S8 (FL) Handschalter, Kaltstart"bollern", Fehlzündungen?
Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum.
Seit nunmehr zwei Jahren habe ich ein Problem mit meinem S8 bei dem mir bisher keiner helfen konnte und langsam bin ich einfach nur noch verzweifelt.
Normalerweise bin ich eher der Typ von face to face Kommunikation, aber meine Lebensgefährtin hat mir empfohlen mir ein nettes Forum zu suchen in der Hoffnung endlich jemanden zu finden, der mir helfen kann das Problem zu beheben, nachdem einige, sehr bemühte Automechaniker mit vielen Versuchen leider erfolglos damit gekämpft haben...
Bei dem Auto handelt es sich um einen Audi S8 Baujahr 1999, MJ 2000 (FL), Handschaltgetriebe.
Symptom:
Es ist ein relativ lautes Knallen zu hören
subjektiver Eindruck: vorne am Motor ein relativ helles, lautes Geräusch (vergleichbar als wäre ein kleiner Sylvesterknaller unter der Motorhaube gezündet worden)
in der Mitte (Fahrersitz bei geöffneter Tür) klingt es dumpfer (bassiger), häufig geht dem (hier: ) bollern ein zischeln / spratzeln voraus
hinten am Auspuff ist es ein deutlich vernehmbares dumpfes Bollern
Randbedingungen:
Das Phänomen tritt nur auf bei:
- kaltem Motor (echter Kaltstart)
- erhöhter Leerlaufdrehzahl von ca. 1000 U/min -> diese stellt sich nicht immer ein
- nur bei Außentemperaturen über ca. 8 Grad Celsius
- bei Außentemperaturen zwischen ca. 8 - 16 Grad Celsius sinkt die Leerlaufdrehzahl schneller (nach ca. 1-2 Sek.) auf ca. 800 U/min (dann tritt das Phänomen nicht auf) ab, als bei Temperaturen über 16 Grad. (?)
- eingeschalteter Lüftung auf kleiner Stufe / keine Klimaanlage !
- werden weitere Verbraucher zugeschaltet (Klima, Sitzheizung, etc) tritt das Phänomen nicht/sehr selten auf
- bei Temperaturen zwischen 9 - 16 Grad Celsius tritt das Phänomen nur sporadisch auf. Es scheint von weiteren Umgebungsfaktoren abzuhängen (getretene / nicht getretene Kupplung, etc.)
- bei Temperaturen über 16 Grad Celsius tritt es bei nahezu jedem Kaltstart auf
Beobachtungen:
Auto verbreitet nach Kaltstart mitunter starken Geruch nach Benzin (in einem Fall so stark, dass es dem Beifahrer unangenehm aufgefallen ist)
Bisweilen kommt es vor, dass sich die erhöhte Leerlaufdrehzahl einstellt, dann sackt sie kurz weg, und mit einem ‚gequälten’ Motorgeräusch wird sie wieder angehoben. Dies tritt vor allem im Temperaturbereich 9-16 Grad Celsius auf. Durch leichtes Gasgeben kann dieses Verhalten provoziert werden.
Interessanterweise ist die Motordrehzahl nach dem Start bei niedrigen Temperaturen (unter 8 Grad) niedriger als bei hohen Temperaturen.
Sofern sich die erhöhte Leerlaufdrehzahl einstellt, und somit das Phänomen grundsätzlich auftreten kann, tritt es auch auf, wenn man durch ganz leichtes Gasgeben die Drehzahl um ein paar hundert U/min anhebt.
Folgende Dinge wurden bereits versucht:
Zündkerzen ers.
Zündspulen ers. 8 Stück
Einspritzdüsen gereinigt
Einspritzdüse Zyl. 4 ern.
Dichtringe Einspritzdüsen ern.
Nockenwellenversteller Bank 1 ers.
Kraftstoffilter ers.
Kurbelgehäuseentlüftungsventil ern.
Unterdruckventile Kurbelgehäuseentl. Ers.
Alle Unterdruckleitungen ers.
Unterdruckspeicher inst.
Kühlmitteltemp. Sensor ers.
Drosselklappe gereinigt + Angepasst
Drosselklappe Probeweise gewechselt
Sekundärluftventile geprüft (nicht auf Durchlässigkeit)
Sekundärluftpumpe geprüft.
Lambdasondenwerte gemessen i.O.
Klimasteuergerät abgezogen
Kraftstoffdruck gemessen
Kompression gemessen i.O.
Für jeden Rat bin extrem dankbar!
Beste Antwort im Thema
Der Drosselklappe Sensor ist einer der Backupsensoren für den LMM. Nimmt du die Brücke raus hat das Motorsteuergerät keine Möglichkeit mehr die Luftmenge zu schätzen. Außerdem würde der Motor in undefinierten Zustand und daher möglicherweise zu mager laufen....
Die ganze Unter Drucksteuerung ist dann auch nicht existent.
Wenn man dann noch bedenkt, wie unruhig der Motor wird, wenn nur ein kleines Leck an der Brücke ist.....
Das wird nicht gehen. Von der Soundkullise mal abgesehen....das wird laut.
Eine ganz blöde Möglichkeit gibt es noch. Beim 4E kam es in wenigen Einzelfällen vor, dass sich eine der Ladungsklappen in der Ansaugbrücke selbstständig gemacht hat und ein Einlass Ventil verklemmte. So unterschiedlich sind die Ansaugbrücken von 4D und 4E nicht....
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40 Antworten
Hi erstmal, und herzlich willkommen!
Ich denke, in diesem Fall wäre ein Video oder wenigstens ein Soundfile ganz hilfreich.
Ansonsten wäre mein erster Gedanke in Richtung "Fehlzündung" gegangen. Wo genau kommt das Geräusch denn her? Kannst Du das irgendwie eingrenzen?
Vielen Dank!
Für das Video-/ Soundfile muss ich meinen Mechanikus einmal ansprechen. Mein Großer steht zur Zeit wieder einmal teilzerlegt in der Werkstatt, da die Temperaturen zur Zeit ja hoch genug sind, dass man dieses Problem häufig beobachten kann. Und leider bin ich beruflich viel unterwegs, so dass ich es nicht selbst machen kann.
Wir haben versucht es einzugrenzen, aber das ist echt schwer. Zu hören ist es sowohl im Motorraum als auch aus dem Auspuff. Ich habe sogar einmal versucht mit einem Vibrationsmessgerät es auf eine Zylinderbank einzuschränken. Leider bieten Aluteile einem Magneten keinen besonders guten Halt....
Keine Ahnung ob dies weiterhilft: Wir vermuten, dass es nur dann auftritt, wenn das Sekundärluftsystem läuft. Das ist allerdings wie gesagt nur eine Vermutung.
Hmmm... Kann ich mir für den ersten Moment jetzt eigentlich nicht vorstellen. Ausser der Pumpe, die in etwa wie ein lauter Föhn klingt, ist da eigentlich nix, was Geräusche machen, geschweige denn knallen kann. Und "in den Motor horchen" wird schwierig, da die Ventildeckel akkustisch vom Block entkoppelt sind. Ein Hoch auf die Laufruhe
Wie gesagt, Versuch mal das Geräusch hier vorzuführen, alles andere ist Glaskugeldeuterei.
BTW: wo bist Du denn her? Vielleicht gibt's ja jemanden in Deiner Nähe...?
Was sagt übrigens der Fehler Speicher?
Flexrohre io ? , knallt es im Luftfilterkasten ?, Steuerzeiten überprüft ??
@ micha204:
Habe mich da vielleicht ungünstig ausgedrückt. Von der Pumpe kommt das Geräusch definitiv nicht. Aber der Zeitraum in dem das Geräusch auftritt ist der gleiche, in dem auch die Sekundärluftpumpe läuft, oder kurz vorher gelaufen ist. Wenn der Motor einmal warm ist, und sich bei einer Leerlaufdrehzahl von 770-780 U/min eingependelt hat, ist das Geräusch noch nie aufgetreten. Auch während des Fahrens konnte es noch keiner ausmachen.
Wenn es denn kurz nach dem Kaltstart auftritt, dann ist es allerdings mitunter so heftig, dass es "spürbar" ist.
Das Auto steht in der Werkstatt meines Vertrauens in Chemnitz, und in der Nähe wohne ich auch. Ich arbeite alllerdings in der Nähe von Hagen/ NRW.
@ JensLemm:
Der wurde mehrfach ausgelesen, und es gab keinen Eintrag.
@ JollyRogers:
Flexrohre sagt mir jetzt nichts. Welche meinst Du?
Die Steuerzeiten sollten in Ordnung sein. Werde den Meister aber noch einmal darauf ansprechen.
Wenn man den Luftfilterkasten öffnet, dann hört man das Geräusch recht deutlich und "hohl" aus diesem Bereich. Es scheint allerdings nicht die Quelle zu sein.
"Bup-bup... Bupupup...bup...bububububp..." ausm Luftfilterkasten / Saugrohr ist meistens die ZKD.
@ micha204:
Ich werde meinen Meister bitten eine Aufnahme zu machen. Es klingt weniger wie ein Blubbern, als mehr wie ein deutliches Bollern / knallen. Im Extremfall "spürt" man es im ganzen Auto.
Würde man es nicht auch hören, wenn der Motor warm ist, wenn es die ZKD wäre?
Nicht zwingend. Stoffe verändern sich mit der Temperatur. Ein nicht sauber schliessendes Ventil (durch Ablagerungen, z.B.) wäre dann auch noch eine Möglichkeit...
@ micha204:
Da hast Du natürlich recht, aber in einem so kurzen Zeitraum? Es dauert ja nicht, bis er warm wird, sondern nur bis die Drehzahl heruntergeregelt wird. Ca. 20 bis 60 Sek. nach Start.
Ein nicht vollständig schliessendes Ventil hätte ich auch im Auge. z.B. durch klemmenden Hydrostössel. Das legt sich dann, wenn das Öl warm wird (dünnflüssiger).
Siehe auch andere Defekte an Hydrostösseln, das dauert dann meist nur 10-20 Sekunden, bis sich das Problem löst.
Wäre allerdings merkwürdig, denn Hydros klappern eher, als dass sie Ventile nur kurz offen stehen lassen; wenn dann sind die richtig im Himmel und das Ventil setzt sich nicht wieder.
Weitere Idee: Undichte Krümmerdichtung. Im Kaltenzustand dichtet sie nicht ab und die Verbrennungsschockwelle kann nach aussen dringen... das knallt auch richtig gut. Das wird recht schnell warm und dichtet in Folge von Ausdehnung ab. -> Müsste man aber sehen können... Verbrennungsrückstände um den Krümmer herum.
Wirkliche Fehlzündungen, die man spürt sollte es innerhalb des Zylinders eigentlich nicht geben, erst Recht nicht, wenn der Motor kalt ist. Da klingt es für mich eher danach, als würde in den Ansaug- oder Abgastrakt hinein gezündet werden... das knallt dann richtig....zumal im Ansaugtrakt kurz vorm Ventil zündfähiges Gemisch ist.
Etwas anderes, was mit einfallen würde, wäre ein (oder mehrere) tropfender Injektor. Dann tropft im Stand Benzin in den Brennraum und wird beim Anlassen in den Abgasstrang befördert... in recht kurzer Zeit entsteht dann dort aufgrund Verdampfung ein zündfähiges Gemisch, welches die Verbrenungsschockwelle im Abgasstrang anwachsen lässt, was man als Detonation warnimmt. Der Benzingeruch würde dazu passen.
Meine Glaskugel tippt gerade Richtung Krümmerdichtung/Bolzen.
Die Sekundärluftpumpen spielen hier scheinbar nur eine Rolle, weil die Drehzahl angehoben ist, solang diese aktiv sind.
Wenn das Bollern, Knallen was auch immer, im Luftfilterkasten wahrnehmbar ist, bzw. im Ansaugtrackt, kann es meines Erachtens nicht die Krümmerdichtung sein. Ich tippe daher, wie bereits oben erwähnt wurde, ebenfalls auf die Ein- und Auslassventile und damit zusammehängend auch auf die Hydros.
Mal eine Frage: würde denn der Motor ohne Ansaugbrücke starten können?
Beim Diesel geht das ohne Probleme, aber der ist ja auch nicht luftgesteuert.
Würde das beim Benziner gehen, könnte man sofort sehen können, was wo rausschiesst...