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Radschrauben Drehmoment
Mal eine kurze Frage:
BMW empfiehlt für die Radschrauben ein Drehmoment von 140 Nm (für den G14/15/16).
Ich halte das für sehr viel und man wird Probleme bekommen, die wieder zu lösen...ich habe meine Schrauben beim Räderwechsel immer nur mit 110-120 Nm angezogen und früher sogar nur mit dem Kreuzschlüssel ohne Drehmomentschlüssel.
Was kann theoretisch passieren, wenn das Rad nur mit 110 statt 140 Nm angezogen ist?
Verloren hab ich übrigens noch kein Rad und locker wurde noch keine einzige Schraube.
23 Antworten
Zitat:
@plumpsi schrieb am 7. November 2021 um 14:28:36 Uhr:
Mal eine kurze Frage:
BMW empfiehlt für die Radschrauben ein Drehmoment von 140 Nm (für den G14/15/16).
Ich halte das für sehr viel und man wird Probleme bekommen, die wieder zu lösen...ich habe meine Schrauben beim Räderwechsel immer nur mit 110-120 Nm angezogen und früher sogar nur mit dem Kreuzschlüssel ohne Drehmomentschlüssel.
Was kann theoretisch passieren, wenn das Rad nur mit 110 statt 140 Nm angezogen ist?
Verloren hab ich übrigens noch kein Rad und locker wurde noch keine einzige Schraube.
Ich hatte dieselben Bedenken wie Du beim Radschrauben anziehen mit 140 Nm. Ich habe mich auf 120 Nm festgelegt und nichts ist paßiert bis jetzt bei 853.000 Km.
Ich glaube ja auch nicht, dass irgendwas passiert. Aber was KÖNNTE passieren, wenn man die Schrauben nicht so heftig anknallt? Sonst könnte BMW auch sagen: 100 reichen.
Zitat:
@plumpsi schrieb am 7. November 2021 um 14:38:45 Uhr:
Ich glaube ja auch nicht, dass irgendwas passiert. Aber was KÖNNTE passieren, wenn man die Schrauben nicht so heftig anknallt? Sonst könnte BMW auch sagen: 100 reichen.
Wenn sich eine Radschraube lockert oder sogar verloren geht paßiert überhaupt nichts so lange man nicht mit 200 und mehr hurtig unterwegs ist und die Fliehkraft ins Extreme geht. Aber in der Regel paßiert mit nur 4 Radschrauben auch über 200 Km/h nichts. Ich möchte aber niemand dazu verleiten es einmal auszuprobieren.


Zitat:
@plumpsi schrieb am 7. November 2021 um 14:38:45 Uhr:
Ich glaube ja auch nicht, dass irgendwas passiert. Aber was KÖNNTE passieren, wenn man die Schrauben nicht so heftig anknallt? Sonst könnte BMW auch sagen: 100 reichen.
Was BMW sagt interessiert mich nicht. Da wird vieles gesagt so lange der Tag lang ist. Ich verlasse mich lieber auf Erfahrenswerte. Da bin ich besser beraten.


Hallo,
genau. Weil die Dauerversuche, die die Hersteller machen, sind eh für die Katz.
Mfg
Hermann
P.S. Wer Ironie findet, darf sie behalten.
Zitat:
Weil die Dauerversuche, die die Hersteller machen, sind eh für die Katz.
Das beantwortet meine Frage auch nicht

Hallo plumpsi,
man sollte den Empfehlungen folgen. Bei VW waren es früher meist 110 Nm, aber bei unserem Touareg sind es nun 180 Nm. Das am Rad enstehende Drehmoment auf Verdrehen wächst mit größerem Raddurchmässer ebenfalls. Früher hatte man oft 12 oder 13 Zollräder. Ferner ist es so, dass immer mehr Alufelgen verwendet werden und einige Hersteller bei Alufelgen generell höhere Drehmomente angeben. Ein sich lockerndes Rad macht sich zuerst wie eine Unwucht bemerkbar, die zumeist nur beim Anbremsen auftritt, bis das Rad so locker wird, dass es rumpelt. Bei Rädern ist es so, dass durch einschrauben der Radschrauben eine Formschlüssige Verbindung erzeugt wird (Bolzen sind auf Abscherung beansprucht), die mit zunehmenden Anzugsmoment sich immer weiter in eine kraftschlüssige Verbindung (Reibwiderstand zwischen Felge und Achskörper auf verdrehen) verlagert, die mit dem Kraftaufwand und Reibwert bestimmt wird. Das heißt, die Felge soll nur durch die Reibkräfte gehalten werden und die Radschrauben sollen nicht auf Abscherrung beansprucht werden. Stellt Euch vor Ihr wollt einen Kleiderschrank bewegen, dann ist im Stillstand der Reibwert sehr hoch, bis es zu einer minimalen Verschiebung kommt, in diesem Moment wird der Reibwert sehr klein und der Schrank bewegt sich bis zum nächsten Stehenbeliebn. Wenn man vor Augen hat, dass die gesamte Leistung des Motors an den Rädern wirkt, dann sollte man den Herstellerangaben folge leisten auch wenn man meint, dass man ja keine Kavalierstarts hinlegt. Beim plötzlichen Bremsen wirken diese sehr hohen Kräfte auf jeden Fall und wenn beim Bremsvorgang noch weitere Kräfte dazu kommen (z.B. über eine Bordsteinkante fahren bei der Vollbremsung) gibt es zu der hohen Kraft erneute Kraftspitzen, die für ein Abreißen der Bolzen durch Scherrkräft sorgen kann. Früher hat man durch eine Vollbremsung schnell die Räder zur Blockade gebracht, ab diesem Moment sind die Dynamischen Kräfte zwischen Felge und Achse zu einer statischen Belastung geworden. Durch das ABS wird die Bremskraft ständig geändert und daher sind diese Kräfte dann eher als dynamische Kräfte mit höheren Spitzenwerten vorhanden, wodurch sich letztlich ja auch der Bremsweg (negative Beschleunigung) stark verkürzt, es aber auch von der Verbindung gehalten werden muss.
Mein Maschinenbaustudium ist bereits lange her, aber ich hoffe es halbwegs korrekt und verständlich wiedergegeben zu haben.
Danke für deine ausführliche Antwort!
Nun ist das allerdings viel graue Theorie. BMW macht zB das Drehmoment nicht abhängig vom Felgendurchmesser, sondern legt das für jede Baureihe fest. Auch auf einem 1er BMW können 19" gefahren werden, dort reichen 110 NM. Auf einem 7er 140 NM.
Ich kann zwar alles nachvollziehen, aber wie gesagt, meine Erfahrung in den letzten 40 Autofahrerjahren und Selbstmontage zeigte, dass sich noch nie eine einzige Mutter gelockert oder gelöst hat.
Zitat:
@plumpsi schrieb am 7. November 2021 um 17:15:21 Uhr:
Danke für deine ausführliche Antwort!
Nun ist das allerdings viel graue Theorie. BMW macht zB das Drehmoment nicht abhängig vom Felgendurchmesser, sondern legt das für jede Baureihe fest. Auch auf einem 1er BMW können 19" gefahren werden, dort reichen 110 NM. Auf einem 7er 140 NM.
Ich kann zwar alles nachvollziehen, aber wie gesagt, meine Erfahrung in den letzten 40 Autofahrerjahren und Selbstmontage zeigte, dass sich noch nie eine einzige Mutter gelockert oder gelöst hat.
Dann belasse es doch bei Deinen eigenen Erfahrenswerten würde ich empfehlen.
Mache ich ja auch, ich bleib bei 110 - 120 Nm. Ich will die Schrauben ja auch wieder lösen können
Ich wollte nur wissen, ob es gravierende Nachteile geben könnte - aber anscheinend ist das nicht der Fall.
Hallo plumpsi,
ich habe den Raddurchmesser gemeint, da ist es eigentlich egal welche Felgen du auf einem Modell anbaust. Sobald du bei einem Model größere Felgen nimmst, wird die Höhe des zugelassenen Reifens selber kleiner, damit der Durchmesser gleich bleibt. Sonst würde sich die angezeigte Geschwindigkeit mit den Rädern ändern.
Generell waren die Räder früher halb kleiner und sind nun größer.
Hallo Plumpsi,
die Gefahr besteht darin, das Dir die Räder bei einem Unfall einfach abreißen. Falls der Unfall aber nicht so stark sein sollte werden evtl. die Felgen beschädigt, was für einen Leihen kaum ersichtlich ist, aber bei Autos mit hohen Leistungen wirklich zu einer Gefahr werden kann.
Ich bin gelernter Werkzeugmacher und ich sorge sogar bei jedem Radwechsel dafür, dass die Felgenauflagen wirklich sauber sind, auch wenn ich sonst kaum Risiko scheue, aber jeder kann es natürlich so machen wie er will, solange er nicht andere gefährdet, was ich hier noch nicht als gegeben ansehen würde.
Zitat:
@plumpsi schrieb am 7. November 2021 um 17:21:30 Uhr:
Mache ich ja auch, ich bleib bei 110 - 120 Nm. Ich will die Schrauben ja auch wieder lösen können![]()
Ich wollte nur wissen, ob es gravierende Nachteile geben könnte - aber anscheinend ist das nicht der Fall.
Du liegst vollkommen richtig, aber denke daran, daß jedes Auto seine eigene persönliche Note hat.

