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Restauration, Rost entfernen, wie weiter?

Cadillac Eldorado 5
Themenstarteram 14. Oktober 2015 um 9:08

Hallo Allen,

ich bin dabei einen 71er Eldorado zu restaurieren.

Den Rost an Teilen wie einem Türscharnier möchte ich mit Oxalsäure entfernen. Danach gut mit Wasser abspühlen und fertig.

Nun meine Frage.

Wenn ich so ein Teil neu kaufe (für ein aktuelles Auto) dann hat das Metall, wenn es nicht mit Lack überzogen ist immer so eine gelbliche Beschichtung (Korrosionsschutz). Was genau ist das für eine Beschichtung?

Ich möchte den galvanischen Korrosionsschutz selber machen (ist ja nicht so schwer und für die Menge Kleinteile bedeutend günstiger als in einer Firma).

Welcher Schutz ist da am besten? Also die Teile sollen dann nicht noch mal überlackiert werden.

Besten Dank

Gruß Haxley

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@peterl30 schrieb am 15. Oktober 2015 um 23:36:32 Uhr:

 

Ich suche nämlich jemanden, der meine Laube profimäßig entrostet.

Grüße

Ein vollständiges Entrosten in dem Sinne, also die komplette Entfernung jeglichen Rostes im befallenen Metall ist leider nicht möglich, weil der Rost mikroskopisch tief ins Metall eindringt und regelrechte Krater bildet, die allerdings so klein sind, dass man sie nur im Elektronenmikroskop überhaupt erkennen kann. Diese Krater sind sehr klein im Durchmesser, reichen dafür aber verhältnismäßig tief ins Material, so dass man da nicht drankommt, ohne das Material erheblich abzuschleifen, was sich naturgemäß bei relativ dünnen Blechen sowieso verbietet. Auch Lösungen, die an sich sehr gut den Rost bekämpfen, kommen da nicht hin, weil die "Krater" eben nur mikroskopisch klein sind.

Ein "Entrosten" mit anschließender Versiegelung und Lackierung kann lediglich den Rostvorgang für eine unbestimmte Zeit aufschieben, ihn jedoch nicht gänzlich verhindern, weil irgendwann die mikroskopisch kleinen Rostansätze anfangen, weiter zu rosten, weil sie doch irgendwann und irgendwie Feuchtigkeit plus Luftsauerstoff gezogen haben.

Für unsere Restaurationszwecke reichen jedoch die hier vorgeschlagenen Wege allemal aus, wenn man damit das Weiterrosten für 20 Jahre oder mehr unterbinden kann.

Grüße

Udo

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am 14. Oktober 2015 um 10:48

Die Teile werden durch ein Tauch verfahren beschichtet/grundiert. Die nennt sich kathodische tauchgrundierung. Ich würde die Teile einfach nur anschleifen und mit Epoxid Grundierung (EP) grundieren und anschließend lackieren. EP ist in meinen Augen der beste Rostschutz da er nach Belieben aufgetragen werden kann und ist auch ideal für Aluminium teile. Bei uns in der Firma wenn wir Restaurationen machen benutzen wir ihn eigentlich nur und hatten noch nie irgendwelche reklas

ich hab mal einen 73er Eldorado restauriert, sehr gute Erfahrung habe ich gemacht mit "Fertan" Rostumwandler (das wäre der Schritt äquivalent zur Oxalsäure), dann mit Owatrol Öl behandeln. Darauf konnte ich lackieren. Alternativ zu Owatrol Öl oder sogar noch als zusätzliche Schicht über das Owatrol Öl drüber ist für mich Sander's Korriosonsschutzfett. Auf das Fett kann man halt nicht mehr lackieren. Viel Erfolg!

Direkt auf owatrol kannst du ohne Sperrschicht nicht lackieren. Da brauchst du z. B. Brantho korrux.

Themenstarteram 14. Oktober 2015 um 14:26

Danke für die Infos

aber so richtig weiter bringen die mich nicht.

Zitat:

Die Teile werden durch ein Tauch verfahren beschichtet/grundiert. Die nennt sich kathodische tauchgrundierung.

Das ist mit schon klar."kathodische tauchgrundierung" ist galvanisieren ;)

Frage war welches genau. Also welches diesen gelblichen Überzug verursacht. Auch im Eisenwarenhandel sieht man das immer z.B. bei Scharnieren usw.

Zitat:

Ich würde die Teile einfach nur anschleifen und mit Epoxid Grundierung (EP) grundieren und anschließend lackieren.

Lackieren kommt in dem Fall nicht in Frage (hab ich aber geschrieben), schleifen auch nicht (hab ich auch geschrieben da ich Oxalsäure nehme).

Ich stelle die Frage mal konkreter.

Welches galvanische Verfahren verursacht diesen gelblichen Überzug beim Korrosionsschutz?

(verzinken, vernickeln, verchromen, verxxx, ...) Ich vermute das es eine Art eloxieren ist aber das gib est eigentlich nur bei Alu.

Welches galvanische Verfahren wäre am besten als Korrosionsschutz geeignet? Wäre verzinken was beständiges? Mit was galvanisieren die heutigen Autobauer z.B. Seitentürscharniere wenn diese nicht lackiert sind?

Danke Gruß Haxley

am 14. Oktober 2015 um 14:59

Vernickeln sorgt für eine silber-gelbliche Schicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vernickeln

am 14. Oktober 2015 um 17:25

Die ganzen Teile von heute sind verzinkt (Türen, Scharniere, etc..) und darüber kommt dann die tauchgrundierung! Und diese Grundierung die da drauf ist, ist einfach nur eine andere Farbe als andere.. Bei Mercedes z.B bekommen wir manchmal auch diese gelblich grundierten teile aber auch schwarze und bei Opel wiederum sind sie schwarz grundiert. Ich frage mich halt warum die Teile nicht lackiert werden sollen? Denn wenn du "EP" drauf machst und lackierst hast du Ruhe. Aber natürlich ist das jedem selbst überlassen

Bitte nicht alles durcheinanderschmeissen ;)

Was unser Themesnstarter wahrscheinlich meint ist "Gelbverzinken" (Chromatieren einer galvanisch aufgebrachten Zinkschicht):

Auszug aus Wikipediea:

Die häufigste Funktion von Chromatschichten ist der Korrosionsschutz, sie können aber auch zur Erzeugung eines Haftgrundes für nachfolgende Schichten, als Anlaufschutz (bei Silber), zur Verringerung der Sichtbarkeit von Fingerabdrücken oder zur Veränderung des Aussehens (Glanz, Farbe) eingesetzt werden. Chromatierungsverfahren können auf Aluminium, Magnesium, Silber, Cadmium und Zink angewendet werden.

Große technische Bedeutung hat das Chromatieren von Zink erlangt. Sehr oft werden Stahlteile zunächst galvanotechnisch verzinkt und dann chromatiert. Wenn Teile aus Zinkdruckguss chromatiert werden sollen, dann werden diese Teile meistens vorher galvanotechnisch verzinkt. Seltener wird der Zinkdruckguss direkt chromatiert.

Das Chromatieren von Zink erfolgt durch Eintauchen in eine Lösung aus Chromsäure und verschiedenen Zusatzstoffen. Dabei bildet sich ohne das Anlegen einer elektrischen Spannung (stromlos) eine sehr dünne chemische Umwandlungsschicht (Konversionsschicht). Die Schichtdicken liegen zwischen etwa 0,01 und 1,25 µm. Beim Chromatieren kann es zu einem Abtrag von der Zinkoberfläche kommen.

Wenn der TE einen Weg gefunden hat, dies im "Hobbykeller" zu erzielen, umso besser !

(müsste dann bloß das unbedeutende Problem der Entsorgung des Chromats / Chromsäure angegangen werden)

Falls nicht, würde ich eher zur Entrostung mit Oxalsäure und anschließender 2K EP-Grundierung mit Decklack raten.

Ist aber gegenüber dem Hantieren mit Chromsäure wahrscheinlich zu umständlich (Doppelgrins)

am 14. Oktober 2015 um 19:12

Aaalso nochmal von vorne... Was das für eine Grundierung ist, ist ja mittlerweile mehr oder weniger geklärt. Ob das jetzt überlackiert werden soll oder nicht ist natürlich jedem selbst überlassen. Wie gesagt bevorzuge ich die 2K EP-Grundierung (ich persönlich bevorzuge den von Standox oder Spiess Hecker). Diese Grundierung ist Benzin, Wetter, laugen und natürlich auch stoßfest. Diese Grundierung kommt auch sehr nah an die Farbe der galvanischen Grundierung. Wie genau aber diese galvanische Beschichtung selbst in der Garage oder sonst wo gemacht werden kann muss ich ehrlich zugeben habe ich keine Ahnung. Vllt einfach mal EP ausprobieren und eine eigene Meinung bilden

Aaalso noochmal von vorne.

Galvanische Schichten sind keine Grundierung. Sind hauchdünne Metallüberzüge. Haften nur auf perfekt vorgebeiztem Grundmetall

Galvanisch: Metall .. , sehr dünn. .

Grundierung ist Lack.

1K, 2K, Reaktiv, nichtreaktiv, Kathodische Tauchlackierung/Grundierug:

Alles "Lack". Organisch. Meistens eher dick (ab 30-... µm)

am 14. Oktober 2015 um 19:35

Ist aber ein haftgrund! Ein haftgrund fällt unter die Kategorie "Grundierung". Grundierung ist einfach nur ein Oberbegriff ob für es spritzbar, zum pinseln, per tauchverfahren aufgetragen wird spielt keine Rolle. "Lack" wiederum ist eine Schicht die aufgetragen wird um die Grundierung endgültig zu versiegeln. Lack ist entweder Farbgebend (2 Schicht verfahren: basislack [farbgebende schicht] Klarlack [schützende sowie Glanz gebende Schicht]). Dann gibt es den 1 Schicht Lack (Industrie 2K-Lack). Die Grundierung (EP) wird lediglich im Spritz verfahren wie der Lack aufgetragen. Aber letzten Endes spielt es keine Rolle ob es "Lack" ist oder ein "Metallüberzug"! Fakt ist das Hackley01 nach etwas sucht um den Rost oder blanke Teile zu behandeln. Und ich kann nur aus MEINER Erfahrung sagen, das EP einfach das beste Material ist ganz egal ob es "Lack", "Grundierung", oder weiß der Teufel was. Ich hab da auch keine Lust rum zu diskutieren weil ich meine Meinung abgebe und dann als Kommentar Wikipedia Beiträge bekomme. Er selbst muss entscheiden was drauf kommt und ich habe ihm nur mein Tipp gegeben weil ich weiß das dieser unter Garantie einfach mit einer der besten ist. In diesem Sinne Gute Nacht und hoffe auf Erfolg mit der Restauration Haxley01.

Anscheinend immer noch nicht kapiert.

Was Haxley sucht, ist eine GALVANISCH aufgebrachte Zinkschicht (die Teile liegen in einem großen Becken!), die anschließend in einem Chromsäurebad leicht an-oxidiert wird. Das heißt:

Auf dem METALLISCHEN Überzug aus Zink (aufgebracht über ein galvanisches Bad / Minimum 1000 x 1000 x 1000 mm) wird eine noch dünnere Schicht aus Chrom-Zink-Oxiden erzeugt (Natürlich auch wieder in einem BAD!)

Diese geben dann die charakteristische "Gelb-Färbung".

Die METALLISCHE Schutzschicht ist - zumindest soweit ich weiß - nicht im "Hobby-Verfahren" aufzubringen.

Für eventuelle Verwirrung der "Super Halb-Experten" (Ich Alles weiß, immer und ...)

Den Begriff "Lack" habe ich - um es nicht zu kompliziert zu machen - "etwas ironisch" für alle organischen Überzüge (enthalten Polymere - C-Basis) verwendet

Einfach um einen plakativen Kontrast zu "Metall" (nix Polymere, umgangssprachlich "Meddall" / Frankonian Version) zu erzeugen.

Ich Bitte um Entschuldigung.

Lacke haben an sich keine schleifbaren Füllstoffe in der Formulierung.

Grundierungen haben schleifbare Füllstoffe in der Formulierung (z.B. Kreide, Mikro-PE, Mikro EP, ...)

Kathodische TAUCH!!!-Grundierungen (LACK!!!!) werden im OEM-Bereich des Automobilbaus - wie Du schon erwähnt hast - mittels kathodischer Maßnahmen (Anlegen von Spannung an die Bauteile) aufgebracht.

Auch hier befinden sich die Teile in einem großen BECKEN (deswegen der Präfix TAUCH!!).

Diese Grundierungen (immer noch "Lack" = organische Überzüge, nix Metall) werden dann auf über 120°C erhitzt und sind dann "verdammt hart und widerstandsfähig".

Kathodische Tauchlackierungen sind per se nicht im Geringsten ein Haftgrund, obwohl der Name dies erwarten lassen würde!

Sie müssen im Gegenteil erst so eingestellt werden, dass sie überhaupt noch überlackierbar sind

(nix mit Kreide als Füllstoff).

Was geneigter Thread-Teilnehmer in der Restaurations-Werkstatt seines Chefs einsetzt sind allerhöchstwahrscheinlich 2K EP-GRUNDIERUNGEN, welche GESPRITZT werden (hoffentlich).

(Whatever, genommen werden auch 1K, 2K EP, PU, PU Mischpolymere).

Dieser Schritt kann von jedem Hobbybastler gemacht werden!

Entweder über Pinsel, Kompressor und Pistole oder "Klack-Klack" mit der Spraydose.

Diese haben 2 Eigenschaften: Korrosionsschutz und Haftgrund (wegen z.B. der Kreide).

Will ich im Hobbybereich NUR optimalen Korrosionsschutz, nehme ich z.B. POR15.

Haftet wie der Teufel, ist sogar bei Federn einsetzbar.

Ist aber leider extrem schwer anzuschleifen.

Also nix mit Haftgrund aber guter Korro-Schutz.

Alles Klar jetzt HB-Man?

Have a dreamfull vision!

Themenstarteram 15. Oktober 2015 um 11:12

Besten Dank für die Erklärung Oxifanatiker. Ist schon komisch, dass wenn man nach Galvanischen metallischen Verfahren fragt, dass dann immer einer das von Lack faselt... lol

Noch eine Frage:

Welche METALLISCHE Schutzschicht (KEIN LACK!!) ist auch als Endschicht am langlebigsten?

Reicht verzinken? Oder hartverchromen? Oder vernickeln? Oder was ist am besten auf Dauer und auch bezahlbar (nicht das jetzt einer mit vergolden kommt...lol)?

Danke nochmal

Gruß Haxley

Kann ich Dir nur bedingt beantworten:

Gelbverzinken ist vom Korrosionsstandpunkt her nicht schlecht.

Weiß aber nicht, wer dass in Deiner Region (die ich nebenbei bemerkt nicht kenne.. ;) )

wirklich machen will.

Korrosionstechnisch bildet Zink / ZN-CR-Oxid eine gute Schutzchicht.

Diese verbraucht sich aber ..

Heißt: Dein Bauteil ist zwar noch geschützt, sieht aber Sch.. aus.

(Etwas hinkender Vergleich: Schau Dir z.B. 30 Jahre alte Schutz-Beplankungen der Straßen an).

Bei geringeren Korrosiuonsbelastungen (Oldtimer, pfleglich behandelt) würde ich SUBJEKTIV eher auf Vernikel / Verchromen ausweichen. Sieht optisch sehr gut aus!

Kostentechnisch kommt es aufgrund der Mindermenge eher darauf an, einen Betrieb zu finde, der es überhaupt macht.

Bei beiden Verfahren würde ich SUBKEKTIV etwas Korrosionsschutz auf Öl- Wachsbasis auftragen ( z. B. Dr. OK. Wack...).

Effekt bei "Gelbverziken": Schicht bleibt "gelb / klar", wird nicht weiß durch Oxidation.

Effekt bei Vernickeln / Verchromen : Die Poren der galvanischen Schicht werden geschlossen.

 

Grundsäzlich verstehe ich immer noch nicht den für mich aufklaffenden Widerspruch zwischen "hobbymäßiger" Oxalsäurebehandlung und professioneller galvanischer Beschichtung.

Eventuelle Rostnarben macht Dir kein Galvanischer Betrieb ohne aufwendige Berechnung weg.

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