Ölwechsel: Getriebe und Hinterachsdifferential
Hallo,Ich hab hier mal ne frage wann muss man dasGetriebeol&Hinterachsdifferentialol wechseln ?
weil im service steht nix und auserdem hab ich es noch nie gemacht (90.000)tkm
Beste Antwort im Thema
Aus Beiträgen von sterndocktor, Tim Eckard, gruetzi-kini, gesterngingsnoch, und wegi123 komprimiert zusammengetragen:
Automatikgetriebe
Spätestens alle ca. 100tkm sollte auch bei den angeblich wartungsfreien Fünfgang-Getrieben das Öl gewechselt werden. Bzw. schon früher, wenn schon vorher Schaltprobleme auftreten. Wenn ein Automat nicht mehr richtig schaltet, muß nämlich nicht unbedingt etwas kaputt sein. Hatte schon Fälle, wo nach einem Öl- inkl. Filterwechsel Schaltrucke in den niedrigen Gängen und völlige Ausfälle wieder behoben waren. Bei Schaltproblemen soll die Werkstatt den Automaten erst einmal durchprüfen (ob z. B. die Ventile richtig angesteuert werden, usw). Dafür muß man den weder ausbauen noch zerlegen. Und wenn eigentlich alles passt, dann einfach Öl- u. Filterwechsel machen. Meistens ist dann wieder alles in Ordnung.
Die älteren Automaten 722.4 und 722.5 haben sowieso einen Wechselintervall von 60.000km.
Für die neueren 722.6 und 722.9 existiert seit Mitte 2005 ein Rundschreiben, wo bei über 60.000km ein einmaliger Wechsel festgelegt wurde. Ein Fortsetzen des Intervalls ist zwar immer noch nicht vorgesehen, aber doch wärmstens zu empfehlen. Unter erschwerten Bedingungen (viel Schaltarbeit da häufiger Stadtverkehr, viel fahren im Gebirge, öfters Hänger ziehen, ect.) sogar noch öfter.
Ein kplt. Ölwechsel inkl. Filterwechsel sollte ca. 250 Euro in einer Vertrags-Werkstatt o. NL kosten (inkl. Öl, Filter, Dichtung u. Arbeit). Wenn eine Werkstatt die Tim Eckart Methode (http://www.automatikoelwechselsystem.de) anbietet, die eine bessere Spülung des bisher eingesetzten und weit verteilten Öls erreicht, sollte man die vorziehen.
Zur Wahl der Ölsorte
722.4: Am besten eins nach Dexron IIIG nehmen. Ein recht gutes IIIG ist z. B. das "megol Hydraulikoel ATF III" von Meguin, auch bekannt als "ATF III" von Liqui Moly, oder das Fuchs Titan ATF 4000.
722.5: Beim 5-Gang 722.5 sollte das 236.12 verwendet werden. Hier wäre aber auch das "Castrol Transmax Z" nach Blatt 236.81 sehr gut.
722.6: Beim 5-Gang NAG-1 mit geregelter WÜK sollte nun auch das Öl nach 236.14 verwendet werden, es geht aber auch noch das Öl 236.12.
236.12: A001 989 45 03, Fuchs Titan ATF 3353, Mobil ATF 3353, Shell ATF 3353, Aral ATF M12 - ältere Empfehlungen: megol Hydrauliköl ATF III, Liqui Moly ATF III, Fuchs TITAN ATF 4000
236.14: A001 989 68 03, Fuchs Titan ATF 4134, Shell ATF 4134
DC hat nur noch 3 unterschiedliche im Programm. Einmal das 236.14 für 722.3/.4/.5/.6/.9, und dann halt noch die beiden für die A/B-Klassen. Für die älteren 4Gang und die ersten 5Gang (722.5XX) würde ich allerdings lieber die im ersten Abschnitt empfohlenen nehmen.
Und lasst euch nicht von den Werkstatt-Leuten ein älteres, z.B. nach Blatt 236.2 o. 236.6 einreden. Das waren die damaligen Empf. als diese Getriebe entwickelt wurden. Die Empf. werden dann später offiziell nicht mehr erneuert. Das hier geschriebene ist aus heutiger Sicht optimal u. heute würden die offiziellen Empf. für diese Aggregate auch genau so aussehen.
Offizielle Liste von MB mit den Betriebsstoff-Vorschriften (BeVo)
Handschaltgetriebe 717 bei 5-Gang und 716 bei 6-Gang
Auch hier kann bei höheren Laufleistungen ein Wechsel durchaus sinnvoll sein! Würde spätestens alle 80TKM einen Ölwechsel machen.
Zur Wahl der Ölsorte
Für die meisten manuellen Schaltgetriebe, wo auch ab Werk ein ATF verwendet wurde, am besten eins nach Dexron IIIG nehmen. Ein recht gutes IIIG war z. B. das "megol Hydraulikoel ATF III" von Meguin, auch bekannt als "ATF III" von Liqui Moly. Das gibt es nur leider nicht mehr.
Empfohlen werden:
Schaltgetriebe 717.4xx, bis Produktions-Nr. 7 340 240 5/1
Top Tec ATF 1200 (G8)
Top Tec ATF 1100 (G7)
Castrol zeigt bei der Suche nach Schlüsselnummer nur ein Öl hierfür an:
Castrol ATF DEX II Multivehicle
Schaltgetriebe 717.4xx, ab Produktions-Nr. 7 340 241 5/1
Hochleistungs-Getriebeöl (GL-3+) SAE 75W-80
In die Handschalter der CDIs u. in die 6Gang-Handschalter generell gehört KEIN ATF rein, sondern ein synth. GL3+ SAE 75W-80 o. 75W-85. Beispiel: das Castrol SMX-S.
Hinterachs-Differential
Wenn man schon mal dabei ist, sollte man auch das Hinterachsdiff. nicht vergessen. Der Wechsel ist die beste Vorbeugung, dass das Diff nicht irgendwann undicht wird und/oder zu "singen" anfängt. Eine bereits vorhandene, leichte Undichtigkeit verschwindet mit diesen auch meistens wieder. Die Empf. für das Hinterachs-Diff gilt für alle MB-Modelle, egal welches Modell genau u. egal welches MJ.
Die meisten Mercedes Differential sterben übrigens nicht an minderwertiger Ölqualität, sondern an einer zu geringen Ölmenge weil hier nie kontrolliert wird. Auch sehr weit oben in der Hitliste ist ein inkompetent durchgeführter Tausch des vorderen Simmerrings, der den Lagern der Ritzelwelle das Heulen beibringt.
Zur Wahl der Ölsorte
Werksfüllung war ein relativ einfaches GL5 SAE 90 o. 85W-90. Ein synth. GL5 SAE 75W-90 nach Blatt 235.8 wäre schon deutlich besser, optimal ist aber ein synth. GL5 LS SAE 75W-140.
Sterndocktor empfiehlt (Stand 2006): Castrol "SAF-XJ" (gibt es nicht mehr -> Syntrax Limited Slip 75W-140 -> Transmax Limited Slip 75W-140...) oder Fuchs "Titan HLS 75W-140". Können beide sowohl mit wie auch ohne Sperre verwendet werden.
Castrol empfiehlt (Stand 2024): Transmax Limited Slip 75W-140
Liqui Moly empfiehlt (Stand 2024): Hypoid-Getriebeöl (GL-5) LS SAE 85W-90
-> die LM-Empfehlung gibt es allerdings schon einige Jahre, und sie klingt auch nicht wirklich fortschrittlich im Vergleich zur Werksfüllung. Die Getriebeöle von Castrol haben noch einen weiteren Vorteil: Hier läßt sich eine Tülle herausziehen, mit der man das Öl auch ohne Hilfsmittel von unten her auffüllen kann.
Füllmengen (circa)
Automatikgetriebe 5-Gang: 7,5 Liter
Schaltgetriebe 5-Gang: 1,5 Liter
Hinterachs-Differential: Hinterachsgetriebe 0,7 Liter, Hinterachsgetriebe Typ "Ausgleichgetriebe mit begrenztem Schlupf" 1,1 Liter
Hilfen zum Selbermachen
Hier gibt es eine gut geschriebene und bebilderte Anleitung zum Thema (für 722.6)
Problem Nr.1: Keine Hebebühne vorhanden.
Lösung: Mit hydraulischen Wagenhebern (oder auch anderen) und Unterstellböcken kann man den Wagen auch waagerecht aufbocken und unter dem Fahrzeug arbeiten. Ich selber habe den Wagen vorne auf 2 Auffahrrampen gefahren und den Wagen hinten mit hydraulischen Wagenhebern aufgebockt und dann auf Unterstellböcken abgesetzt.
Achtung: Fahrzeug sollte WAAGERECHT stehen!
Problem Nr. 2: Wie fülle ich das Öl aus den Flaschen am besten in Getriebe und Differential ein, wenn ich die Flaschen nicht senkrecht stellen kann?
Lösung: Da neben Getriebe und Differential nicht genügend Platz ist, ist es nur sehr schwer, die Ölflaschen einigermaßen senkrecht zu halten, bzw. ist es nötig, die Flaschen zu quetschen. Da dies eine ziemliche Sauerei geben kann (durch auslaufendes Öl), habe ich mir eine Kunststoff-Flasche (0,5 Liter) besorgt, die normalerweise für das Auffüllen von Batteriesäure/destilliertem Wasser verwendet wird. Diese Flaschen sind sehr flexibel und haben ein gebogenes Röhrchen vorne dran, welches wunderbar in die Einfüllöffnungen der Getriebe passen! Das verjüngte Rohrstück vorne habe ich einfach abgeschnitten. Kostenpunkt der Flaschen: 1-2 Euro!
Das Öl habe ich in diese Flaschen umgefüllt und mit ein wenig Pumpen und Ausdauer geht das Einfüllen des Öls wunderbar.
Andere Variante: Das Wiederauffüllen geht auch mit einer großen Spritze aus der Apotheke. Etwas Vorsicht ist hier geboten, da der Gummi in der Spritze etwas aufquillt und die Spritze dann nicht mehr so leichtgängig geht und sich der Gummipropfen in der Spitze festsaugen kann. Von daher die Spritze nicht komplett durchdrücken, sondern immer einen kleinen Rest in der Spritze lassen und dann die Spritze wieder neu aufziehen. Ich hatte auch ein kleines Stück Schlauch auf die Spritze gezogen. Die Wiederbefüllung wird dann wesentlich komfortabler.
Problem Nr.3: 14er Imbus passt nicht in die Einfüllschraube des Getriebes!
Lösung: Einfach den 14er Imbus an der kurzen Seite um die Hälfte kürzen (am besten abflexen und mit der Feile planfeilen...). So kommt man wunderbar an die Einfüllschraube des Getriebes heran. Ich persönlich würde KEINE 14er Stecknuss mit Knarre verwenden, da die Knarre mit der Stecknuss NICHT an die Seite des Getriebes passt.
Hin und wieder liest man den Tipp, erst die Einlass- und dann die Ablassschraube zu öffnen. Dies macht Sinn. Geht die Einlassschraube nicht auf, ist es besser, wenn das alte Öl noch im Differential ist und nicht schon in einem Auffangbehälter.
Wer noch etwas gutes tun möchte, nimmt als Ablassschraube dann die A 000 990 58 17. Die hat zwar einen 17er Inbus, allerdings hat sie einen Magneten. Einfüllschraube auch neu machen, die paar Euro sind es nicht wert, wenn man später damit Ärger hat.
Beim Automaten immer sehr penibel u. sauber arbeiten. Grundsätzlich den Filter u. die Wannen-Dichtung mit wechseln u. auch immer die Ölwanne gut säubern. Gut aufpassen, dass man da keinen Schmutz rein bringt u. auch nicht mit fusselnden Lappen die Wanne auswischen. Und auch immer den Ölstand richtig messen: Motor muß für Ölstand-Messung immer laufen u. vorher immer erst mal alle Wählhebel-Stellungen durchschalten u. in jeder einige Zeit warten. Und dann erst messen (Motor NICHT abstellen) u. auch beachten ob das Öl warm ist. Durch unsauberes Arbeiten, falsches und/oder zuwenig o. viel zu viel Öl sind da schon etliche Getriebe vorzeitig kaputt gegangen. Werkstätten sind da leider auch keine Garantie. Das war auch der eigentliche Grund, warum man versucht hat, ab dem Automaten 722.6xx ganz ohne Ölwechsel auszukommen.
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44 Antworten
Aus Beiträgen von sterndocktor, Tim Eckard, gruetzi-kini, gesterngingsnoch, und wegi123 komprimiert zusammengetragen:
Automatikgetriebe
Spätestens alle ca. 100tkm sollte auch bei den angeblich wartungsfreien Fünfgang-Getrieben das Öl gewechselt werden. Bzw. schon früher, wenn schon vorher Schaltprobleme auftreten. Wenn ein Automat nicht mehr richtig schaltet, muß nämlich nicht unbedingt etwas kaputt sein. Hatte schon Fälle, wo nach einem Öl- inkl. Filterwechsel Schaltrucke in den niedrigen Gängen und völlige Ausfälle wieder behoben waren. Bei Schaltproblemen soll die Werkstatt den Automaten erst einmal durchprüfen (ob z. B. die Ventile richtig angesteuert werden, usw). Dafür muß man den weder ausbauen noch zerlegen. Und wenn eigentlich alles passt, dann einfach Öl- u. Filterwechsel machen. Meistens ist dann wieder alles in Ordnung.
Die älteren Automaten 722.4 und 722.5 haben sowieso einen Wechselintervall von 60.000km.
Für die neueren 722.6 und 722.9 existiert seit Mitte 2005 ein Rundschreiben, wo bei über 60.000km ein einmaliger Wechsel festgelegt wurde. Ein Fortsetzen des Intervalls ist zwar immer noch nicht vorgesehen, aber doch wärmstens zu empfehlen. Unter erschwerten Bedingungen (viel Schaltarbeit da häufiger Stadtverkehr, viel fahren im Gebirge, öfters Hänger ziehen, ect.) sogar noch öfter.
Ein kplt. Ölwechsel inkl. Filterwechsel sollte ca. 250 Euro in einer Vertrags-Werkstatt o. NL kosten (inkl. Öl, Filter, Dichtung u. Arbeit). Wenn eine Werkstatt die Tim Eckart Methode (http://www.automatikoelwechselsystem.de) anbietet, die eine bessere Spülung des bisher eingesetzten und weit verteilten Öls erreicht, sollte man die vorziehen.
Zur Wahl der Ölsorte
722.4: Am besten eins nach Dexron IIIG nehmen. Ein recht gutes IIIG ist z. B. das "megol Hydraulikoel ATF III" von Meguin, auch bekannt als "ATF III" von Liqui Moly, oder das Fuchs Titan ATF 4000.
722.5: Beim 5-Gang 722.5 sollte das 236.12 verwendet werden. Hier wäre aber auch das "Castrol Transmax Z" nach Blatt 236.81 sehr gut.
722.6: Beim 5-Gang NAG-1 mit geregelter WÜK sollte nun auch das Öl nach 236.14 verwendet werden, es geht aber auch noch das Öl 236.12.
236.12: A001 989 45 03, Fuchs Titan ATF 3353, Mobil ATF 3353, Shell ATF 3353, Aral ATF M12 - ältere Empfehlungen: megol Hydrauliköl ATF III, Liqui Moly ATF III, Fuchs TITAN ATF 4000
236.14: A001 989 68 03, Fuchs Titan ATF 4134, Shell ATF 4134
DC hat nur noch 3 unterschiedliche im Programm. Einmal das 236.14 für 722.3/.4/.5/.6/.9, und dann halt noch die beiden für die A/B-Klassen. Für die älteren 4Gang und die ersten 5Gang (722.5XX) würde ich allerdings lieber die im ersten Abschnitt empfohlenen nehmen.
Und lasst euch nicht von den Werkstatt-Leuten ein älteres, z.B. nach Blatt 236.2 o. 236.6 einreden. Das waren die damaligen Empf. als diese Getriebe entwickelt wurden. Die Empf. werden dann später offiziell nicht mehr erneuert. Das hier geschriebene ist aus heutiger Sicht optimal u. heute würden die offiziellen Empf. für diese Aggregate auch genau so aussehen.
Offizielle Liste von MB mit den Betriebsstoff-Vorschriften (BeVo)
Handschaltgetriebe 717 bei 5-Gang und 716 bei 6-Gang
Auch hier kann bei höheren Laufleistungen ein Wechsel durchaus sinnvoll sein! Würde spätestens alle 80TKM einen Ölwechsel machen.
Zur Wahl der Ölsorte
Für die meisten manuellen Schaltgetriebe, wo auch ab Werk ein ATF verwendet wurde, am besten eins nach Dexron IIIG nehmen. Ein recht gutes IIIG war z. B. das "megol Hydraulikoel ATF III" von Meguin, auch bekannt als "ATF III" von Liqui Moly. Das gibt es nur leider nicht mehr.
Empfohlen werden:
Schaltgetriebe 717.4xx, bis Produktions-Nr. 7 340 240 5/1
Top Tec ATF 1200 (G8)
Top Tec ATF 1100 (G7)
Castrol zeigt bei der Suche nach Schlüsselnummer nur ein Öl hierfür an:
Castrol ATF DEX II Multivehicle
Schaltgetriebe 717.4xx, ab Produktions-Nr. 7 340 241 5/1
Hochleistungs-Getriebeöl (GL-3+) SAE 75W-80
In die Handschalter der CDIs u. in die 6Gang-Handschalter generell gehört KEIN ATF rein, sondern ein synth. GL3+ SAE 75W-80 o. 75W-85. Beispiel: das Castrol SMX-S.
Hinterachs-Differential
Wenn man schon mal dabei ist, sollte man auch das Hinterachsdiff. nicht vergessen. Der Wechsel ist die beste Vorbeugung, dass das Diff nicht irgendwann undicht wird und/oder zu "singen" anfängt. Eine bereits vorhandene, leichte Undichtigkeit verschwindet mit diesen auch meistens wieder. Die Empf. für das Hinterachs-Diff gilt für alle MB-Modelle, egal welches Modell genau u. egal welches MJ.
Die meisten Mercedes Differential sterben übrigens nicht an minderwertiger Ölqualität, sondern an einer zu geringen Ölmenge weil hier nie kontrolliert wird. Auch sehr weit oben in der Hitliste ist ein inkompetent durchgeführter Tausch des vorderen Simmerrings, der den Lagern der Ritzelwelle das Heulen beibringt.
Zur Wahl der Ölsorte
Werksfüllung war ein relativ einfaches GL5 SAE 90 o. 85W-90. Ein synth. GL5 SAE 75W-90 nach Blatt 235.8 wäre schon deutlich besser, optimal ist aber ein synth. GL5 LS SAE 75W-140.
Sterndocktor empfiehlt (Stand 2006): Castrol "SAF-XJ" (gibt es nicht mehr -> Syntrax Limited Slip 75W-140 -> Transmax Limited Slip 75W-140...) oder Fuchs "Titan HLS 75W-140". Können beide sowohl mit wie auch ohne Sperre verwendet werden.
Castrol empfiehlt (Stand 2024): Transmax Limited Slip 75W-140
Liqui Moly empfiehlt (Stand 2024): Hypoid-Getriebeöl (GL-5) LS SAE 85W-90
-> die LM-Empfehlung gibt es allerdings schon einige Jahre, und sie klingt auch nicht wirklich fortschrittlich im Vergleich zur Werksfüllung. Die Getriebeöle von Castrol haben noch einen weiteren Vorteil: Hier läßt sich eine Tülle herausziehen, mit der man das Öl auch ohne Hilfsmittel von unten her auffüllen kann.
Füllmengen (circa)
Automatikgetriebe 5-Gang: 7,5 Liter
Schaltgetriebe 5-Gang: 1,5 Liter
Hinterachs-Differential: Hinterachsgetriebe 0,7 Liter, Hinterachsgetriebe Typ "Ausgleichgetriebe mit begrenztem Schlupf" 1,1 Liter
Hilfen zum Selbermachen
Hier gibt es eine gut geschriebene und bebilderte Anleitung zum Thema (für 722.6)
Problem Nr.1: Keine Hebebühne vorhanden.
Lösung: Mit hydraulischen Wagenhebern (oder auch anderen) und Unterstellböcken kann man den Wagen auch waagerecht aufbocken und unter dem Fahrzeug arbeiten. Ich selber habe den Wagen vorne auf 2 Auffahrrampen gefahren und den Wagen hinten mit hydraulischen Wagenhebern aufgebockt und dann auf Unterstellböcken abgesetzt.
Achtung: Fahrzeug sollte WAAGERECHT stehen!
Problem Nr. 2: Wie fülle ich das Öl aus den Flaschen am besten in Getriebe und Differential ein, wenn ich die Flaschen nicht senkrecht stellen kann?
Lösung: Da neben Getriebe und Differential nicht genügend Platz ist, ist es nur sehr schwer, die Ölflaschen einigermaßen senkrecht zu halten, bzw. ist es nötig, die Flaschen zu quetschen. Da dies eine ziemliche Sauerei geben kann (durch auslaufendes Öl), habe ich mir eine Kunststoff-Flasche (0,5 Liter) besorgt, die normalerweise für das Auffüllen von Batteriesäure/destilliertem Wasser verwendet wird. Diese Flaschen sind sehr flexibel und haben ein gebogenes Röhrchen vorne dran, welches wunderbar in die Einfüllöffnungen der Getriebe passen! Das verjüngte Rohrstück vorne habe ich einfach abgeschnitten. Kostenpunkt der Flaschen: 1-2 Euro!
Das Öl habe ich in diese Flaschen umgefüllt und mit ein wenig Pumpen und Ausdauer geht das Einfüllen des Öls wunderbar.
Andere Variante: Das Wiederauffüllen geht auch mit einer großen Spritze aus der Apotheke. Etwas Vorsicht ist hier geboten, da der Gummi in der Spritze etwas aufquillt und die Spritze dann nicht mehr so leichtgängig geht und sich der Gummipropfen in der Spitze festsaugen kann. Von daher die Spritze nicht komplett durchdrücken, sondern immer einen kleinen Rest in der Spritze lassen und dann die Spritze wieder neu aufziehen. Ich hatte auch ein kleines Stück Schlauch auf die Spritze gezogen. Die Wiederbefüllung wird dann wesentlich komfortabler.
Problem Nr.3: 14er Imbus passt nicht in die Einfüllschraube des Getriebes!
Lösung: Einfach den 14er Imbus an der kurzen Seite um die Hälfte kürzen (am besten abflexen und mit der Feile planfeilen...). So kommt man wunderbar an die Einfüllschraube des Getriebes heran. Ich persönlich würde KEINE 14er Stecknuss mit Knarre verwenden, da die Knarre mit der Stecknuss NICHT an die Seite des Getriebes passt.
Hin und wieder liest man den Tipp, erst die Einlass- und dann die Ablassschraube zu öffnen. Dies macht Sinn. Geht die Einlassschraube nicht auf, ist es besser, wenn das alte Öl noch im Differential ist und nicht schon in einem Auffangbehälter.
Wer noch etwas gutes tun möchte, nimmt als Ablassschraube dann die A 000 990 58 17. Die hat zwar einen 17er Inbus, allerdings hat sie einen Magneten. Einfüllschraube auch neu machen, die paar Euro sind es nicht wert, wenn man später damit Ärger hat.
Beim Automaten immer sehr penibel u. sauber arbeiten. Grundsätzlich den Filter u. die Wannen-Dichtung mit wechseln u. auch immer die Ölwanne gut säubern. Gut aufpassen, dass man da keinen Schmutz rein bringt u. auch nicht mit fusselnden Lappen die Wanne auswischen. Und auch immer den Ölstand richtig messen: Motor muß für Ölstand-Messung immer laufen u. vorher immer erst mal alle Wählhebel-Stellungen durchschalten u. in jeder einige Zeit warten. Und dann erst messen (Motor NICHT abstellen) u. auch beachten ob das Öl warm ist. Durch unsauberes Arbeiten, falsches und/oder zuwenig o. viel zu viel Öl sind da schon etliche Getriebe vorzeitig kaputt gegangen. Werkstätten sind da leider auch keine Garantie. Das war auch der eigentliche Grund, warum man versucht hat, ab dem Automaten 722.6xx ganz ohne Ölwechsel auszukommen.
So alle 60.000 bis 100.000 km wäre schon sinnvoll.
Bei jetzt 90.000km (und dann wieder 180.000, 270.000) kann man sich's auch ganz gut merken.
Hallo!
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Gruß
Schadstoffarm
Das Öl in der Hinterachse ist normalerweise eine Lebensdauerfüllung.
Von der Belastungsseite her dürfte bei einem Getriebeöl ohne Schalthydraulik wohl eher die zeitliche Alterung eine Rolle spielen. Kilometermäßig bekommt ein KFZ Getriebe ein gutes Öl wohl eher nicht klein.
Da die Menge gering ist kann man es schon öfter wechseln. Nach 7 bis 10 Jahren ist ein Wechsel sowieso empfehlenswert. Aus meiner Sicht reicht das dann auch für den Rest der Zeit.
Eine Empfehlung aus den Tagen von Sternendoktor ist das Castrol SAF XJ obwohl es keine Mercedesfreigabe hat. Ich habe es bei mir nach ca. 7 Jahren gewechselt. Mein Benz gehörte wohl zu den wenigen Mercedesfahrzeugen deren Differential mit 10 Jahren von außen noch vollkommen staubtrocken war.
Das mit der Lebensdauerfüllung relativiert sich aber bei vermutlich 98% undichten Diff`s
Und die MB/DC Werkstatt hat es, mit nachbessern auf Garantie den Simmerring gewechselt, nicht geschafft den "Ölfeuchten" Zustand von aussen zu beseitigen.
Ich habe sowohl gelesen als auch vom KFZ Meister sowie Ing. gehört, es gibt vermutlich nur Ölfeuchte/leckende oder trockenlaufende Diffs beim Benz.
Ich habe den zu wechselnden Simm. jetzt seit mehr als einem Jahr vorliegen, aber solange es Ölfeucht heißt bei der HU, wie vor vier Tagen, bleibt es so.
Ölstand kontrollieren ggf. auffüllen und weiterfahren.
Gruß
Schadstoffarm
Also nur alle 10 jahre (getriebeol )
Nein, auf jeden Fall auch nach Laufleistung wie oben schon genannt. Dein Getriebe wird es Dir danken.
Und ich hab hier noch ne frage muss man alle 2 jahre die bremsflussigkeiten&kuhlwasser wechseln??
Kühlflüssigkeit alle 3 Jahre.
"Müssen" tust Du das übrigens nicht, aber Dein Auto wird es Dir danken.
Hallo!
Die Bremsflüssigkeit alle 2 Jahre. Das Kühlmittel alle drei Jahre.
Gruß
Bei neuern Mercedes Modellen und auch bei den W202 V6ern gilt ein offizielles Intervall von 15 Jahren / 250.000km. Das ist also rein akademisch.
Bremsflüssigkeit zu wechseln alle 2 Jahre ist schon
wichtig, Denn wer einmal ins leere getreten hat und
mit 70 Km/h eine belebte Bundesstrasse überquert hat,
wird die 2 Jahre garantiert einhalten.
Zum Differenzialgetr. vorm TÜV immer mit Bremsenreiniger
bearbeiten, dann sieht das furztrocken aus.
RollyHH
Hallo
ich habe es jetzt auch vor mein Differential Öl zu wechseln, ich habe einen C180 Mopf Automatik mit ESP, ASR.
Kommen da auch 1,1L rein??
Soll ich da auch am besten das Öl von Castrol nehmen?
gruß
Nimm das, was Merc. vorschreibt. Oder lass es
in einer Taxiwerkstatt machen, kostet nicht alle Welt.
Rolly