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Neigungssensoren und gleitgelagerte Motoren

BMW F 650
Themenstarteram 30. August 2016 um 15:59

Ich war mal wieder auf Brautschau.

Die Braut heißt BMW F 650 Dakar, stammt aus dem Jahr 2001 und braucht ein wenig Liebe, aber sehr überschaubar. Kette, Radlager, Reifen, Service, Batterie sind neu. Gabelsimmerringe muss ich wohl machen und ein wenig Pflege. Koffersatz, Touratech-Maske , Motorschutzbügel und Stahflex sind dran, abgepolsterte Sitzbank, alle Originalteile bekomme ich dazu. Das Ganze zu einem Preis, der bei knapp 70 % dessen liegt, das sonst für eine vergleichbare Maschine aufgerufen wird.

Jetzt habe ich mit einem Motorenkenner gesprochen, der zu bedenken gab, dass die Kurbelwelle von F 650 im Gegensatz zu fast allen anderen Einzylindern, auch dem engst verwandten in der 650er Aprilia, gleitgelagert ist, was im Falle einer 90 Grad – Schräglage mit angeschlossener Bodenprobe ganz dumm ausgehen kann, nämlich mit einem Lagerschaden. Beim vorgesehenen Einsatz, nämlich offroad, ist damit aber immer mal zu rechnen.

Nun ist mir bekannt, dass viele neuere Einspritzer, auch meine BMW K 1300 GT mit Neigungssensoren ausgestattet sind, die ab einer bestimmten „Schräglage“, sprich, wenn das Mopped auf der Seite liegt, den Motor, also Zündung und Spritzufuhr abstellen.

Das scheint bei solchen Enduros für den etwas gröberen Geländeeinsatz allerdings nicht der Fall zu sein.

Ich habe die Dakar aufgrund von Bildern und einem Telefonat mit dem netten Verkäufer unbesehen am Telefon gekauft und hole sie erst morgen.

Lewellyn hat so eine Maschine mal gefahren und war wohl recht angetan.

Weiß da jemand mehr dazu ?

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Beste Antwort im Thema

In 90° Schräglage hängt der Ansaugschnorchel der Ölpumpe möglicherweise in der Luft. Dadurch zieht die Ölpumpe Luft und der Öldruck bricht zusammen.

Dann hast du Zeit, den Motor auszuschalten, bis die Notschmiereigenschaften des Öls aufgebraucht sind.

Da der Motor auf der Seite liegend in der Regel im Leerlauf ohne große Last läuft, hält das Öl das ne ganze Weile aus.

Gibt bei Youtube genug Videos von Autos, die ewig ohne Ölwanne laufen und erst hochgehen wenn sie belastet werden.

Bevor es da zu einem ernsthaften Schaden kommt, muss der Motor schon eine ganze Weile ohne Öl laufen.

Dass es in einer Enduro keinen Schräglagensensor gibt, kann ich mir gut vorstellen. Ich schätze, bei den Erschütterungen, die eine artgerecht bewegte Enduro so wegzustecken hat, würde der ständig fälschlicherweise auslösen.

Eine mit Wälzlagern ausgestattete Kurbelwelle hat bessere Notlaufeigenschaften. Aber ich habe noch nie von gehäuften Motorschäden von gleitgelagerten Motoren im Geländeeinsatz gehört. Ich bin bisher allerdings auch davon ausgegangen, dass es Wälzlager nur noch in Rollermotoren und Zweitaktern gibt...

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am 30. August 2016 um 16:40

Absolut geiles Teil. Ich bin sie gefahren, muss so 2003 gewesen sein. Sie will viel geschaltet werden. Alles andere war mir aber wurst, da kann ich nicht weiterhelfen.

Nachtrag: Die Maschine (F650GS ohne Dakar) war hier als Fahrschulmotorrad im Einsatz. Da bleibt eine extreme Schräglage nicht aus. Von Problemen aus diesem Grund ist mir nix bekannt.

In 90° Schräglage hängt der Ansaugschnorchel der Ölpumpe möglicherweise in der Luft. Dadurch zieht die Ölpumpe Luft und der Öldruck bricht zusammen.

Dann hast du Zeit, den Motor auszuschalten, bis die Notschmiereigenschaften des Öls aufgebraucht sind.

Da der Motor auf der Seite liegend in der Regel im Leerlauf ohne große Last läuft, hält das Öl das ne ganze Weile aus.

Gibt bei Youtube genug Videos von Autos, die ewig ohne Ölwanne laufen und erst hochgehen wenn sie belastet werden.

Bevor es da zu einem ernsthaften Schaden kommt, muss der Motor schon eine ganze Weile ohne Öl laufen.

Dass es in einer Enduro keinen Schräglagensensor gibt, kann ich mir gut vorstellen. Ich schätze, bei den Erschütterungen, die eine artgerecht bewegte Enduro so wegzustecken hat, würde der ständig fälschlicherweise auslösen.

Eine mit Wälzlagern ausgestattete Kurbelwelle hat bessere Notlaufeigenschaften. Aber ich habe noch nie von gehäuften Motorschäden von gleitgelagerten Motoren im Geländeeinsatz gehört. Ich bin bisher allerdings auch davon ausgegangen, dass es Wälzlager nur noch in Rollermotoren und Zweitaktern gibt...

Mit einer Enduro in die STeilwandkurve und dann fällt der Motor aus?

hm? könnte ich mir als Suboptimal vorstellen.

vielleicht ein Kill Schalter alla Sandbahnrennen

In einer Steilwandkurve, ich nehme an, du meinst sowas wie einen Anleger, passiert nichts. Durch die Zentrifugalkraft sieht es für den Schräglagenschalter aus, als würde das Motorrad annähernd aufrecht stehen. Sonst könnte es auch garkeine Kurve fahren.

Bei Sandbahnrennen mit der extremen Schräglage und dem Drift könnte das Verhalten des Schalters aber tatsächlich spannend werden...

Ich hab zugegebenermaßen keine Ahnung, wie schwierig das ist, so einen Motor aufzumachen, da kann ich nur aus dem PKW Segment Vergleiche ziehen. Insgesamt sehe ich das aber wie muhmann, weggeworfenerweise ist das Ding im Normalfall fast lastfrei und obendrein haben auch die meisten Lagerschalen noch eine Notlaufbeschichtung, bevor da wirklich was an der Kurbelwelle ins Arge gerät. Würde da also relativ entspannt bleiben und die Fuhre einfach anwerfen und lauschen und nur wenn´s fies klappert mir einen Schlachtplan überlegen. Die Schalen kosten nicht viel Geld, Werkzeug und ggf. entsprechende Bekanntschaften hast du, also wayne, Feuer frei, wird schon.

Themenstarteram 30. August 2016 um 19:25

F 800 GS hat auch keinen Sturzsensor. Diese Sensoren lösen auch erst aus, wenn das Motorrad wirklich liegt.

Motorräder für Steilkurvenfahrerei à la Volksfest oder für Sandbahnrennen sind Spezialanfertigungen.

Ich habe eine fast serienmäßige BMW F 650 GS Dakar gekauft, nur auf die bezog sich meine Frage.

Ich weiß, dass meine K 1300 einen Sturzsensor hat und eine GSX-R 1000 K3, die ich nach einem Vollcrash mal zerlegt habe, auch.

Auch aus Gründen der Sicherheit könnte ich mir so einen Sensor als sinnvoll vorstellen, wenn ein Gang eingelegt ist und das Rad und die Kette sich weiter drehen.

Dem Bekannten ist ein Honda-Vierzylinder kaputt gegangen, als das Motorrad mit laufendem Motor auf die Seite gekippt ist.

Ob die F 650 Dakar ein geile Kiste ist, werde ich herausfinden. 210 mm Federweg vorn und hinten, ein kräftiger Einzylinder, das sind Ansagen, aber leider auch 200 kg Gewicht (vollgetankt)

Sind aber immerhin 40 weniger als bei meiner Africa Twin. Die hat sich bereits im staubigen off bewährt.

Themenstarteram 30. August 2016 um 19:34

Zitat:

@fate_md schrieb am 30. August 2016 um 21:09:25 Uhr:

Ich hab zugegebenermaßen keine Ahnung, wie schwierig das ist, so einen Motor aufzumachen, da kann ich nur aus dem PKW Segment Vergleiche ziehen. Insgesamt sehe ich das aber wie muhmann, weggeworfenerweise ist das Ding im Normalfall fast lastfrei und obendrein haben auch die meisten Lagerschalen noch eine Notlaufbeschichtung, bevor da wirklich was an der Kurbelwelle ins Arge gerät. Würde da also relativ entspannt bleiben und die Fuhre einfach anwerfen und lauschen und nur wenn´s fies klappert mir einen Schlachtplan überlegen. Die Schalen kosten nicht viel Geld, Werkzeug und ggf. entsprechende Bekanntschaften hast du, also wayne, Feuer frei, wird schon.

Diese F 650 ist unfallfrei, die ist noch nicht gelegen. Es gibt keinen Grund, etwas am Motor zu machen. Gabelsimmerringe und Kosmetik. Das wars dann.

Die Frage ist für die Zukunft gedacht. Die Meisten fahren solche Fahrzeuge ja nur auf Asphalt. Ich habe einen Grund, weshalb ich eine leichtere Einzylinder-Enduro mit langen Federwegen gesucht habe. Und einen Einspritzer mit LMM, wenn es hoch hinaus geht.

Dieses Motorrad wird hart rangenommen. Umfaller sind nicht unwahrscheinlich, wenn man im losen Geläuf, in Auswaschungen oder auf grobem, nassen Fels mal den Halt verliert. Dann Aufheben und weiter. Das muss die abkönnen.

am 30. August 2016 um 20:16

Wir wärs mit so nem Notaus-Bändle ums Handgelenk oder sonst wo am Körper?

Wie am Jet-Ski oder Motorboot?

Hatte ich auch schon überlegt.

Muss dann aber so sein, dass man sich nicht verheddert oder sich das Ding versehentlich löst.

Aber schätzt ihr die Gefahr eines Motorschadens echt als so groß ein?

am 30. August 2016 um 21:01

Ja genau, die Dinger mein ich.

Mein Kumpel hatte sowas an der Vollcross gehabt und beim Nachbarn ist sowas am CanAm Quad dran.

Der Ölfilm in einem Gleitlager löst sich nicht in fünf Sekunden in Luft auf, auch wenn der Öldruck zusammenbricht. Wie oben schon völlig richtig angemerkt, kann ein Motor ohne Last auch ohne Öldruck schon eine Zeitlang lufen, bevor bleibende Schäden an den Lagern entstehen. Da hätte ich noch größere Bedenken bei den Zylinderlaufbahnen als bei den Lagern.

Wenn Du nach einem Umfaller über längere Zeit nicht in der Lage bist, den Motor abzustellen, ist der Zustand des Motors auch nicht dein größtes Problem.

Hat der Rotax Motor der F650 keine Trockensumpfschmierung?

Themenstarteram 31. August 2016 um 8:17

Gut.

Danke für die Einschätzungen. Viele Beiträge waren hilfreich.

Themenstarteram 31. August 2016 um 11:31

Zitat:

@hatschky schrieb am 31. August 2016 um 10:08:28 Uhr:

Hat der Rotax Motor der F650 keine Trockensumpfschmierung?

Doch. Hat er. Darüber habe ich auch schon nachgedacht, ob das einen bedeutsamen Unterschied im Gegensatz zum Nasssumpf macht, wenn das Ding liegt. Kommt wohl darauf an, wo die Ölpumpe sitzt und ob sie auch dann "trocken" läuft.

Ich habe zwar schon mal so einen Rotax Motor aufgemacht, aber nur bis zum Zylinder (Kopfdichtung ersetzt bei Aprilia Pegaso)

Das Ganze war auch eher ein theoretisch-technischer Gedanke und kein wirkliches Problem. Ich habe grundsätzlch die Absicht, das Motorrad einigermaßen in der Senkrechten zu halten. Auch unter widrigen Umständen.

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