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Pirelli P-Zero geplatzt - Qulitätsproblem?
Moin moin…
Mir ist kürzlich bei sehr hoher Geschwindigkeit ein Hinterreifen „geplatzt“. Montiert war ein Pirelli P-Zero, 285/35 R18 97Y. Die Umstände waren insgesamt so glücklich, daß mein Fahrzeug auf der Straße blieb und weder mir noch anderen etwas passiert ist. Der sich auflösende Reifen hat das Fahrzeug allerdings erheblich beschädigt. Laut Gutachten knapp 15 TEUR Schaden.
Mit den vollständig vorhandenen Resten des Reifens war ich bei einem speziellen Reifengutachter. Der Gutachter war recht erschrocken, weil ich innerhalb kurzer Zeit der vierte Fall mit einem sich innerlich aufgelösten Pirelli Breitreifen bin. Das veranlaßte mich dann hier zu schreiben, um den Kontakt zu weiteren Personen zu suchen, denen etwas gleichartiges mit Pirelli-Reifen passiert ist. Dabei geht es mir primär um die konkrete Kenntnis entsprechender Fälle für eine spätere Kontaktaufnahme zu Pirelli.
In meinem Fall hat sich sozusagen die Lauffläche vom Drahtgeflecht abgelöst. Das ist an etlichen Stellen passiert, teilweise sind diese so groß wie Bierdeckel. Der Reifen selbst befand sich in einem tadellosen Zustand und hatte ideale Abnutzungsspuren (Luftdruck, Sturz, Beanspruchung). Es gab auch keine Verletzungen, durch die Wasser eingedrungen sein könnte, das dann zu Korrosion am Metallgeflecht hätte führen können. Kurzum: Der Reifen hat sich innerlich aufgelöst. Das deutlich insgesamt auf erhebliche Qualitätsprobleme bei Pirelli hin. Der Reifen ist bis 300 km/h zugelassen.
Der Hersteller muß damit rechnen, daß mit diesen Reifen dann auch so schnell gefahren wird. Mit höherer Geschwindigkeit steigt auch das Gefahrenpotential ernorm, weshalb die Qualitätskontrolle bei derartigen High-Performance-Reifen elementar ist. Auch hat der Hersteller eine Pflicht zur Beobachtung seiner in den Markt gebrachten Produkte, um Qualitätsprobleme zu erkennen. Hier scheint es bei Pirelli insgesamt ganz große Defizite zu geben.
Grüße aus dem Norden
Carsten
Beste Antwort im Thema
Glückwunsch, und die Vollkasko braucht nicht zahlen, da ein Betriebsschaden vorliegt.
Ich hab mal einen ähnlichen Fall bearbeitet, ging um einen Michelin-Reifen der 300er Klasse. Der Gutachter ging auch zunächst von einem "normalen" Reifenplatzer aus. Tatsächlich aber war ein Fremdkörper eingedrungen und hatte zum Schaden geführt. Ergebnis aber wie bei dir. Und dann durfte die VK zahlen. Der Fremdkörper wurde erst bei Michelin mit einer aufwendigen Untersuchung gefunden.
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35 Antworten
Glückwunsch, und die Vollkasko braucht nicht zahlen, da ein Betriebsschaden vorliegt.
Ich hab mal einen ähnlichen Fall bearbeitet, ging um einen Michelin-Reifen der 300er Klasse. Der Gutachter ging auch zunächst von einem "normalen" Reifenplatzer aus. Tatsächlich aber war ein Fremdkörper eingedrungen und hatte zum Schaden geführt. Ergebnis aber wie bei dir. Und dann durfte die VK zahlen. Der Fremdkörper wurde erst bei Michelin mit einer aufwendigen Untersuchung gefunden.
So ist es leider. Das Thema Betriebsschaden ist vermutlich den meisten Versicherunsnehmern ein völliges Fremdwort. Selbst der Chef der Mercedeswerkstatt, bei der mein Fahrzeug momentan steht, hat steif und fest behauptet, daß derartige Schäden immer von der Kaskoversicherung übernommen würden. Leider falsch. Nur in einigen Premiumtarifen ist so etwas tatsächlich eingeschlossen.
So ein Ablösen hatte ich schon vor 35 Jahren und deswegen fahr ich keine Pirelli mehr.
Sind es Runflat Reifen?
Nein, keine Runflat-Reifen.
Da würde man schon mehr davon gehört haben wenn es bei Pirelli im "ganz großen Stil" Qualitätsprobleme gäbe. Nach wie vor ist Pirelli Erstausrüster für sehr schnelle Supersportwagen.
Richtig, und in den meisten Fällen hat ein Reifenplatzer andere Ursachen - z.B. zu wenig Luft, Bordsteinkante, Schlaglöcher, Fremdkörper. Ob die ein Gutachter mit seinen Hausmitteln herausfinden kann, wage ich zu bezweifeln.
Zumindest in meinem Fall kann ich die unsachgemäße Handhabung des Reifens ausschließen. Die Verschleißerscheinungen (4mm Restprofiltiefe) sind gleichmäßig und auch identisch zum anderen Reifen auf der selben Achse. Falscher Luftdruck, Sturz und Spur ist damit auszuschließen. Die Lauffläche ist zwar auseinandergerissen, aber insgesamt vollständig erhalten. Verletzungen sind weder von außen noch von innen erkennbar. Die Untersuchung erfolgte durch einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen, der sich schwerpunktmäßig mit Reifenschäden beschäftigt. Der Gutachter konnte mir etliche Stellen zeigen, an denen sich die Reifendecke/Lauffläche vom Reifengürtel abgelöst hat. Diese Stellen sehen aus wie poliert. Der Ablösungsprozess erfolgte über einen längeren Zeitraum hinweg, was sich auch mit meinen Beobachtungen deckt. Seit Monaten war das Fahrzeug bei Geschwindigkeiten ab ca. 140 km/h unruhig, so als wenn die Räder eine Unwucht hätten. Der Reifendienst konnte beim Nachwuchten jedoch nichts feststellen.
Das Bemerken der Symptome hilft freilich nichts, wenn man sie nicht richtig zu deuten weiß. Im Nachinein ist klar, woher die Unwucht kam und weshalb die (langsamdrehende) Auswuchtmaschine nichts finden konnte.
Ab wann Qualitätsprobleme "im großen Stil" vorliegen, ist relativ. Mancher Industriezweig wäre über nur 1% Ausschußquote sehr froh. Beim Autoreifen hieße es, jedes 25. mit diesen Reifen ausgestattete Fahrzeug wäre eine tickende Zeitbombe. Selbst wenn nur jeder tausendste Reifen, also jedes 250. Fahrzeug, dadurch gefährdet wäre, ist das spätestens demjenigen nicht egal, der mit rund 80 Metern pro Sekunde über die Autobahn braust.
Ich habe an einer sehr ausführlichen und stundenlangen Besichtigung des Pirelliwerkes in Breuberg teilgenommen. Dort werden direkt im Produktionspropzeß mehrere Qualitätsprüfungen jedes Reifens vorgenommen. Wahrscheinlich sind etliche Produktionsfehler aber gar nicht direkt und einfach feststellbar. Meiner Erinnerung nach wird dort primär auf Sitz, Dichtigkeit und Rundlaufgenauigkeit geprüft und klassifiziert.
Mein Reifen wurde in Rumänien produziert, nicht in Breuberg.
Vorbelastet durch Burnouts? Auch Trennfugen oder Fahrbahnabfräsungen können bei hohen Tempo den Reifen nachhaltig schädigen.
Moin!
Mal kurze Zwischenfrage - um was für ein Fahrzeug handelt es sich eigentlich? Das ist ein MB spezifisches Modell in dem Format....
Aber im ganzen bist du dort auch nachlässig verfahren. Wenn es die Reifen auf den ersten Blick nicht waren, wäre die Korrekte vorgehensweise gewesen, in eine Werkstatt zu fahren, mit dem Meister eine Probefahrt zu machen und das Fahrwerk ect. zu kontrollieren, eventuell einmal die Reifen hinten nach vorne tauschen um zu sehen ob der Fehler mitwandert. Somit hat sich das Problem vor angekündigt und ist nicht aus dem heiteren Himmel gekommen.
Der Schaden ist natürlich bedauerlich, wichtig ist das kein Leben zu Schaden kam.
Mich würde mal interessieren, ob es schon der "neue" P Zero war und welche DOT der Reifen hatte.
Hey Bollerwagenfahrer,
konaktier mich mal bitte .....mir ist genau das gleiche passiert (E-Klasse AMG63)
Hallo Bollerwagenfahrer,
hast du irgend welche infos über P Zero 265 35R18, mir ist das gleiche passiert.
Der Reifen ist 1 jahr alt (Dot 2618) und war an der E-Klasse kombi montiert.
Grüße