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Neue Baustelle: CDI Injektor undicht
Hallo!
Nachdem wieder einige Zeit Ruhe war, hat die Diva nun eine neue Überraschung unter'm Rock hervorgezaubert. Wurde ja auch wirklich Zeit.
Und zwar ist einer der Injektoren (Zyl. 3) undicht geworden, soweit nichts schlimmes, kennt man von den älteren Mercedes CDI-Dieselmotoren. Schnell gemerkt (also wer das nicht riecht... sorry, aber ich weiß nicht wie man mit sowas weiterfahren kann), so daß noch keine Verkokung entstanden ist wie man es von diversen Horror-Bildern kennt. Klar, eine geringe Menge Öl und Ruß ist oberflächlich dran, aber nichts festgebacken. Also die übliche Leier mit Injektor raus und den Kupferdichtring erneuern (und die Dehnschrauber vom Halter natürlich auch), insofern weiß ich was zu tun ist und man kommt auch mit wenig Bastelaufwand dran.
Zwei Fragen habe ich aber doch noch, die evtl. jemand besser weiß als ich.
1. Gibts von den Kupferdichtringen verschiedene Stärken? Oder einfach Originalteile von Mercedes holen und dann das passt auch?
2. Ich muß mit dem Wagen etwa 25km fahren, zu Mercedes Teile holen und dann zur Werkstatt. Abschlepper dafür kommen lassen wäre ziemlich teuer und zuhause vor der Tür möchte ich keinen Injektor ziehen. Falls dabei irgendwas schiefgeht ist's besser, den Wagen in der Werkstatt zu haben. Die Frage ist nun, ob es besser ist, mit dem undichten Injektor zu fahren oder den Zylinder stillzulegen und mit den verbleibenden 7 Zylindern zu fahren. Keine hohe Leistung fahren ist mir klar (in beiden Fällen). Mit abgezogenem Injektor bekommt man die erwartete EDC-Fehlermeldung und der Motor läuft logischerweise etwas unruhig, aber ich möchte auch nicht riskieren, daß sich bei aktivem Injektor doch noch Verkokungen bilden. Noch ist das alles so schön sauber... Was würdet ihr da machen?
Danke euch und viele Grüße, schönen Sonntag Abend noch!
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16 Antworten
So, Dichtung ist erneuert.
Der Injektor ging bei betriebswarmem Motor recht leicht raus, ganz wenig mit einem Schraubendreher unterhebeln und dann kam er mit sachter Gewalt. Es war auch kein Straßendreck wie Sand usw. im Injektorschacht, wie man es auf vielen anderen Bildern sieht wenn man die Injektoren zieht. Offenbar sind die beim V8 so versteckt eingebaut, daß dort auch in 18 Jahren und 200Tkm kein Dreck hinkommt.
Das Schrauben war eigentlich problemlos, außer daß ich erst einmal den E11 Schlüssel im Motorraum versenkt habe. Sowas passiert mir immer nur am eigenen Auto, aber ließ sich durch etwas Suchen mit dem Spiegel und einem Magneten wieder rausfischen (lag unter dem Generator).
Ich hänge mal zwei schlechte Handybilder dran, hab's leider nicht hinbekommen, daß das olle Handy auf den Dichtring fokussiert und nicht auf die Werkbank - aber man sieht trotzdem, der ist leicht defekt.
Komischerweise ist der Schaden zwischen Dichtring und Injektor entstanden. Das ist die härtere Dichtfläche. Das Aluminium im Zylinderkopf ist noch makellos und alleine durch längeres Putzen schön sauber geworden, aber die Dichtfläche am Injektor musste ich leicht nacharbeiten. Das Nacharbeiten der Alu-Dichtfläche im Schacht wäre aber auch bald nötig gewesen, man sieht gut wie die Brenngase schon auf dem Weg waren nachdem der Anpressdruck von oben an der Stelle nicht mehr vorhanden war. Also mit so einem Schaden sollte man wirklich nicht lange fahren, sonst wird der schnell größer. Ich denke wenn das 500km von zuhause auf der Autobahn passiert, wird das eine größere Reparatur... weil man merkt's nicht beim Fahren.
Ich denke das wird damit enden, daß ich bald mal einen ganzen Tag dafür einplane und die restlichen 7 Dichtungen auch noch erneuere. Die habe ich schon zu liegen (20 Euro original bei Benz für die 8 Kupferdichtringe und Dehnschrauben).
Was ich dringend noch empfehlen würde - kauft euch unbedingt vorher die beiden Leckleitungen neu, die oben auf die Injektoren geclipst sind. Die sind recht teuer (2x 90 Euro) und Mercedes hatte sie auch nicht vorrätig, aber von dem 18 Jahre alten Plastikgelumpe ist mir auch prompt einer der Clipse im Injektor abgebrochen. Ohne die weise Vorraussicht (weil ist das eigene Auto, da geht immer irgendwas schief) hätte ich gestern abend 16km nach Hause laufen dürfen. Den Rest bekommt man in dem Fall ganz gut mit einer kurzen Schraube aus dem Injektor, vorsichtig in das Plastik hinendrehen und herausziehen.
@TurboTronic meine Meinung, bei den Dichtungen (billiger Kleinkram) Originalteile MB besorgen. Habe mal Ölkühlerdichtungen irgendwo gekauft. Schade für die Arbeit. Nach 3 Monaten neu gemacht mit Originalteilen, seither Ruhe.
Ich denke 25 km im Schleichgang, verkoken das System nicht viel mehr. Bevor du mit „Stillegen“ des Zylinders andere Probleme provozierst würde ich einfach vorsichtig in die Werkstatt fahren.
Okay, danke für Deine Antwort.
Meine Unsicherheit kommt daher, daß durch den hohen Druck beim Diesel schon recht viel Abgas da rauszischt, wenn man den Luftfilter (a.k.a. Grabplatte) runterbaut sieht man es deutlich. Vielleicht wirds noch etwas weniger wenn er warmgelaufen ist, aber schön ist was anderes. Ich weiß nicht ob man einen Schaden an der Alu-Dichtfläche des Motorkopfes riskiert wenn man 25km mit aktivem Injektor damit fährt. Und sowas wie Zylinderkopf wechseln weil Dichtfläche weggebrannt wird eine etwas größere Reparatur, auf die ich irgendwie so überhaupt keine Lust habe.
Riskiert man denn irgend einen Schaden wenn man 25km mit (elektrisch) abgezogenem Injektor fährt? Dann kommt durch die undichte Stelle nur Luft, die nicht ganz so heiß ist wie Verbrennungsgase und die Druckspitzen während der Verbrennung entfallen auch.
Daß da nur Originalteile reinkommen versteht sich von selbst, ist mir an der Stelle mehr als wichtig und es macht auch keinen Sinn, an Cent-Artikeln zu sparen. Ich werde mir davon gleich 4 oder acht auf Halde legen, evtl. wäre es sinnvoll gleich die komplette Bank neu zu machen, dabei gleich die Ventildeckeldichtung erneuern. Ich muß sowieso die komplette Diesel-Rücklaufleitung demontieren, scheue mich nur davor, die Injektoren auszubauen solange sie dicht sind. Injektoren ausbauen ist ja immer so eine Sache, die man gerne vermeidet... nur bei dem einen geht's jetzt halt nicht anders.
@TurboTronic hast du in deiner Versicherung vielleicht einen Pannenschutz? Die könnten sowas übernehmen, wenn die Gefahr besteht, dass noch mehr kaputt gehen könnte.
Zitat:
@TurboTronic schrieb am 10. Oktober 2021 um 15:42:02 Uhr:
... und zuhause vor der Tür möchte ich keinen Injektor ziehen. Falls dabei irgendwas schiefgeht ist's besser, den Wagen in der Werkstatt zu haben.
Naja - diese dritte Möglichkeit (zu Hause) würde ich den beiden anderen Möglichkeiten:
1. ) mit ausblasendem Injektor fahren oder
2.) mit inaktivem defekten Injektor fahren
auf jeden Fall vorziehen. I.d.R. passiert beim Injektor ziehen nichts, wenn Du es richtig, also warm und mit Geduld machst. Insbesondere, wenn Du es schon 'mal gemacht hast, ist das kein Hexenwerk.
Zur Frage nach den Dicken der Kupferscheiben: Soweit mir bekannt, gibt es dort verschiedene Dicken - also aufpassen.
Gruß Jogi
Der Injektor selbst ist völlig intakt, durch die undichte Kupferscheibe treten "nur" Brenngase aus dem Brennraum im Zylinder am Injektor vorbei in die Außenwelt aus. Wenn man den elektrischen Stecker vom Injektor abzieht, wird halt auf diesem Zylinder kein Kraftstoff mehr eingespritzt - die Frage bei der ich mir nicht sicher bin ist, ob es für den Motor schädlich ist, wenn er diesen Zylinder für 25km leer mitdreht oder nicht. Der Ölkreislauf arbeitet ja unverändert, Schmierung sollte also da sein, funktioniert im längeren Schubbetrieb den Berg runter auch - aber ich habe eben dummerweise keine Erfahrung mit sowas.
Auch nicht ob man mit minimal möglicher Leistung noch 25km mit dem undichten Injektor fahren kann oder ob die dabei austretenden Brenngase die Dichtflächen am Injektor und Zylinderkopf beschädigen können. Weil das sollte auf keinen Fall passieren, ich habe keine Lust, den Zylinderkopf zu wechseln.
Gemacht habe ich es an dem Motor auch nie, ich weiß "nur" wie's geht. Aber nicht wie fest das Ding am Ende wirklich sitzt oder ob z.B. von den Plastik-Verbindern der Diesel-Rücklaufleitung aus Baujahr 2003 noch irgendwas abbricht wenn man sie demontiert... oder sonst irgendwelche Überraschungen. Deswegen sicherheitshalber Werkstatt, da habe ich immerhin das komplette Werkzeug parat und noch etwas Material was mir evtl. helfen könnte wenn was schiefgeht.
Du solltest noch unbedingt den Sitz von Injektor im Zylinderkopf plan fräsen. Nur eine neue Dichtung reicht nicht, sonst wird der wieder undicht.
Dagegen wehre ich mich so gut es geht und ich habe auch keine solche Fräse. An der Stelle will ich kein Material abtragen. Der Plan ist, den Sitz mit etwas Schleifvlies zu reinigen und dann zu schauen wie's aussieht. Wenn keine Kerbe drin ist, wirds ohne Fräsen gehen und da bin ich mir eigentlich recht sicher weil ichs ja schnell gemerkt habe.
Zitat:
@TurboTronic schrieb am 11. Oktober 2021 um 11:47:09 Uhr:
Dagegen wehre ich mich so gut es geht und ich habe auch keine solche Fräse. An der Stelle will ich kein Material abtragen. Der Plan ist, den Sitz mit etwas Schleifvlies zu reinigen und dann zu schauen wie's aussieht. Wenn keine Kerbe drin ist, wirds ohne Fräsen gehen und da bin ich mir eigentlich recht sicher weil ichs ja schnell gemerkt habe.
An anderer Stelle hatte ich das schonmal geschrieben, da ich das zuvor mal in irgend einem WIS-Dokument las:
"Wichtig bei allen Arbeiten: niemals darf Schmirgel /Korund an Stellen verwendet werden wo Abrieb in die Brennräume gelangen könnte. In WIS wird sogar Schmirgelpapier an Zylinderkopf-Dichtflächen verboten.
Ein einzelnes Korundkorn kann den Motor ruinieren!"
Viel Erfolg bei der Instandsetzung.
Vielleicht hilft ja auch "one shot" oder ein ähnliches Lösemittel für Ölkohle zur Reinigung.
Edit: oder so etwas (Beispiel): https://www.kenteurope.com/de/product/gasket-carbon-stripper-20814805/
Meines Wissens gibt es genau deshalb Injektordichtungen in unterschiedlicher Dicke, weil man nach dem Nacharbeiten des Sitzes eine dickere verwenden soll. Mit welchem Verfahren aber nachgearbeitet wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Es gibt aber im Internet diverse Angebote von so Reinigungswerkzeugsätzen für diese Injektorenschächte zb hier https://www.xxl-automotive.de/.../...orsitz-und-schacht-reinigungssatz
Diese Bürsten haben wir in der Werkstatt da, damit werde ich's zuerst probieren. Auf jeden Fall ohne fräsen und dickere Dichtung. Schlimmstenfalls wird's nicht dicht und dann muß ich den Injektor nochmal rausnehmen - aber das geht dann einfacher. Dann kann ich mir immer noch überlegen ob fräsen oder nicht. Das ist auf jeden Fall die allerletzte Möglichkeit - weil schaut mir so aus als ob man das ein Mal machen kann und dann nie wieder.
Beim Fräsen wird nur ganz wenig Material abgetragen. Das Problem ist, dass der Zylinderkopf Konusförmig nach unten wird, wodurch die Dichtung dann nur am Rand aufliegt und nicht auf der ganzen Fläche.
Deswegen gibt's ja auch die dicken Dichtungen, um das auszugleichen.
Versuch dein Glück, geht ja schnell.
Wenn du den Injektor wieder eingebaut hast, Kipp etwas Wasser darüber, dann Motor starten. Wenns blubbert, musst du es nochmal machen.
Hm das sollte eigentlich kein Problem sein, genau dafür ist das ja überhaupt eine recht dicke Kupferdichtung, die sich beim Anziehen der Dehnschraube passend verformen soll um solche Dinge auszugleichen.
Naja ich probier's auf jeden Fall erstmal ohne Fräsen und wenns wirklich nichts wird, kann's ja nicht so schwer sein, einen Injektor wieder auszubauen, der nur wenige Tage drin ist. Ich schmier das Ding außen auf jeden Fall so richtig mit Keramikpaste ein, evtl. geht er dann beim nächsten Mal - wann immer das sein wird - einfacher raus... wobei ich auch sagen muß, daß ich im Moment noch nicht weiß wie schwer er rausgeht. Ich werd's wahrscheinlich morgen probieren, heute ist die Werkstatt noch nicht frei. Aber spätestens Freitag brauch ich das Auto, bis dahin muß das erledigt sein.
Für Glühkerzen gibt es ja eine spezielle Montagepaste.
Gibt es sowas für diese Injektoren auch?