Motorruckler bei hoher Geschwindigkeit
Guten Abend Gemeinde!
Ich hätte da mal ein kleines Problem...
Gestern musste ich gut 720 Kilometer durch die Republik düsen. Von Frankfurt in die Gegend um Hannover und retour. Da A5/A7 lange Strecken erfreulich leer waren bin ich auch zügig unterwegs gewesen.
Bei ziemlich genau Tacho 240 km/h tauchte jedoch reproduzierbar ein Fehler auf - der Motor schien plötzlich auszusetzen! Als ob Zündung oder Bemzinzufuhr plötzlich unterbrochen würden. So ein "Stotterer" bei 240 fühlt sich an, als ob ein Stück Holz durch den Motor geht...
Es gab sonst keinen Fehlerhinweis, keine Warnlampe oder ähnliches. Unter dieser Geschwindigkeit läuft der Motor auch normal, auch bei hohen Drehzahlen (wobei er nicht mal 5000 U/min. bei 240 macht).
Aus Erfahrung weiß ich, das noch "mehr" gegangen wäre - nur habe ich mich nicht mehr getraut, das Fehlerverhalten zu auszureizen.
Aber im Streckenverlauf könnte ich den Fehler immer wieder bei gleicher Geschwindigkeit reproduzieren.
Der Tempomat meldete sich dabei übrigens auch, er quittierte den Dienst.
Ich weiß, dass ein Drehzahlsenso VL ne Macke hat.
Kann das zu diesen Aussetzern führen?
Außer dem Tempomatfehler war kein Fehler gespeichert....
Beste Antwort im Thema
Hallo Gemeinde!
Auch wenn es etwas gedauert hat, bin ich doch ein Freund davon, Problemstellungen auch aufzulösen!
Zur Erinnerung:
Ich stellte bei hohen Geschwindigkeiten plötzliche Motoraussetzer fest! Reproduzierbar immer ab der gleichen Geschwindigkeit.
Während der Suche tauchten auch noch neue Fehler auf - darüber habe ich hier berichtet.
Wie sich nun rausstellte, hatten die Fehler nichts miteinander zu tun. Ursache für meine Motoraussetzer waren "ganz einfach" total verrostete Zahnkränze an den vorderen Radnaben!
Entsprechende Bilder "Alt" und "Neu" findet Ihr anbei.
Nebeneffekt - seit dem Tausch der Naben läuft auch die Tachonadel wieder sanft und ohne den geringsten Wackler hoch und runter Und der Tempomat bleibt auch über 130 km/h aktiv
Jetzt interessierte mich noch der Zusammenhang zwischen Aussetzern und verrosteten Drehzahlgebern.
Im WIS fand ich die Erkläung...
Wir wissen ja, dass man im Stand das Gaspedal durchdrücken kann - aber die Drehzahl im Stand bei irgendwo 3500 U/min. abgeregelt wird. Das wird vom Motorsteuergerät gesteuert. Das ein Auto fährt, bekommt das MSG über das ESP Steuergerät mitgeteilt. Dieses wiederum bezieht die Information über Geschwindigkeiten (=Vorwärtsbewegung) von den Drehzahlgebern an den Rädern.
Bei mir dürfte nun folgendes passiert sein:
Die verrosteten Drehzahlgeber (also die Zahnkränze) schafften es, bis über 220 km/h ein halbwegs vernünftiges Geschwindigkeitssignal zu generieren. Es war aber schon "unsauber" da der Tempomat regelmäßig ab 120/130 ausfiel.
Bei hohem Autobahntempo nun liegt naturgemäß auch eine recht hohe Motordrehzahl an. Bricht nun das Geschwindigkeitssignal wegen der verrosteten Geber zusammen, denkt das MSG, "man steht" und regelt die Drehzahl weg = Aussetzer!
Dafür reichen ja schon kurze Signaleinbrüche des Geschwindigkeitssignals.
Das ist auch der Grund, warum das nur bei sehr hohem Tempo auftrat und nicht last- oder drehzahlabhängig war! Bei "normalen Geschwindigkeiten" konnte noch ein plausibles Signal erzeugt werden!
Der Einfluss der Drehzahlsensoren ist also nicht zu unterschätzen
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25 Antworten
Hallo Gemeinde!
Auch wenn es etwas gedauert hat, bin ich doch ein Freund davon, Problemstellungen auch aufzulösen!
Zur Erinnerung:
Ich stellte bei hohen Geschwindigkeiten plötzliche Motoraussetzer fest! Reproduzierbar immer ab der gleichen Geschwindigkeit.
Während der Suche tauchten auch noch neue Fehler auf - darüber habe ich hier berichtet.
Wie sich nun rausstellte, hatten die Fehler nichts miteinander zu tun. Ursache für meine Motoraussetzer waren "ganz einfach" total verrostete Zahnkränze an den vorderen Radnaben!
Entsprechende Bilder "Alt" und "Neu" findet Ihr anbei.
Nebeneffekt - seit dem Tausch der Naben läuft auch die Tachonadel wieder sanft und ohne den geringsten Wackler hoch und runter Und der Tempomat bleibt auch über 130 km/h aktiv
Jetzt interessierte mich noch der Zusammenhang zwischen Aussetzern und verrosteten Drehzahlgebern.
Im WIS fand ich die Erkläung...
Wir wissen ja, dass man im Stand das Gaspedal durchdrücken kann - aber die Drehzahl im Stand bei irgendwo 3500 U/min. abgeregelt wird. Das wird vom Motorsteuergerät gesteuert. Das ein Auto fährt, bekommt das MSG über das ESP Steuergerät mitgeteilt. Dieses wiederum bezieht die Information über Geschwindigkeiten (=Vorwärtsbewegung) von den Drehzahlgebern an den Rädern.
Bei mir dürfte nun folgendes passiert sein:
Die verrosteten Drehzahlgeber (also die Zahnkränze) schafften es, bis über 220 km/h ein halbwegs vernünftiges Geschwindigkeitssignal zu generieren. Es war aber schon "unsauber" da der Tempomat regelmäßig ab 120/130 ausfiel.
Bei hohem Autobahntempo nun liegt naturgemäß auch eine recht hohe Motordrehzahl an. Bricht nun das Geschwindigkeitssignal wegen der verrosteten Geber zusammen, denkt das MSG, "man steht" und regelt die Drehzahl weg = Aussetzer!
Dafür reichen ja schon kurze Signaleinbrüche des Geschwindigkeitssignals.
Das ist auch der Grund, warum das nur bei sehr hohem Tempo auftrat und nicht last- oder drehzahlabhängig war! Bei "normalen Geschwindigkeiten" konnte noch ein plausibles Signal erzeugt werden!
Der Einfluss der Drehzahlsensoren ist also nicht zu unterschätzen
Abregelung?
Guten Morgen Ralph.
Sollte dein Auto bei 240 abgeregelt sein, ist das Verhalten möglich. Stell deinen Begrenzer mal auf 220 oder 230 ein und schau mal, wie das Verhalten dann ist.
Du schreibst, dass ein Dehzahlsensor ne Macke hat. Dadurch entstehen ungleiche Raddrehzahlen im Steuergerät. Der Tempomat ist ein erstes Anzeichen. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten ist die Differenz nicht so groß bzw. liegt der Fehler in der Toleranz. Bei höheren Geschwindigkeiten wird dr untetschied dann mehr und der Tempomat steigt dann aus. Bei mir geht bis 150 der Tempomat fehlerfrei. Ab 180 gar nicht mehr. Wirft dann sofort ab.
Zu deinem Problem mit Tempo 240 könnte das auch die Ursache sein. Das ESP greift ebenfalls auf diese Sensoren zu und könnte da ein Problem erkennen und eingreifen. Besonders dann wenn noch Kurvenfahrt dazu kommt. Denkt vielleicht, dass ein Rad durchdreht und regelt dann ab. Wie im Winter wenns glatt ist. Kontrollier auch mal den Luftdruck. Unterschiedlicher Druck ergibt anderen Abrollumfang und dadurch andere Drehzahlen am Rad.
Ansonsten hilft die Werkstatt. Die freuen sich solche Fehler zu suchen. )))
Gruß Thomas
Kurvenfahrt bei 240 km/h? Oha.
Danke für Euren Input!
Also, es war definitiv keine Abregelung im herkömmlichen Sinne! Ich weiß ja, wie das Auto reagiert, wenn man z. B. die Winterreifenbegrenzung bei 200 aktiviert. Bei Erreichen des Tempos wird einfach kein Gas mehr angenommen bzw. leicht weggenommen - alles aber sehr sanft.
Ein v/max Begrenzung hat der 320er nicht (braucht der nicht) Aber es war auch kein Limit/Begrenzung oder so im KI/Speedtronic eingestellt.
Gefühlt war es wie ein Zündaussetzer auf allen Zylindern oder fehlende Spritversorgung.
Das Problem ist übrigens neu - noch im letzten Jahr konnte ich (lt. Tacho) schneller fahren als jetzt, ohne Probleme...
ESP hat übrigens nicht eingegriffen - es leuchtete auch nicht im KI auf.
Und Kurven mit 240 in den Kasseler Bergen wäre schon sportlich Nee, nee, bin ja nicht ganz lebensmüde
Ich hätte auch auf die Abregelung getippt, aber du sagst, dass aus Erfahrung mehr gegangen wäre. Es ist ja leider nicht ersichtlich, was für einen Boliden du fährst, es kann aber auch wetterabhängig sein. Je nachdem wie hoch der Umgebungsluftdruck ist, oder die Luftfeuchtigkeit kann die Gemischzusammensetzung nicht mehr stimmen in dem hohen Bereich...ansonsten natürlich wie schon geschrieben, die Raddrehzahlen.
Ich würde einfach bei einer anderen Wetterlage nochmal ne geeignete Strecke fahren und vergleichen.
Gruß, Ben
Ach so, sorry, ganz vergessen um was für ein Fahrzeug es sich handelt
Es ist ein W210.065, E320 Benziner V6 mit 224 PS, Automatik, Bj. 2001!
Ich vermute auch immer mehr, dass ein unplausibles Raddrehzahlsignal ein Steuergerät durcheinander bringt.
Gestern noch mal ausgelesen - Sensor vorne links springt im Stand zwischen 2,4 km/h und 687 km/h (!) hin und her...
Es soll vorkommen, dass eine Autobahn nicht ganz kerzengerade ist. Selbst langgezogene Kurven kann man noch gut mit über 200 fahren mit dem 210er. Auch ein Spurwechsel wirkt sich mit unterschiedlichen Drehzahlen aus. Eine Strecke die mit 100 für die Elektronik noch Drehzahlen liefert die in der Toleranz sind und für die meisten als Gerade scheinen wird bei 200 schon toleranzmäßig als Fehler erkannt und bringt den Sonntagsfahrern Schweiß auf die Stirn weil zu schnell und kurvig.
Oder fahrt ihr immer erst auf die linke Spur einer 100% geraden Strecke und beschleunigt dann von 130 an hoch? Die Autobahn kommt selten vor wo es ohne Kurve oder Biegung länger gerade ausgeht.
Hm, also die wirklich schnellen Streckenabschnitte (über 210 km/h) waren kerzengerade, leer und trocken
Ich habe dieses Phänomen auch bei 240 schon mal bemerkt.
Es war, als ob der Sprit weg blieb.
Habe es nun jedoch schon lange nicht mehr ausprobiert....
Raddrehzahlsensor würde theoretisch Sinn machen und ist ja auch nicht selten
Mahlzeit,
war der Aussatzer bei manuellem Gasgeben oder während Tempomat-betrieb?
Wenn bei Tempomat, dass hast Du Deinen Verdächtigen.
War bei mir genauso, nur bei Tempomat mit 140 ging es je nach Tageslaune mal nach 100m mal nach 4km zum Ruckartigen abschalten des selbigen.
Hab dann beide Radnaben getauscht, seither ist Ruhe!
Gruß
Beim Gasgeben mit dem Gaspedal
Für schnellen Tempomatbetrieb sind die Kasseler Berge leider zu uneben und kurvig
Komischerweise ist dieser Aussetzer weder als Fehler noch als "Ereignis" im Fehlerspeicher hinterlegt. Lediglich der Ausfall der Speedtronic wird angezeigt.
Ich dachte auch schon mal an einen versifften Benzinfilter - kam von der Idee aber wieder ab, da die zu fördernde Benzinmenge ja primär von der Motorlast/ Drehzahl abhängt und nicht von der Geschwindigkeit.
Ich kann jedoch unterhalb von 240 km/h locker in jedem Gang bis in den roten Drehzahlbereich reinbeschleunigen ohne das etwas aussetzt
Die Radnabe hatte ich schon mal gereinigt. Die Zähne waren eigentlich danach sauber in ordentlichem Zustand.
Werde wohl mal in einen neuen Drehzahlsensor investieren
Moin,
kümmer dich um den Drehzahlsensor, dann sollte er wieder laufen.
Ansonsten bei zitternder Tachonadel (123er-style), aussteigendem tempomat und Zündaussetzer bei extrem hohen Geschwindigkeiten sind es die Radnaben.
Mfg Bene
Hatte ich bei einem 124er mit 3l Benziner auch mal....da ist dann wenig später das Auslassventil 5ter Zylinder abgerissen...