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Realistischer Preis für Fahrzeug

Themenstarteram 17. September 2019 um 15:16

Guten Tag,

ich habe von einem Bekannten einen Opel Meriva zum Kauf angeboten bekommen und würde zu diesem Angebot gerne ein paar begründete Meinungen hören, sofern dies möglich ist. Zunächst nenne ich mal die mir bekannten Fahrzeug-Daten:

Meriva Edition 1.6

Farbe Silber Metallic, Innenraum Stoff Anthrazit

EZ 04/2005

74 KW

KM-Stand ca. 30.000

1. Hand

Technik-Paket (z.B. PDC hinten), Kopfairbags, Xenon, El. Spiegel (Anklappbar), Lederlenkrad

Der Verkäufer hat den Wagen innerhalb der Familie "geerbt" und möchte ihn nach längerer Standzeit verkaufen. Der Wagen steht leider seit 2 oder 3 Jahren abgemeldet in der Garage, weswegen er inzwischen nicht mehr Fahrbereit ist (Batterie dürfte inzwischen tiefentladen und defekt sein). HU/AU ist also auch schon länger abgelaufen.

 

Der Zahnriemen ist laut Unterlagen 2012 gemacht worden. Bei den Reifen bin ich mir wegen des Zustands nicht sicher, da die Garage so vollgestellt war, dass ich nur auf einer Seite schauen konnte und dort bei der DOT-NR keine numerische Jahreszahl sehen konnte (DOT AF90 DTJ8). Das würde ich aber später noch kontrollieren.

Der technische Zustand ist aus meiner Sicht schwer einschätzbar und obwohl der Wagen anscheinend bis zu seiner Abmeldung beim Autohaus gewartet wurde, mache ich mir z.B. über die Kupplung Gedanken. Der alte Besitzer (Rentner) hatte eine Kellergarage und wir haben regelmäßig gehört, wie er den Wagen hochtourig seine steile Garagen-Einfahrt hochgejagt hat. Da es ein Garagenwagen ist, gehe ich aber z.B. nicht von gravierenden Rost-Problemen aus.

Den äußeren Zustand würde ich als rundherum "verkratzt" bezeichnen. Größere Beulen oder Dellen konnte ich nicht feststellen, aber der Wagen hat viele sichtbare Kratzer. Innen ist ein größerer Fleck auf dem Fahrersitz, ansonsten macht der Innenraum aber einen gepflegten Eindruck.

 

Laut Verkäufer sollen angemeldete Fahrzeuge mit mehr Kilometern € 3500,- bei einem Privatverkauf erzielen. Er hat mir das Fahrzeug so wie es da steht als vermeintliches Schnäppchen für € 2500,- angeboten. Im Internet habe ich zwei kostenlose Bewertungsdienste bemüht und habe Händler-Einkaufs-Werte zwischen € 1600,- und € 2200,- genannt bekommen. Da wurden jedoch keine Dinge wie Ausstattung, fehlende Fahrbereitschaft, fehlende HU/AU und Kratzer berücksichtigt. Mir kommt sein Wunschpreis ehrlich gesagt zu hoch vor, da ich ja die Katze im Sack kaufe und viele Dinge bei einem abgemeldeten Fahrzeug gar nicht vernünftig prüfen kann. Ich besitze aktuell bereits ein Fahrzeug, stehe daher nicht unter Zeitdruck und könnte durchaus ein Gegenangebot machen.

Wo würdet ihr den Händlereinkaufswert ungefähr ansetzen, wenn wir mal davon ausgehen, dass da jemand mit einem Hänger kommt und das Teil mehr oder weniger so wie es da steht mitnimmt? Ich gehe davon aus, dass ein so altes Fahrzeug eher etwas für klassische Aufkäufer ist, die sich wohl kaum die Mühe machen werden den Wagen abzuholen und gewissenhaft durchzuchecken, nur um ein unverbindliches Angebot abzugeben.

Wo würdet ihr den privaten Einkaufswert ungefähr ansetzen, wenn wir mal wohlwollend von einer heilen Kupplung ausgehen?

Ich weiß, dass vom privaten Kauf eines abgemeldeten Fahrzeugs in der Regel dringend abgeraten wird und mir ist klar, dass es bei der HU/AU böse Überraschungen geben kann. Der Verkäufer ist jedoch ein Nachbar und hat meiner Einschätzung nach wirklich keine bösen Absichten. Er hat von dem geerbten Wagen einfach keine Ahnung und versucht jetzt natürlich das Beste rauszuholen. Der Wagen hat zwar wenige Kilometer, aber 14 Jahre sind eine ganz schön lange Zeit und ich befürchte, dass der Wagen nicht zwingend im Top-Zustand ist. Ich bin jetzt kein Schrauber, habe aber technisch durchaus Erfahrung, mache viele elektrische Dinge an meinem Fahrzeug selber und habe schon mehrere Autos von Privat gekauft. Ich könnte durchaus eine passende Batterie besorgen und einbauen, so dass der Wagen mit Kurzzeitkennzeichen vermutlich wieder fahrbereit wäre. Bei der dann hoffentlich legitimen Fahrt zur nächsten Werkstatt oder Prüforganisation könnte man dann ja direkt einige Dinge während der Fahrt testen. Bevor ich mir weitere Gedanken mache, würde ich jedoch gerne erstmal wissen, wie solche Fahrzeuge abgemeldet und nicht fahrbereit überhaupt gehandelt werden?

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen

AlterHase2019

Beste Antwort im Thema

OT: Aus leidvoller Erfahrung: An Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen und besonders Verwandte nie ein Auto verkaufen.

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Zitat:

wie solche Fahrzeuge abgemeldet und nicht fahrbereit überhaupt gehandelt werden?

gar nicht. Daher ist das reine Verhandlungssache. Ich würde mit dem Verkäufer einen Korridor vereinbaren. 2.500.- und Du zahlst die neue Batterie, wenn er ohne gravierende Mängel durch den TÜV geht. Gravierende Mängel durch zwei geteilt, aber min. 2.000.- € garantierst Du ihm.

So könnt Ihr Risiko und Gewinn fair teilen.

Der Zahnriemensatz, Ölwechsel, Bremsflüssigkeitswechsel sind mindestens fällig. Batterie, Reifen, Bremse gangbar machen, Sitzpolster reinigen bzw. austauschen .... das sind die Dinge die absehbar gemacht werden müssen. Da stehen also günstigenfalls 1.000,- € vor der Zulassung an. Oberhalb von 1.500,- € wird das uninteressant. Und der Meriva ist nicht unbedingt ein Sammlerobjekt ...

Würde dir erstmal zur besagten Probefahrt raten, in der Werkstatt vom Fachmann anfällige Reperaturen bzw. deren Kosten einholen...

Ohne Bilder ist solch eine Einschätzung etwas schwierig...

A) 2.500€ + Er macht den Wagen TÜV bereit.

B) 1.750€ ~ 2.000€ + Du übernimmst es.

Ganz ehrlich,

ohne das Fahrzeug vernünftig testen zu können, würde ich es überhaupt nicht kaufen.

Auch nicht für 1000€.

Es ist "nur" ein rundherum verkratzter, ewig gestandener meriva.

Das weiss dein Bekannter aber sicher auch.

Themenstarteram 20. September 2019 um 2:15

Hallo allerseits,

vielen Dank für eure Antworten.

Die Antwort von berlin-paul wirkt auf mich solide begründet. Ich habe mir mal im Internet echte Angebote für die "Vorbereitungen" zeigen lassen und komme bestimmt auf 1200,- € in einer freien Werkstatt wenn ich Batterie, Zahnriemen mit WaPu, Ölwechsel, Bremsflüssigkeit, Reifen und HU/AU addiere. Dann kostet der Wagen knapp 2700,- und hat dann ja noch nicht die HU/AU bestanden! Von daher werde ich mir das nochmal gut überlegen, ob ich die Katze im Sack kaufen möchte.

Ich konnte halbwegs vergleichbare Fahrzeuge mit knapp doppelter Kilometerleistung ungefähr ab € 3000,- im Netz finden, wobei die optisch gepflegter aussahen, HU/AU auf Wunsch noch erneuert werden konnten und der inserierte Preis ja in der Regel nicht der am Ende gezahlte Preis ist. Ist jetzt die Frage, ob die wenigen Kilometer nach so langer Zeit preislich noch groß ins Gewicht fallen bzw. deutlich mehr Wert sind als sichtbare Kratzer rundherum? Was ich hier so gelesen habe scheint das Baujahr da doch insgesamt wichtiger als wenige Kilometer zu sein.

Ich habe noch gelesen, dass man den Motor nach 3 Jahren Standzeit besser nicht einfach so anlassen sollte, sondern erst das Öl wechselt, die Zündkerzen rausnimmt, etwas Öl reinsprüht und dann den Anlasser ohne Zündkerzen etwas drehen lässt, damit der Schmierfilm wieder aufgebaut wird. Stimmt das? Ich frage weil der Wagen wie bereits erwähnt als erstes eine Auffahrt mit sehr großer Steigung hochgejagt werden muss.

Da das Risiko beim Kauf komplett auf deiner Seite wäre und reichlich daran zu tun ist, solltest du nicht mehr als max 1.200€ dafür zahlen. Der Verkäufer wird im aktuellen Zustand nirgends mehr erholen können. Wenn du das gleiche Geld nochmals in die Werkstattarbeiten investiert, sollte es sich lohnen.

Was mir überhaupt nicht klar ist:

Hast du generell überhaupt Interesse an diesem Fahrzeug bzw. am meriva allgemein.

Oder glaubst du ein Schnäppchen machen zu können?

Oder fühlst du dich irgendwie verpflichtet?

Themenstarteram 20. September 2019 um 13:31

Zitat:

@gummikuh72 schrieb am 20. September 2019 um 13:41:08 Uhr:

Hast du generell überhaupt Interesse an diesem Fahrzeug bzw. am meriva allgemein.

Oder glaubst du ein Schnäppchen machen zu können?

Oder fühlst du dich irgendwie verpflichtet?

Ich finde den Meriva allgemein ganz praktisch. Aber ich fühle mich weder verpflichtet noch glaube ich an ein sagenhaftes Schnäppchen (jedenfalls nicht ohne ein gewisses Risiko). Der Punkt ist, dass wir den Verkäufer kennen und die gesamten Umstände des Verkaufs bekannt sind.

Das Problem ist eben nur, dass der Verkäufer eine zu hohe Preisvorstellung hat und meine Sorge war, dass der mein Angebot ablehnt und dann den Fehler macht es mit einem Aufkäufer zu versuchen. Da kommen dann knallharte Verhandlungs-Profis und die wissen schon, wie sie vor Ort welche Knöpfe drücken müssen um den Verkäufer zu manipulieren. Daher wollte ich auch ungefähr wissen, was die für so ein Fahrzeug maximal hinlegen, wenn es nicht fahrbereit ist und sie es nicht richtig durchchecken können.

Fair fände ich in dem Fall, man macht einen Kaufpreis mit Reparaturen aus. Also man kümmert sich um eine günstige Reparatur in einer freien Werkstatt und wenn es teurer wird, geht das vom Kaufpreis ab oder wenn es sich nach dem ersten Kostenvoranschlag gar nicht lohnt, dann entscheidet man gemeinsam den Wagen an einen Aufkäufer zu verkaufen.

Die andere Möglichkeit wäre, du sagst z.B. 1200 oder 1000Euro zu, wenn er damit nicht zufrieden ist, soll er es bei den Aufkäufern versuchen. Hat er Erfolg, dann kann er sich freuen, bieten die ihm nur 600 oder 800, stehst du bereit ihm 1000 zu geben.

Wie heist es so schön, beim Geld hört die Freundschaft auf auch bei nur Bekannten. Da können noch so Privater Kram in,s Spiel kommen wie ist wollen. Lass dich nicht über,s Ohr hauen

Sehe ich auch so, dein Bekannter kann ja wirklich unwissend sein und wenn der Opel kurze Zeit später einen größeren Defekt hat, könnte das für alle Seiten sehr unerfreulich sein ...;)

Daher bin ich bei Geschäften unter Verwandten/Bekannten für echte Freundschaftspreise, so als Beispiel bei dem Opel mal aus dem Bauch raus einen 1000er, da sollte es keinen Zorn geben, falls doch was ist ...

Du schreibst ja das der Opa auch nicht mehr so wirklich mit der Kupplung klar gekommen ist? Ich bin eh kein Freund von Standautos mit wenigen km ... für mich ist das nach eigenen Erfahrungen eher ein Nachteil..

 

Wenn er auf die relativ hohe Summe besteht, würde ich sagen, dann versuch dein Glück ... wenn es nicht klappt ich bin noch da ...

Wenn du so einen Opel möchtes, finden sich genug Wagen am Markt zu ähnlichen Preisen die gut im Service stehen und nicht ewig rumstanden..;)

OT: Aus leidvoller Erfahrung: An Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen und besonders Verwandte nie ein Auto verkaufen.

Das sehe ich genauso. Ein Freundschaftspreis wäre "für'n Appel und en Ei". Aber der will ja richtig viel Geld für richtig viel Risiko haben....gute Freunde oder gute Bekannte machen sowas nicht!

Zitat:

@AlterHase2019 schrieb am 20. September 2019 um 15:31:38 Uhr:

Zitat:

@gummikuh72 schrieb am 20. September 2019 um 13:41:08 Uhr:

Hast du generell überhaupt Interesse an diesem Fahrzeug bzw. am meriva allgemein.

Oder glaubst du ein Schnäppchen machen zu können?

Oder fühlst du dich irgendwie verpflichtet?

Ich finde den Meriva allgemein ganz praktisch. Aber ich fühle mich weder verpflichtet noch glaube ich an ein sagenhaftes Schnäppchen (jedenfalls nicht ohne ein gewisses Risiko). Der Punkt ist, dass wir den Verkäufer kennen und die gesamten Umstände des Verkaufs bekannt sind.

Das Problem ist eben nur, dass der Verkäufer eine zu hohe Preisvorstellung hat und meine Sorge war, dass der mein Angebot ablehnt und dann den Fehler macht es mit einem Aufkäufer zu versuchen. Da kommen dann knallharte Verhandlungs-Profis und die wissen schon, wie sie vor Ort welche Knöpfe drücken müssen um den Verkäufer zu manipulieren. ...

Mir scheint, dass du dich doch irgendwie moralisch verpflichtet fühlst, oder Angst hast ein Schnäppchen zu verpassen.

Deine Sorge, dass dein bekannter abgezockt wird in allen Ehren - aber dann solltest du auch Tacheles mit ihm reden oder ihn woanders sein Glück versuchen lassen.

Preisvorschläge und mögliche Reparaturkosten wurden ja einiges genannt.

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