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Motortuning für W116
Hallo an die Fachleute,
ich interessiere mich seit einiger Zeit für einen gut erhaltenen W116. Als Schaltfan ist für mich die Auswahl nicht sehr groß, aber derzeit gibt´s einen schönen 350 SE im Netz für knapp 24TE (classic-data 2+).
Gerne würde ich wissen, wie viele der angegebenen 200 Pferde wirklich noch auf dem Leistungsstand
galoppieren und dann ggf. durch eine gezielte Motorauffrischung noch ein paar mehr herauslocken.
Die Firma Väth wird in diesem Zusammenhang gerne genannt und nun möchte ich wissen, ob so eine "Ross"kur Sinn macht, was sie mit welchem Aufwand an Mehrleistung bringen kann und was das Ganze kosten wird (vielleicht in der Angabe 800 -1.000€ pro PS).
Mir geht es nicht um dass Verbauen eines anderen Motors, wenn ich 286 PS haben wollte, würde ich mir einen 450 SEL leisten, aber den gibt´s nicht als Schalter.
Lediglich die üblichen Sachen wie Ansaugkrümmer polieren, Arbeiten an d. Nockenwelle/Zylinderkopf o.ä. schwebt mir vor.
Hat vielleicht jemand in diesem Bereich bei Väth schon Erfahrungen gemacht?
Danke vorab für ein paar Infos und Gruß vom Rhein
gartendj
Beste Antwort im Thema
Ein 116 er V-8 mit Schaltgetriebe.... da sträuben sich die Nackenhare. Wenn der zu wenig leistet, dann würde ich auf einen 450 (halt eben mit Automatik) ausweichen. Da hast Du echt einen Mehrwert. Originale Leistung und Komfort.
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24 Antworten
@ gartendj
Gibt es für den W 116 bzw. die Motoren überhaupt noch alle Teile?
Das ist die erste Frage, die zu klären ist. Nicht, dass man den Motor draußen hat und dann stellt man fest.... das Teil gibt es nicht mehr, das Anbauteil nicht mehr...
Im Prinzip ein sinnloses Unterfangen!
Jetzt könnte man sagen, dass man den Motor komplett revisioniert und neu aufbaut. Kleinigkeiten könnte man dann natürlich gleich mit machen wie polieren der Ansaugkanäle usw. Ob Arbeiten an der Nockenwelle bei so einem / so einem alten Motor Sinn machen, wage ich zu bezweifeln.
Das Risiko von Schäden steht in keinem Verhältnis zu dem Aufwand / Kosten und der Mehrleistung.
Wenn es alle Teile noch gibt - vorher genauestens und umfangreichst recherchieren - Motor komplett revisionieren und mit Liebe und von jemanden der Zeit hat und äußerst sorgfältig arbeitet neu aufbauen. Das bringt die alte Leistung zurück bzw. etwas mehr Leistung (das sorgfältige Aufbauen). Vielleicht 10 % bis 15 % mehr Leistung...
Alles andere ist Quatsch und führt nur erhöhtem / vorzeitigem Verschleiß. Statt der o. g. vielleicht 20 oder 30 PS noch 20-30 PS mehr herausholen würde ich lassen.
Zu den Kosten: Ich gehe davon aus, dass das Geld Dich nicht stört. So ein Neuaufbau bei einem V 8 kostet mit Sicherheit mit Teilen deutlich über EUR 12.000,-. Ich würde mit mindestens EUR 15' rechnen oder sogar noch mehr, wenn der Mechaniker wirklich Zeit hat. Und das ist das Problem!!!! Eine Werkstatt finden / haben, in der nicht letztlich schnell - schnell gemacht wird. Das Geld nehmen sie gern. Dann soll der Mechaniker doch schnell - schnell machen, da die Ehefrau des Inhabers noch in den Urlaub will oder die Tochter noch ein Reitpferd braucht oder...
Umfang der Arbeiten? Was hat der Wagen / Motor gelaufen? Einen so alten Motor tunen ist Unsinn! Also wirklicher Komplettaufbau:
NUR GROB!
Wie sehen die Laufbuchsen aus?
Wie sehen die Kolben aus? Ggf. Buchsen nacharbeiten (Fachwort fehlt mir gerade); Kolben mit Übermaß (gibt es die noch)
Ventile neu
Nockenwellen neu
Zylinderköpfe ? Ventilsitze
Alle Lager neu, Ventilfedern neu
Kette und Zubehör neu
Zündgeschirr neu (speziell bei den W 116)
Motorkabelbaum o. ä. neu
usw.
DANN KOMMT DER GESAMTZUSTAND DES WAGENS - BEI EINER RÜBE LOHNT DAS NATÜRLICH NICHT -... Wie ist der Zustand des Getriebes? Hinterachsdifferential usw., usw., usw.
In den Wagen kann man für das Ganze schnell EUR 40' EUR 50' ggf. auch EUR 10'-20' mehr versenken. Nur damit man einen perfekt laufenden Handschalter hat? Gut, wenn das der Traum ist und das Geld (zusätzlich zur Anschaffung) da ist. Dann machen und einen Top-W 116 350 haben. Aber mehr als das o. g. würde ich da nicht herauskitzeln (lassen).
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Hallo und danke an blau und baer,
danke für die Anregungen. Sicher mUSS das alles bedacht werden.
Vielleicht zuerst nur mal ein Test auf dem Prüfstand denn der Motor hat (garantiert) noch keine 120.000 km auf dem Buckel.
Mir ging es halt um eine qualifizierte Einschätzung der Fa. Vaeth. Wenn man mit dem Wagen dort vorfährt werden die schon sagen was irgendwie Sinn macht (die Frage ist, ob aus deren oder meinem Blickwinkel).
Vielleicht bis bald.
Gruß gartendj
Zitat:
@gartendj schrieb am 10. September 2020 um 12:38:27 Uhr:
Als Schaltfan ist für mich die Auswahl nicht sehr groß, aber derzeit gibt´s einen schönen 350 SE im Netz
gartendj
Moin,
es gibt ja einen Grund warum der 350er der letzte V8 mit Schaltgetriebe war und warum der 450er nicht damit zu erhalten war : die Schaltgetriebe haben die Leistung bzw das Drehmoment nicht verkraftet.
Theoretisch könntest du dir einen 450 nehmen und das Schaltgetriebe des 350 einbauen - könnte halten.
Wenn du den 350 aufbläst stehst du vor dem selben Problem : zuviel Moment für das Getriebe. Und wenn ein Motor aufgebaut wird, dann bekommt er auch mehr Hubraum - also kein Gewinn gegenüber dem 450.
Wenn es denn unbedingt ein W116 mit Achtender und Schaltgetriebe sein muß und du unbedingt viel Geld verbraten willst - dann such dir ein passendes Schaltgetriebe anderer Herkunft und lass es adaptieren.Das ist kein Hexenwerk. Hier wirst du am ehesten in der US ecke fündig.
Und dann hol dir gleich den 450 6,9 - das lohnt sich wenigstens.
Einen 350 als Schalter habe ich übrigens 1986 in Fehlfarbe ( außen gelb, innen grün ) gefahren. Er ging recht gut und war drehfreudig, aber 23 Liter/100km waren zuviel für mich. Der nachfolgende W116 mit M110 war nicht wirklich lahmer, war aber mit ca 15 Litern sehr sparsam.
Gruß
Zorc
Teileverfügbarkeit, Teileverfügbarkeit, Teileverfügbarkeit ist wichtiger als alles Andere!!!
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Es gab tatsächlich, auch von AMG, den 450, oder auch später den M117 500er mit Schaltgetriebe. Es wurden Getrag (BMW) Getriebe verbaut, beim 500 er das Schaltgetriebe vom 928 mit anderer Glocke. Für den 350 er hatte seinerzeit AMG eine oder 2. Tuning Stufen Angeboten, ich meine bis 225 PS.
Habe mit 18 Jahren, mein 2 Auto den 350 mit Schalt Getriebe im SLC gefahren. Hat schon Spaß gemacht, der 350 er ist tatsächlich drehfreudig für einen Mercedes V8.
Danke für den Tipp. Daß Getrag-Getriebe kommt in diesem Zusammenhang öfter vor.
Gruß D.
Ein Freund von mir hatte Anfang der 90er Jahre einen 350 SE mit Schaltgetriebe. Das Teil ging recht gut ab für damalige Verhältnisse, natürlich auch an der Zapfsäule. Allerdings hatte er mit dem Auto ein ganz anderes Problem, nämlich die Kupplung. Da er gelegentlich !! auch mal etwas sportlicher fuhr und manchmal auch einen Anhänger zog, war die Kupplung zügig hinüber.
Wenn Du also wirklich dem Motor ein paar zusätzliche Pferdchen verpassen willst, solltest Du das Thema Kupplung definitiv mitbedenken.
Viele Grüße und halt uns auf dem Laufenden, das Thema ist interessant.
Hallo bothi,
ja Kupplung ist schon ein Thema. Ein Oldie sollte aber nicht als Lastesel missbraucht werden, daher schaue ich generell nur nach Wagen ohne AHK.
Verbräuche von 23 L/100 halte ich für nicht normal, da sollte etwas an den Einstellungen geändert werden.
Was ich bei der ganzen Diskussion um Drehmoment und Schaltgetriebe nicht verstehe, dass es heute noch genügen 350 SLK mit 272PS gibt und ganz ganz selten ein W124 3.4 AMG mit ebenso viel PS auch als Schalter. Die können doch nicht alle auseinander fliegen, zumal gerade der SLK zum sportlichen Fahren geschaffen ist.
Gruß
D.
Ein 116 er V-8 mit Schaltgetriebe.... da sträuben sich die Nackenhare. Wenn der zu wenig leistet, dann würde ich auf einen 450 (halt eben mit Automatik) ausweichen. Da hast Du echt einen Mehrwert. Originale Leistung und Komfort.
Hallo,
und was ist mit dem LeistungsVerlust, den jede Automatik automatisch mit sich bringt?
Gruß D.
Wird durch Komfortgewinn mehr als wettgemacht.
Wenn man mehr will, nimmt man den 450er (mit Automatik). Klar geht da etwas verloren durch die Automatik, aber soviel nun auch wieder nicht. Der 450er müsste mit Automatik immer noch grundsätzlich von den Fahrleistungen über dem 350er mit Schaltgetriebe liegen. Genaue Zahlen habe ich jetzt nicht auswendig drauf. Wer noch mehr will nimmt halt den 450 6.9.
In der Schweiz hat einmal jemand seinen CLK ??? 500er von Automatik auf Schaltgetriebe umbauen lassen, was es ab Werk nicht gab. Der hat sich freiberufliche Ingenieure engagiert, Teile anfertigen lassen bzw. anpassen lassen. Die Elektronik war wohl mehr als aufwändig anzupassen; neue Software schreiben lassen und, und, und... Es ging! Den Preis mag jeder selber schätzen ... unter TEUR 70 schätze ich nicht, wenn nicht deutlich mehr.
Verstehen tue ich das zwar nicht. Solche Autos werden nicht ohne Grund nur noch mit Automatik angeboten. Auch das Schalten an den Schaltpaddeln etc. verbleibt bei den Meisten, auch wenn es möglich ist... Mit so einem Auto cruist man. Da will man keine Rundenrekorde auf der Nordschleife aufstellen. Höchstens einmal richtig drauf und dann geht es vorwärts. Aber wenn man nun unbedingt schalten will... meinetwegen.
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Zitat:
@gartendj schrieb am 11. September 2020 um 07:33:50 Uhr:
Verbräuche von 23 L/100 halte ich für nicht normal, da sollte etwas an den Einstellungen geändert werden.
SEC 126 hatte diesen Verbrauch sicherlich nicht, weil sein Wagen in schlechtem Zustand war, sondern weil es eben beim M116/117 ein normaler Verbrauch ist, wenn man nicht nur cruist, sondern den Wagen im Alltag bewegt.
Mein 450 SE lag bei über 25 Liter Verbrauch, das war mir auch zuviel.
Den habe ich nur knapp ein Jahr gefahren.
Ich habe mit meinem späteren 280 SE (W116) über 4 Jahre ähnliche Erfahrungen wie SEC 126 gemacht.
Da lag ich in einem akzeptablen Verbrauchsfenster von 12 - 18 Litern, meist bei ca. 14 Litern.
Meinen hatte ich allerdings bewusst mit Schaltgetriebe genommen, weil mir die Automatikversion zu lahm war.
lg Rüdiger
SEC 126 am Anfang des Zitates meint den Nickname (s. o.)!
Zitat:
@RuedigerV8 schrieb am 12. September 2020 um 09:27:08 Uhr:
SEC 126 hatte diesen Verbrauch sicherlich nicht, weil sein Wagen in schlechtem Zustand war, sondern weil es eben beim M116/117 ein normaler Verbrauch ist, wenn man nicht nur cruist, sondern den Wagen im Alltag bewegt.
Mein 450 SE lag bei über 25 Liter Verbrauch, das war mir auch zuviel.
Den habe ich nur knapp ein Jahr gefahren.
Das kann man solchen Interessenten für einen W 116 nicht deutlich genug "in das Stammbuch schreiben".
Wenn der Wagen nur wirklich in Ordnung ist und durchrepariert ist - neben aufwändiger, teuerer und haarsträubender Ersatzteilsuche, ist der / dieser Verbrauch das kleinste Problem.
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär