Mit seinem neuen Picanto will Kia im schrumpfenden A-Segment punkten. Die Variante mit alternativem Autogas Antrieb ist preislich durchaus attraktiv. Zumindest den Neuwagen kaufenden Deutschen geht es scheinbar zu gut. Das zeigen die jüngsten Zulassungszahlen deutlich: Während das A-Segment beträchtliche Einbußen hinnehmen muss, verkaufen sich große und schwere Autos wie geschnitten Brot. In diesem Jahr gehen allerdings einige absatzstarke Vertreter des A-Segments in die neue Generation. Einer davon ist der Kia Picanto, der die modernere Plattform des Konzernzwillings Hyundai i10 sowie ein europäisch geschnittenes Blechkleid verpasst bekommt. Der neue Picanto ist 3,60 m lang und bietet auf den vorderen Sitzen etwa 3,6 cm mehr Platz als sein Vorgänger. Die Optik zeigt deutlich die Verwandtschaft zum Konzernzwilling Hyundai i10, die Front ist vielleicht etwas sportlicher, die Seitenlinie etwas schlichter geraten. In der Basisversion gibt es kaum Zubehör In der Basisversion kommt der Kia Picanto u.a. mit Tagfahrlicht, Bordcomputer und Komfortblinker, in der mittleren Linie „Vision“ gibt es noch Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorn und einen höhenverstellbaren Fahrersitz obendrauf. In den Details der Preisliste verbergen sich allerdings einige Fallstricke: So ist eine elektronische Stabilitätskontrolle erst in der mittleren Ausstattung überhaupt lieferbar und nur in der Topversion „Spirit“ serienmäßig. Gleiches gilt für eine Klimaanlage oder eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung. Die Topmotorisierung mit 1,2 Liter und 85 PS wird ebenfalls nur in Verbindung mit der Topausstattung angeboten und startet bei 12.390 Euro. Auch das Start-Stopp-System gibt es nur für die Topausstattung, und auch dann nur gegen Aufpreis. Serienmäßig ist in allen Versionen des Kia Picanto immerhin ABS und Servolenkung. LPG-Picanto ab sofort bestellbar Ab sofort kann der neue Picanto auch mit Flüssiggas-Ausrüstung bestellt werden. Ab Oktober beginnt dann die Auslieferung. In der LPG-Variante leistet der Kia Picanto 1.0 82 PS. Die Höchstgeschwindigkeit des alternativ angetriebenen Modells beträgt 156 Stundenkilometer und kann mit dem optionalen Start-Stopp-System auf CO2-Emissionen von 90 Gramm pro Kilometer gedrückt werden. Den Verbrauch gibt Kia mit 5,6 Liter Flüssiggas auf 100 km an (nach EU-Normzyklus). Der Kofferraum des Winzlings soll dabei genauso groß sein wie bei der Benziner-Version, allerdings muss Kia irgendwo den zusätzlichen Raum freimachen: Ein Reserverad gibt es nicht mehr, und der Benzintank neben dem 35 Liter großen Flüssiggas-Tank fasst nur noch 10 Liter. Das soll immerhin eine Reichweite von 150 km ermöglichen, ist aber natürlich nur als Notlösung gedacht. Dabei verweist Kia auf mehr als 6.000 Autogas-Tankstellen deutschlandweit. Preislich ist die werkseitig eingebaute LPG-Variante des Picanto durchaus attraktiv. Die Listenpreise beginnen bei 10.930 Euro für den Dreitürer und 11.330 Euro für den Fünftürer. Das sind jeweils runde 1.300 Euro Aufpreis gegenüber den identisch ausgestatteten konventionellen Varianten. In der Basisversion „Attract“ ist die LPG-Anlage aber nicht zu haben. Trotzdem: Der Aufpreis entspricht gerade mal der Hälfte dessen, was man ungefähr für eine nachträgliche Umrüstung auf Autogas rechnen muss. Und: Auch für den LPG-Picanto gilt die bei Kia übliche ( und übertragbare) Herstellergarantie von 7 Jahren oder 150.000 Kilometer. Und zwar ausdrücklich auch auf alle Antriebskomponenten. (sb)
Quelle: MOTOR-TALK |
verfasst am 06.07.2011
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