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Polo Variant AKV Motor 1.4l 60ps ruckelt, klackert quietscht...
Hallo,
vorneweg zu mir, ich lese schon länger still mit und habe bereits durch diverse google Suchen versucht herauszufinden, was der Wagen jetzt hat.
Ich selbst habe zwar noch keine Erfahrung im Schrauben an Autos, bin aber erfahren mit SMD-Löten, Fahrrädern, Computern und jeglichem anderen Elektronikzeug, von Waschmaschinen über Fernseher habe ich schon so gut wie alles repariert bekommen. Nun möchte ich mich auch mal ans Auto wagen.
Das Auto:
Ein Polo Variant 6KV5 mit Erstzulassung am 26.02.1999 mit 60ps 1.4l Maschine Motortyp AKV Servolenkung aber keine Klimaanlage, gebraucht gekauft (2 Vorbesitzer) im März 2016, bei einer Werkstatt.
Der Wagen hatte damals 154tkm runter, mittlerweile 162tkm. TÜV hatte der Wagen bei Kauf neu gemacht bekommen. Beanstandetet wurden die Vorderradbremsen, die daraufhin erneuert wurden.
Gemacht wurde schon:
Zündkerzen
Verteiler(komplett neu)
Auspuffgummi
Bremsen neu
Klopfsensor wegen Fehlerspeicher getauscht
Die Probleme:
- Der Wagen ruckelt bei Last (z.B. bergauf oder beim Beschleunigen) zwischen 2000-3000 U/min anfangs hatte sich der Wagen regelrecht verschluckt, als wenn ein Zylinder für 2-3 Sekunden tot wäre, diese Probleme konnte durch Tausch des Verteilers behoben werden (Verteilerfinger hatte defektes Lager), nachdem vorher bereits die Zündkerzen getauscht worden waren.
-
Leider hat er immer noch ein stottern drin, als wenn er kurzzeitig nicht genug sprit bekommt oder ein Zylinder nur jedes zweite mal zündet. Es ist schwer zu beschreiben, am ehesten macht es sich in einem leichten Ruckeln am Berg bemerkbar.
-
- Der Motor hört sich hell an, zuerst hab ich auf das typische Hydrostößlklackern getippt, allerdings bleibt das Geräusch auch nach dem warm fahren, genug Öl hatte der Wagen bei mir immer. Auch hört es sich manchmal eher wie ein zischen an, also nach undichtem Krümmer/dichtung, dafür sprechen auch die Rußspuren wie auf Bild 1 und Bild 2 zu sehen.
-
Könnte damit auch das ruckeln zusammenhängen?
-
- Der Keilriemen ist an der Seite leicht ausgefranst, wie auf Bild 3 und 4 zu sehen, könnte dieses helle Geräusch auch daher kommen? Muss der Keilriemen gewechselt werden oder geht das noch? Das sollte man meines Wissens nach selber hinbekommen, oder?
- Bei Geschwindigkeiten ab 60-70km/h hört man ein leises pfeifen von vorne, was mit zunehmender Geschwindigkeit höher wird, es hört sich so an, als ob es auch Luftverwirbelungen seien könnten, allerdings quietscht das linke Vorderrad gerade nach langer Autobahnfahrt oder bei hohen Temperaturen dann bei niedriger Geschwindigkeit, so ein bisschen wie eine nicht geölte Schubkarre.
- Dann ist mir eine gelbe Schmiere im Bereich des Kupplungsseils aufgefallen, zu sehen auf Bild 5, die ist dort schon länger und scheint auch nicht mehr zu werden.
- Und auf Bild 6 und 7 sieht man einmal den Stecker in die Zündspule(?) mit und ohne Sicherheitsnadel, diese Steckt im mittleren blauen Kabel, ich habe sie probehalber mal entfernt, und die Leitung mit nem Multimeter durchgemessen, die scheint in Ordnung zu sein, weiß vielleicht von euch wer, warum die da ist?
- Dann knarzen die Stößdämpfer noch leicht, wenn ich über Berliner Kissen o.A. fahre, müsste hier etwas gemacht werden? Auf Bild 8 ist vermutlich nicht viel zu erkennen.
- Zum Schluss habe ich noch von Problemen mit rasslendem Getriebe und Getriebschäden als typische VW Polo Krankheit gelesen und meine im dritten Gang auch ein ganz leichtes minimales Rasseln feststellen zu können, es kann aber auch irgendetwas am Auto einfach klappern. Desweiteren habe ich gelesen, dass man mit Getriebeöl vorbeugen kann, würdet ihr mir das empfehlen?
Erstmal ein sehr langer Beitrag, ich hoffe, dass ich es trotzdem halbwegs übersichtlich halten konnte und die Probleme so gut wie möglich beschreiben konnte.
Viele Grüße
Manuel
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58 Antworten
Push
Zitat:
@ManuelBk schrieb am 15. August 2016 um 10:20:27 Uhr:
Die Probleme:
- Der Wagen ruckelt bei Last (z.B. bergauf oder beim Beschleunigen) zwischen 2000-3000 U/min anfangs hatte sich der Wagen regelrecht verschluckt, als wenn ein Zylinder für 2-3 Sekunden tot wäre, diese Probleme konnte durch Tausch des Verteilers behoben werden (Verteilerfinger hatte defektes Lager), nachdem vorher bereits die Zündkerzen getauscht worden waren.
Leider hat er immer noch ein stottern drin, als wenn er kurzzeitig nicht genug sprit bekommt oder ein Zylinder nur jedes zweite mal zündet. Es ist schwer zu beschreiben, am ehesten macht es sich in einem leichten Ruckeln am Berg bemerkbar.
Bei solch sporadischen (wahrscheinl. Zünd-) Aussetzern und dem Alter würde ich auf Zündtrafo tippen. Am besten auch gleich die Zündkabel mit tauschen. Und nimm Teile von Beru o. Bosch - kein Billigschrott !
Zitat:
- Der Motor hört sich hell an, zuerst hab ich auf das typische Hydrostößlklackern getippt, allerdings bleibt das Geräusch auch nach dem warm fahren, genug Öl hatte der Wagen bei mir immer. Auch hört es sich manchmal eher wie ein zischen an, also nach undichtem Krümmer/dichtung, dafür sprechen auch die Rußspuren wie auf Bild 1 und Bild 2 zu sehen.
Könnte damit auch das ruckeln zusammenhängen?
Das Ruckeln könnte allenfalls noch von undichten Schläuchen im Ansaugbereich kommen.
Undichte Abgaskrümmer beeinflussen nur die Abgaswerte. Wenn sich die Muttern ohne große Probleme lösen lassen, würde ich ggf. die Dichtung erneuern.
Zitat:
- Der Keilriemen ist an der Seite leicht ausgefranst, wie auf Bild 3 und 4 zu sehen, könnte dieses helle Geräusch auch daher kommen? Muss der Keilriemen gewechselt werden oder geht das noch? Das sollte man meines Wissens nach selber hinbekommen, oder?
Ein ausgefranster Keilrippenriemen sollte schon erneuert werden:
- Abdeckung für den Keilrippenriemen ausbauen
- Spannrolle an der Befestigungsschraube mit einem Schraubenschlüssel im Uhrzeigersinn schwenken, Keilrippenriemen abnehmen und neuen auflegen. Dabei auf einen korrekten Sitz des Riemens in den Riemenscheiben achten.
Zitat:
- Bei Geschwindigkeiten ab 60-70km/h hört man ein leises pfeifen von vorne, was mit zunehmender Geschwindigkeit höher wird, es hört sich so an, als ob es auch Luftverwirbelungen seien könnten, allerdings quietscht das linke Vorderrad gerade nach langer Autobahnfahrt oder bei hohen Temperaturen dann bei niedriger Geschwindigkeit, so ein bisschen wie eine nicht geölte Schubkarre.
Das Pfeifen entsteht m.E. wie vermutet höchstwahrscheinlich durch Wirbel an Karosseriespalten (Tür, Haube, Leisten o.ä.)
Das Quietschen könnte mit den erneuerten Bremsen zusammenhängen. Schächte im Bremssattel, fehlende Paste an den Bremsklötzen o.ä.
Zitat:
- Dann ist mir eine gelbe Schmiere im Bereich des Kupplungsseils aufgefallen, zu sehen auf Bild 5, die ist dort schon länger und scheint auch nicht mehr zu werden.
Hat wohl jemand etwas Fett statt auf's Seil daneben gesprüht.
Auch wenn ansonsten alles relativ trocken aussieht, könnte m.E. eine fachgerechte Motorwäsche trotzdem nicht schaden. Gerade im Bereich der Zündkabel setzt sich auf dem Dreck schnell Feuchtigkeit ab.
Zitat:
- Und auf Bild 6 und 7 sieht man einmal den Stecker in die Zündspule(?) mit und ohne Sicherheitsnadel, diese Steckt im mittleren blauen Kabel, ich habe sie probehalber mal entfernt, und die Leitung mit nem Multimeter durchgemessen, die scheint in Ordnung zu sein, weiß vielleicht von euch wer, warum die da ist?
Nur um Kontakt zum Anschluss von Pin 2 zu bekommen, um die Ansteuerung vom Motorsteuergerät zu prüfen.
Zitat:
- Dann knarzen die Stößdämpfer noch leicht, wenn ich über Berliner Kissen o.A. fahre, müsste hier etwas gemacht werden? Auf Bild 8 ist vermutlich nicht viel zu erkennen.
Knarzen werden wohl eher die Federn, weil die Unterlagen trocken oder verschlissen sind.
Zitat:
- Zum Schluss habe ich noch von Problemen mit rasslendem Getriebe und Getriebschäden als typische VW Polo Krankheit gelesen und meine im dritten Gang auch ein ganz leichtes minimales Rasseln feststellen zu können, es kann aber auch irgendetwas am Auto einfach klappern. Desweiteren habe ich gelesen, dass man mit Getriebeöl vorbeugen kann, würdet ihr mir das empfehlen?
Auch wenn VW beim Getriebe immer von einer (Auto-)Lebensfüllung spricht, würde ich bei der Laufleistung auf jeden Fall einen Getriebeölwechsel empfehlen.
Ich war die letzten Tage in Ausland -> kein Internet.
Aber erstmal vielen Dank für deine Antwort, du hast alle meine Fragen umfassend beantwortet, dann geht's jetzt ans Schrauben
Wenn der Rippenriemen in so einem Zustand ist, solltest Du auf jeden
Fall auch den Zustand des Zahnriemens prüfen, weil man normalerweise beide
gleichzeitig erneuert.
Und am Krümmer ist ja schon eine Schraube abgerissen. Müssen normalerweise
alle Stehbolzen mit Muttern und Dichtungen neu, evtl. Krümmer planschleifen
lassen.
Gruss, Werner
Ich denke für den Zahnriemen hole ich mir dann doch jemanden dazu, oder wird dort immer übertrieben, in einem Video an einem alten Polo 86c Motor, sah es machbar aus, aber der war auch ausgebaut.
Wo ist denn dort eine Schraube abgerissen?
Das Loch ist von der Schraube des Hitzeschutz Bleches, das wollte ich heute nochmal abnehmen und da ist mir aufgefallen, dass eine Halterung durchgerostet ist (Mutternauflage am Hitzeschutz Blech).
Ich hab gerade mal nach zündkabeln geguckt, ist nkg in Ordnung oder lieber Bosch?
Zitat:
@ManuelBk schrieb am 21. August 2016 um 20:53:14 Uhr:
Wo ist denn dort eine Schraube abgerissen?
s. Bild (ich nehme an, Werner meint die rot eingekreiste Stelle - die war mir übrigens auch aufgefallen)
Zitat:
Ich hab gerade mal nach zündkabeln geguckt, ist nkg in Ordnung oder lieber Bosch?
Ich meinte zwar eher den Zündtrafo, aber NGK ist als Premiumhersteller natürlich auch ok.
Stimmt, hab gerade nochmal drüber geguckt und da ist Schmutz an der Bruchstelle, also schon länger so.
Die zündkabel von nkg waren um einiges günstiger, aber ich bin gerade am planen
1. Nach Zahnriemen gucken und ggf diesen zusammen mit dem Keilriemen wechseln
2 Motorwäsche (bzw. Kabel säubern)
2.1 Zündtrafo tauschen
2.2 Zündkabel tauschen
2.3 Schläuche im Ansaugbereich prüfen
3. Krümmerdichtung und Stehbolzen erneuern
4. Getriebe Öl wechseln
5. Federunterlagen tauschen
Gehe ich richtig, das 3-5 erstmal Zeit haben und höchstens langfristige Schäden auftreten können?
Danke nochmal für euren tollen Support!
Zitat:
@ManuelBk schrieb am 22. August 2016 um 10:59:48 Uhr:
....
3. Krümmerdichtung und Stehbolzen erneuern
4. Getriebe Öl wechseln
5. Federunterlagen tauschen
Gehe ich richtig, das 3-5 erstmal Zeit haben und höchstens langfristige Schäden auftreten können?
....
Da Punkt 4 ja relativ einfach zu erledigen ist, würde ich im Hinblick auf deine Bemerkung
Zitat:
...und meine im dritten Gang auch ein ganz leichtes minimales Rasseln feststellen zu können
damit gar nicht allzu lange warten.
Ich empfehle Castrol Syntrans Transaxle 75W-90 / API GL-4+ VW 501.50 VW G 052 9119 http://www.castrol.com/.../syntrans-transaxle-75w-90.html
Die bei allen Benzinern mit 1.0L und 1.4L Motoren mit 60PS u. 75PS üblichen Getriebe vom Typ 085 bekommen 2,7 Liter. Man füllt bei gerade stehendem Wagen langsam auf bis es aus der Einfüllöffnung raus läuft.
Gute, dann wird das Getriebe Öl mit dem Zahnriemen Priorität Nummer 1 sein
Ich habe mir dazu ein Stück durchsichtigen ½-Zoll Plastikschlauch und einen dazu passenden Trichter besorgt.
Dann kann man das Öl bequem und schön langsam von oben durch den Trichter gießen und die zweite Person passt unten auf, dass das Schlauchende nicht abknickt bzw. das Getriebe sich nicht "verschluckt".
Dann müsste ich den Wagen nicht mal anheben?
Für das ablassen gibt es vermutlich eine separate Schraube?
Zitat:
@ManuelBk schrieb am 23. August 2016 um 09:27:09 Uhr:
Dann müsste ich den Wagen nicht mal anheben?
Wenn Du schlank genug bist. Sonst muss man ihn zum Öffnen der Stopfen (17mm Inbus) natürlich schon etwas anheben..... oder man hat eine Bühne.
Zitat:
Für das ablassen gibt es vermutlich eine separate Schraube?
s. Bild
Moin Moin ich kann aus meiner erfahrung sagen mit Vorsicht den Stopfen lösen ! Da ich beim herrausdrehen festgestellt habe das meine schon Rund oder überdreht war ! Der KFZ Meister in der Selbsthilfe hat mir die 17 mm Imbus angeschweißt und herrausgedreht . Hab Neue Stopfen besorgt ! Allso sicherhaltshalber gleich eine 17mm Imbus und Stopfen besorgen !
Das ist richtig - gut vorbereitet sein ist alles. Optimal ist ohnehin eine ½-Zoll Stecknuss als Inbus anstatt dieser üblichen Winkelschlüssel, mit denen man dann leicht raus rutscht und damit den Sechskant schnell rund macht. Vielfach wird auch fälschlicherweise dann obendrein auch noch ein 16er genommen, weil man keinen anderen hat, und dann ist die Gefahr natürlich noch größer. Wenn aber noch nie ein Ölwechsel gemacht wurde, dürfte es ja eigentlich gar keine Vorschäden geben.