ForumReifen & Felgen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Reifen & Felgen
  5. Radschrauben einfetten?

Radschrauben einfetten?

Themenstarteram 17. Juni 2004 um 18:35

Seruvs.

Ich habe meine Radschrauben beim letzten Reifenwechseln mit einem Lithiumseifenfett (ESSO Beacon EP2; hohe mechanische u. thermische Beanspruchung) eingefettet.

Als ich gestern die Schrauben lösen wollte, gingen diese nur sehr, sehr schwer auf. (Manche musste ich sogar mit dem Fuß aufmachen!)

Könnte es sein, dass das am einfetten liegt???

Soll man überhaupt die Schrauben einfetten?

Vielen Dank.

mfg apnet.

Ähnliche Themen
77 Antworten

Hallo,

die Radschrauben sollte man eigentlich nicht einfetten, da sich dadurch ja prinzipiell die Selbsthemmung der Schraube vermindert - so zumindest liest und hört man es überall. Ich persönlich versehe die Schrauben trotzdem immer mit einem kleinen Tropfen Öl oder Fett - natürlich nur wenig - damit sie sich leichter wieder öffnen lassen und nicht festkorrodieren.

Warum sie bei dir trotzdem sehr schwer aufgingen, kann man schlecht sagen. Vielleicht sind die schrauben ja auch am Kegelbund ein wenig angerostet. Am Fett wird´s eher nicht liegen...

Gruß Jürgen

....oder die Schrauben wurden einfach nur zu fest angezogen.

am 18. Juni 2004 um 7:44

Ich folge einfach nur mal meinen Gedanken mglw. falsch, aber nicht so falsch wie einfetten.

Übrigens, in der Regel sind Radschrauben/-muttern eloxiert, so daß normalerweise keine Korrossion entsteht, das die Schraube/Mutter festrostet.

Die Schrauben/Muttern werden mit einem definierten Drehmoment angezogen. Abgeleitet aus diesem Drehmoment und der Gesamtreibung die sich ergibt aus allen Reibungsparametern, von der Auflage auf der Felge bis zu den hauptsächlich ersten drei oder vier Gewindegängen ergibt sich eine Kraft die aufzuwenden ist, die Schraube erneut zu lösen, also wenn man so will ein Lösemoment.

Dass dieses dieses Lösemomente bei gefetteten Schrauben anders ausschaunen kann, als bei normelen Reiungskoeffizienten Stahl auf Stahl dürfte klar sein.

Drum bedenke, Öl ist gut für Motor, Salat und Getriebe, aber nicht für Radschrauben/-muttern oder Scheibenbremsbeläge.

Gruß, TEmpomat

am 18. Juni 2004 um 10:36

@Tempomat: richtiger Gedanke.

@apnet:

Wenn die Schraube beim Festziehen eingefettet ist, verringern sich die Reibbeiwerte von Gewinde und Auflagefläche des Schraubenkopfes. Das Vorgeschriebene Anzugsmoment ist aber für die "trockene" Reibpaarung berechnet. Die Schraube wird also im gefetteten Zustand zu stark vorgespannt, wenn sie mit dem Drehmoment für die trockene Schraube angezogen wird. Wahrscheinlich ist ein Teil des Fettes über die Zeit verloren gegangen und Du hattest dadurch Probleme die sehr fest angezogene Schraube zu lösen.

Sollte die Schraube auch beim erneuten Eindrehen schwergängig sein, sind die tragenden Gewindegänge schon überdehnt.

@Juppomat

Das Einfetten der Schraube verringert zwar die Flankenreibung im Gewinde und erhöht damit quasi die Vorspannkraft, senkt aber genauso die Selbsthemmung, was das Öffnen ja wieder erleichtern würde.

Wenn sich das Fett natürlich verflüchtigt (aber wo soll´s hin?) bliebe eine erhöhte Vorspannkraft. Die macht aber kaum einen Unterschied, da die Abweichungen, die ein Drehmomentschlüssen beim Anziehen aufweist deutlich grösser sind. Immerhin gilt selbst für Berechnungen bei drehmomentgesteuertem Anziehen ein Anziehfaktor ka von 1.4-1.6!

@Tempomat

Die Radschrauben haben zwar eine Korrsionsschutzbeschichtung, die aber nicht immer hält was sie verspricht, bzw. sich auch andere Schmutzteilchen zwischen Schraube und Gewinde oder Kegelsitz festsetzen.

Ich hatte also mit einem Tropfen Öl oder Fett nie Probleme. Natürlich soll man die Schraube nicht ins Ölbad tauchen... ;)

Gruß Jürgen

am 18. Juni 2004 um 13:19

Zitat:

Immerhin gilt selbst für Berechnungen bei drehmomentgesteuertem Anziehen ein Anziehfaktor ka von 1.4-1.6!

Das ist richtig, aber der Faktor gilt nicht für das Anziehmoment, sondern für die sich daraus ergebende Klemmkraft. Das Drehmoment weicht nicht um 60% ab.

Das Fett ist an den Rädern bei schneller Fahrt hohen Fliehkräften ausgesetzt und wird auch vom Wasser und Salz sicher angegriffen. Ich denke, da kann schon etwas abhanden kommen, vor allem an der kegeligen Reibfläche. Durch Verschmutzung verliert es ebenfalls seine Schmierwirkung.

Ja, das ist richtig, der Faktor gilt nicht direkt für´s Drehmoment, fliesst aber dementsprechend mit ein. Der Faktor wirkt ja u.a. mit auf die Klemmkraft, die ja dann die Montagevorspannkraft ergibt und die wiederum zur Berechnung des Anziehmoments verwendet wird.

Aber genug der Theorie... hab tagsüber genug davon, brauch ich nicht abends auch noch ;)

Gruß Jürgen

Ich glaube, der jupomat hat recht.

Nur, Designs, dein Tröpflein Öl schmiert so lange bis der Ölfilm reißt.

Das sind alles alte Gesellentricks die dazu führen, dass man den Teufel mit dem Belzebub austreibt.

Da sagte doch damals unser SChmiedebulle in meiner Handwerkerlehre: Wenn sich jemand die Finger verbrannt hat, dann muß er nochmal seine (dumme (Anmerkung des Autors)) Pfote übers Feuer halten um den Schmerz auszubrennen.

War für den Sonnenklar.

Gruß, tempomat

hallöchen,

wie ist es denn mit der sog. Kupferpaste für Schrauben ??

wäre das sinvoll oder sogar besser ??

Prinzipiell würde ich sagen, je zäher umso beständiger... Ist also sicher besser geeignet als Öl.

ist es denn auch besser als nix ??

oder nur besser als Öl ?

Bitte garnix.

SChraube rein, anziehen mit dem vorgeschriebenen Drehmoment.

Das mir dem Öl waren Verzweiflungstaten aus dem vorigen JAhrtausend gegen festrostende Schrauben.

Hier ist weniger Fürsorge mehr.

Gruß, Tempomat

@BetaTester

Du siehst hier gehen die Meinungen auseinander. Du wirst wohl von den meisten hören, dass Fett oder Öl an Radschrauben nichts zu suchen hat. theoretisch auch richtig - wer allerdings mal an einer festgefressenen Radschraube verzweifelt ist, wird sich´s das nächste Mal überlegen.

Trotz jahrelangen schmierens ist mir noch nie eine Schraube locker geworden, dafür aber auch nicht festgerostet ;)

Gruß Jürgen

Ja,

früher im letzten Jahrtausend hat man einfach die

Schrauben mit Spucke bestrichen und gut ist !!

Ich denke ich werde es auch so machen.

(früher war alles besser) (auch die Audi´s)

viele Dank für die Infos.

Grüße vom BetaTester

Deine Antwort
Ähnliche Themen