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PF Motoreinstellung messen/ optimieren - ohne teuren Prüfstandstag

VW Golf 2 (19E)
Themenstarteram 10. September 2013 um 12:14

Servus,

hab mal eine -noch- theoretische Frage an die Motorprofis für den "PF" hier - ich hab meine Maschine wieder zusammen. Hab im Rahmen der Revisionierung diverses am Kopf machen lassen - u.a Ventilsitze nach außen verlegt, Kanäle geweitet, größere Auslaßventile, Nockenwelle eine Nummer schärfer (größerer Öffnungshub), Fächerkrümmer, Gruppe A ohne Kat.

Jetzt gehe ich davon aus, das das Motörchen zwar laufen wird, mangels Abstimmung aber nicht das Optimum aus den Änderungen herausholt.

Welche Möglichkeit gibt es (und wer macht sowas) die Leistung und Werte des Motors zu optimieren (hab noch die original Düsen drinne - sinnvoll? Macht verstellbares Nockenwellenrad Sinn?)) ohne einen mittleren 4-stelligen Betrag auf einem Prüfstand beim Profi loszuwerden?

(Karosserie noch beim Lacker - Zusammenbau frühestens Frühjahr `14)

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Welche Möglichkeit gibt es (und wer macht sowas) die Leistung und Werte des Motors zu optimieren (hab noch die original Düsen drinne - sinnvoll? Macht verstellbares Nockenwellenrad Sinn?)) ohne einen mittleren 4-stelligen Betrag auf einem Prüfstand beim Profi loszuwerden?

Um selbst hand an die sache zu legen schlage ich vor dir das passende werkzeug zu holen denn ohne zu wissen was der motor treibt wird es sehr schwer darauf einzugehen..

Zu einer zündzeitpistole zum zündungen einzustellen rate ich dir zu einer Breitbandsonde am besten mit logging funktion so kannst du nach der probefahrt am PC einzelne passagen der fahrt wiedergeben und weißt genau wo der motor zu fett oder abmagert..

Sowas ist gar nicht mehr teuer, eine innovate LC-1 mit logging funktion bekommt man für 170euro..

Lastpunkte lassen sich auf der strasse/BAB sehr gut ausfahren.. Mit der fussbremse den motor einbremsen und gasgeben.. Auf dem rollenprüfstand ist das ja das selbe nur arbeitet da halt ne wirbelstrombremse..

Zündungstechnisch kannst du mit einfachen mittel zwar nicht 100% genau den motor auf jede lastpunkte genau einstellen wie das bei einer freien spritze möglich ist, aber das ist auch nicht immer nötig, denn du kannst die grundzündung ja nach früh verändern und somit das komplette zündkennfeld damit um einige grad nach früh beeinflussen.. Auch damit kann man zwar keine 100%ige aber doch gute ergebnisse erzielen..

Einspritztechnisch kann man soweit auch ohne chip/düsen wechsel gut arbeiten denn die seriendüsen laufen oft mit niedriger leistung als sie könnten..

Beispiel:

Die hellblauen PF düsen haben bei 3bar 197ccm, würde man die düsen zu 90% auslasten, würden diese düsen reichen um genug sprit für 148Ps zu liefern.. Bei 4 bar erhöht sich der durchlass auf 227ccm das würde bei 90% reichen für 172ps..

In der regel reicht es den benzindruck minimal zu erhöhen aber dann auch nur soweit dass im teilast die lamdaregelung die möglichkeit hat die vorgegebenen lamdawerte einzuhalten und bei vollast ausreichend gemisch vorhanden ist..

Zitat:

Mit Nockenwellen jenseits von 280° kommt die dann selbst mit Tuning- Chip nicht mehr wirklich klar da es hier einfach an (Mehr-)Luft fehlt!

Das Hauptproblem ist auch die zusammenführende ansaugbrücke beeinflusst ab einer bestimmten Überschneidung den verlauf des gaswechsels. Es kommt zum konflikt zwischen den zylinder 1 und 4, da kann es passieren dass durch den unterdruck und der hohen überschneidung verbrennungsgase in den ansaugtrakt gelangen und von einem anderen zylinder angesaugt werden. Das führt zu einem sehr unrunden motorlauf, ruckeln usw..

Daher werden ja bei rennwellen die ansaugwege auch getrennt und ein weber oder einzeldrossel motor läuft deutlich ruhiger wie ein motor mit der selben scharfen nockenwelle und zusammenführende ansaugbrücke..

Zitat:

Diese Aluplatte die unter den Klopfsensor geschraubt wird verstärkt sozusagen das "Klopfsignal"...der Klopfsensor reagiert so sensibler und/oder "vorsichtiger" als ohne diese Platte zum Wohle des Motors!

Werfe einen stein in einen see und man sieht dass die wellen sich kreisförmig von dem einschlagspunkt wegbewegen und mit zunehmender entfernung sich abschwächen..

Diese aluplatte ist dazu da dass der sensor nicht mehr so feinfühlig seine arbeit macht daher kann man agressivere zündwinkel programmieren, kleinere knocks werden dann überhört.. Das hat sls früher ähnlich gemacht indem sie bei den g60 chips einfach den klopfsensor deaktiviert haben.. Mit einem rückschlagventil wurde zudem verhindert dass die g60 einspritzung bei klopfen den ladedruck via leerlaufregelung abläßt..

Zitat:

Dann müsste er die Klopffrequenz ermitteln und dies der KDFI "mitteilen" - zu viel Aufwand aus meiner Sicht

Klopfsensoren sind ne gute sache aber bei unseren breitengraden völlig unbrauchbar.. Unser euro Sprit ist genormt, man tankt immer die gleiche qualität..

Es reicht also sich für eine spritsorte zu entscheiden und die kdfi auf diesen sprit abzustimmen incl sicherheitsfenster..

Zitat:

...und wenn man am PF z.B. einen größeren LMM verbaut (und das habe ich auch) mit mehr Durchlass/freiem Querschnitt (mm2)

Interessant wäre wenn man mal die druckunterschiede vor und nach LMM messen und mit dem serien lmm vergleichen würde.. :)

Zitat:

Man kann natürlich wie Stahlwerk auch auf diesem Wege improvisieren, doch wird das vielleicht dann oben rum passen, während unten rum das Gemisch regelmässig zu fett sein wird.

Untenrum ist unterdruck vorhanden der benzindruckregler ist nicht voll offen, außerdem ist die lamdasonde aktiv und spult ihr AFR programm ab.. Das kann sie aber auch nur im rahmen ihres regelfensters..

 

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servus gaser

ich hab die abstimmung vom dodo seinen renner mitgemacht und so teuer ist es nicht ;)

die grundvoraussetzung ist das du dem einsteller die genauen daten und umbauten gibst und ein vorgespräch mit dem einsteller machst.

denn wenn du ohne daten zu dem einsteller fährst und der erst alles rausfinden muß wird es teuer :eek:

dodo sein einsteller hat den golf 3x hochgefahren und fein eingstellt das war in 1-2 stunden erledigt

das hat nicht mehr als 200 euro gekostet

da die prüfstandsfahrt :

http://www.motor-talk.de/.../dodo-auf-leistungsfahrt-t3321326.html

gruß sony8v

Themenstarteram 10. September 2013 um 12:36

Frage 1.) Wer war das und wo?

Frage 2.) Wie stellt der ein, wenn eigentlich nur der Zündzeitpunkt variiert werden kann oder andere Düsen verbaut werden können. Ein freiprogrammierbares Steuergerät mit Abstimmung sprengt ja jeden Geldrahmen?

die günstigste möglichkeit sind natürlich fahrversuche. wenn du ein richtiges gefühl für dein auto hast, dann spürst du beim fahren ob er sich quält, ob bei volllast irgendwie noch der gewisse kick fehlt, klingelt er und und und...grade die alten serienmotoren stell ich nur so ein, da hab ich bis jetzt wirklich gute erfahrungen gemacht. zwischendurch immer mal die kerzen raus nehmen, gucken wie die farbe is, hören wie er im stand läuft, hängt er gut am gas...beim 2h und pf geht das ziemlich gut mit dieser variante und an langzeiterfahrungen fehlt es bei uns da nicht. viel einstellen kannst da ja eh nicht...

ein prüfstand is natürlich die saubere version aber wenn´s günstig sein soll, dann eben mit fahrversuchen. ich probier´s eh lieber selbst aus, man entwickelt so ein feines gefühl dafür und hat ne stärkere bindung zum auto... ;)

in unserem einser mit pf hat´s auf jeden fall gereicht für nen 130ps PD 3bg, ganz reel bis in dritten gang... ;)

freiprogrammierbar gibts mittlerweile auch erschwinglich...find ich...

http://www.k-data.org/kdfi-pnp-vw-2h.html

Zitat:

Original geschrieben von Heizölgaser

Frage 1.) Wer war das und wo?

Frage 2.) Wie stellt der ein, wenn eigentlich nur der Zündzeitpunkt variiert werden kann oder andere Düsen verbaut werden können. Ein freiprogrammierbares Steuergerät mit Abstimmung sprengt ja jeden Geldrahmen?

zu 1: der http://www.bosch-service-atterer.de/...4ee8-b854-a501ce4b9272.html?...

zu 2: der stellt wie du sagst die zündung bis knapp zur klopfgrenze und kann auch mit seinen messgeräten feststellen ob der motor zu mager oder zu fett läuft. Das teure ist wenn der mechaniker schrauben musst wenn du es machst wird es billiger ;)

zu der sache mit der freiprogramierbaren das steuergerät ist nicht teuer :

http://www.k-data.org/kdfi-1-4-basic.html

 

Beim PF wird er zuerst einmal einen zur Nocke passenden Chip benötigen. Dort ist auch das Zündkennfeld abgelegt. Zu diesem Thema würde ich mit Dubracers in Verbindung setzen. Eine Prüfstandsfahrt in diesem Fall dient nur der Kontrolle ob alles passt. (CO bei Volllast)

Zum Thema frei programmierbar: das halte ich persönlich für eine gute, wenn nicht die beste Lösung. Allerdings sollte man sich da vorher einlesen. Wenn der Zusammenbau frühestens im Frühjahr 14 stattfinden soll, reicht die Zeit bis dahin locker sich erstens einzulesen und zweitens hier Rückfragen zu stellen wenn etwas unklar ist. Ich bin mir sicher, Anarchie kann und wird da einiges dazu erzählen können. Das Thema mit dem Tüv lassen wir hier mal unbehandelt, denn das war nicht die Ausgangsfrage. ;)

Zum Nockenwellenrad: aus meiner Sicht auf jeden Fall empfehlenswert um den Motor mechanisch exakt auf OT zu stellen. Hat man sich für eine frei programmierbare Anlage entschieden, und einen gefunden der diese auf einem Prüfstand abstimmen kann, so sind Versuche mit dem Rad nachdem das Grundgerüst steht, sicher kein Fehler. Ich hab es allerdings bislang auch noch nicht gemacht: alles auf OT, nach wie vor.

Wie Dodo schon schreibt, kann man den PF nicht einfach mal so mit einem Schraubenzieher abstimmen. Dazu muss man Einspritz- und Zündkennfeld verändern und auf einem Eprom speichern. Ohne Abstimmung wirst du aber mit diesen Veränderungen an deinem Motor nicht glücklich werden. Allerdings haben etablierte Tuner schon passendes Chiptuning parat...

Freiprogrammierbares Motormanagement ist natürlich das Optimum um die Vorteile deines Tunings genießen zu können. Die Frage ist eben nur, ob sich das finanziell für dich lohnt...

Die meisten Nockenwellenhersteller (Schrick, Bilas,...) bauen ihre Wellen so, dass sie mit dem originalen Riemenrad passen. Lediglich beim Abplanen der Kopfdichtflächen ergeben sich Verschiebungen die man eventuell mit einem verstellbaren Rad korrigieren kann (1.5° pro 1mm.)...

@heizölgaser:

...wenn es, wie Du schon schreibst, OHNE teuere Prüfstandsläufe ablaufen soll dann nimm einen passenden Chip...meinetwegen auch von dubracer.

Oder welche von techtonics tuning (http://techtonicstuning.com/.../index.php?...).

Im Prinzip geht es nur darum die Zünd- und Einspritzzeiten (Kennfelder) an die schärfere Nockenwelle anzupassen. Nur ist irgendwann selbst mit der guten Digifant 2 mal Schluss. Mit Nockenwellen jenseits von 280° kommt die dann selbst mit Tuning- Chip nicht mehr wirklich klar da es hier einfach an (Mehr-)Luft fehlt!

Ich habe meinen Motor selbst abgestimmt ohne Chip... mit anderen Düsen, ein wenig einstellen und mit Fahrversuchen, das reicht mir (vorerst). Mein PF- Motor läuft so auch ruhig, sauber und zuverlässig und hat ordentlich und spürbare Mehr-Leistung über das gesamte Drehzahlband...

Im Endeffekt muss/soll aber jeder selbst entscheiden was und wie weit er gehen möchte!

Themenstarteram 12. September 2013 um 5:54

Danke schon mal für alle Antworten - wirklich sehr gute Informationen! Diese Wechselchips werden einfach im Steuergerät eingesteckt, oder gelötet, oder was? Das Steuergerät ist leicht zu öffen? Wofür sind diese Adapterhülsen für den Klopfsensor? Was wird dadurch erreicht?

Der Chip ist nur gesteckt.

Der lässt sich mit einer entsprechenden sog. "Elektroniker-Zange" gut "ziehen"

Bemi einsetzen ist Vorsicht geboten um die feinen "Beinchen" nicht zu verbiegen oder gar abzubrechen!

Am besten bringste das Steuergerät samt Chip zu einem Spezi der oft mit solchen Sachen wie Chips, Platinen und Elektronik hantiert.

Diese Aluplatte die unter den Klopfsensor geschraubt wird verstärkt sozusagen das "Klopfsignal"...der Klopfsensor reagiert so sensibler und/oder "vorsichtiger" als ohne diese Platte zum Wohle des Motors!

Es gibt Chips von unbekannten Herstellern die versprechen fast 15 PS mehr. Davon halte ich nichts denn da geht es mir persönlich zu sehr an die Grenzen bzw an die Haltbarkeit vom Motor.

Zitat:

Original geschrieben von stahlwerk

Diese Aluplatte die unter den Klopfsensor geschraubt wird verstärkt sozusagen das "Klopfsignal"...der Klopfsensor reagiert so sensibler und/oder "vorsichtiger" als ohne diese Platte zum Wohle des Motors!

Es gibt Chips von unbekannten Herstellern die versprechen fast 15 PS mehr. Davon halte ich nichts denn da geht es mir persönlich zu sehr an die Grenzen bzw an die Haltbarkeit vom Motor.

Kannst Du das mal bitte mit nachvollziehbaren und sauberen Quellen belegen?

Themenstarteram 12. September 2013 um 6:59

In Anbetracht des Materials Aluminium und der Länge der Hülse hätte ich auch eher ein "Dämpfung" erwartet?

@leinad:

...dann setz Dich mit techtonics in Verbindung, Hr. DF-Motorsport!

Im übrigen leg ich auf irgendwelche Kommentare aus Deiner Ecke eh keinen Wert....

...und es gibt bekannterweise verschiedene Alu-Legierungen...eher weiche und eher harte.

am 12. September 2013 um 9:19

Es gibt bei der Digifant 2 keinerlei Möglichkeit, das Zündkennfeld zu verändern. Allein das Einspritzkennfeld kann angepasst werden.

Da die Einspritzmenge bei der Digifant 2 über die Einspritzzeit geregelt wird, sind andere Düsen bzw. BDR bei Verwendung eines entsprechenden Chips nicht notwendig.

Man kann natürlich wie Stahlwerk auch auf diesem Wege improvisieren, doch wird das vielleicht dann oben rum passen, während unten rum das Gemisch regelmässig zu fett sein wird. Anpassungen an eine nicht lineare Motorcharakteristik sind so nicht möglich.

Thomas von Dubracers hat alle alten Chipsätze von Zoran auf der Festplatte. Alle möglichen Konstellationen wurden früher zigmal herausgefahren und sind wie bei einem Serienmotor bekannt. Der ganze Spaß kostet übrigens 89,--€ ;)

Ganz nebenbei:

- welche Nocke soll nun verbaut werden und was war vorher drin?

- wer hat den Kopf bearbeitet?

- um wieviel wurde er geplant?

Gruß

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