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Motorbremse bei Automatik nutzen?

Mercedes C-Klasse S204
Themenstarteram 11. März 2014 um 14:04

Hallo miteinander,

 

habe den Wagen (C 220 CDI Avantgarde Bj. 2010) erst seit kurzem und habe mich sehr auf mein erstes Auto mit Automatikgetriebe gefreut. Allerdings vermisse ich jetzt ein bischen die gute alte Motorbremse. Frage: ist es ok, wenn ich z.B. am Ende der Autobahnfahrt im passenden Drehzahlbereich manuell runterschalte um die Motorbremse zu nutzen oder gefährde ich damit das Getriebe?

Vielen Dank für eure Antworten

grueni22

Beste Antwort im Thema

Hallo ins Forum,

bei den modernen ATG (also 7G, 7G+ und 9G) ist dies kein Problem. Bei der 5G sollte man es nicht übertreiben und bei den älteren ATG nicht machen. Hintergrund ist, dass diese noch Bremsbänder im Getriebe haben, um die Geschwindigkeiten anzupassen. Diese können durch die Zusatzlast schneller verschleissen und ein Austausch dieser Teile ist erheblich kostspieliger als Bremsbeläge.

Bei den modernen ATG ist's kein Problem und dies wird durch die Software auch selbst geregelt. Beim Erkennen von Gefällen wird das Schalten innerhalb von bestimmten Grenzen in den nächsthöheren Gang gesperrt und der der Gang gehalten. Manchmal schaltet mein 7G+ sogar bei eingelegtem "D" von selbst zurück. Von daher mache ich dies auch, wenn die Gefälle nicht erkannt werden oder mir die automatische Steuerung nicht passt. Hat ja auch einen Spritspareffekt, weil so die Schubabschaltung länger in Betrieb bleibt.

Die Distronic regelt die Leistung weg und nutzt die Motorbremse nicht wirklich intensiv. Beim Vermindern von Geschwindigkeiten regelt diese (wie übrigens auch der normale Tempomat) die Hinterachsbremse zu (was auch der Grund ist, warum die Klötze hinten schneller als früher fertig sind).

Viele Grüße

Peter

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am 11. März 2014 um 14:07

Du kannst getrost runterschalten, wie bei einem Schaltgetriebe...

Hab ich sogar schon bei meinen seligen W123 und W126 gemacht. Von D in S und wenn`s ganz hart kam ganz runter in L. Speziell bei Schnee und "Hinterradantrieb pur" (ohne jegliche Fahrhilfen) dieser beiden Modelle war das manchmal besser als bremsen. Beispielsweise beim Ausrollen vor einer Ampel oder Kreuzung.

Manche meinen, dass manuelles Schalten dem Getriebe schadet. Ich denke aber, dass es dem Getriebe egal ist, ob es selbst runterschaltet oder der Fahrer es dazu zwingt. Andereseits muss man vielleicht ein paar hundert km früher die Bremsbeläge wechseln, wenn man die Motorbremse nicht so nutzt. Das fällt m.E. aber kaum ins Gewicht.

am 11. März 2014 um 17:45

Zumal das eh eine Art von Placebo Schaltung ist. Unsinnige Schaltbefehle werden gar nicht erst umgesetzt, z.B. ein zu niedriger oder zu hoher Gang, oder das Getriebe schaltet irgendwann selbstständig, da es keinen wirklichen manuellen Modus gibt.

Aber um mal kurz herunter zu schalten oder auch hoch dafür ist es gut.

Es gibt aber auch Getriebe die einen echten Manuellen Modus haben...

Benutze die Motorbremse (Gangbegrenzung) nur wenns länger bergab geht. Liegt halt in der Natur, dass man mit einem Automatikgetriebe früher zum Bremsenwechsel muss, als mit einem manuellen Schalter.

Zitat:

Original geschrieben von grueni22

Hallo miteinander,

 

habe den Wagen (C 220 CDI Avantgarde Bj. 2010) erst seit kurzem und habe mich sehr auf mein erstes Auto mit Automatikgetriebe gefreut. Allerdings vermisse ich jetzt ein bischen die gute alte Motorbremse. Frage: ist es ok, wenn ich z.B. am Ende der Autobahnfahrt im passenden Drehzahlbereich manuell runterschalte um die Motorbremse zu nutzen oder gefährde ich damit das Getriebe?

Vielen Dank für eure Antworten

grueni22

Ich mache das seit Jahrzehnten bei meinen Automatic-Benzen so, nie Probleme gehabt.

Übrigens, bergab geht das Abbremsen auch gut mit dem Tempomat, der regelt nämlich auch so ab dass die Kiste kaum über die eingestellte Geschwindigkeit kommt. Bei meinem W203 war das noch nicht so, der wurde bergab dann immer schneller so dass man die Automatic von Hand 'runterschalten' musste oder eben bremsen musste.

Crossbow77

am 11. März 2014 um 18:39

Ich nutze es auch gern mal anders herum. Wenn der Motor kalt ist, man aber trotzdem mal ein wenig von der Ampel durchstarten will, dann tippe ich kurz vor 3000 U/min einen Gang hoch um hohe Drehzahlen zu verhindern. Die Automatik zieht die Gänge sonst recht hoch, ohne Rücksicht auf den kalten Motor.

am 11. März 2014 um 18:40

Zitat:

Original geschrieben von Crossbow77

Zitat:

Original geschrieben von grueni22

Hallo miteinander,

 

habe den Wagen (C 220 CDI Avantgarde Bj. 2010) erst seit kurzem und habe mich sehr auf mein erstes Auto mit Automatikgetriebe gefreut. Allerdings vermisse ich jetzt ein bischen die gute alte Motorbremse. Frage: ist es ok, wenn ich z.B. am Ende der Autobahnfahrt im passenden Drehzahlbereich manuell runterschalte um die Motorbremse zu nutzen oder gefährde ich damit das Getriebe?

Vielen Dank für eure Antworten

 

grueni22

Ich mache das seit Jahrzehnten bei meinen Automatic-Benzen so, nie Probleme gehabt.

 

Übrigens, bergab geht das Abbremsen auch gut mit dem Tempomat, der regelt nämlich auch so ab dass die Kiste kaum über die eingestellte Geschwindigkeit kommt. Bei meinem W203 war das noch nicht so, der wurde bergab dann immer schneller so dass man die Automatic von Hand 'runterschalten' musste oder eben bremsen musste.

 

Crossbow77

Genau so macht man es! Wo steht dass man nicht während der Fahrt per Hand schalten darf? Passende Geschwindigkeit zur Gangwahl und Drehzahl vorausgesetzt! Und erhöhter Bremsbelagverschleiß halte ich für ein Märchen. Nur die Vorausfahrenden, bei denen bergab permanent das Bremslicht leuchtet - kilometerweit!

nosmoke

Für mich wäre mal interessant in wie fern die Distronic die Motorbremse nutzt.

Hat da wer Plan von?

Hallo ins Forum,

bei den modernen ATG (also 7G, 7G+ und 9G) ist dies kein Problem. Bei der 5G sollte man es nicht übertreiben und bei den älteren ATG nicht machen. Hintergrund ist, dass diese noch Bremsbänder im Getriebe haben, um die Geschwindigkeiten anzupassen. Diese können durch die Zusatzlast schneller verschleissen und ein Austausch dieser Teile ist erheblich kostspieliger als Bremsbeläge.

Bei den modernen ATG ist's kein Problem und dies wird durch die Software auch selbst geregelt. Beim Erkennen von Gefällen wird das Schalten innerhalb von bestimmten Grenzen in den nächsthöheren Gang gesperrt und der der Gang gehalten. Manchmal schaltet mein 7G+ sogar bei eingelegtem "D" von selbst zurück. Von daher mache ich dies auch, wenn die Gefälle nicht erkannt werden oder mir die automatische Steuerung nicht passt. Hat ja auch einen Spritspareffekt, weil so die Schubabschaltung länger in Betrieb bleibt.

Die Distronic regelt die Leistung weg und nutzt die Motorbremse nicht wirklich intensiv. Beim Vermindern von Geschwindigkeiten regelt diese (wie übrigens auch der normale Tempomat) die Hinterachsbremse zu (was auch der Grund ist, warum die Klötze hinten schneller als früher fertig sind).

Viele Grüße

Peter

am 11. März 2014 um 19:56

Ein kurze Frage - das Thema finde ich spannend.

Wenn ich bremse, wird ja eine große Menge Energie vom Fahrzeug genommen.

Beim "normalen" bremsen durch glühende Bremsscheiben und sich abnutzende Bremsbeläge.

Wo geht diese Energie bei einer Motorbremse mit einem Automatikgetriebe hin ?

am 11. März 2014 um 20:03

Zitat:

Original geschrieben von stefan_204

Ein kurze Frage - das Thema finde ich spannend.

 

Wenn ich bremse, wird ja eine große Menge Energie vom Fahrzeug genommen.

Beim "normalen" bremsen durch glühende Bremsscheiben und sich abnutzende Bremsbeläge.

 

Wo geht diese Energie bei einer Motorbremse mit einem Automatikgetriebe hin ?

Wie überall wird Bewegungsenergie in Wärmeenergie umgewandelt. Temperaturwächter regeln die Aufnahmefähigkeit und Wirksamkeit solcher Systeme. Angewndet in PKW, LKW, Bus, Bahn usw....

Zitat:

Original geschrieben von stefan_204

Ein kurze Frage - das Thema finde ich spannend.

Wenn ich bremse, wird ja eine große Menge Energie vom Fahrzeug genommen.

Beim "normalen" bremsen durch glühende Bremsscheiben und sich abnutzende Bremsbeläge.

Wo geht diese Energie bei einer Motorbremse mit einem Automatikgetriebe hin ?

Motordrehzahl steigt, also mehr Reibung an den Motor -und Getriebebauteilen.

Hallo ins Forum,

die Energie wird in Wärme umgewandelt. Dies erfolgt zum einen durch die Reibung im Antriebsstrang (ist dann per Getriebe-/Wandler- und Motorkühlung abgeführt werden. Weiter wird bei den BE-Fahrzeugen die Lima-Leistung im Schubbetrieb hochgesteuert, um da Leistung abzuziehen (daher wird die Batterie nicht zu 100% geladen, sondern eben einen Puffer dafür hat). Den Haupteil der Energie geht aber durch die Kompression der Luft in den Zylindern drauf (der Motor pumpt die Luft ja weiter durch). Diese Luft wird wärmer (wird dann von der Motorkühlung teilweise aufgenommen) und geht dann durch den Auspuff raus, auch um den Kat ausreichend heiß zu halten.

Durch die längere Zeit, in der die Umwandlung stattfindet (die Verzögerung durch die Motorbremse ist ja erheblich geringer als die der Bremse) ist die thermische Belastung aber nicht mit der Last zu vergleichen, die die Bremse aufnehmen muss. Hier kann erheblich mehr Energie verheizt werden (die Scheiben erreichen locker 800°, wenn's um Vollbremsungen geht).

Viele Grüße

Peter

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