Probleme beim Erdgasbetrieb (NGT)
Liebes Forum,
habe seit einiger Zeit Probleme im Erdgasbetrieb. Bei moderaten Geschwindigkeiten z.B. innerorts merkt man nicht viel, ab 80-90 km/h fängt der Antrieb aber an zu ruckeln. Gemerkt habe ich es auf der Autobahn. Habe dann an einer Raststätte angehalten und bin nach Neustart im Benzinbetrieb weitergefahren, ohne Auffälligkeiten. Beim Umstellen auf Gas fängt er aber wieder an zu ruckeln. Gas ist fast vollgetrankt.
Das Problem kam auch früher schon sporadisch mit Anzeiger der Motorleuchte, die aber auch wieder ausging und man dann mit Gas weiterfahren konnte. Mittlerweile bleibt sie aber an.
Ist das ein bekanntes Problem das man eingrenzen kann? Es handelt sich um einen E200 aus dem Baujahr 2008 mit Automatik und ca. 250T km
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20 Antworten
Hi, so fing es bei meinem E200 NGT Bj 2006 mit 443.000km auch an, bis er dann auf einmal auch nicht mehr im Benzinbetrieb ordentlich lief und zum Schluss überhaupt nicht mehr ansprang.
Ich löse zuerst auf, der Krümmerkat zerbröselte leicht auf seiner Rückseite und die kleinen Partikel verstopften den Hauptkat unter dem Auto.
Die Suche hat mich damals Monate gekostet, weil keine Fehler im Motorsteuergerät hinterlegt waren. Die Zündkerzen waren total schwarz, später, als der Kat vollständig zu war, sprang er an und soff nach wenigen Sekunden ab. Ich hatte alle Sensoren ausgelesen, LMM, MSG und Drosselklappe gewechselt, die Nockenwellenräder, Steuerkette und Steuerzeiten überprüft... nichts, keine Änderung.
Schraub also die beiden Schrauben zwischen Hosenrohr und Katalysator(unter dem Auto) ab und schau durch das Hosenrohr auf den Krümmerkat.
P.S. Ich habe den Kat unter dem Auto vorübergehend zu Testzwecken durch ein 60er 60° Rohr ersetzt(keine Sorge, der gereinigte Kat kommt nächste Woche wieder rein). Unfassbar welche Leistung der kleine 1800er Kompressormotor entwickelt und wie sparsam er mit H-Gas auf einmal wurde.
Bei einem verstopften Kat hätte ich gedacht, dass der Differenzdrucksensor was merken sollte. Dafür wurde er schließlich erfunden
Aber interessanter Hinweis. Werde ich mal nachgehen.
Bei den Benzinern (zumindest im 212er) gibt es keinen Differenzdrucksensor, da keine Partikelfilter verbaut wurden.
Gruß
Achim
Schon irgendwie weiter?
Defekte Einblasdüsen, Zündkerzen oder Zündspulenmachen sich vor allem erstmal im Standgas bemerkbar. Bei höheren Geschwindigkeiten wären noch der Druckminderer oder die Drosselklappe eine Option(auf Gas reagiert er empfindlicher auf ein falsches Gemisch).
Aber wie erwähnt, bei mir war es auch so und es war der Kat.
Habe mir ein Auslesegerät für den Fehlerspeicher gekauft, kam aber heute erst an. Bin auf jeden Fall dran und werde berichten.
Aus welcher Region kommst Du denn. Ohne SD könnte es schwierig werden.
Der NGT hat ja auch noch ein zweites Steuergerät für den Gasbetrieb(beim/im Sicherungskasten)
Ach ja, verstopften Kat konnte ich mit der SD nicht herausfinden, da muss man zwei Schrauben lösen und hinein schauen.
Stimmt, er scheint zwei Steuergeräte zu haben. Mit einem iCarsoft Lesegerät erhalte ich für das eine:
OBD_DE_TEST_00001>Codes lesen:
Total Number : 2
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System Zu Dünn (Gruppe 1)
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P0171 2/2
Wartezustand
System Zu Dünn (Gruppe 1)
und für das andere:
OBD_DE_TEST_00002>Codes lesen:
Total Number : 3
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P0304 1/3
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Zylinder 4 Fehlzündung erkannt
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P0302 2/3
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Zylinder 2 Fehlzündung erkannt
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Wartezustand
Zylinder 4 Fehlzündung erkannt
Der erste Fehler mit dem zu dünnen (vermutlich ist das Gemisch gemeint) würde zum Ruckeln passen. Magerruckeln kenne ich vom Oldtimer. Meine Vermutung ist, dass diese Fehler aus dem Gasbetrieb kommen.
Habe sie jetzt mal gelöscht und bin eine Runde auf die Autobahn. Heute lies sich das Problem bei allen Drehzahlen nicht reproduzieren und die Motorlampe blieb bisher aus. Allerdings war es heute auch ca. 20° warm. Meine Erfahrung mit den Problemen im Gasbetrieb kommen meist aus der kalten Jahreszeit. Meine Vorstellung ist, dass irgendwas die Gasversorgung drosselt, da es im Benzinbetrieb keine solchen Auffälligkeiten gab.
Außer einem ausgefallenen Blinkerlicht von früher gab es sonst keine Einträge. Gibt es vielleicht sowas wie ein Ventil zwischen Drucktank und Motor das bei Kälte nicht richtig öffnet?
Oder könnte es Falschluft sein weil irgendwas porös geworden ist? Könnte die Steuerung vielleicht Falschluft mit Benzin leichter ausgleichen als mit Gas?
Der M271 ist berüchtigt für eine defekte KGE(Kurbelgehäuseentlüftung). Am besten den Ansaugtrakt mit einem Rauchgerät abnebeln.
Allerdings hätte eine defekte KGE Auswirkungen auf ALLE Zylinder und nicht nur auf zwei.
Ich würde erstmal Zündspulen und Kerzen quer tauschen und schauen, ob der Fehler wandert. Bei Kälte und feuchter Luft machen Zündspulen eher Probleme. Das Gas-Luft Gemisch hat einen höheren elektrischen Widerstand als ein Benzin-Luft Gemisch. Probleme mit der Zündanlage treten immer zuerst im Gasbetrieb auf.
Gemisch zu mager bedeutet nicht, dass es wirklich zu mager sein muss. Es wird zuviel Sauerstoff aufgrund der fehlenden Zündung im Abgas sein. Er fettet dann an, was das Problem aber nicht löst. Die Zündkerzen auf Zylinder 1 und 3 sollten dann relativ schwarz sein.
Gerade nochmal probiert. Heute hat es nur 5°C. Nach dem Umstellen von Benzin (ruhiger Motorlauf) auf Gas hat er sofort angefangen zu ruckeln. Fehler wieder "Zündaussetzer auf 2. und 4. Zylinder". Später wieder reinen Benzinbetrieb probiert mit ruhigem Motorlauf.
Wegen des problemlosen Benzinbetriebs wären jetzt die Spulen und Kerzen nicht meine ersten Verdächtigen. Laut WIS hat der Motor vier "Gas Einblasventile" die auch an einem Gasverteiler-Rail hängen. Sie sehen auch viel kürzer aus als Einspritzdüsen für Benzin und stecken dem Bild nach eher im Saugrohr.
Ehe ich mich da hin durchschraube, würde ich das Problem gern noch besser verstehen. Meinem Verständnis nach zünden die geraden und ungeraden Zylinder gleichzeitig. Bekomme ich dann immer Fehlermeldungen für 2 Zylinder oder kann die Diagnose auch Fehlzündungen auf einzelnen Zylindern erkennen?
Ich halte es nämlich für unwahrscheinlich, dass zufällig zwei Gasventile gleichzeitig kaputtgehen. Da wäre es naheliegender, dass beide keinen Impuls fürs öffnen bekommen und das Problem an einem Kabel oder am Steuergerät liegt.
Nochmal, ganz deutlich, Probleme mit der Zündung machen sich aufgrund des höheren elektrischen Widerstandes IMMER erst im Gasbetrieb bemerkbar. Bau die Spulen und Kerzen von 2 und 4 auf 1 und 3. Wandert der Fehler, dann liegt es an den Spulen oder Kerzen! Das kostet dich nichts außer 15min Arbeit.
Schau bitte auch die Zündkerzen an. Sehen sie gleich aus oder sind nur 1 und 3 schwarz(oder sogar alle?).
Die Einspritzdüsen gehen von oben und die Einblasdüsen von unten in das Saugrohr. Willst Du da bei gehen, dann muss die Ansaugbrücke raus..... viel Arbeit.
etwas mehr als 15 Minuten dauert das schon
Die Farben der Kerzen finde ich unauffällig. Lediglich der Gummischaft der 1. Spule kam schon etwas verölt raus. Auch die 1. Kerze war am Gewinde am stärksten verölt. Mit dem Problem hat es aber vermutlich wenig zu tun.
Habe jetzt (jew. Kerze und Spule) 1 mit 2 und 3 mit 4 vertauscht. Leider gab es bei der Probefahrt mit Gas keinen Eintrag. Werde es morgen früh nochmal probieren wenn es noch kalt ist.
Für mein Empfinden zu schwarz und zu großer Kontaktabstand. Das könnte schon das Problem sein.
Nach Magerlauf sehen sie nicht aus
Zwei der Zündspulen sind übrigens auch merkwürdig angelaufen.
Zum technischen Verständnis...... das sind nicht nur Verlängerungen um die Zündkerzen zu erreichen, da sind Widerstände zum Entstören drin, die gerne durchbrennen(die Spule oben geht seltener kaputt). Wenn sie das tun, dann schlägt bisweilen der Funke zur Seite durch.
Luft-Gas Gemisch ist nicht nur hochohmig, sondern mit fallenden Temperaturen auch relativ zündunwillig.
Ich bin mal gespannt, ob jetzt der Fehler wandert oder sogar vorerst weg ist.