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Online Spiel "Suche den günstigsten Spritpreis" - Künstliche Spritpreise in der Realität
In der Schweiz ereignen sich gegenwärtig Auffahrunfalle, weil deutsche Fahrzeuge Hauptverbindungslinien entlang der Landesgrenze vor Tankstellen blockieren, da zu viele auf günstigen Treibstoff warten. Dies weil in der Schweiz derzeit der Sprit viel billiger ist.
Was mich an der Sache verblüfft, dass die dauern ändernden Treibstoffpreise in Deutschland noch weiter von den sich theoretisch aus den Kosten ergebenden Preisen entfernt sind, als die nur maximal einmal pro Tag ändernden Schweizer Preise.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass man für die deutschen Kunden ein "Marktpreis" Märchenspiel inszeniert. Sozusagen ein Online Spiel mit Mobile Apps "Suche den günstigsten Spritpreis" mit dem man die Fahrzeuge durch die Gegend schickt, um so den Absatz durch künstlich verursachte Mehrkilometer zu steigern und von übersetzten Preisen abzulenken.
Mit Marktkonkurrenz haben die derzeitigen Preise nichts zu tun. Ich vermute, dass da ein paar Organisationen im Hintergrund die Fäden ziehen. Sonst könnten sich die Preise in der Schweiz und Deutschland nicht so weit von einander entfernt haben.
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24 Antworten
Dass man die Leute absichtlich hin- und herfahren lässt, um so wiederum den Umsatz anzukurbeln, würde ich als Verschwörungstheorie bezeichnen. Dass aber Marktmechanismen manchmal kaum durchschaubar sind, ist vom Spritpreis und von den Preisen für Flugtickets, Zugfahrkarten und Leihwagen bekannt.
Dazu kommt, dass natürlich in Grenznähe die Preise oft "angepasst" sind. Weil für Schweizer das Einkaufen in Deutschland billig ist und sie sogar noch die Mehrwertsteuer erstattet bekommen, fahren sie in Massen nach Konstanz zum Einkaufen. Das führt wiederum dazu, dass in Konstanz der "Warenkorb" deutlich teurer ist als im Rest Deutschlands. Für die Schweizer ist das immer noch günstig, während sich die Deutschen über die hohen Preise ärgern und darüber, dass sie freitags und samstags keinen Parkplatz mehr bekommen, weil alles von Schweizern belegt ist.
Der Spritpreis folgt noch mal anderen Mechanismen. Es gab in den letzten Jahrzehnten zig mal die Frage, ob es illegale Preisabsprachen gibt und ebenso oft wurde das vom Bundeskartellamt verneint. Ich selbst habe die Theorie, dass man jetzt die Ukraine-Krise ausnutzt, um den deutschen Kunden mal an hohe Preise zu gewöhnen und auch um das Ende des billigen Dieselkraftstoffs einzuläuten (in D war er nur deshalb immer billiger, weil die Abgaben zur Förderung des Speditionsgewerbes niedriger sind. An Pkw hat da in den 70ern niemand gedacht. In CH war m.W. Diesel schon immer gleich teuer oder teurer).
Ich hab die Spritpreise in Konstanz noch nie verstanden. Die müssten ja gar die 2,50€ mittlerweile geknackt haben.
Die Tanken Gegenüber sind da immer überschaubar und zeigen im Wechsel auch € an.
kann es sein das in der Schweiz der Diesel auch um/nahe 2,20€ ist?
... hier im Ruhrgebiet schwankt er zw. 2,02 bis <2,20€/l ... wäre damit in CH eher teurer.
Absatz ist ein schwaches Argument ... Verkehrsdichte ist stark reduziert ... wenn der Spritpreis um 20ct runter geht werden alle Tanken und mehr fahren.
Ich glaube nicht, dass bei hohen Preisen dauerhaft weniger gefahren wird. Der Gewöhnungseffekt tritt doch relativ schnell ein. Noch größer ist die subjektive Komponente, wenn der Preis erst für ein paar Tage sehr stark steigt, dann wieder fällt, aber immer noch deutlich höher ist. So ist ja heute, wo der Dieselpreis bei uns ca. 20 Cent niedriger ist als noch vorgestern. Das wirkt dann schon wie ein Schnäppchen.
Um die Preisverhältnisse Schweiz - Deutschland etwas klarer zu machen:
Vor dem Krieg in der Ukraine: Diesel war in Deutschland ca. 25 Cent pro Liter billiger als in der Schweiz. Der Preisunterschied war durch unterschiedliche Abgaben bedingt und nachvollziehbar.
Seit dem Krieg in der Ukraine: Diesel war/ist in Deutschland ca. 20 bis 30 Cent pro Liter teurer als in der Schweiz.
D.h. In Deutschland wurde der Dieselpreis tagsüber entlang der Grenze zur Schweiz ca. 1/2 Euro pro Liter stärker angehoben als in der Schweiz.
Die Zeitdauer dieser Verändererung ist allerdings noch kurz.
Wenn ich mal von meiner Exfirma ausgehe: Preisfindung richtete sich Null nach den Kosten. Einiges Mischkalkulation, d.h. manche Produkte völlig überteuert, andere Geldwechsel. Ging aber an den LM GH (Edeka, Rewe usw.)
Oft geht es nach Kaufkraft. Die Schweizer wurden doch in der Vergangenheit oft "abgezockt" mit überhöhten Preisen.
Kann gut sein. Bin ja öfters in der Ecke.
Ich muss dort nicht meinen Alltagsbedarf decken, aber ich meine die FA Müller hat in Kreuzlingen einen Laden mit deutschen Preisen. Der rennt! Im Lago in Konstanz ist es ja zwischendurch furchtbar gewesen, wie sich manche eindecken! Aber so fühlen sich wohl gerade die Tankstellen in Polen...
Zitat:
@Rockville schrieb am 18. März 2022 um 18:55:26 Uhr:
Ich glaube nicht, dass bei hohen Preisen dauerhaft weniger gefahren wird. Der Gewöhnungseffekt tritt doch relativ schnell ein. Noch größer ist die subjektive Komponente, wenn der Preis erst für ein paar Tage sehr stark steigt, dann wieder fällt, aber immer noch deutlich höher ist. So ist ja heute, wo der Dieselpreis bei uns ca. 20 Cent niedriger ist als noch vorgestern. Das wirkt dann schon wie ein Schnäppchen.
Kann ich nicht bestätigen, mein Girokonto hat sich noch überhaupt nicht dran gewöhnt. Wenn im Monat 400 EUR für Diesel vom eigenen Konto abgehen statt 250 EUR, dann ist das auf Dauer nicht mehr nur "tut weh" sondern sehr bald "geht nicht". Zu Erinnerung, im Frühjahr 2021 waren wir zeitweise bei ~1,20 EUR pro Liter Diesel.
Ich fahre jetzt schon ein bis zweimal weniger im Monat. Ob die sozialen Kontakte in der Heimat und die Blumen am Erstwohnsitz eingehen ... das ist dann halt so.
Zitat:
@chrisdash schrieb am 21. März 2022 um 19:33:32 Uhr:
Zu Erinnerung, im Frühjahr 2021 waren wir zeitweise bei ~1,20 EUR pro Liter Diesel.
Also weniger als im Frühjahr 2008. Jahrelang herrschte eine Niedrigpreisphase, die subjektiv aber nicht wahrgenommen wurde.
Wenn ich mir 2 Wohnsitze gönne dann stöne ich über was anderes.
Genau, einfach mal auf die Arbeit verzichten.
Hab heute den teuersten Diesel meines Lebens für 2,259 €/l getankt.
Schon bei 2,019 €/l und 2,209 €/l hab ich gedacht es könnte nicht mehr teurer werden, aber es scheint wohl garkeine Grenze nach oben zu geben. Ausserdem ist Diesel jetzt sogar Preisgleich mit Super.
Diesel: 2,259 €/l
Super E10: 2,199 €/l
Super: 2,259 €/l
Super Plus: 2,339 €/l
Zitat:
@chrisdash schrieb am 22. März 2022 um 21:52:43 Uhr:
Genau, einfach mal auf die Arbeit verzichten.
Einen Zweitwohnsitz gönnt man sich vermutlich nicht für 50km ... ich zumindest nicht. ich habe es mal für einige Monate und >400km gemacht. Der Zeitraum war überschaubar .... und allein die Kosten dafür waren deutlich höher wie jede Preisteigerung beim Sprit. Wenn mich was belastet hat, dann sicher die Kosten für den Zweitwohnsitz ... purer Luxus für den ich die Allgemeinheit (aka: Staat) nur begrenzt in der Pflicht sehe. Auf Dauer hätte ich mir die steuerliche Absetzbarkeit nicht zugesprochen ... und es mir auch nicht angetan.
In der Zwischenzeit ist Diesel in Deutschland wieder ca. 10 Cent/Liter billiger als in der Schweiz.
Offensichtlich haben die deutschen Spritimporteure eine zeitlang (zumindest in der Grenzregion) überhöhte Margen eingefahren. Sowas ist ohne Vereinbarungen kaum möglich.