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Porsche 911 (991) als Unternehmer?

Porsche
Themenstarteram 9. April 2015 um 13:01

Liebe Gemeinde,

ich benötige Euren Rat. Ich bin Geschäftsführender Gesellschafter (33 Jahre alt) eines gut laufenden Unternehmens im Gesundheitswesen.

Ich habe schon (wie sicher viele andere) als Kind den Traum gehabt mir einen 11er zu kaufen. Nun bietet sich die Gelegenheit. Ich bin jedoch hin und hergerissen ob ich mit einem 911s (991) wirklich zur Firma/Kunden fahren kann. Wer hat Erfahrungen mit Neid und Missgunst gemacht? Wer kann von positiven sowie negativen Erfahrungen berichten. Wie ist es anderen Firmeninhabern mit Ihrem Porsche ergangen. Möchte ungern durch die Anschaffung eines Autos dem Image meiner Firma schaden. Für Eure Kommentare wäre ich dankbar. Viele Grüße!

Ps: Mir würde auch die Sichtweise von Angestellten weiterhelfen! Wie würdet Ihr es empfinden wenn der Inhaber einen 11er fährt?!

Beste Antwort im Thema

Moin,

ich bin jetzt 46, habe mich mit 27 selbständig gemacht und bin auch im medizinischen Bereich tätig. Ein Elfer war immer mein Jugendtraum, habe mich aber nie getraut, mir einen zu holen. Vor 13 Jahren bin ich schwer erkrankt und hatte viel Zeit, mir über ein paar Dinge Gedanken zu machen. Insbesondere über das, was wohl andere Leute von mir denken und was mir das ausmacht. Die Konsequenz war, dass ich mir als erstes, als ich aus dem Krankenhaus kam, mir einen nagelneuen Elfer gekauft habe. Damals war ich ungefähr 35. Jahrelang habe ich damit gehadert...alleine meinen Eltern zu erzählen, ich würde mir nen Elfer kaufen wollen, trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Als es dann soweit war, kam als erste Antwort meiner Mutter: was sollen bloß die Leute denken? Und weißte was? Scheiß egal was die denken. Drauf gesch....! Nur ein einziger meiner Patienten hat nen blöden Spruch gebracht. Alle anderen haben mir Komplimente gemacht, was für ein tolles Auto ich fahren würde. Anfangs habe ich das Ding nur abends rausgeholt und immer in der Garage geparkt. Was für ein Schwachsinn. Die Leute neiden es Dir, die Leute freuen sich mit Dir. Egal, Du wirst es niemandem Recht machen können. Mach, was DU willst und mach dir keinen Kopf, was andere sagen könnten. Wenn Du gute, ehrliche Arbeit machst und jeden Abend in den Spiegel schauen kannst, hast Du alle Freiheiten. Und weißte was? Nach 3 Elfern hatte ich genug und bin auf nen Mini Countryman umgestiegen. Was meinste, was die Leute da geguckt haben. Alle hatten Angst um mich, ob die Praxis schlecht laufen würde...kein Scherz, die waren richtig besorgt. Mittlerweile fahre ich nen ML, weil mir der Countryman dann doch irgendwann zu klein war, und für die Größe ein viel zu teures Auto. Und die Leute haben sich nach Anschaffung des MLs auch wieder beruhigt. ;-)

Kauf Dir, was Du Dir kaufen möchtest. Normalerweise ist es doch so, dass man jung ist und nicht das Geld für nen Elfer hat. Wenn man es dann hat, ist einem der Wagen zu laut, zu klein und zu unbequem, weil der Rücken es nicht mehr mitmacht. Pfeiff drauf, was die Leute sagen. Sie reden sowieso.

YOLO ist genau der richtige Ausdruck dafür. Ich persönlich mag den Elfer immer noch sehr, aber mir ist er zwischenzeitlich das Geld nicht mehr wert. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Dinge, die man erlebt, mehr wert sind als die Dinge, die man hat. Ich arbeite deutlich weniger, habe mehr Freizeit und reise mehr....aber das muss ja nicht für jeden passen.

Viel Spaß beim Konfigurieren und beim Abholen. Die Wartezeit ist unendlich lang und die Nächte vor der Abholung mit wenig Schlaf gesegnet. Und das Gefühl im ersten eigenen Elfer zu sitzen, auf die Autobahn zu fahren und ihm die Sporen zu geben, ist unvergleichlich. Aber eben auch vergänglich...

Hau rein und trau Dich!

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Hallo, ich würde mir nicht so viel Gedanken darüber machen.

Fahre auch zu meinen Patienten mit entweder Ml63 oder Slk 55.

Schließlich arbeitest Du hart für dein Geld.

Gruss Markus

PS. Kauf dir den Porsche.

Ich denke, dass es (leider) immer dann kritisch betrachtet wird, wenn der Dienstleister mit einem größeren (teureren) Auto vorfährt als der Auftraggeber...

Wäre es für Dich o.k., wenn Dein Versicherungsberater im 991 Turbo vorfährt und Dich berät? Was sagt die Belegschaft, wenn Du das 13. Gehalt streichst und nächste Woche ein neues Auto noch teureres Auto auf dem Hof steht?

Ich denke für einen Elfer als Geschäftswagen braucht man(n) "Eier". Ich kenne Geschäftsleute die fahren seit Sie 30 sind gewerblich Porsche und andere, die lassen den Wagen in der Garage und fahren den privat...tagsüber geht es im Fiat 500 zum Betrieb...

Vielleicht tastest Du dich mal an das Thema langsam heran? Ein Audi RS5 ein M4 oder sowas...und dann steigerst Du Dich auf den Porsche...

Generell ist die Neiddiskussion in Deutschland schlimmer als in anderen Ländern (gefühlt). Geiz ist hier leider Geil...Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn einer im Porsche o.ä. vorfährt - aber meine Kunden verdienen meist auch mehr als ich...

My 2 Cent

Themenstarteram 9. April 2015 um 13:47

Zitat:

Vielleicht tastest Du dich mal an das Thema langsam heran? Ein Audi RS5 ein M4 oder sowas...und dann steigerst Du Dich auf den Porsche...

Fahre ja momentan schon einen S4. Naja ist nicht ganz vergleichbar mit dem Porsche. Habe eigentlich keine Lust erst dem Umweg RS5 oder M4 zu gehen. RS5 ist mir zu alt (kommt ja bald erst ein neuer) und M4 gefällt meiner Frau überhaupt nicht ;-) Der Porsche schon!

am 9. April 2015 um 13:48

Ich bin in etwa in der gleichen Situation und sage dir, du wirst viel Neid bekommen aber den hast du dir auch verdient :D

Ob es der Firma schadet können wir schwer beurteilen, wir kennen ja nicht deine Kunden.

Die Mitarbeiter des Kunden mit denen du mal essen gehst und dich mit ihnen über private Themen unterhältst und das Auto als dein Hobby darstellst haben da meistens mehr Verständnis für als deren Kollegen mit denen du weniger zutun hast und die nur deine hohen Rechnungen und dich mit dem Auto sehen ;)

Die Vorschläge von coestar in Richtung RS5 und M4 würde ich ignorieren, erstens soll es ein Porsche sein wenn der Traum ein Porsche ist, zweitens polarisieren die Modelle aufgrund der optischen Aggressivität noch stärker, ich hatte vorher einen RS5 und berichte als Betroffener :D

Themenstarteram 9. April 2015 um 13:54

Zitat:

Ob es der Firma schadet können wir schwer beurteilen, wir kennen ja nicht deine Kunden.

Die Mitarbeiter des Kunden mit denen du mal essen gehst und dich mit ihnen über private Themen unterhältst und das Auto als dein Hobby darstellst haben da meistens mehr Verständnis für als deren Kollegen mit denen du weniger zutun hast und die nur deine hohen Rechnungen und dich mit dem Auto sehen ;)

Die Vorschläge von coestar in Richtung RS5 und M4 würde ich ignorieren, erstens soll es ein Porsche sein wenn der Traum ein Porsche ist, zweitens polarisieren die Modelle aufgrund der optischen Aggressivität noch stärker, ich hatte vorher einen RS5 und berichte als Betroffener :D

Meine Kunden sind Pflegebedürftige und deren Angehörige. Das mit dem RS5 und dem M4 sehe ich ähnlich. Sehe ich schon an der Reaktion meiner Frau ;-) O-Ton: M4 geht auf gar keinen Fall- der Porsche ist viel schöner ;-)

Man soll sich soetwas gönnen, solange man es kann !!!

Aber ... du mußt damit leben können, daß entsprechende Kommentare kommen.

Es wird bestimmt den ein oder anderen Kunden geben,

der nicht "den mit dem teuren Sportwagen" wählt,

genauso wie manch Mitarbeiter einen blöden Spruch bringt.

Wenn du das abkannst, dann los, kauf ihn dir ! ;)

 

Meine Antwort, damals, war immer: Mach dich selbständig, verschulde dich, geh ein Risiko ein, arbeite 24 Stunden ... dann kannste dir auch einen kaufen ! Da war dann Ruhe :D

Themenstarteram 9. April 2015 um 14:02

Zitat:

@staffy schrieb am 9. April 2015 um 16:00:38 Uhr:

Meine Antwort, damals, war immer: Mach dich selbständig, verschulde dich, geh ein Risiko ein, arbeite 24 Stunden ... dann kannste dir auch einen kaufen ! Da war dann Ruhe :D

Sehr geil!

Moin,

ich besitze auch einen 911er und achte darauf, mit diesem nicht durch die Kleinstadt zu fahren und von meinen Patienten gesehen zu werden.

Albern, ist aber nunmal so.

Hier wird viel gelabert und möchte das nicht mit den Leuten diskutieren müssen.

Mein daily Driver ist für viele schon Schmerzgrenze und ich werde gelegentlich drauf angesprochen.

Also nur am Wochenende und dann sofort auf die Landstraße und weg. Ist für den 11er eh besser.

Schwieriges Thema. Einigen ist´s egal....

Anders herum: Als mein Gärtner letztens mit´m Cayenne auf meiner Auffahrt stand, fand ich das auch sehr bedenklich. Habe also selbst nicht neutral regiert. :rolleyes:

Gruß.

p.S.: Die harte Arbeit und Verantwortung, die dahinter steht, sehen die meisten nicht!

Damit wir uns nicht falsch verstehen - mein Lebensmotto "YOLO"...Was habe ich davon, wenn ich sage: 911´er kommt später, mache ich später und muss mit 60 feststellen, dass ich es nicht mehr machen kann oder will

Bei An- und Abfahrt zum Kunden Auspuffklappen zumachen. Dann interessiert das weder die Pflegebedürftigen, noch deren Angehörige. Das Auto ist optisch einer der unauffälligsten Sportwagen überhaupt.

Zitat:

@Twinni schrieb am 9. April 2015 um 16:46:46 Uhr:

Das Auto ist optisch einer der unauffälligsten Sportwagen überhaupt.

:D :D :D :D

am 9. April 2015 um 15:20

Dazu kommt natürlich auch noch die Gegend in der man so unterwegs ist, in Hamburg ist ein 911er nichts besonderes, in Berlin sehe ich dafür häufiger mal Spucke auf meinem Auto von Leuten die mir auf diesem Wege mitteilen müssen was sie von meinem Auto halten.

Zitat:

@Siggi1803 schrieb am 9. April 2015 um 16:57:42 Uhr:

Zitat:

@Twinni schrieb am 9. April 2015 um 16:46:46 Uhr:

Das Auto ist optisch einer der unauffälligsten Sportwagen überhaupt.

:D :D :D :D

Ich würde sogar sagen, der 911er ist DER unauffälligste Sportwagen schlechthin. Oder kennst du einen noch Unauffälligeren?

Hi,

ich kann Deine Bedenken nachvollziehen. Sie sind nicht unberechtigt. Ich bin selbständig und fuhr 4 Jahre lang einen Audi R8, der sicher noch um einiges auffälliger ist als der 911er (vor allem damals in 2008, als es kaum R8 gab und der Neuheitseffekt noch immens war...:eek:).

Ich kann nach dieser langen Zeit sagen, dass es grundsätzlich keine gute Idee ist, mit einem teuren Sportwagen zu Kunden zu fahren, und würde das heute auch nicht mehr tun.

Jetzt fahre ich einen deulich unauffälligeren Cayenne (ohne jede Typenbezeichnung), aber selbst damit ist es nicht immer einfach, da vor allem in Deutschland das liebe gute Auto noch immer ein erhebliches Statussymbol ist bzw. von sehr vielen als solches betrachtet wird. Die meisten Leute schauen eben drauf, was "man" fährt... Und da meine ich, dass man am besten "fährt", wenn man einen guten Mittelweg wählt, da es bei Kunden und Geschäftspartnern oftmals nur einen schmalen Grat gibt, auf dem man sicher unterwegs ist (hierzu gehören sicher Autos wie BMW 5er oder Audi A6 in gedeckten Farben, mit denen man im Zweifel nichts falsch macht). Ist das Auto zu billig bzw. nicht anspruchsvoll genug, gilt man schnell als erfolglos und damit als in seinem Beruf nicht kompetent; ist der Wagen dagegen zu teuer und zu auffällig, weckt man leicht Neid und schadet sich am Ende selbst. Und in die 2. Kategorie gehört nunmal der 911er, da jeder ihn kennt und jeder zumindest annimmt, dass es dem Besitzer schon irgendwie finanziell überdurchschnittlich gut gehen dürfte. Solche Autos transportieren - ob man will oder nicht - eine bestimmte Botschaft und wecken bei dem Gegenüber (Kunden) im Zweifel den Eindruck, dass der Besitzer nicht notwendigerweise noch mehr Geld benötigt, als er offenbar schon hat; das wirkt sich vor allem - und sei es nur unterbewußt - auf die Preis- bzw. Honorarverhandlungen aus. Ich habe mir damals mehrfach anhören müssen, dass mein Honorar ja wohl sehr ordentlich bemessen sei, wenn ich so ein Auto fahren könne, usw. Nach einigen schlechteren Erfahrungen habe ich den R8 entweder so weit entfernt geparkt, dass man mich nicht sehen konnte, oder ich fuhr ein anderes Auto. Natürlich gab es auch Kunden und Geschäftspartner, die den R8 einfach nur toll fanden und sich reinsetzen wollten, ohne dass ich Probleme mit denen hatte. Auch hängt es davon ab, wo man unterwegs ist, da ein 911er in Großstädten wie Hamburg, München oder Frankfurt sicher eher zum Alltag gehört als z. B. auf dem platten Land oder in Kleinstädten. Es gibt hier also sicher nicht nur eine richtige Sicht der Dinge. Jedenfalls meine ich aber, dass man sich mit einem 911er als Geschäftswagen im Zweifel schwerer tut als mit einer "normalen" Limousine der schon oben genannten Art (BMW 5er, Audi A6, usw.).

Nach allem empfehle ich eher, einen 911er - oder ähnliches - nur dann geschäftlich zu fahren, wenn man noch andere Autos besitzt, mit denen man nötigenfalls zu einem Kunden fahren kann, von dem man z. B. weiß, dass er möglicherweise kritisch auf den 911er reagieren könnte. Zumindest habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, den Sportwagen eben dann ein wenig weiter entfernt zu parken, um dem Kunden gar nicht die Möglichkeit zu geben, mich damit zu sehen.

Beste Grüße

Dominik

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