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NSU Quickly springt nicht an.
Hallo zusammen,
mein Nachbar hat eine Quickly und einige Probleme mit dem Motor.
Zündkondensator haben wir erneuert und Zündzeitpunkt stimmt.
Funke ist vorhanden und kräftig
Vergaser haben wir erneuert und sprang mit neuem Vergaser auch an und
dann war die Sache eigentlich erledigt. Nach ca. 50 km wollte mein Nachbar
wieder los. Der Motor sprang zunächst an und versagte nach 300 m.
Wir konnten den Motor nach einiger Zeit wieder starten aber der lief für nur
10 Sekunden. Als der Motor wieder kalt war haben wir ihn nicht mehr starten
können.
Funke nach wie vor vorhanden aber die Kerze ist immer Nass.
Da ich zunächst den Vergaser in verdacht hatte, habe ich den Benzinhahn
zugedreht und den Motor mit Starthilfe Spray versucht zu starten aber
es tat sich nichts.
Wir haben anschließend den Zylinder demontiert und da ist mir aufgefallen
dass der Kolben bis zur hälfte der Lauffläche schwarz ist.
Die Kolbenringe haben im eingebautem Zustand noch einen Spalt von 5 mm.
Eigentlich habe ich in Erinnerung, dass es so gut wie keinen Spalt geben sollte.
Meine Vermutung ist nun eine mangelnde Kompression aber dann dürfte der
Motor nicht bei höhere Drehzahl ausgehen.
Möglicherweise flammt es auch bis ins Kurbelgehäuse durch und verbrennt dann
das frische Kraftstoff-Luft Gemisch. Ist aber nur eine Theorie von mir.
Ich bin mit meinem Latein langsam am Ende!
Mir ist nachher noch der Dekrompressionshebel eingefallen, möglicherweise ist dort
eine Undichtigkeit vorhanden, das müssen wir noch prüfen.
Wie viel Kompression muss der Motor mindestens haben?
Ich habe etwas von 2,5 Bar gelesen aber das scheint mir sehr wenig zu sein.
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19 Antworten
Hi Zappiesel,
überprüfe den Zündzeitpunkt nochmal.
Ich hatte mal den Fall, dass sich das Polrad auf der Welle verdreht hat weil die Scheibenfeder ausgeschlagen war. Da war der Zündzeitpunkt immer wieder verstellt.
Viele Grüße
Zuerst neue Kolbenringe besorgen. Einen neuen Kolbenring in die Kolbenlaufbuchse setzen (ohne Kolben), dabei soll der Spalt am Stoß max 0,3 mm ausmachen (nicht 5 mm). Ringnutengrund von der Ölkohle befreien und wieder alles komlett zusammenbauen und der Motor läuft wieder.
Für mich ist "neue Kolbenringe auf alten Kolben in alte Buchse" immer nur die Sparversion.
Sollte man lassen, denn die Ringe passen sich nicht nur an die Buchse an, auch anders herum. Ich kenne nicht die Herstellerangaben, aber bei 5 mm ist die Paarung tot !
Lieber ein paar Euro mehr in die Hand genommen und einen neuen Kolben einschleifen lassen. Das kostet nun wirklich nicht die Welt und hält wieder die nächsten Jahre oder bei manchen Jahrzehnte.
Dekopressionshebel sollte man regelmäßig benutzten oder nie (auch bei Kettensägen!), aber auf keinen Fall gelegentlich/selten/hin-und wieder-mal usw.
Kompressionstest bei 2-Taktern ist immer blöd zu machen, wegen der Schlitzte. Sobald die Kolbengeschwindigkeit nicht immer die selbe ist, wirst du immer verschiedenen Werte haben. Dann lieber zu zweit, einer schiebt gleichmäßig schnell und er andere muss nur lenken. Oder ihr habt einen schönen Hügel/Berg.
Das ist beim 4-Takter leichter, da kann man dann auch erst trocken und dann nass testen.
Zitat:
@takaratak schrieb am 9. August 2020 um 23:24:46 Uhr:
Für mich ist "neue Kolbenringe auf alten Kolben in alte Buchse" immer nur die Sparversion.
Sollte man lassen, denn die Ringe passen sich nicht nur an die Buchse an, auch anders herum. Ich kenne nicht die Herstellerangaben, aber bei 5 mm ist die Paarung tot !
Lieber ein paar Euro mehr in die Hand genommen und einen neuen Kolben einschleifen lassen. Das kostet nun wirklich nicht die Welt und hält wieder die nächsten Jahre oder bei manchen Jahrzehnte.
Dekopressionshebel sollte man regelmäßig benutzten oder nie (auch bei Kettensägen!), aber auf keinen Fall gelegentlich/selten/hin-und wieder-mal usw.
Kompressionstest bei 2-Taktern ist immer blöd zu machen, wegen der Schlitzte. Sobald die Kolbengeschwindigkeit nicht immer die selbe ist, wirst du immer verschiedenen Werte haben. Dann lieber zu zweit, einer schiebt gleichmäßig schnell und er andere muss nur lenken. Oder ihr habt einen schönen Hügel/Berg.
Das ist beim 4-Takter leichter, da kann man dann auch erst trocken und dann nass testen.
Muß mich da in einem Punkt noch einschalten:
- Schleifen des Zylinders mit neuem Kolben ist da nicht angebracht.
- Die Zylinderlaufbuchse ist hartverchromt und zum Nachschleifen ungeeignet.
- Es gab deswegen früher bei NSU nur einen neuen Zylinder mit Kolben
- Neue Kolbenringe kosten vergleichsweise nur sehr wenig und wenn er dann wieder läuft war es gut bzw. wenig Geld futsch.
- Würde eher noch einen neuen Kolben mit Ringen vorschlagen.
Nette Grüße
Alois
Tatsächlich? Hartverchromte Zylinder bei der NSU Quickly? Ägän whot lörnd...
Dachte immer, dass es das exclusiv nur bei Zündapp gab.
Das mit hartverchromt wusste ich auch noch nicht, wieder was gelernt. Dann solle die Laufbuchse ja noch in Ordnung sein und man kann das nur mit den Ringen mal versuchen.
So, neue Kolbenringe drauf und auch einen anderen gebrauchten Kolben benutzt. Klar, sollte man nicht machen aber der "Alte" hatte meiner Meinung nach sehr viel Luft zur Zylinderwand.
Der Motor sprang nicht sofort an aber immerhin läuft er jetzt wieder. Wir hatten allerdings wieder das Problem das der Motor ein paar Sekunden lief und dann ausging. Das kurz gewartet und dann wieder versucht und sie lief wieder für ein paar Sekunden. Ich habe das Gefühl das sich immer wieder der Vergaser zusetzt. Es sind immer kleine Krümmel in der Kammer. Der Tank ist stark verrostet und der Nachbar hat einen Kraftstofffilter montiert der mir eher nach ein Sieb ausschaut und keine feine Filterung schafft.
Lange Rede... mit einem mal blieb sie an und läuft als wenn nichts gewesen wäre.
Jetzt wollen wir mal den "Alltag" testen.
Ich melde mich sobald wir näheres wissen.
Vielen Dank für Euren Einsatz. :-)
Um eine gründliche Tankreinigung wirst Du leider dennoch nicht herumkommen.
Zitat:
@Kornpeter schrieb am 24. August 2020 um 01:21:01 Uhr:
Um eine gründliche Tankreinigung wirst Du leider dennoch nicht herumkommen.
Hier kann ich nur zustimmen. .
Früher waren leicht angerostete Tanks kein Problem.
Das hat sich leider mit der Einführung des ethanolhaltien Kraftstoff geändert.
Rostpartikel werden gelöst. Filterhähne, Siebschrauben und Schwimmerkammern verschlammen regelrecht.
Des Weiteren quellen alte Dichtungen auf und werden weich.
So, mein Nachbar hatte noch eine Kiste mit diversen Teilen u.a. eine Grundplatte, ein Polrad und noch einen neuen Kondensator.
Als sich das Wetter von der angenehmen Seite zeigte, hatten wir uns nochmal zur Bastelstunde verabredet.
Wir haben bei der Quickly genau diese Sachen getauscht.
Sie sprang sofort an und läuft seitdem wie ein Uhrwerk.
Ich bin ein bisschen baff.
Vor dem Umbau hatte sie auch einen kräftigen Zündfunke, wir konnten den Kerzenabstand bis auf 9 mm auseinander ziehen ohne das der Funke ausblieb und deshalb hatte ich eigentlich Zündprobleme ausgeschlossen.
Man lernt nicht aus...
Danke nochmal für Eure Tipps und Hinweise
Ist doch super!
Aber beim Kerzenabstand meintest du sicherlich 0,9 mm, oder???
Zitat:
@GT-I2006 schrieb am 22. Oktober 2020 um 19:42:14 Uhr:
Ist doch super!
Aber beim Kerzenabstand meintest du sicherlich 0,9 mm, oder???
Wirklich 9 mm!
Ich habe eine Art Testzündkerze gebastelt (Gewinde weggeflext und ein Massedraht angelötet) um die Stärke des Funkens zu prüfen und erst bei 9 mm tat sich nichts mehr!
Deshalb habe ich die Zündung als Fehler eigentlich ausgeschlossen.
Weil es mich echt wurmt und es meine eigene Quickly wäre würde ich nochmal alles zurückbauen um den Fehler zu finden.
Die "Stärke" eines Zündfunken hat nix mit dem zu tun was wir mit dem menschlichen Auge wahrnehmen. Nur weil ein Zündfunke hell erscheint, muss er nicht zwangsläufig über genügend Joule verfügen. Das Gegenteil ist z.B. nach dem Umbau von alten Zündanlage auf moderne (z.B. Powerdynamo) zu beobachten. Die Funken sind bei hellen Licht kaum zu sehen, haben aber das mehrfache an Volt der alten Unterbrecheranlage und damit mehr Joule. Und tun verdammt weh !!!
9 mm ist nichts besonderes, und sagt auch wiederum nichts über die Qualität des Funkens aus.
Lieber 6mm blauer Funke als 9mm gelber Funke.
Moin Moin !
Zitat:
9 mm ist nichts besonderes
Doch , das ist gut! Mit den alten Schwunglichtzündern ist das die Spitze des möglichen!
Zitat:
Lieber 6mm blauer Funke als 9mm gelber Funke
Unfug. Wie weit der Funke springen kann, hängt ausschliesslich von der erzeugten Zündspanung ab.
Unter normalen Bedingungen rechnet man mit 1000 Volt pro mm. Witzigerweise braucht es bei höheren Drücken mehr Spannung für die gleiche Strecke! Daher muss eine ausgebaute Zündkerze mit Funken im eingebauten Zustand nicht unbedingt einen Funken haben!
Aber wie schon Geschrieben wurde: Der Tank muss dringend gereinigt werden, nicht nur aus Gründen der Vergaserbetriebssicherheit, auch die Schmierung des Motors erfolgt durch das Gemisch, und das Pleuellager (=Nadellager) nimmt geringste Partikel sehr übel.
MfG Volker