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Richtig Motorrad fahren?

Themenstarteram 8. Juni 2018 um 8:55

Ihr kennt sie sicher, die guten und die schlechten Tage auf dem Motorrad. Tage, an denen man sich gut fühlt und Meter macht, an denen alles rund läuft und man sich auf die nächste Kurve freut. Aber auch Tage, an denen man sich fragt, warum man heute eigentlich fährt, an denen man sein Moped um die Kurven trägt und zu verkopft an die Sache herangeht, mit den Gedanken irgendwo anders ist und die Tour nach 50km abbricht. Die schlechten Tage machen nur halb so viel Spaß. Und das ist es doch worum es geht:

Spaß, oder?

Auf meiner 690 SM fahre ich nicht, um von A nach B zu kommen, sondern um Spaß zu haben. Aber wo beginnt Spaß und wo hört Spaß auf?

Risiko?

Als mich diese Woche ein SMC-Fahrer ca. 200m vor einer nicht einsehbaren Kurve auf einer engen Waldstrecke auf dem Hinterrad überholt hat, und gleich die drei Autos vor mir mit, habe ich mir folgende Frage gestellt:

Erhöht sich der Fahrspaß nur, wenn man bereit ist, mehr Risiko einzugehen? Oder erhöht sich der Fahrspaß ausschließlich durch das eigene Können?

Ich kann diese Frage ehrlich gesagt (noch) nicht beantworten, da ich selbst erst 3 Monate Motorrad fahre und relativ unerfahren bin, aber mein Kopf tendiert Richtung „Ja“. Kann das sein?

Fakt ist, dass es Spaß macht, wenn ich mir am Kurvenausgang denke: „Ok, das war jetzt mal richtig schön“. Aber eben nicht jede Kurve endet so bei mir, sagen wir nur 50% davon. An meinem Hinterreifen habe ich noch ca. 0,5mm unbenutzten Rand. Das könnte ja darauf hindeuten, dass, auch wenn ich denke: „boa das war jetzt mal ne brutal Schräglage“, da noch einiges an Luft übrig ist?

Eure Anfänge?

Was mich an diese Stelle interessiert ist folgendes:

Gab es einen Zeitpunkt in eurer „Motorrad-Karriere“, an dem ihr euch selbst gesagt habt: Jawohl, jetzt bin ich mir sicher, vertraue mir und meiner Maschine und bin eins mit ihr. (ich denke das muss man bei einem Überholvorgang auf dem Hinterrad auch sein)

Ab wann fährt man eurer Meinung nach gut Motorrad?

Wie seht ihr den Punkt „Risikobereischaft“, hat diese im Laufe der Zeit bei euch eher zu- oder abgenommen?

Ist eurer Meinung nach ein „Lehrgang“ sinnvoll (Rennstrecke, Kurven etc.) oder habt ihr euch das „richtige Fahren“ selbst beigebracht?

Bin gespannt was ihr so berichtet

Gruß M.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Montana187 schrieb am 8. Juni 2018 um 10:55:40 Uhr:

Ihr kennt sie sicher, die guten und die schlechten Tage auf dem Motorrad. Tage, an denen man sich gut fühlt und Meter macht, an denen alles rund läuft und man sich auf die nächste Kurve freut. Aber auch Tage, an denen man sich fragt, warum man heute eigentlich fährt, an denen man sein Moped um die Kurven trägt und zu verkopft an die Sache herangeht, mit den Gedanken irgendwo anders ist und die Tour nach 50km abbricht. Die schlechten Tage machen nur halb so viel Spaß. Und das ist es doch worum es geht:

Spaß, oder?

Auf meiner 690 SM fahre ich nicht, um von A nach B zu kommen, sondern um Spaß zu haben. Aber wo beginnt Spaß und wo hört Spaß auf?

Spaß muss jeder Fahrer für sich selbst definieren. Spaß ist auch nicht immer gleich. Mal macht es Spaß, gemütlich vor sich hin zu cruisen, den Gedanken dabei nachzuhängen, die Sonne, die Luft zu genießen. Mal macht es Spaß, einfach die Sau rauszulassen, der Kleinen die Sporen zu geben und sich einfach mal auszutoben.

Gar nix damit zu tun hat das

Zitat:

Risiko?

Als mich diese Woche ein SMC-Fahrer ca. 200m vor einer nicht einsehbaren Kurve auf einer engen Waldstrecke auf dem Hinterrad überholt hat, und gleich die drei Autos vor mir mit, habe ich mir folgende Frage gestellt:

Erhöht sich der Fahrspaß nur, wenn man bereit ist, mehr Risiko einzugehen? Oder erhöht sich der Fahrspaß ausschließlich durch das eigene Können?

Man hat als Motorradfahrer die Verantwortung für sich, seine Familie und die anderen Verkehrsteilnehmer. Man sollte sich tunlichst davor hüten, Risiko mit Spaß gleichzusetzen. Auf der Straße sollten mindestens 20% Sicherheitsreserve bleiben. NIEMALS sollte man die Komfortzone verlassen, niemals in einen Bereich kommen, in dem man nicht mehr alle Eventualitäten beherrscht.

 

Zitat:

Ich kann diese Frage ehrlich gesagt (noch) nicht beantworten, da ich selbst erst 3 Monate Motorrad fahre und relativ unerfahren bin, aber mein Kopf tendiert Richtung „Ja“. Kann das sein?

Fakt ist, dass es Spaß macht, wenn ich mir am Kurvenausgang denke: „Ok, das war jetzt mal richtig schön“. Aber eben nicht jede Kurve endet so bei mir, sagen wir nur 50% davon. An meinem Hinterreifen habe ich noch ca. 0,5mm unbenutzten Rand. Das könnte ja darauf hindeuten, dass, auch wenn ich denke: „boa das war jetzt mal ne brutal Schräglage“, da noch einiges an Luft übrig ist?

Setz Dich niemals selber unter Druck und lass Dich nie unter Druck setzen. Wenn die "Kenner und Könner" über einen Angsstreifen meditieren, dann entlarven sie sich als Nix-Wisser. Dieser Streifen ist extrem von der Reifenkontur und der Profilgestaltung abhängig. Es gibt Reifen, die fahre ich 10 Kilometer nach dem Aufziehen im Öffentlichen auf die Kante - mit der gleichen Maschione bekomme ich einen anderen Reifen nicht mal auf der Rennstrecke an die Kante, obwohl da die Funken fliegen. Wnn DU Dich wohlfühlst und es für DICH gepasst hat, dann war es gut und richtig

Zitat:

Eure Anfänge?

Was mich an diese Stelle interessiert ist folgendes:

Gab es einen Zeitpunkt in eurer „Motorrad-Karriere“, an dem ihr euch selbst gesagt habt: Jawohl, jetzt bin ich mir sicher, vertraue mir und meiner Maschine und bin eins mit ihr. (ich denke das muss man bei einem Überholvorgang auf dem Hinterrad auch sein)

Ab wann fährt man eurer Meinung nach gut Motorrad?

Wie seht ihr den Punkt „Risikobereischaft“, hat diese im Laufe der Zeit bei euch eher zu- oder abgenommen?

Ist eurer Meinung nach ein „Lehrgang“ sinnvoll (Rennstrecke, Kurven etc.) oder habt ihr euch das „richtige Fahren“ selbst beigebracht?

Bin gespannt was ihr so berichtet

Gruß M.

Man sollte sich NIE als den Oberkönner sehen. Man muss IMMER Respekt haben - bitte aber nicht mit Angst verwechseln. Die hat auf dem Möpp nix zu suchen, wer Angst verspürt, sollte tunlichst den Hahn schließen oder das Möpp in die Garage stellen. Meinem Motorrad habe ich wirklich voll vertarutr, nachdem ich mit ihm auf der Rennstrecke war. Hier bekommt man kugelrunde Glubschaugen, was das Serienbike mit dem stinknormalen Straßenreifen kann. Dieses Vertrauen ist im Öffentlichen teilweise überlebenswichtig. Und wenn man sich auf der Renne mal legtr - ist das auch positiv zu sehen. So ein lowsider ist nämlich gar nicht schlimm, da passiert so gut wie nix. Und wenn es im Öffentlichen mal zu eng wird, dann sollte man lieber im lowsider absteigen, als mit zusammengekniffenen Arschbacken schockstarr geradeaus und aufrecht in die Botanik zu preschen.

Ein derartiger Lehrgang ist ein immens wichtiges Instrument, ein sicherer Fahrer zu werden. Die "Selbstbeibringer" die hier immer so schön auftreten - mir stellt sich regelmäßig das Nackenhaar auf, wenn man die alten Fahrensmänner erst am Treff ihre Heldentaten preisen hört, sie später aber dann über die Strecke juckeln sieht. Die treffen die richtige Linie in einer Kurve 10-fach - jedes mal, wenn sie sie kreuzen. Daher muss ich wieder dem sehr geschätzten Lew in seiner Aussage

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 8. Juni 2018 um 12:54:42 Uhr:

xxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Rennstreckentraining: Sehe ich nur als sinnvoll, wenn man auch Rennstrecke fahren will. Die Rennstreckenlinien haben nichts mit den Linien auf der Strasse zu tun, da könnte man sich Dinge angewöhnen, die im realen Strassenverkehr eher kontraproduktiv sind.

Sicherheitstraining: Immer gut.

Kurventraining: Mit Deinem Gefährt würde ich dann auch Kurse buchen, die auf wirklich kurvigen Strecken stattfinden. Harzring zum Beispiel. Oder auf einer Kartbahn. Sonst bist Du eher unterfordert. Kurven, wo der Tourendampfer am Limit ist, nötigen einer 690 SM doch eher ein müdes Arschrunzeln ab.

vehement widersprechen. Auf der Rennstrecke ist es natürlich extrem wichtig, eine saubere Linie zu fahren. natürlich ist die Rennstreckenlinie nicht die Straßenlinie. Aber auf der Rennstrecke lernst Du erst einmal, eine Linie überhaupt erst einmal zu PLANEN und sie dann auch UMZUSETZEN. Wer eine Renn-Linie planen und umsetzen kann, kann selbstverständlich dann auch eine Linie auf der Straße planen und umsetzen.

Auf der Rennstrecke lernst Du, eine Strecke zu LESEN und Deine Linie und Deine Handlungen entsprechend zu planen und umzusetzen - auf der Straße ist dies lebensnotwendig

Auf der Rennstrecke lernst Du die Reserven und Möglichkeiten Deiner Maschine gefahrlos unter optimalen Bedingungen kennen und sie zu nutzen - was Du im Öffentlichen in dieser Form NIE kannst.

Es von einem Erfahrenen im Öffentlichen zu lernen - hmmm..... mit etwas Glück kann man das. Ich kennen genug Erfahrene, deren Eleven sich dabei heftig auf´s Maul gelegt haben.

Hier im Bikertreff findest Du in einer Nutzer-Signatur einen schönen Spruch zur Erfahrung :D

In den von mir besuchten FaSi-Trainings sind die ach so Erfahrenen am Anfang mit der größten Klappe, am Ende die Kleinlautesten und wenn es doch mal (selten) jemanden auf´s Maul hat, dann sind es seltenst die Jungspunde :D

Und man sollte sich nie wegen seines Untersatzes in irgendeiner Art unter Druck setzen lassen - es muss DIR und nur DIR Spaß machen. Wenn ein SSP-Fahrer Blümchen pflücken will und dabei Spaß hat - dann ist das zum Kuckuck seine Entscheidung und ist zu respektieren. Wenn ein SuMo-Fahrer nur 20°-Schräglage fahren will und dabei seinen Spaß hat, dann ist das gut und o.k. und es steht niemandem zu, sich darüber zu betöffeln. Soll jeder Fahrer seinen Spaß haben - wie er diesen Spaß definiert, ist seine ganz eigene Sache - womit sich der Kreis zu den Anfängen meines Pamphlets wieder schließt :D.

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Zitat:

@Montana187 schrieb am 8. Juni 2018 um 10:55:40 Uhr:

 

Spaß, oder?

Stimmt, aber für mich auch, um mit Spaß von A nach B zu kommen.

Erhöht sich der Fahrspaß nur, wenn man bereit ist, mehr Risiko einzugehen? Oder erhöht sich der Fahrspaß ausschließlich durch das eigene Können?

Nein, das war ein Idiot, der dich überholt hat. Spaß hängt nicht vom Risiko ab.

 

An meinem Hinterreifen habe ich noch ca. 0,5mm unbenutzten Rand.

Na und, bei meiner Kiste sind das knapp unter 1 cm. Angststreifen? Nein, Reserve! Und 0,5 mm??? Mit der Schieblehre gemessen oder mit den Fingern vertippt?

 

Ab wann fährt man eurer Meinung nach gut Motorrad?

Kann ich das selbst beurteilen? Ich bin bis jetzt über 300.000 km unfall- und umfallfrei gefahren und lerne täglich dazu.

Wie seht ihr den Punkt „Risikobereischaft“, hat diese im Laufe der Zeit bei euch eher zu- oder abgenommen?

Abgenommen, erstens mit zunehmenden Alter, zweitens mit zunehmender Erkenntnis "das bringt nichts".

Ist eurer Meinung nach ein „Lehrgang“ sinnvoll (Rennstrecke, Kurven etc.) oder habt ihr euch das „richtige Fahren“ selbst beigebracht?

Aber so was von. Fahren hab ich erst bei meiner ersten geführten Alpentour gelernt. Und bei den zig Mal, die ich Bergtouren gemacht habe.

 

Gruß M.

Du scheinst Spaß mit rennstreckenmäßig gefahrenen Kurven gleichzusetzen. Damit folgst Du zwar dem üblichen Klischee, liegst aber meiner Ansicht nach falsch.

Mich reizten anfangs hauptsächlich tolle Fahrzeuge (vor allem Blechvespen und Enduros) aber nie die möglichst geringen Winkel zwischen Straße und Moped in Kurven. Gerade mit den Enduros habe ich mich zwar auch ausgetobt, aber kaum auf öffentlichen Straßen.

Guter Motorradfahrer? Der bin ich auch nach irgendwas in Richtung einer Viertelmillion Kilometern in dreieinhalb Jahrzehnten nicht. Ich bin erfahren und sicher kein ausgesprochen schlechter Fahrer, aber kein guter, sprich ich sehe mich als durchschnittlich begabten Fahrer der seine Grenzen kennt und beachtet. Mehr nicht.

Da ich schon alle Leistungsklassen durch habe (ok, nicht ganz, mein stärkstes eigenes Moped hatte 99 kW und da gibt es heute ja deutlich mehr) habe ich gar keinen Bedarf mir selbst oder einem anderen etwas zu beweisen. Ich kann es mir erlauben mit Spaß und Genuß zu fahren. Und das bedeutet sanftes Cruisen und nicht Kurvenkratzen. Ich bin ein echter Genußfahrer, der Licht, Luft und Landschaft genießen will. Ich liebe natürlich kurvige Strecken mit viel auf und ab - aber wo steht geschrieben, dass man diese nur mit den Rasten auf dem Boden und dem Blick starr auf dem Asphalt fahren könnte?

Wer Lust auf ein Kurventraining hat sollte das tun - aber bitte nicht die Dauerkarte für die örtliche Rennstrecke vergessen! Weil das "richtige Fahren" wie Du das nennst nichts auf öffentlichen Straßen verloren hat.

 

Gruß Michael

Ich hab nicht alles gelesen aber deinem Anfang stimme ich zu, so wie man persönlich gute und schlechtere Tage hat so ist das auch bei mir beim Mopped-Fahren.

Wenn einer der schlechteren Tage anliegt dann fahre ich einfach besonders besonnen und vorsichtig.

Manchmal drehe ich sogar um und fahr nach Hause wenn ich merke es macht keinen Sinn da es mir kaum Spaß bringt.

Wenn man muss, muss man sich halt dementsprechend drauf einstellen.

Moin!

Nun, ich glaube, es gibt kein "richtig" oder "falsch". Primär ist es mal wichtig, "DASS" man überhaupt Motorrad fährt.

Wenn ich an meine Anfänge denke, die sind jetzt 25 Jahre her, dann bin ich damals sicher nicht "gut" Motorrad gefahren. Ich war ja Anfänger, konnte keine richtig tiefen Schräglagen fahren und hätte somit in zu schnell angegangenen Kurven keine Reserven aus dem Ärmel zu schütteln gehabt. Auch die Bremserei war mir damals suspekt - mein "richtig" Ziehen am Bremshebel hing ich irgendwie unkontrolliert auf dem Ofen.

Aber das sichere, souveräne Fahren kam mit dem Fahren. Übung macht auch hier den Meister. Die Risikobereitschaft hat sich in den Jahren nicht grossartig verändert - die Möglichkeiten am Lenker allerdings schon, und wenn man mit 40+Grad-Schräglage durch die Kurven "kann", dann "kann" man auch schneller und somit risikoreicher.

Wheelies sind eine reine Übungs- (und manchmal auch Kosten)frage. Hat dann - auf öffentlicher Strasse - relativ wenig mit "richtig" Motorrad fahren zu tun. Auch wenn ich selber mal mein Vorderrad lüfte - im Grunde ist das hooliganisch, erschreckt die anderen, und im Notfall bremst man halt 30 Meter zu spät, weil das Rad erst noch landen muss.

Fahrtrainings auf Rennstrecken oder Übungsgelände sind wie die blaue oder rote Pille bei Matrix: man weiss nicht, was passiert, aber es ist IMMER eine Offenbarung. Dinge wie Sitzposition beim Bremsen oder Beschleunigen, Belasten der Fussrasten in Kurven, hartes und sicheres Bremsen oder radikale Ausweichmanöver lernt man unter Anleitung sehr sehr viel schneller und wirkungsvoller als beim täglichen Try-and-Error auf offener Strasse.

Der Sache mit dem "Angststreifen" am Hinterrad solltest Du keine grosse Beachtung schenken. Ob sich da noch ein Rand tummelt oder nicht, hat nicht primär mit dem Fahrkönnen zu tun, sondern sehr häufig mit Felgen- und Reifenbreite, Reifenkontur, Luftdruck, Fahrergewicht, Reifen- und Fahrbahntemperatur etc.

Da kommt es dann schon mal vor, dass man einen Typ Reifen 110%ig über die Kante fährt, mit einem anderen Reifentyp dann bei gleicher Fahrweise 5 mm stehen lässt.

Fahrspass ist es dann, wenn alles passt. Wenn die Strecke frei ist, wenn sich der Weg durchschwingen lässt, wenn die Schaltpunkte vor, in oder nach der Kurve passen, wenn man sich gut auf seinem Gerät fühlt, wenn man zufrieden ist. Das geht auf einer Harley mit 80 km/h durch den Wald, das geht auf einer Superduke mit 180 durch den gleichen Wald. Wenn's stresst oder sich nicht gut anfühlt, dann ist es wie beim Sex - der macht dann ja auch keinen Spass mehr ;-)

Es ist auf jeden Fall immer DEIN Fahrspass - geniess es, wann immer es geht!

Allzeit gute Fahrt,

JvS

 

https://theiner.net/blog/die-frage-nach-dem-warum/

Schlechte Tage? Hatte ich auch schon. Musste früh morgens noch ziemlich müde los und hatte knapp 500 km vor. Der erste Fahrfehler dann in einer Linkskurve, wo ich kurz vor dem Grünstreifen "aufwachte". Der zweite dann beim Auffahren auf die BAB. Da wusste ich, entweder reiß ich mich zusammen oder es mich von der Kiste.

Seitdem Motorrad nur dann, wenn ich zu 100 % fit bin.

Und wie Michael habe ich auch viele Leistungsstufen auf zwei Rädern durch. Angefangen mit einer 17 PS Chopper bin ich jetzt beim 160 PS Tourer gelandet. Zwischendurch auch ein Side-Bike Kyrnos Gespann mit 90 PS gefahren. Ausnahmslos alle haben auf ihre Art mir viel Spaß bereitet. Der eigene Fahrstil muss sich nur an die Gegebenheiten anpassen.

Kurven fahren lernt man beim Kurven fahren. Also dahin fahren, wo die Kurven sind und fahren, fahren, fahren.

Ich hab etwa 12 Jahre gebraucht, bis das mit den Kurven verinnerlicht war. Initialzündung war eine einwöchige, geführte Alpentour mit einem erfahrenen Tourguide, der uns "Flachländer" die wenigen Dinge erklärt und gezeigt hat,

die man so benötigt, um angstfrei und spassvoll durch Kurven aller Art zu kommen. Insbesondere die Blickführung "eingehämmert" hat, die das A und O jeder Kurve ist.

Du hast ein extremes Kurvengerät, fährst aber in Deutschland, wo die dazu passenden Strecken äußerst dünn gesät sind. Leider kannst Du damit auch nur unter Schmerzen am Po bis in die südfranzösischen Kurvenreviere oder sonstige Ecken Europas kommen, wo die zu der SM passenden Strecken in Mengen vorhanden sind.

Rennstreckentraining: Sehe ich nur als sinnvoll, wenn man auch Rennstrecke fahren will. Die Rennstreckenlinien haben nichts mit den Linien auf der Strasse zu tun, da könnte man sich Dinge angewöhnen, die im realen Strassenverkehr eher kontraproduktiv sind.

Sicherheitstraining: Immer gut.

Kurventraining: Mit Deinem Gefährt würde ich dann auch Kurse buchen, die auf wirklich kurvigen Strecken stattfinden. Harzring zum Beispiel. Oder auf einer Kartbahn. Sonst bist Du eher unterfordert. Kurven, wo der Tourendampfer am Limit ist, nötigen einer 690 SM doch eher ein müdes Arschrunzeln ab.

Wobei er halt Anfänger ist. Die Schräglage des Profis auf dem Tourendampfer muss er ja auch erst einmal erreichen und vor allem gehts halt hier dann auch um die Grundlagen wie Blickführung. Daher würd ich dies für den Anfang nicht so eng sehen.

Was Spaß vs. Risiko angeht kommt es einfach drauf an was man als Spaß empfindet. Wer daran Freude hat einfach die Landschaft zu geniesen braucht auch kein höheres Risiko eingehen. Als Kurvensüchtling besteht dann aber durchaus ein gewisser Zusammenhang und man muss genau abwägen wieviel Risiko man selbst eingehen will. Ein gewisses Risiko hat man nun einmal mit steigender Schräglage, man ist ja nicht allein auf der Straße und die ist auch selten in perfektem Zustand.

Zum Überholvorgang: Vollhonk. Einfach nicht beachten und nur darauf achten rechtzeitig den Resten auszuweichen wenns ihn zerlegt. ^^

am 8. Juni 2018 um 11:58

Die Frage ist ja eigentlich, was ist ein guter Motorradfahrer?

Einer, dem es gelingt, den Reifen bis zum Felgenhorn abzufahren? Jemand, der 380Km weit auf dem Hinterrad fahren kann? Wenn man Stuntfahrer ist, der auf Shows auftritt, sicherlich.

Jemand der sich im öffentlichen Straßenverkehr so bewegt, wird immer wieder in Situationen kommen, wo ihm fast das Herz stehen bleibt. Wenn ihm zB ein ähnlich ambitionierter Fahrer entgegenkommt, beiden auf der letzten Rille, ein Ausweichen oder andere sinnvolle Aktionen nahezu unmöglich. Oder ganz anders, ein sportlich völlig unmotivierter Treckerfahrer, der, obwohl nicht so ganz erlaubt, ein 3 Meter breites irgendwas hinter sich her zieht. Oder, oder oder.

Worst case: Das Herz bleibt nicht nur sprichwörtlich stehen.

Meiner Ansicht nach ist ein guter Motorradfahrer auf der Straße derjenige, der, auch wenns mal juckt, eben nicht auf der letzten Rille durch die Kurve kratzt sonder zügig so fährt, das er seine und die Blödheit anderer ausbügeln kann, oder nen Schlagloch, Ölfleck, Rollsplit.....

Das wird nicht garantiert klappen, aber zumindest sollte man immer etwas Spiel haben.

Dazu braucht es schon ein gerüttelt Maß an Selbstbewusstsein und es dauert, bis man mal dahin kommt. Bleibt jedem zu wünschen, das er mal dort landet ;)

Themenstarteram 8. Juni 2018 um 12:12

Soll nicht heißen, dass ich fahren möchte wie auf der Rennstrecke. Aber ich denke, ich könnte noch etwas mehr Spaß haben, wenn die Kurven noch besser laufen.

Auf einer wirklich engen Waldstrecke (und zwar so eng, dass es nicht einmal Fahrbahnlinien gab aber sehr wohl Gegenverkehr) haben mich zwei Naked´s überholt, direkt vor einer Rechtskurve bei der man nicht gesehen hat, was dahinter ist. Ich frage mich dann immer, bin ich zu ängstlich oder die zu mutig? Fahre ich mit zu viel Vernunft oder die mit zu wenig?

Ich lass mich von Überholvorgängen (ob auf zwei Reifen oder auf einem) nicht "aufstacheln", trotzdem denke ich, dass der gerade in dieser Kurve mehr Spaß hatte als ich, mal abgesehen davon das ich dieses Risiko niemals eingehen würde, dann fahr ich halt lieber mit 50kmh da rein wenn ich mir unsicher bin und warte auf die nächste, übersichtliche Kurve.

Und da wären wir beim nächsten Punkt: Sobald die Strecke übersichtlich ist, kein Verkehr in Sicht, lass ich es halt auch gern mal zügiger angehen, aber immer so, dass ich mich noch gut dabei fühle. Aber so richtig SuMo fahr ich noch nicht, wenn ihr versteht was ich meine. Kurven die ich mit 70kmh nehme, würde ein erfahrener SuMo-Fahrer vielleicht mit 110kmh nehmen.

Ich denke das eigene Können spielt eine große Rolle im Bezug auf "Spaß haben"

Aber zugegeben, eventuell bin ich auch ein wenig ungeduldig nach erst 3 Monaten ^^

Ein guter Motorradfahrer ist jemand, bei dem es nicht nur reiner Zufall ist, dass er heile zuhause ankommt.

 

Blind in Kurven rein halten und blind überholen kann halt gut gehen, muss aber nicht.

Ich versuche, dass zu vermeiden. Mit ist es schon mehrfach passiert, dass ich schon zum Überholen vor irgendeiner Kurve nach links zucken wollte, es dann aber doch gelassen habe. Kurz danach kam dann Gegenverkehr, in den ich entweder voll reingerauscht wäre oder zumindest eine ziemlich knappe Ausweichaktion hätte fahren müssen.

 

Es gibt genug, die so fahren. Die sind oft auch tatsächlich schnell. Aber nur so lange, wie nichts unvorhergesehenes passiert.

Alter, nie an Spinnern orientieren, vor allem wenn du die nicht kennst und schon gar nicht einschätzen kannst. Niemals!

Fahr so das du ein gutes Gefühl hast. Der Rest kommt mit der Zeit.

Hm, also ist ja schon so einiges richtige geschrieben, aber nur mal so,

Ich hab Familie mit Kindern, und ich will Mopped fahren, aber immer heimkommen und denken „das war ne schöne Runde“.

Wenn ich vor der Garage stehe und denke „scheisse noch mal Glück gehabt“ muss ich mir Gedanken machen das Mopped zu verkaufen.

Ich bin noch nie eine Kurve am Limit gefahren, und glaub mir , auch schon oft überholt worden, und?

Manchmal Eier ich so vor mir her, und hab Spaß dabei, und der hinter mir denkt sich wahrscheinlich ich hab von Linie und Blickführung noch nie was gehört.

Vielleicht sollt ich mir ne Vespa kaufen, dann darf ich das:))

Das mit dem Glück gehabt wirst du mit dem Mopped auf jeden Fall mal erleben, erlebe ich in jeglicher Situation im Leben wie Autofahren, Schwimmen, Segeln, Reiten, Saufen, Vögeln usw.:)

am 8. Juni 2018 um 13:21

Mein Fahrlehrer hat mir immer gesagt wenn du dich morgens nicht nach Moped fühlst dann steig auch nicht auf... damit hatte recht denn bisher hatte ich noch keinen schlechten Tag auf meiner dicken! Hab meinen Lappen auch erst am 03.11.17 bekommen! Ich hab sogar Spaß in der 30er Zone...vielleicht hast du das falsche möppi für dich? Ich bin gerade von einer 3 Tage Tour Berlin nach Haarlem Niederlande und zurück zurück... 1559.6 km und jeder einzelne sogar im Stau hat Spaß gemacht!!!

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