ForumBiker-Treff
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. SB E-Motorrad in DE möglich

SB E-Motorrad in DE möglich

Themenstarteram 2. September 2013 um 13:31

Hallo,

hätte Interesse am Umbau eines Motorrades mit Benzin-Antrieb auf E-Antrieb. Aber ist das in De auch möglich? TüV und Ämter etc...?

Teile gibts bei Smartemotion, sind auch bezahlbar....

Grüße und vielen Dank...

Ähnliche Themen
29 Antworten

Ich sehe da unter Motorrad nur einen 1,5kW Radnabenmotor? Das dürfte eher was für kleine Roller sein, als für ein richtiges Motorrad?

am 2. September 2013 um 14:25

Irgendwann vor gut einem Jahr hatten wir bereits mal einen Thread über ein Selbstbau E-Motorrad.

Mit 1,5kW kommt man eher in Leistungsklassen von 50ccm Rollern. "Richtige" Motorräder fangen irgendwo bei 10kW aufwärts an (ok, über die Grenze könnte man lange diskutieren).

In diesen Leistungsbereichen braucht man aber auch schon entsprechende Leistungselektronik, die schnell teuer wird und nicht in der für Motorräder notwendigen Kompaktheit als Serienware zur Verfügung steht. Ebenso gibt es keine speziellen Motoren mit Getriebe in dieser Grösse für Motorräder.

Über entsprechende Akkus braucht man gar nicht lange reden.

Es gibt wohl für den Maschinenbau genügend Antriebslösungen in diesem Leistungsbereich (Stichwort Synchronmotoren, Frequenzumrichter, etc.), doch sind diese Komponenten absolut nicht für den kompakten Einbau in Zweirädern geeignet.

Eventuell wird man bei den einschlägigen Zulieferern von Flurförderfahrzeugen fündig (z.B. Curtis, Sappi), doch auch hier gibt es nichts, was für grössere und schnellere Zweiräder wirklich geeignet ist.

Hier mal ein Vorgeschmack, in was für Preisregionen man sich da bewegt:

http://www.ev-cars.at/controller/ac.html?mode=list

Die bieten auch stärkere Motoren an auf der Website http://smartemotion.de/Supplier-Golden-Motors_1.html.

Sieht nach viel Aufwand aus so ein Umbau. Erstmal im Vorfeld alles direkt beim TÜV klären.

Gruß Michi

am 2. September 2013 um 14:41

Zitat:

Original geschrieben von camion-rebel

Die bieten auch stärkere Motoren an auf der Website http://smartemotion.de/Supplier-Golden-Motors_1.html.

Sieht nach viel Aufwand aus so ein Umbau. Erstmal im Vorfeld alles direkt beim TÜV klären.

Gruß Michi

Ok, der Motor sieht mit 10kW schon mal gut aus. Jetzt stellt sich die Farge, ob man allein über das Untersetzungsverhältnis von Ritzel und Kettenrad den Motor optimal am Motorrad betreiben kann. So ein Motor hat eine Nenndrehzahl von 4500 U/min. Jetzt könnte man aus Untersetzung, Nenndrehzahl und Raddurchmesser die theoretische Höchstgeschwindigkeit berechnen.

Bei 10kW dürften auf Grund der Motorleistung realistisch ungefähr 90-100 km/h rauskommen. Also ist eventuell auch noch ein zusätzliches (einstufiges) Untersetzungsgetriebe notwendig. Ob das lieferbar ist?

Zitat:

Original geschrieben von Vulkanistor

Ok, der Motor sieht mit 10kW schon mal gut aus. Jetzt stellt sich die Farge, ob man allein über das Untersetzungsverhältnis von Ritzel und Kettenrad den Motor optimal am Motorrad betreiben kann. So ein Motor hat eine Nenndrehzah von 4500 U/min. Jetzt könnte man aus Untersetzung, Nenndrehzahl und Raddurchmesser die theoretische Höchstgeschwindigkeit berechnen.

Bei 10kW dürften auf Grund der Motorleistung realistisch ungefähr 90-100 km/h rauskommen. Also ist eventuell auch noch ein zusätzliches (einstufiges) Untersetzungsgetriebe notwendig. Ob das lieferbar ist?

Wenn ich das so lese stellt sich mir eine Frage:

Lohnt sich sowas überhaupt? Da entstehen ja doch recht hohe Kosten.

Gruß Michi

am 2. September 2013 um 15:04

Ich habe mal etwas rumgerechnet. Mit dem Motor und dem dazu lieferbaren Ritzel mit 15 Zähnen liesse sich tatsächlich ohne Getriebe was bauen.

Wer will, kann mit der angehängten Exceltabbele herumspielen.

Mit einer Geschwindigkeit von 100-110 km/h kann man schon leben. Reicht aus um gut im Verkehr mit zu schwimmen.

Wie sieht das aber mit der Stromversorgung aus? Batterien/Akkus sind doch relativ groß und schwer. Wäre das überhaupt machbar mit dem Fahrzeug eine Strecke von 150 km + zu bewältigen? Es soll sich ja um ein Zweirad handeln.

Gruß Michi

am 2. September 2013 um 15:29

Tja, die Akkus sind die nächste Frage. 10kW sind eigentlich schon eine Ansage, zumindest was die Batteriekapazität angeht. Eine Reichweite von 100km sollte schon drin sein. Das wird schwierig, denn wo sollen die Akkus hin? Eventuell in seitliche Koffer, doch diese sind in der Regel nur für kleine Gewichte ausgelegt. Das wird bei Akkus schnell überstiegen.

Nun ja, und neben den ganzen technischen Fragen kommt wieder der TÜV ins Spiel. Womit wir wieder bei der Ausgangsfrage sind.

Warum sollte das nicht möglich sein? Ist halt ne (kostspielige) Einzelabnahme.

Gab mal im Fernsehen nen Bericht über ein selbstgebautes Elektroauto.

Der Typ musste zig Prüfungen nachweisen und hat das dann auch zugelassen bekommen.

Akkus gehören nicht in Koffer. Die gehören möglichst vorne und unten in den Rahmen wegen dem Schwerpunkt.

am 2. September 2013 um 16:33

Zitat:

Original geschrieben von muhmann

Warum sollte das nicht möglich sein? Ist halt ne (kostspielige) Einzelabnahme.

Gab mal im Fernsehen nen Bericht über ein selbstgebautes Elektroauto.

Der Typ musste zig Prüfungen nachweisen und hat das dann auch zugelassen bekommen.

Akkus gehören nicht in Koffer. Die gehören möglichst vorne und unten in den Rahmen wegen dem Schwerpunkt.

Absolut richtig. Nur bekomme die mal dorthin.

Ausserdem muss die ganze Sache auch noch Regen- und Spritzwasserfest sein. Ein Kurzschluss bei der Akkuleistung ist nicht witzig. Da fliessen schnell mal mehrere 100A.

Dass der Bau eines Elektromoppeds etwas mehr Know-how voraussetzt ist klar. Da ist eine wasserdichte Verpackung der Batterien das kleinste Problem.

Themenstarteram 2. September 2013 um 21:36

Vielen Dank für euere Beiträge :-))

Sorry das ich ein paar Randdaten im Eingangsposting vergessen habe, aber ihr habt das schon richtig erkannt. Die Dauer-Leistung sollte um die 15KW betragen, wobei ich noch nicht sicher bin mit welcher durchschnittlichen elektrischen Leistung man sich durch den Verkehr bewegt.

Das Motorrad- Modell sollte eine "Supermoto" sein die in einem abgespaceten Design daher kommt. Die Basis muss sehr leicht sein, ggf. 350er etc....

Nach einem ersten Gespräch mit einem Kumpel aus der RC Szene, kamen wir ganz grob auf folgende Komponenten:

15KW 48V Drehstrom-Motor mit einer Steuerung die eine Energierückgewinnung zu lässt. Zusammen ca. 1800Euro.

Akku Fertigung aus 3,2V Einzelzellen 15AH Lithium-Eisen-Phosphat ca. 75Stück a 15Euro (unverhandelt)

Ladegerät: 200Euro

Servo: 50Euro

Werde mich diese Tage mal an die Berechnung machen und die Ergebnisse hier Posten....

Danke

 

 

 

am 2. September 2013 um 23:12

Zitat:

Original geschrieben von Raivavae

Vielen Dank für euere Beiträge :-))

Sorry das ich ein paar Randdaten im Eingangsposting vergessen habe, aber ihr habt das schon richtig erkannt. Die Dauer-Leistung sollte um die 15KW betragen, wobei ich noch nicht sicher bin mit welcher durchschnittlichen elektrischen Leistung man sich durch den Verkehr bewegt.

Das Motorrad- Modell sollte eine "Supermoto" sein die in einem abgespaceten Design daher kommt. Die Basis muss sehr leicht sein, ggf. 350er etc....

Nach einem ersten Gespräch mit einem Kumpel aus der RC Szene, kamen wir ganz grob auf folgende Komponenten:

15KW 48V Drehstrom-Motor mit einer Steuerung die eine Energierückgewinnung zu lässt. Zusammen ca. 1800Euro.

Akku Fertigung aus 3,2V Einzelzellen 15AH Lithium-Eisen-Phosphat ca. 75Stück a 15Euro (unverhandelt)

Ladegerät: 200Euro

Servo: 50Euro

Werde mich diese Tage mal an die Berechnung machen und die Ergebnisse hier Posten....

Danke

Was für einen Drehstrommotor möchtest Du verwenden? Asynchron oder Synchron? Für deinen Verwendungszweck kommen eigentlich nur Synchronmotore in Frage, da sie einerseits kompakter und leichter sind und andererseits deutlich geringere Magnetisierungsverluste haben. Leider sind sie deutlich teurer.

Die meiste (Momentan-)Leistung wirst Du beim Beschleunigen brauchen. Und natürlich bei Geschwindigkeiten oberhalb 80km/h, da ab dann der Windwiderstand massiv zunimmt. Unterhalb wird bei konstanter Geschwindigkeit die Leistung bei 6-10 kW liegen. Je langsamer, desto geringer natürlich.

Ich würde das Mopped bei 15kW so dimensionieren, dass es max. 110km/h fährt. Also ideal für die Landstrasse. So hast Du eine halbwegs brauchbare Beschleunigung. Eine längere Übersetzung frisst Dir auch beim E-Motor die Beschleunigung. Auf den Akkuverbrauch hat das kaum einen Einfluss.

Alle Werte sind eine grobe pi-malDaumen Abschätzung meinerseits.

Bin mal auf Deine Kostenkalkulation (für das Material) gespannt.

am 3. September 2013 um 3:23

Noch eine kleine Anmerkung:

Du bewegst Dich bei 48V und 15kW langsam im Bereich der Hochstromtechnik.

Das ergibt pro Phase ca. 100A. Das erfordert schon recht dicke Leitungsquerschnitte und eine ensprechende Absicherung. Hier fliessen Ströme, die normalerweise eher als Kurzschluss gelten. Aus diesem Grund benutzen Hybridfahrzeuge eher Hochspannungselemente, um die Ströme gering zu halten. Beides ist für Laien allerdings nicht einfach zu handhaben.

Die Grundidee ist wirklich gut, Du wirst aber bei der Umsetzung mit Dir bisher völlig unbekannten elektrotechnischen Problemen konfrontiert werden. Hochstromtechnik und Feuchtigkeit vertragen sich überhaupt nicht. Wer einmal durch richtigen Regen gefahren ist, der weiss wie relativ "regendicht" oder sogar "wasserdicht" ist. Wenn Dir Deine Leistungselektronik absäuft, dann wirst Du sehr eindrucksvoll erleben, wieviel Energie selbst in einem fast leeren Akku stecken kann. Sie reicht nämlich immer noch aus, um einen ziemlichen Schaden in Deiner Elektroinstallation anzurichten. Ebenso wirst Du die Wunderwelt der Kontaktkorrosion kennenlernen. Dazu braucht es nur normale Feuchtigkeit und keinen Wassereinbruch.

Neben den Problemen mit der richtigen Dimensionierung und Montage von Motor, Antrieb und Batterien musst Du Dich auch mit den "Nebenkriegsschauplätzen" fachgerechte Absicherung, Feuchtigkeitsschutz und Kontakttechnik auseinandersetzen müssen. Gerade die letzten drei Punkte werden Dir das Leben im Nachgang unglaublich schwer machen, da man sie naturgemäss am Anfang erst einmal ignoriert, da man mit viel grundsätzlicheren Problemen kämpft.

Elektrotechnik im Verbund mit Maschinenbau (oder umgekehrt) ist mehr als nur einen Motor in eine Maschine montieren. Die Nebenbedingungen machen einem das Leben schwer und fressen die Recourcen in der Entwicklung. Die angestrebte Alltagstauglichkeit macht aus jeder anfangs guten und simplen Idee ein extrem teures Unterfangen in der Entwicklung.

Ich will hier niemanden in seinem privaten Erfindergeist stoppen oder ausbremsen, ich möchte nur auf weiterführende Probleme hinweisen, die bei Nichtbeachtung entweder die ganze Sache zum Scheitern bringen oder ziemlich hohe Folgekosten nach sich ziehen, wenn sie nicht von Anfang an beachtet werden.

Auch bewegt man sich hier in einem Bereich der Leistungselektronik, der wirklich einen grossen Schaden anrichten kann, wenn etwas falsch angeschlossen wird oder man aus Versehen einen Kurzschluss fabriziert. Am Motorradrahmen ist nicht viel Platz und schnell kommt man da beim Schrauben an einem Kontakt mit dem Schraubenschlüssel an den Rahmen. Hier sind unbedingt viele Vorsichtsmassnahmen einzuhalten, sonst ist sehr schnell eine Komponenten im dreistelligen Eurobereich verbrannt oder sogar schlimmeres.

48V sind nicht tödlich sondern kribbeln maximal etwas. Aber die Folgen von 100A oder mehr sind eine ziemliche Erwärmung und wenn sie unkontrolliert fliessen, dann zerstören sie in sehr kurzer Zeit sehr viel. Schlimmstenfalls fackelt Dir das Mopped ab.

Auch solltest Du überlegen, dass Du eine gespeicherte Energie in den Akkus hast, die einigen Litern Benzin entsprechen. Wenn die in sehr kurzer Zeit durch einen Kurzschluss entladen werden, dann entspricht das dem Verbrennen von einigen Litern Benzin in wenigen Sekunden! Das ist nicht ganz ungefährlich.

Ein Gerät mal zum laufen bringen geht relativ schnell und einfach. Das es nachher auch zuverlässig unter verschiedensten Bedingungen funktioniert ist etwas anderes. Was nützen 100km Reichweite bei Sonne in der Ebenen, wenn nach 5 km Steigung im Nieselregen irgendetwas Wichtiges durchbrennt?

Nette Schönwetter Konzeptstudien gibt es bereits einige auf zwei und vier Rädern. Trotz hohen Entwicklungsbudgets gibt es allerdings noch keine brauchbaren Fahrzeuge, zumindest nicht so, wie wir uns das vorstellen. Das liegt allerdings nicht daran, dass die Ingenieure bloss zu blöd sind, sondern dass die Technik viel komplexer ist, als was man sich das einfach mal so vorstellt.

Und ja, es gibt brauchbare Fahrzeuge wie z.B. den Tesla, allerdings ist der für die Meisten unbezahlbar.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. SB E-Motorrad in DE möglich