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Motortuning box vs. Programmierung
Eine frage an Tuningexperten jenseits von halbwissen und "racechip".
Kann mir bitte jemand fundiert erklären, wo der Unterschied, vor und Nachteile zwischen einer software Optimierung im softwarestand und einer sogenannten "tuningbox" ist? Auf dem Niveau von optimierern wie z.b. mark seidt, oder boxanbietern wie performaster. Hintergrund ist, das immer mehr Marken es z.zt. unmöglich machen auf die Steuergeräte zuzugreifen.
Vielen Dank und beste Grüße Conchecco
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33 Antworten
Um ein Steuergerät zu bearbeiten gibt es mehrere Möglichkeiten.
-direkter Eingriff auf das Motorsteuergerät
-indirekte Programmierung über ein Zusatzsteuergerät das mit dem Motorsteuergerät dann kommuniziert.
Das ganze kann man mit einem LPG Steuergerät vergleichen, das mit dem Benzin Steuergerät zusammen arbeitet.
Die Zusatzboxen die nur Werte über widerstände verfälschen wollen wir mal nicht erwähnen, diese sind unseriös.
Das gleiche gilt für Gaspedal boxen.
Es werden schlicht und ergreifend die Pedalkennlinien verändert.
Du gibst 10% Gas die Box verändert auf 15-20% und das Steuergerät merkt das eben. Wobei bei 100% eben Schluss ist.
Und ja es wird immer schwerer, ein Chiptuning durchzuführen, wollen die Hersteller auch nicht.
Nur durch Betriebe, die dafür Geld zahlen, bekommen Zugang.
Zitat:
Es werden schlicht und ergreifend die Pedalkennlinien verändert.
Du gibst 10% Gas die Box verändert auf 15-20% und das Steuergerät merkt das eben. Wobei bei 100% eben Schluss ist.
Pedalboxen oder Widerstands boxen sind eine "eigene Kategorie" und oft am preis auszumachen (100-200euro).
Eine echte "Tuningbox" ist ein eigenes Steuergerät mit Prozessor. Nicht ohne Grund kostet dann so eine Box 600-1000euro.
Zitat:
@Anarchie-99 schrieb am 28. Juni 2024 um 19:06:53 Uhr:
Das ganze kann man mit einem LPG Steuergerät vergleichen, das mit dem Benzin Steuergerät zusammen arbeitet.
Zusammenarbeit würd ich das eher nicht nennen. Die Benzin DME merkt gar nicht, was lost ist. Sie macht einfach ihren Job und fertig. Das die Einspritzsignale nicht an den Düsen ankommen, bleibt ihr dank der Emulation verschlossen.
Das Gas SG hingegen, schaut sich die gelieferten Werte an, legt seine Korrekturfaktoren drauf und steuert damit seine Gasdüsen an. Eine Master/Slave System ohne aktive Kooperation :-)
Selbst bei DI Motoren, die ja auch eine geringe Menge Benzin einspritzen weiß die Benzin DME von nix. Die hinterhältige Anlagensteuerung liest dabei sogar noch OBD Daten mit um ihre Korrekturwerte zu optimieren.
Als Dank darf die DME die komplette Abgasregelung übernehmen, was die Gasanlage nicht kann- bzw nicht darf.
Wie eingangs erwähnt, geht es um den Vergleich renomierter boxen mit Prozessor im Vergleich zu kennfeldoptimierung im Steuergerät. Welche evtl Nachteile hat solch eine box rein technisch im Vergleich zur Abstimmung im Steuergerät? Wenn man nicht ins Steuergerät kommt wäre das ja die einzige Alternative.
Vielen Dank und beste Grüße Conchecco
Na das nicht der Motor als solches optimiert wird, sondern einfach nach Kennlinie X gefahren wird und der Zustand usw nicht berücksichtigt wird.
Ok das leuchtet ein. Wobei ja die renommierten Herrsteller stets darauf hinweisen, dass die "motorschutzsensorik" aktiv bleibt. Also ergo ein theoretisch höheres risiko eines schadens?!
Wie soll so eine dämlich Box auch die Schutzsensorik beeinflussen, wenn die originale DME/DDE nichts mitbekommt vom ganzen Vorgang. Außer von den veränderten Kennlinien.
Und zu 98% sind die Boxen alle identisch aufgebaut, egal welcher ,,Hersteller,, da drauf bappt.
Du hast dir die Antwort selbst gegeben. Die Box verändert Messwerte. Wie soll ein Schutzmechanismus greifen, wenn das Steuergerät nur 1600bar Raildruck sieht, aber 1800bar da sind? Oder wenn ans Steuergerät 1.6bar Ladedruck gemeldet werden, der Turbo aber schon mit 2bar aus der letzten Rille pfeift?
Die Frage ist eher, wie soll die Box es schaffen die Schutzmechanismen nicht zu beeinflussen?
Der Kolben hat gesprochen.
Ich höre da zumeist negative Meinungen in sachen tuningbox, also besser lassen. Wobei z.b. performaster sehr renomiert ist und viele Fahrzeuge problemlos fahren.
Also keine leistungssteigerung soweit der Zugriff nicht möglich ist. Das nächste Problem sehe ich aber in den on air Updates, wobei ja der Herrsteller ungefragt daten überschreiben kann?!
Der ganze Tuning-Spuk dürfte sich in den nächsten Jahren (zumindest bei Neufahrzeugen) erledigen.
Siehe z. B. hier:
Spätestens mit Euro 6d (temp) hat sich aus Abgasgründen das Billig Tuning erledigt wegen der Abgasvorschriften.
Gruß, der.bazi
Zitat:
@Rael_Imperial schrieb am 29. Juni 2024 um 20:06:12 Uhr:
Der ganze Tuning-Spuk dürfte sich in den nächsten Jahren (zumindest bei Neufahrzeugen) erledigen.
Siehe z. B. hier:
Vector kann noch so viele Sperren oder Security verbauen, der Trend geht dazu dass am Ende das Serien Motor/Getriebe Steuergerät sowieso in die Tonne wandert.
Das ist jetzt schon beim Golf 7/8 der Fall und wird bei neueren Fahrzeugen weiter ansteigen.
Zitat:
Spätestens mit Euro 6d (temp) hat sich aus Abgasgründen das Billig Tuning erledigt wegen der Abgasvorschriften.
Die Euronorm hat nichts mit Chiptuning zu tun.
Also wird dann ein ganz neus Steuergerät verbaut, welches die Optimierung hat?! Wie verhält sich dann die on air geschichte? Der Herrsteller hat ja weiter Zugriff.
Beste Grüße Conchecco