade mit Vollgas und Anhänger einen Berg erklommen habe, und nun, Berg ab, den Motor aus mache, ohne das er vorher runterkühlen konnte.

 

Sichere Zwischenlösung:

Das was Porsche im Link vorher schon bewirbt:

Auskuppeln des Motors, ohne Abschaltung des selbigen.

Vorteil:

Wieder habe ich keine Bremswirkung durch den mitgeschleppten Motor, ich rolle also sehr weit, der Motor bleibt an, somit auch alle durch den Motor angetriebene Hilfsantriebe, Kühlung und auch Heizung wird weiter garaniert, insbesondere im Winter wird weiter warmes Wasser produziert.

Bachteil: Der Motor bleibt an, aber:

Im Leerlauf nimmt der Motor nur etwa einen halben Liter, insbesondere wenn er warm ist, die Stunde. Rolle ich also mit 130 kmh (oder auch mit 130 km pro Stunde) dann verbraucht der Wagen in diesem Moment ungefähr 0,4 Liter auf 100 km :-)

Und der geneigte ausprobierer wird sich wundern, wie weit sein Auto rollen kann, insbesondere wenn es noch leicht Berg ab geht... Wer dabei mal auf seine Durchschnittsgeschwindigkeit schaut, oder einfach mal die Zeit stoppt, der wird fest stellen das er, je nach Fahrstrecke, mit einem Liter weniger Verbrauch nur wenige Sekunden langsamer ans Ziel kommt

 

Und all dies dann logisch verbinden, dies kann der Prius. Alle Hilfsantriebe sind elektrisch ausgelegt, es bleiben also alle Systeme auch bei abgeschaltetem Verbrenner aktiv. So erlaubt es der Prius in jeder erdenklichen Situation den Verbrenner ab zu schalten, und das ohne das der Fahrer davon etwas merkt. Startruckler oder abschaltschüttler gibt es nicht, da zu und ab Schaltung unmerklich und aktiv passieren, der Motor also immer unter Last geschaltet wird. (Er wird quasie elektrisch langsam auf Drehzahl gebracht um dann Sprit hinzu zu geben, als auch elektrisch weiter gedreht wenn der Sprit weg bleibt, um dann langsam zum stehen zu kommen. Das die Ventile hierbei fast offen bleiben macht den Rest)

Klima, Servo, Bremse, Wasserpumpe, alles läuft elektrisch, Komforteinbussen finden also keine statt.

Alle tollen Entwicklungen von Porsche und Co. gibt es also schon lange zu kaufen. Bei Toyota seit den 90ern...

Und bei allen PKWs (auskuppeln) seit der Mensch eine Kupplung bedienen kann :-)

(Hierzu ein Tip: Nicht mit gedrückter Kupplung rollen! Diese ist mit ihrem Ausrücklager nicht dazu gedacht über längeren Zeitraum ausgerückt zu sein, da sie keine aktive Schmierung (im Gegensatz zur LKW-Kupplung) hat. Also immer den Gang raus und dann segeln mit wieder geschlossener Kupplung. Dies gilt auch für Wartezeiten an der Ampel oder vor der Schranke!)

 

Moin

Björn

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Willst du uns mit so einer dummen Frage veralbern?

Das entspricht der (fast) Schubabschaltung ;)

BEim Benziner bleibt der Unterdruck bleibt da, du kannst weiter bremsen mit Bremskraftverstärker, die mechanische Servopumpe wird weiter angetrieben.

Nur bei wenigen Modellen hast ne Eltronische Servopumpe, die reagiert evtl nicht. Aber hier könnte auch sicherheitsfunktionen greifen. Bei einem Diesel könnte das mit dem Unterdruck auch kritisch werden, dafür haben die ja nen Unterdruckpumpe die eletkrisch betrieben wird. da hast weiterhin das Bremesproblem wenn diese aussetzt.

Da es aber die Schubabschaltung gibt, ist es sinnlos den Schlüssel rumzudrehen. Die Spritersparnis ist fast die gleiche. Du sparst dir evtl das Abblendlicht, weil das nur mit Zündung an geht. ;)

Ausprobieren ;)

Ohne Scheiß: ich mache das manchmal tatsächlich, daß ich bei Tempo 100 auf der Landstraße in den Leerlauf schalte und den Motor ausmache, Schlüssel bleibt selbstredend stecken. Kurz bevor ich dann wieder Vortrieb brauche Zündung an und im 5. Gang einkuppeln -> Motor läuft wieder und man kann abbiegen.

Vorteil gegenüber dert Schubabschaltung ist geringerer Widerstand und damit längeres Rollen.

Bei uns kann man das machen, da man teils mehrere km überblicken kann. Ich mache es dennoch nur selten.

Themenstarteram 13. Dezember 2013 um 17:37

Zitat:

Original geschrieben von Gipserlein

Willst du uns mit so einer dummen Frage veralbern?

Wer lesen kann, ist halt immer noch klar im Vorteil! ;)

Zitat:

Original geschrieben von Provaider

Das entspricht der (fast) Schubabschaltung ;)

BEim Benziner bleibt der Unterdruck bleibt da, du kannst weiter bremsen mit Bremskraftverstärker, die mechanische Servopumpe wird weiter angetrieben.

Nur bei wenigen Modellen hast ne Eltronische Servopumpe, die reagiert evtl nicht. Aber hier könnte auch sicherheitsfunktionen greifen. Bei einem Diesel könnte das mit dem Unterdruck auch kritisch werden, dafür haben die ja nen Unterdruckpumpe die eletkrisch betrieben wird. da hast weiterhin das Bremesproblem wenn diese aussetzt.

Da es aber die Schubabschaltung gibt, ist es sinnlos den Schlüssel rumzudrehen. Die Spritersparnis ist fast die gleiche. Du sparst dir evtl das Abblendlicht, weil das nur mit Zündung an geht. ;)

Das mit der sogenannten Schubabschaltung kam mir auch in den Sinn. Allerdings denke ich, dass diese dann vielleicht nicht mehr ganz so "sauber" arbeitet, wenn man abrupt den Motor ausschaltet? Sprich das Fahrzeug dann heftig ruckelt... ähnlich wie beim "Abwürgen"? Meintest du das mit entspricht einer "fast Schubabschaltung"?

Zitat:

Original geschrieben von meehster

Ausprobieren ;)

Ohne Scheiß: ich mache das manchmal tatsächlich, daß ich bei Tempo 100 auf der Landstraße in den Leerlauf schalte und den Motor ausmache, Schlüssel bleibt selbstredend stecken. Kurz bevor ich dann wieder Vortrieb brauche Zündung an und im 5. Gang einkuppeln -> Motor läuft wieder und man kann abbiegen.

Vorteil gegenüber dert Schubabschaltung ist geringerer Widerstand und damit längeres Rollen.

Bei uns kann man das machen, da man teils mehrere km überblicken kann. Ich mache es dennoch nur selten.

Nein, also testen werde ich das sicherlich nicht. ;)

In der von dir geschilderten Situation hätte ich ohnehin einen Momentanverbrauch von 0,0l.

nein fast Schubabschaltung, weil gewisse Systeme nicht arbeiten können. z.b. die genannte Unterdruckpumpe. die geht bei Schubabschaltung trotzdem. Wenn die Kupplung geschlossen bleibt und dann die Zündung ab schaltet ruckelt nichts, auch nicht wenn ich sie wieder eischalte, der motor geht dann in die Schubabschaltung und wenn ich Gas geben wieder an. Ich muss natürlich noch rollen ;) Im Stand ist er natürlich aus wenn ich solange ausgerollt bin oder abbremse, da muss ich wieder manuell starten.

Themenstarteram 13. Dezember 2013 um 18:34

Zitat:

Original geschrieben von Provaider

nein fast Schubabschaltung, weil gewisse Systeme nicht arbeiten können. z.b. die genannte Unterdruckpumpe. die geht bei Schubabschaltung trotzdem. Wenn die Kupplung geschlossen bleibt und dann die Zündung ab schaltet ruckelt nichts, auch nicht wenn ich sie wieder eischalte, der motor geht dann in die Schubabschaltung und wenn ich Gas geben wieder an. Ich muss natürlich noch rollen ;) Im Stand ist er natürlich aus wenn ich solange ausgerollt bin oder abbremse, da muss ich wieder manuell starten.

Den fettgedruckten Teil deiner Antwort habe ich jetzt (trotz mehrmaligen Lesen) leider nicht ganz verstanden. :confused:

Es spielt keine Rolle ob im Schiebebetrieb die Zündung an oder aus ist...du wirst NIX merken...probiers doch einfach aus. 

Wenn ich bei mir den Motor während der Fahrt auschalte (DSG), dann springt er nicht mehr an. Dazu muss ich erst anhalten und auf P stellen! Und dann den Startknopf drücken.

Warum macht man so was?

Themenstarteram 13. Dezember 2013 um 19:33

Zitat:

Original geschrieben von OPC

Wenn ich bei mir den Motor während der Fahrt auschalte (DSG), dann springt er nicht mehr an. Dazu muss ich erst anhalten und auf P stellen! Und dann den Startknopf drücken.

Warum macht man so was?

Ich würds auch nicht tun bzw. ausprobieren, spricht herzlich wenig dafür.

Wird das „Segeln“ jetzt zum Volkssport?

Neue Technik dreht Pkw während der Fahrt den Motor ab, um Sprit zu sparen

 

http://www.bild.de/.../...tsparen-motor-abschaltung-33807240.bild.html

Zitat:

Original geschrieben von Focus-Freak88

... was passiert, wenn man während der Fahrt (z.B. bei einer Geschwindigkeit von 50km/h) den Motor eines Pkws (manuelles Schaltgetrieb) einfach abschaltet - mittels Zündschlüssel. ...

Hallo Focus-Freak88,

schau mal hier rein, da wird das Thema von der anderen Seite betrachtet:

 

"Spritsparen ist des Autobauers Paradedisziplin der Stunde. Zulieferer Bosch will mit einer neuen Technik punkten, die folgende Idee auf die Spitze treibt: Am wenigsten Kraftstoff verbraucht ein Motor, wenn er gar nicht läuft. (...)"

Quelle: Die Welt, 10.12.2013, Motor aus bei voller Fahrt. Start-Stopp-System mit Segelmodus.

 

"(...) Dabei kombiniert der Zulieferer zwei Spritspar-Techniken, die heute bereits eingesetzt werden: das Start-Stopp-System mit der Idee des Segelns. Ersteres schaltet den Motor aus – früher nur bei Fahrzeugstillstand, bei aktuellen Modellen bereits während des Ausrollens, zum Beispiel vor einer roten Ampel. Beim Segeln hingegen schaltet das Getriebe selbstständig in den Leerlauf, sobald der Fahrer vom Gas geht. Porsche zum Beispiel verwendet das System im 911 Turbo oder Mercedes in der neuen E-Klasse.

Der Motor läuft aber weiter und verbraucht Kraftstoff. Die nun von Bosch entwickelte Kombination, genannt Start-Stopp-Segeln, stellt den Motor komplett aus, sobald der Fuß nicht auf Gas oder Bremse steht.

Verhältnismäßig niedriger Aufwand

Diese Situation soll im normalen Fahrbetrieb durchaus häufig vorkommen: In etwa 30 Prozent der Fahrzeit wird die Motorkraft gar nicht benötigt, haben Tests von Bosch gezeigt. Demnach kann ein Fahrzeug auf rund einem Drittel aller Strecken segeln. (...)

(...) Wichtig dabei: Funktionen wie Lenkunterstützung oder Bremskraftverstärker bleiben erhalten, auch wenn der Motor ausgeht. Durch eine weitere Bosch-Entwicklung – die E-Clutch, eine elektronische Kupplung – soll die neue Segelfunktion auch bei Fahrzeugen mit Handschaltung einsetzbar sein. Start-Stopp-Segeln werde bald genauso normal werden wie die Klimaanlage, sagt Bosch-Geschäftsführer Rolf Bulander."

Quelle: Die Welt, 11.12.2013, Motortechnik. Wie Bosch das Spritsparen revolutioniert.

 

VG myinfo

am 13. Dezember 2013 um 22:40

wieder mal so ein müll der minimal kraftstoff spart und einen haufen geld kostet weil irgendwas dran kaputt geht:D

Bei meinem Auto war vor 50 Jahren nicht so ein "Müll" (ach wie abwertend diese Bezeichnung doch ist!) verbaut ... und trotzdem konnte es schon "segeln": Zweitakter (DKW F102).

bei meinen Wagen, wenn die Zündung ausgemacht wird, während der Fahrt

 

- bleibt die Servounterstützung (elektr. Servo)

- Abblendlicht bleibt auch

bis der Wagen etwa 5 km/h erreicht hat, dann schalten sich diese beide ab

 

Bremsunterstützung habe ich noch für 2-3 Bremsungen

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