- Startseite
- Forum
- Wissen
- Verkehr & Sicherheit
- Navis - bequeme Orientierungskiller(?)
Navis - bequeme Orientierungskiller(?)
Hallo zusammen,
Ich möchte mal ein wenig über Sinn und Unsinn von Navigationssystemen diskutieren. Was mir in letzter Zeit immer häufiger auffällt ist, dass jeder immer und überall nur noch mit eingeschaltetem Navi unterwegs ist. Die Ortskundigkeit sowie die grundlegende Fähigkeit zur Orientierung gehen damit dem Durchschnitt der Bevölkerung rapide verloren. Oft, wenn ich als Beifahrer unterwegs bin, verpennt es mein Fahrer, sich rechtzeitig einzuordnen, weil er die Straßenschilder oder Markierungen auf der Fahrbahn überhaupt nicht mehr wahrnimmt. Das Navi weist ihn zwar in der Regel auch darauf hin, jedoch sind die Anweisungen manchmal zu früh, zu spät, zu ungenau und vor allem in Spezialsituationen eher irreführend als hilfreich. Das generiert unnötigen Stress und behindert auch andere Verkehrsteilnehmer.
Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man sich z.B. in einer großen Stadt mit Hilfe eines Navigationsgerätes den Weg weisen lässt. Ich finde es vor allem im Ausland, wo man von anderssprachigen Schildern doch noch einmal zusätzlich abgelenkt werden kann, auch sinnvoll. Aber es kann meiner Meinung nach nicht angehen, dass manch einer aus meinem Bekanntenkreis mir nicht einmal beschreiben kann, wie ich bspw. von Stuttgart-Mitte nach Karlsruhe komme. Warum? Eben weil die natürliche Fähigkeit, sich an Hinweisen und groben Himmelsrichtungen zu orientieren, so stark vernachlässigt wird. Selbst für die (allwöchentliche) Fahrt zum Supermarkt verlässt man sich mittlerweile auf den elektronischen Helfer und ist dann ganz schön aufgeschmissen, wenn dieser mal den Geist aufgibt und man kurzfristig noch woanders hinmusste. Aber man ist dann ja schon froh, dass man überhaupt noch nach Hause findet... Das sind natürlich Extrembeispiele, aber es gibt diese Fälle.
Wie sind eure Meinungen, Erfahrungen und Einstellungen zu diesem Thema?
EDIT: Auch sehr interessant ist folgende Situation: Wenn mir jemand eine Adresse sagt, kommt immer sofort der Zusatz
"hast ja ein Navi"
- "Nein, hab ich nicht."
- "Oh, dann wirds aber schwierig." :-D (was es in 95% der Fälle nicht wirklich wird)
Beste Antwort im Thema
Moin!
Meine Meinung: überflüssige Diskussion. Dies muss jeder selbst entscheiden und Menschen ohne Orientierungssinn gab es auch schon vor tausenden von Jahren (Odysseus...).
Meine Erfahrung: mit Navi schleife ich nicht mehr eine Kiste voll Landkarten im Kofferraum mit mir herum und ich erhalte Umleitungsempfehlungen, die ich aufgrund meiner guten Kenntnisse in europäischer Heimatkunde auch interpretieren kann.
Navis sind generell ein großartige Sache. Wie bei jedem Stück Technik schadet es aber nicht, ein paar Hintergründe zu kennen.
Meine Einstellung: die Technologiefeinde können ja weiter mit Landkarten fahren und bei Regen am Straßenrand stehen mit der Karte auf der Motorhaube, und mit Kompass und Wanderkarte durch die Stadtparks rennen. Die anderen nutzen eben ihr Navi und kommen ebenso an. Meist schneller.
Ich finde aber auch mit einer Land- oder Seekarte und einem Kompass so gut wie überall hin auf dieser Welt.
Insofern ist es mir reichlich egal, was andere tun, solange ich nicht als Beifahrer Opfer eines Orientierungsdummies werde, der auch noch beratungsresistent ist.
Interessant wäre es allerdings für alle, sich vor einer Reise anzusehen, wo man überhaupt hinfährt.
M. D.
Ähnliche Themen
89 Antworten
Moin!
Meine Meinung: überflüssige Diskussion. Dies muss jeder selbst entscheiden und Menschen ohne Orientierungssinn gab es auch schon vor tausenden von Jahren (Odysseus...).
Meine Erfahrung: mit Navi schleife ich nicht mehr eine Kiste voll Landkarten im Kofferraum mit mir herum und ich erhalte Umleitungsempfehlungen, die ich aufgrund meiner guten Kenntnisse in europäischer Heimatkunde auch interpretieren kann.
Navis sind generell ein großartige Sache. Wie bei jedem Stück Technik schadet es aber nicht, ein paar Hintergründe zu kennen.
Meine Einstellung: die Technologiefeinde können ja weiter mit Landkarten fahren und bei Regen am Straßenrand stehen mit der Karte auf der Motorhaube, und mit Kompass und Wanderkarte durch die Stadtparks rennen. Die anderen nutzen eben ihr Navi und kommen ebenso an. Meist schneller.
Ich finde aber auch mit einer Land- oder Seekarte und einem Kompass so gut wie überall hin auf dieser Welt.
Insofern ist es mir reichlich egal, was andere tun, solange ich nicht als Beifahrer Opfer eines Orientierungsdummies werde, der auch noch beratungsresistent ist.
Interessant wäre es allerdings für alle, sich vor einer Reise anzusehen, wo man überhaupt hinfährt.
M. D.
Zitat:
@Mr. Driveyanuts schrieb am 13. Januar 2015 um 13:19:49 Uhr:
...
Interessant wäre es allerdings für alle, sich vor einer Reise anzusehen, wo man überhaupt hinfährt...
Und das ist Hauptproblem wenn das Landei aus z.B. NE, BM oder ME in Köln rumeiert mit Tempo 45 in ner 70er "Zone" auf der Inneren Kanal Strasse.
Soll sein Navi jeder nutzen, wie er will. Hauptsache man vergißt nicht seine Umwelt zu betrachten und mitzudenken.
Bestes Beispiel letztes Jahr: Ein ver(w)irrter Touri (60 km von zu Hause entfernt) bei uns auf dem Marktplatz (Fußgängerzone), der Touristenbahn hinterher gefahren, Glück gehabt, dass der Poller erst später wieder hoch gegangen ist, dann umzingelt von Pollern. Auf die Frage, wie er dahin gekommen wäre, hat er geantwortet, das hat ihm sein Navi gesagt. Schilder hätte er nicht gesehen.
War übrigens ein Großstädter in unserer Kleinstadt.
Zitat:
@Mr. Driveyanuts schrieb am 13. Januar 2015 um 13:19:49 Uhr:
Moin!
Meine Meinung: überflüssige Diskussion. Dies muss jeder selbst entscheiden und Menschen ohne Orientierungssinn gab es auch schon vor tausenden von Jahren (Odysseus...).
Meine Erfahrung: mit Navi schleife ich nicht mehr eine Kiste voll Landkarten im Kofferraum mit mir herum und ich erhalte Umleitungsempfehlungen, die ich aufgrund meiner guten Kenntnisse in europäischer Heimatkunde auch interpretieren kann.
Navis sind generell ein großartige Sache. Wie bei jedem Stück Technik schadet es aber nicht, ein paar Hintergründe zu kennen.
Meine Einstellung: die Technologiefeinde können ja weiter mit Landkarten fahren und bei Regen am Straßenrand stehen mit der Karte auf der Motorhaube, und mit Kompass und Wanderkarte durch die Stadtparks rennen. Die anderen nutzen eben ihr Navi und kommen ebenso an. Meist schneller.
Ich finde aber auch mit einer Land- oder Seekarte und einem Kompass so gut wie überall hin auf dieser Welt.
Insofern ist es mir reichlich egal, was andere tun, solange ich nicht als Beifahrer Opfer eines Orientierungsdummies werde, der auch noch beratungsresistent ist.
Interessant wäre es allerdings für alle, sich vor einer Reise anzusehen, wo man überhaupt hinfährt.
M. D.
Da stimme ich dir ohne weiteres zu. Mir ging es auch gar nicht darum, Navi-User zu verunglimpfen. Ich weiß, dass ich eine sehr gute Orientierung habe und bin sehr froh darum. Dass das nicht jedem so gehen kann, ist vollkommen klar. Nur wie du eben schon auch sagst: es ist nicht das Schlechteste, zu wissen, wo man ist und wo man hinmöchte.
Moin,
Ich sehe das ähnlich wie der TE , meistens liegt mein Navi nur nutzlos hier zu Hause, ich verlasse mich auch meist auf mein Orientierungssinn, ausserdem hat man ja die Lage der Städte so einigermassen im Kopf
Gruss aus Kassel
Ich habe ein Navi, dass wird i.d.R. aber nicht gebraucht, da ich mich in der Umgebung von 50 km (und auch weiter) sehr gut auskenne und auch Straßennahmen sehr bekannt sind (War aktiv im Außendienst).
Allerdings gibt es immer mal wieder weiße Flecken und Adressen, wo ich mich nicht auskenne. Und hier kommt dann das Navi zum Einsatz.
Allerdings erst dann, wenn ich im Ort selber bin. Zum Ort hin, fahre ich je nach Tageszeit eine entsprechende Strecke, wo der Verkehr (Morgen- und Feierabendverkehr) wenig ausgeprägt ist und so eine stressfreie Fahrt ermöglicht. Gemeint sind hier Strecken, wo kaum ein Auto fährt (Schleichwege inbegriffen).
Das Navi soll mir nur den Zeitverlust ersparen, Karten und Stadtpläne zu studieren, mehr nicht.
Ansonsten fahre ich auch nicht wie das Navi es angibt, sondern da, wo ich weiß, dass die Strecke besser ist.
Ich fahre zwar sehr häufig die gleichen Strecken, aber das Navi ist immer an. Nicht um den Weg zu zeigen sondern vor Staus, Straßensperrungen, Blitzern auch Mobilen usw. zu Warnen. Und die erwartete Ankunftszeit ist für mich auch interessant, z.B. für eine Raucherpause.
Zitat:
@martinb71 schrieb am 13. Januar 2015 um 13:33:58 Uhr:
Ich fahre zwar sehr häufig die gleichen Strecken, aber das Navi ist immer an. Nicht um den Weg zu zeigen sondern vor Staus, Straßensperrungen, Blitzern auch Mobilen usw. zu Warnen. Und die erwartete Ankunftszeit ist für mich auch interessant, z.B. für eine Raucherpause.
Naja, über Blitzerwarner könnte man sicherlich ein eigenes Thema eröffnen und ich schreibe jetzt lieber nicht, was ich davon halte. Nur so viel: Wenn ich auf Verkehrszeichen statt auf das Navi achte, brauche ich auch keinen Blitzerwarner.
Was Baustellen und Sperrungen angeht, ist der Vorteil aber eindeutig. Denn nicht immer läuft der Verkehrsfunk im Radio genau dann, wenn man ihn gerade braucht.
App. Verkehrsinfo, dafür habe ich eine Info-Taste, wo mir alle Störungen auf dem Bildschirm angezeigt werden (geordnet nach BAB-Bundestr.-Landesstr.-Kreisstr. oder Innerstädten), die von allen Radiostationen, die emfangbar sind, kommen.
Und das, ohne das Navi ein zu schalten.
Der Verkehrsfunk ist leider dafür viel zu langsam, da ist das Navi schneller und die Stelle wird ziemlich genau angezeigt. Konnte dadurch oft noch bis zur letzten Abbiegemöglichkeit fahren. Lt. Radio währen das größere Umwege gewesen. Und mit der Zeitverlust Angabe ist das Navi auch sehr genau.
Viel Angenehmer ist es ohne Navi zu fahren, aber jetzt wo es per Head-Up-Display sogar vor mir auf der Scheibe dargestellt wird ist es echt cool
Aber verstehe was du meinst.
Zitat:
@Corsadiesel schrieb am 13. Januar 2015 um 13:42:56 Uhr:
App. Verkehrsinfo, dafür habe ich eine Info-Taste, wo mir alle Störungen auf dem Bildschirm angezeigt werden (geordnet nach BAB-Bundestr.-Landesstr.-Kreisstr. oder Innerstädten), die von allen Radiostationen, die emfangbar sind, kommen.
Da lasse ich lieber das Navi auch auf bekannten (Lang)Strecken mitlaufen, sogar zum Besuch bei meinen Elter wo ich nur hier auf die AB auffahren und in ca. 500 km wieder abfahren muss. Das Navi zeigt mir nämlich nur die für meine Strecke relevanten Verkehrsinfos (Live-Dienste) und ggf. Umleitungen an. Ansonsten blende ich das Navi auf bekannten Strecken gedanklich aus (außer natürlich es kommen Verkehrsinfos...).
Ich liebe meine Navis und bin bemüht sie immer aktuell zu halten. Sie sparen mir viel Zeit und Nerven.
Ich will die Zeit mit riesigen Karten oder dicken Atlanten nicht wieder haben.
Aber ja, so ein Navi lässt bestimmte Sinne verkümmern, macht gedankenlos.
Letztens musste ich z.B. nach Lauchhammer, ich war der Meinung es liegt irgendwo im Osten vom Land Brandenburg, nö, es liegt im Süden vom Land Brandenburg, das habe ich aber nur so nebenbei mitbekommen.
In Großstädten erhöht so ein Navi eindeutig die Verkehrssicherheit, man fährt entspannter, kann sich auf den Verkehr konzentrieren und muss sich nicht um die Wegeführung kümmern, selbst wenn man mal von Weg abkommt, das Navi führt einen immer sicher zum Ziel.
Klasse !!!
Heute nutzt man Handys - früher gabs Rauchzeichen, kann heute auch keiner mehr.
Heute nutzt man Computer - früher wurde in Stein gemeißelt, kann heute auch keiner mehr.
Heute bestellt man sein Essen - früher hat man es selber gejagt, kann heute auch keiner mehr.
Das lässt sich beliebig fortsetzen. Aber ist das schlimm? Nein, Technik ist dafür da, das Leben einfacher zu gestalten, also darf sie dafür auch eingesetzt werden. Und ich möchte bezweifeln, dass ein Ortsunkundiger mit Navi schlechter fährt als ein Ortsunkundiger mit Landkarte, die er während der Fahrt quer übers lenkrad ausgebreitet hat.