Reifenschaden auf der Autobahn aufgrund verschlissener Reifen trotz jährlichem Service bei MB
Hallo liebe Community,
letztes Wochenende fuhr ich relativ zügig auf der Autobahn. Bis sich auf einmal ein lautes Schlagen im vorderen linken Radkasten bemerkbar machte und das Lenkrad stark zitterte, sodass ich sofort auf den Standstreifen fahren musste, während ich versuchte, die Kontrolle über mein Fahrzeug zu behalten. Ich stellte fest, dass sich mein vorderer linker Reifen auf der Innenseite aufgelöst hat. Mein Fahrzeug wurde daraufhin vom ADAC zu meiner MB-Werkstatt meines Vertrauens gebracht. Bei einer Prüfung der Innenseite des vorderen rechten Reifens durch den ADAC fiel auf, dass auch hier die Innenseite bereits bis auf die Karkasse abgenutzt war. Das merkwürdige an der Geschichte ist, dass die Werkstatt meines Vertrauens mir noch vor einem halben Jahr im Rahmen des Service B versicherte, dass die Reifen noch in Ordnung seien.
Daher wollte ich mal nach eurer Einschätzung fragen:
Die starke Beschädigung der Reifen hätte doch bereits beim Service B vor einem halben Jahr auffallen müssen. Einen Schaden durch unsachgemäße Behandlung kann ich eigentlich ausschließen, da es zu keinem Zeitpunkt zum Druckverlust der Reifen oder zu außergewöhnlich hohen Belastungen der Reifen kam. Ich habe meinen Mercedes zudem noch nie auf der Rennstrecke bewegt.
Das blöde ist, dass durch den Reifenschaden auch meine Radhausverkleidung beschädigt wurde, wofür die Werkstatt jetzt 280€ haben will. Ich sehe nicht ein, diese Reparatur zu bezahlen, da dieser Schaden hätte verhindert werden können, wenn mich die Werkstatt auf meine verschlissenen Reifen hingewiesen hätte.
Ich fahre einen W213 E43 AMG, Baujahr 2018, welcher mittlerweile 97.000 km gefahren ist, wobei jährlich 15.000 km dazukommen (bin 2. Besitzer).
Wie seht ihr den Sachverhalt? Glaubt ihr innerhalb eines halben Jahres kann sich der Verschleißzustand der Reifen derart ändern oder hat die Werkstatt einfach ihren Job nicht erledigt? Was dafür spricht, dass die Werkstatt einfach ihren Job nicht erledigt hat, ist die folgende Tatsache: 3 Wochen nach dem Service ging die Verschleißanzeige der Bremsen an, obwohl mir die Werkstatt damals versichert hatte, dass die Bremsen noch in Ordnung seien.
Anbei findet ihr noch zwei Fotos vom Reifenschaden.
Beste Grüße,
Ben
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25 Antworten
https://www.motor-talk.de/.../...auf-innenseite-gerissen-t6719331.html
Schau dir mal den Link dazu an. Vielleicht hilft er dir ja.
Scheint ein Reifenproblem zu sein, hatte ähnliches bei meiner C Klasse, sehr ähnliches Verschleiss-Bild, nur Innenkante, aber hinten. Mache ebenfalls regelmäßiger Wechsel bei Daimler. Wenn ich das Profil gucke, kann es der selbe Reifen sein. Welcher Reifen ist das?
Mein Artikel dazu findest du in der W205 Rubrik.
Auch wenn ich Deine Verärgerung und Deine Vermutung, dass die Werkstatt die Reifen möglicherweise zu lasch geprüft hat, nachvollziehen kann, dürfte es bzgl. der Schadenregulierung letztendlich nur um Beweise gehen und die kannst wahrscheinlich weder Du noch die Werkstatt führen. Aus Sicht und Argumentation der Werkstatt sind Reifen Verschleißteile und zugegebenermaßen kann die Werkstatt nicht prüfen, wie der Halter oder ggf. Dritte die Reifen nach dem letzten Wechsel behandelt haben. Damit dürfte die Sache eher nicht zu Deinen Gunsten ausgehen, so ärgerlich das sein mag.
Auf den ersten Blick schaut das nicht nach abgefahren aus. Der Reifen paßt vom Verschleiß her auf der gesamten Lauffläche. Ich vermute eher einen anderen Grund, warum der Reifen geplatzt ist.
Vielen Dank für die schnellen Antworten!
Der Reifen ist ein Yokohama Advan Sport.
Zitat:
@W213Ben schrieb am 1. November 2022 um 10:23:55 Uhr:
Vielen Dank für die schnellen Antworten!
Der Reifen ist ein Yokohama Advan Sport.
Ist mit Sicherheit ein Run-Flat-Reifen, oder?
Da bin ich mit nicht so sicher. Ich denke, dass es keine Runflat Reifen sind. Spielt das denn eine Rolle beim Verschleißverhalten meiner Reifen?
Habe mich nun auch weiter in die Thematik des Reifenverschleißes bei MB-Fahrzeugen eingelesen. Scheinbar tritt der Verschleiß gehäuft an der Innenseite der Reifen auf. Sei es durch sportliche Fahrweisen oder einer sehr aggressiv eingestellten Spur/Sturz. Aber, dass der Reifen sich langsam dem Ende seiner Lebensdauer annähert müsste sich doch trotzdem über einen längeren Zeitraum als einem halben Jahr ankündigen.
Dass der Reifen durch etwas anderes als Verschleiß beschädigt wurde, würde ich eigentlich ausschließen, da das Verschleißbild am gegenüberliegenden Reifen ja fast genauso schlimm aussieht. Hier ist auch bereits die Karkasse (welche normalerweise unter der Lauffläche liegt) erkennbar.
Hallo,
wenn ich sehe, daß auf Bild 2 das Rest-Profil alle Verschleiß-Indikatoren rechts des Schadens auch jetzt noch deutlich und relativ gleichmäßig übersteigt, glaube ich nicht, daß der Reifen „abgefahren“ war.
Kann schon sein, daß der Schaden da noch nicht erkennbar war. Zumal ja auch beim anschließenden Bremsen-Termin nichts zu sehen war…?
Mir scheint hier eher der Reifenhersteller der Ansprechpartner zu sein.
Wünsche viel Erfolg
Wieviel Profil hat der Reifen noch? Sieht nicht nach MB Fehler aus, ich würde mich an den Reifenhersteller wenden bzw. Bilder hinschicken. Wird schwierig festzustellen, was die Ursache war und ein Gutachten kostet auch was.
Für mich sieht der Reifen auf dem zweiten Bild schön gleichmäßig abgefahren aus. Tippe auch mal auf ein Problem des Reifens an sich.
Bei MB wirst du nichts holen können es sei denn die haben dich lieb und wollen dir was gutes.
In einem halben Jahr kann so vieles passieren….
Hatte auch schon mal ein Reifenschaden aufgrund innen extrem abgefahrener Reifen damals an meinem C63. Zum Glück in der Stadt passiert aber ich habe daraus für mich eines gelernt. Verlasse dich nie auf andere und kontrolliere regelmäßig selbst. Das lustige ist das ich das zuvor auch bereits regelmäßig getan habe aber seit dem gucke ich ganz genau um auch die innerste Kante des Reifens zu sehen.
Natürlich hilft das leider nicht wenn der Schaden nicht durch innen stark abgefahrene Reifen verursacht wurde aber du hättest vielleicht etwas mehr Gewissheit was nun das eigentliche Problem des Reifend war.
Dieses Reifenverschleiß-Problem ist bei der 43er AMG-Modellen verstärkt ausgeprägt: Durch den negativen Sturz an der Vorderachse (hat der W213 sicher auch wie der W205) und den Allrad-Antrieb ist der Reifenverschleiß vorn und an den Innenseiten sehr stark.
Ich hatte das Thema letztes Jahr und meine Werkstatt hat mich glücklicherweise beim Räderwechsel darauf hingewiesen, dass die Vorderreifen nach nur 10.000 km aufgebraucht waren (2-2,5 mm Restprofil) und ein Reifen schon einen Riss hatte...
Kein Runflat? Auf dem Bild steht der Reifen aber doch trotz Riss immer noch stabil auf der Flanke?
Hallo ins Forum,
Zitat:
@W213Ben schrieb am 1. November 2022 um 10:08:42 Uhr:
Wie seht ihr den Sachverhalt? Glaubt ihr innerhalb eines halben Jahres kann sich der Verschleißzustand der Reifen derart ändern oder hat die Werkstatt einfach ihren Job nicht erledigt?
zum einen ist die Frage, wie viel Du im halben Jahr gefahren bist und zum anderen kann ein Reifen gegen Ende seiner Laufzeit sehr schnell abbauen.
Dies habe ich auf einem 211er hinten erlebt, als sich die Werks-Pirelli innerhalb kürzester Zeit innen verabschiedet haben. Beim Saisonwechsel Anfang April war noch alles soweit in Ordnung (rundum um die 3,5mm Restprofil drauf), so dass die auch aufgeschraubt wurden. Wenn der 212er nicht schon bestellt gewesen wäre, hätte ich da vielleicht noch überlegt, vorzeitig neue Reifen darauf zu ziehen, da mir die Pirelli eh nicht wirklich gefallen haben.
Ende Juni war ich beim Reifenhändler (ausnahmsweise mit dem 211er, in dem ich WR für den 169iger geladen hatte), um mit ihm die Frage des Austausch der Winterreifen zu besprechen, insbesondere wegen des Alters). Er lachte und meinte, ich müsse mir eher über die SR beim 211er Gedanken machen, wenn er sich die Fahrspur (in der Einfahrt war eine Pfütze) anschaue. Ich schaute ihn fragend an und er zeigte mir die Innenseite der Hinterreifen, die auf knapp unter 1,6mm runter waren. Damit musste die Reifen trotz des kommenden 212ers getauscht werden. Die sind übrigens weniger als 3.000 km seit Wechsel gelaufen; meine Werkstatt wollte es kaum glauben und hat von sich aus direkt das Fahrwerk geprüft, aber alle Einstellungen passten optimal.
Von daher kann es schnell mit einem Abbau gehen, wobei ich bei den Bilder auch eher an die lokale Überhitzung an der Flanke durch ggf. nicht ganz passenden Luftdruck denke. Wenn es auch noch ein Runflat war (Yokohama schreibt da nur ein RF in die Reifenkennzeichnung), würde es noch besser passen, auch wenn Non-Runflat das gleiche Problem haben können, wenn auch nicht so schnell.
Viele Grüße
Peter
Ich hatte einen solchen Schaden mit einem Goodyear eagle F1 Runflat. War auch nicht wirklich abgefahren.
Wurde nach einem halben Jahr vom Reifenhersteller kostenlos ersetzt.