ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Passiver Rostschutz - beste Unterbringung von Autos im Winter?

Passiver Rostschutz - beste Unterbringung von Autos im Winter?

Themenstarteram 22. Januar 2024 um 22:03

Hallo,

ja, ich weiß, zu dem Thema wurde schon viel geschrieben. Gerade deshalb habe ich erst Recht keinen Überblick mehr.

In alten Threads liest man immer wieder, dass "beheizte Garagen" der sichere Rosttod für Autos aus Stahlblech seien. Aus meiner Sicht nicht ganz verständlich.

Klar ist: Sauerstoff und Feuchtigkeit beschleunigen die Korrosion von Eisen.

Wärme kann diesen Effekt wohl etwas beschleunigen. Wobei "Wärme" nicht mit "Hitze" zu vergleichen ist. Die Art von Korrosion, die z.B. bei Bränden entsteht, ist eine andere.

Säuren (wie Streusalz) und Wasser beschleunigen die Korrosion. Das kann wohl als gesichert gelten, wie ich es verstehe.

Nun liest man immer wieder, dass es eher schädlich sei, sein Auto im Winter in der Garage zu zwischenzulagern. Insbesondere eine Garage, in der eine höhere Temperatur als draußen herrsche, sei rostfördernd. Beheizte Garagen seien am schlimmsten.

Hat hier irgendjemand Ahnung davon? Ich meine ECHT Ahnung, nicht bloß Hörensagen-Halbwissen (sorry ...)?

Aus meiner Sicht ist bei diesen Vorurteilen zu bedenken:

- Eine höhere Temperatur verringert die relative Luftfeuchtigkeit - die Luft bindet mehr Wasser, wird also "trockener", es gibt weniger Kondensation, die sich als Wasser auf dem Blech absetzen kann.

- In einer temperierten Garage gibt es geringere Temperaturschwankungen. Die Temperaturschwankungen durch die Klimaänderungen im Laufe des Tages sorgen draußen dafür, dass sich beim nächtlichen Abkühlen der Luft Kondensat absetzt. Man sieht es auf den Autos am Morgen. Aber in den nicht sichtbaren Hohlräumen sammelt sich das Kondenswasser genauso. Mehr Wasser = mehr Rost, oder?

- In der frostigen Jahreszeit gibt es einen doppelten Effekt: Abends kühlt sich die Luft ab, so dass sich Wasser auf dem Blech kondensiert. Dann sinkt die Temperatur draußen unter null Grad, und das Wasser gefriert zu Eis, das sich dabei ausdehnt und Mikrorisse in der Rostschutzschicht (Lack ;-)) vergrößert und vertieft, so dass mehr nacktes Blech dem Verfall preisgegeben wird ...

Soweit meine Theorie ... Demnach wäre es definitiv cleverer, ein Auto besonders im Winter in einer warmen Garage unterzubringen und nicht z.B. in dem oft als top Lösung propagierten Carport.

Übersehe ich da etwas?

Bin gespannt, was die "Rost-Profis" dazu sagen ...

Ähnliche Themen
30 Antworten

Die Garage kann ruhig warm sein. Wichtig ist, dass dort eine Luftzirkulation herrscht, damit die Feuchtigkeit am Auto schnell verdunstet und abtransportiert wird.

Nach einer Fahrt auf salzigen Straßen sehe ich sowieso zu, dass ich mein Auto zeitnah durch eine Waschstraße mit Unterbodenprogramm fahre.

Danach kannst den abstellen wo du willst.

Im Winter ist der Salzgehalt im Wasser einer Waschanlage höher, weil das Brauchwasser immer wieder aufbereitet wird und nur zu einem Bruchteil durch Frischwasser ersetzt wird. Soviel zu häufiger Autowäsche und Korrosionsschutz.

Am Besten ist eine alte Scheune, wo es richtig schön durchzieht.

Bei Zugluft frieren die Scheunenmäuse und nisten sich lieber im Auto unter den Polstern ein. Dont't ask why I know :(

Dann hat die Scheunenkatze versagt.

Zitat:

@MB-Youngtimer schrieb am 22. Januar 2024 um 23:03:44 Uhr:

In alten Threads liest man immer wieder, dass "beheizte Garagen" der sichere Rosttod für Autos aus Stahlblech seien. Aus meiner Sicht nicht ganz verständlich.

Für mich - undifferenziert zumindest auch nicjt.

Zitat:

Klar ist: Sauerstoff und Feuchtigkeit beschleunigen die Korrosion von Eisen.

Chemisch soweit im Ansatz richtig!

Zitat:

Wärme kann diesen Effekt wohl etwas beschleunigen. Wobei "Wärme" nicht mit "Hitze" zu vergleichen ist. Die Art von Korrosion, die z.B. bei Bränden entsteht, ist eine andere.

Richtig.

Zitat:

Nun liest man immer wieder, dass es eher schädlich sei, sein Auto im Winter in der Garage zu zwischenzulagern. Insbesondere eine Garage, in der eine höhere Temperatur als draußen herrsche, sei rostfördernd. Beheizte Garagen seien am schlimmsten.

Was nur zutrifft wenn die Garage hermetisch dicht und das nass ist.

Zitat:

Hat hier irgendjemand Ahnung davon? Ich meine ECHT Ahnung, nicht bloß Hörensagen-Halbwissen (sorry ...)?

... ungeplante Einlagerungsversuche machen wir seit 20 Jahren so nebenbei. Garage ist sowas wie eine "Souterain-Gagarge" deren Wand an den Innenkeller grenzt. Garagentemp. ist damit immer ein paar °C über Aussentemp. Denn, kann sie wochenlang feucht/nass sein wenn das Auto immer wieder nach Regen oder mit Schneeresten (gerade aus dem Radlauf) dort abgestellt wird.

Aus meiner Sicht ist bei diesen Vorurteilen zu bedenken:

Zitat:

- Eine höhere Temperatur verringert die relative Luftfeuchtigkeit - die Luft bindet mehr Wasser, wird also "trockener", es gibt weniger Kondensation, die sich als Wasser auf dem Blech absetzen kann.

Das absolut zutreffend wenn Du in eine trockene garage ein trockenes Auto stellst und die Temp. immeretwas höher als aussentemp. ist.

Der springende Punkt ist: Kalte Luft, selbst bei 0 °C und Regen, hat eine vergleichsweise niedrige absolute Feuchte. Hat man so, aussen 100%relF liegt die relative Feuchte in der wärmeren Garage <100%. Bei 10 °C innen würden sich (aus dem Kopf heraus) ca. 50%relH und bei 20 °C ca. 25%relH ergeben. Will man Luftfeuchtekorrosion vermeiden muß man sehr deutlich unter 80%relH bleiben.

Metallurgen :D können da wohl genaueres (legierungsabhängiges) zu sagen.

Zitat:

- In einer temperierten Garage gibt es geringere Temperaturschwankungen.

Vorsicht: Wenn wir von eienr garage mit dem typischem Blechtor reden. Bei niedrigen Aussentemperaturen entsteht an der inneren Torseite Kondenswasser das mehr oder weniger schlecht abläuft. Kommt es zu einem starkem Sonneneinfall auf das Tor kann das wiederrum sehr warm werden ... Wasser verdunstet wieder, Auto und Rest der garage können aber kühler sein.

... it's live und nicht nur Theorie :D

Zitat:

Soweit meine Theorie ... Demnach wäre es definitiv cleverer, ein Auto besonders im Winter in einer warmen Garage unterzubringen und nicht z.B. in dem oft als top Lösung propagierten Carport.

Übersehe ich da etwas?

Hm, also seit mehr als 20 Jahren haben wir immer ein Auto in einer Souteraingarage stehen und das 2. steht immer "Freifeld/Freihimmel". Je als Neuwagen gekauft .... angefangen zu gammeln hat keines der beiden Fahrzueg. Je nach Fahrzeug lag die Haltezeit bei >8,5 Jahren bis knapp 11 Jahren.

Den letzten Gammler den wir hatten stammt noch aus den Anfang-90ern.

Zitat:

@Wrdlbrmpfd schrieb am 23. Januar 2024 um 11:38:33 Uhr:

Bei Zugluft frieren die Scheunenmäuse und nisten sich lieber im Auto unter den Polstern ein. Dont't ask why I know :(

:D ... jetzt die Frage: Sind die wählerrisch? haben die Modellvorlieben? :rolleyes:

Ich glaube Kühe und Schafe lecken gern Salz. Das Auto auf ne Bühne und ner Herde druntergestellt :) danach ist es Clean ;)

Eine Kuh im Radkasten durfte etwas eng werden. :D

Zitat:

@MB-Youngtimer schrieb am 22. Januar 2024 um 23:03:44 Uhr:

Hat hier irgendjemand Ahnung davon?

Nein. Aber es gibt durchaus Leute, die davon etwas verstehen müssen. Weil sie z.B. als Konservatoren in Museen arbeiten, die Fahrzeuge aus Stahlblech ausstellen. Wie lange gibt es schon die Schlumpf-Sammlung oder das Deutsche Museum? Meinem Eindruck nach ist da nichts verrostet, obwohl die Exponate seit Jahrzehnten in geheizten Räumen stehen. Aber sicher gibt es noch weitere Maßnahmen, z.B. Luftentfeuchtung. Vielleicht kann man über ein Museum etwas heraus bekommen. Es gibt ja auch eine gewisse Anzahl kleinerer Sammlungen, bei denen man mit etwas Glück den Kontakt zu einem Verantwortlichen herstellen kann.

Zitat:

@harzmazda schrieb am 23. Januar 2024 um 07:15:12 Uhr:

Im Winter ist der Salzgehalt im Wasser einer Waschanlage höher, weil das Brauchwasser immer wieder aufbereitet wird und nur zu einem Bruchteil durch Frischwasser ersetzt wird. Soviel zu häufiger Autowäsche und Korrosionsschutz.

Hast du da gerade konkrete Messwerte des Waschanlagenwassers da, oder ist das nur so ein Gefühl von dir?

?ch praktizieren das jetzt schon seit 30 Jahren und hatte nie Probleme mit Rost.

Zitat:

@DoubleDrago schrieb am 23. Januar 2024 um 14:46:08 Uhr:

Zitat:

@harzmazda schrieb am 23. Januar 2024 um 07:15:12 Uhr:

Im Winter ist der Salzgehalt im Wasser einer Waschanlage höher, weil das Brauchwasser immer wieder aufbereitet wird und nur zu einem Bruchteil durch Frischwasser ersetzt wird. Soviel zu häufiger Autowäsche und Korrosionsschutz.

Hast du da gerade konkrete Messwerte des Waschanlagenwassers da, oder ist das nur so ein Gefühl von dir?

?ch praktizieren das jetzt schon seit 30 Jahren und hatte nie Probleme mit Rost.

Nein habe ich nicht. Sollte aber logisch erscheinen. Salz auf der Straße..... Salz am Auto und oft nicht wenig...zu sehen wenn die Karre trocken ist. ...dann wäscht die Waschanlage das Salz ab und das Wasser hat ein Salzgehalt. ....und jetzt kommt das entscheidende. Was wird aus dem Wasser in der Waschanlage? Alles abhängig vom Publikumsverkehr. Man könnte das Wasser auch kosten. Ich wette man schmeckt es neben den ganzen Chemikalien heraus ;)

Trockene Luft und trockenes Blech ist das A und O. Ohne Wasser praktisch keine Korrosion. Mehr muss man dazu nicht wissen.

Bei Angst vor Rost würde ich an allererster Stelle eine Hohlraumversiegelung empfehlen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Passiver Rostschutz - beste Unterbringung von Autos im Winter?