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Schaden 2.000 € - Für Anwalt lukrativ?
Hallo zusammen,
ein Familienmitglied hatte heute einen unverschuldeten Parkunfall gehabt. Bei dem Familinangehörigen standen die Räder still, weil er auf dem Parkplatz einen Fußgänger passieren ließ. In dem Moment parkte ein anderer aus und fuhr in das Auto. Der Unfallverursacher war sich keiner Schuld bewusst, weil er der Auffassung war, dass es sich um ein Firmengelände handeln würde und mein Familienmitglied da nichts zu suchen hätte und daher hatte er von sich aus die Polizei verständigt. Die Polizei hat den Unfall aufgenommen und auch dem anderen als den Verursacher qualifiziert. Auch gab die Polizei dem Verursacher mit auf den Weg, gegenüber seiner Versicherung den Sachverhalt auch ja richtig dazustellen, weil es "sonst Ärger" geben könnte.
Wie dem auch sei, wir als Laien schätzen den Schaden ganz grob auf ca. 2.000 € ein. Das Auto ist auf jeden Fall fahrbereit sowie noch verkehrssicher und muss eigentlich nur zur Reparaturdauer in die Werkstatt.
Da der Unfallverursacher so schon leichtes Theater gemacht hat, neige ich dazu, gleich von Beginn an einen Anwalt einzuschalten. Man weiß ja nie, ob der noch im Nachgang irgendwie versucht, die Schuldfrage nochmals klären zu lassen. Auch habe ich eigentlich wenig Lust, den ganzen Papierkram etc. zu erledigen [in meiner Familie bleibt das immer an mir hängen ;-)]. Vor allem mache ich mir auch leichte Sorgen, dass die Versicherung zu einem späteren Zeitpunkt noch Theater macht, z. B. am Gutachten rumkürzt o. ä. (sofern überhaupt ein Gutachten erfolgen soll).
Ich frage mich jetzt, ob es sich für einen "Wald- und Wiesen"-Anwalt lohnt, auch schon bei ca. 2.000 € Schaden tätig zu werden. Ich glaube, so viel bleibt da ja wirklich nicht für ihn hängen, wenn er nach der Gebührenordnung abrechnet. Ich will mich eigentlich nicht lächerlich machen, wenn ich wegen der geringen Summe beim Anwalt anrufe und er mir vielleicht dann sagen muss, "Sorry, lohnt sich nicht für uns".
Jetzt erst abwarten und schauen, ob die Versicherung sich irgendwann quer stellt, ist ja auch nicht so sinnvoll. Wenn es dann nämlich nur noch um Teilaspekte und ein paar hundert Euro geht, lohnt sich das für einen Anwalt ja erst recht nicht mehr...
Hat jemand damit Erfahrung?
Beste Antwort im Thema
Ich hab bis jetzt jeden Schaden, egal ob 3000 oder 300 Euro dem Anwalt übergeben. Mein Gutacher gibt das direkt seinem Hausanwalt und der schreibt die gegnerische Versicherung an und ich muss nur warten. Die kürzen da oft was oder brauchen ewig, wenn nicht etwas Druck da ist.
Und nur weil ihr auf dem Firmengelände nichts zu suchen habt, darf er euch nicht einfach rammen, da hätte ja auch ein berechtigter stehen können, was ist denn das für ne blöde Aussage. Ich ramme ja auch kein Auto weg, dass in meiner Einfahrt oder zweiter Reihe steht...
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33 Antworten
Moin,
ich an Deiner Stelle würde erstmal Schadenersatzansprüche bei der Gegnervers. stellen mit Bilder vom Schaden und den genauen Hergang des Unfalles und ggf mit Skizze.
Dann die Sache per Mail an die Gegnervers. schicken und dann abwarten.
Zumindest habe ich ich das damals bei meiner Tochter auch so gemacht, weil auch vom Gegner eine andere Darstellung zu erwarten war.
Die Gegnervers. hat dann aber schnell reagiert, trotzdem mußte meine Tochter etwa 4 Wochen warten, bis ihr Schaden zu 100% reguliert wurde.
Die 4 Wochen Wartezeit kamen aber nur dadurch zu stande, weil der Gegner keine Schadenmeldung an seine Vers. gemacht hat und er 2x von seiner Vers. gemahnt wurde.
Der doofe Gegner glaubte nun, er müsse seinerseits gegen die Vers. meiner Tochter Schadenersatzansprüche stellen, was von dort abgelehnt wurde.
Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
Moin,
ich an Deiner Stelle würde erstmal Schadenersatzansprüche bei der Gegnervers. stellen mit Bilder vom Schaden und den genauen Hergang des Unfalles und ggf mit Skizze.
Dann die Sache per Mail an die Gegnervers. schicken und dann abwarten.
Danke für Deine Antwort, wenngleich ich das eigentlich nur ungern so machen wollen würde. Zum einen habe ich dann genau den Papierkram am Hals, den ich eigentlich nicht will (wobei ich dem Anwalt natürlich auch zuarbeiten müsste).
Zum anderen bin ich extrem vorsichtig, wenn es darum geht, der Versicherung den Unfallhergang zu beschreiben. Ich bin zwar rechtlich nicht ganz unerfahren und juristisch auch einigermaßen sensiblisiert, aber dennoch besteht ja die Gefahr, Irgendetwas zu schreiben, was einem dann am Ende negativ ausgelegt wird.
Ich hab bis jetzt jeden Schaden, egal ob 3000 oder 300 Euro dem Anwalt übergeben. Mein Gutacher gibt das direkt seinem Hausanwalt und der schreibt die gegnerische Versicherung an und ich muss nur warten. Die kürzen da oft was oder brauchen ewig, wenn nicht etwas Druck da ist.
Und nur weil ihr auf dem Firmengelände nichts zu suchen habt, darf er euch nicht einfach rammen, da hätte ja auch ein berechtigter stehen können, was ist denn das für ne blöde Aussage. Ich ramme ja auch kein Auto weg, dass in meiner Einfahrt oder zweiter Reihe steht...
Zitat:
Original geschrieben von Chrysler88
Und nur weil ihr auf dem Firmengelände nichts zu suchen habt, darf er euch nicht einfach rammen, da hätte ja auch ein berechtigter stehen können, was ist denn das für ne blöde Aussage. Ich ramme ja auch kein Auto weg, dass in meiner Einfahrt oder zweiter Reihe steht...
Das ist sowohl mir klar und so sah es auch die Polizei. - Allerdings bin ich nach so einem Vorfall besonders sensibilisiert. Es reicht ja schon, wenn der Unfallverursacher bei seiner Versicherung irgendwelche Zweifel o. ä. anmeldet. - Probleme (auch zeitlicher Natur) wären damit vorprogrammiert.
Zitat:
Original geschrieben von Einige_Fragen
Zitat:
Original geschrieben von Corsadiesel
Moin,
ich an Deiner Stelle würde erstmal Schadenersatzansprüche bei der Gegnervers. stellen mit Bilder vom Schaden und den genauen Hergang des Unfalles und ggf mit Skizze.
Dann die Sache per Mail an die Gegnervers. schicken und dann abwarten.
Danke für Deine Antwort, wenngleich ich das eigentlich nur ungern so machen wollen würde. Zum einen habe ich dann genau den Papierkram am Hals, den ich eigentlich nicht will (wobei ich dem Anwalt natürlich auch zuarbeiten müsste).
Zum anderen bin ich extrem vorsichtig, wenn es darum geht, der Versicherung den Unfallhergang zu beschreiben. Ich bin zwar rechtlich nicht ganz unerfahren und juristisch auch einigermaßen sensiblisiert, aber dennoch besteht ja die Gefahr, Irgendetwas zu schreiben, was einem dann am Ende negativ ausgelegt wird.
Ich bin auch kein RAW, aber den genauen Hergang kann man ohne bedenken schildern, es sei denn, ich will den Hergang verfälschen, dann gehe ich lieber zum RAW.
Ich mache mir doch keine Gedanken ob der Anwalt genug daran verdient...
Kleinvieh macht auch Mist
Vielleicht verdient er dann beim nächsten Mal mehr
Ich würde mir an Deiner Stelle keine Gedanken darüber machen, ob die Angelegenheit für den Anwalt lukrativ ist, sondern ob es für Dich, bzw. Deinen Familienangehörigen als Geschädigtem, finanzielle Nachteile hat, wenn Du ohne eigenen Gutachter und ohne Anwalt vorgehst, und das hätte es mit 100%iger Sicherheit.
Zitat:
Original geschrieben von Tappi 64
Ich mache mir doch keine Gedanken ob der Anwalt genug daran verdient...
Kleinvieh macht auch Mist
Vielleicht verdient er dann beim nächsten Mal mehr
Zitat:
Original geschrieben von manu51
Ich würde mir an Deiner Stelle keine Gedanken darüber machen, ob die Angelegenheit für den Anwalt lukrativ ist, sondern ob es für Dich, bzw. Deinen Familienangehörigen als Geschädigtem, finanzielle Nachteile hat, wenn Du ohne eigenen Gutachter und ohne Anwalt vorgehst, und das hätte es mit 100%iger Sicherheit.
Ich mache mir in gewisser Weise schon Gedanken. Wenn ich richtig nachgesehen habe, kann der Anwalt bei 2.000 € Schaden ca. 230 € abrechnen (+ 20 € Pauschale). Wenn ich einen fairen Stundenlohn ansetze, darf der Anwalt somit für den ganzen Fall gerade einmal 2-3 Stunden zur Bearbeitung benötigen; einschließlich der gesamten Korrespondenz. Kosten für Sekretariat etc. sind da noch nicht mitgerechnet.
Ich finde, man muss schon wissen, was sein Gegenüber an einem verdient. Da kann man dann auch ungefähr eruieren, wieviel Motivation und Leistung man erwarten darf. Und wie im Ausgangssachverhalt schon angesprochen, habe ich leichte Bedenken, mich mit dem geringen Streitwert lächerlich zu machen.
230 Euro für ein paar Briefe schreiben und schicken sind nicht wenig. Ist ja nicht so, dass er Steine für dich schleppt...Ich hatte von 2007 bis heute ca. 7 unverschuldete Unfälle und immer mit dem selben Anwalt geklärt und er hat, wie gesagt, sowohl bei 300 als auch 2500 Euro Schaden nie gemurrt. Bei der Menge die die bearbeiten fällt das eh nicht ins Gewicht. Es gibt natürlich auch Anwälte die das nicht annehmen. Einmal sagte ein Anderer, da verdien ich nichts dran, da geben wir mehr für Pizza am Tag aus, da hat er mich nie wieder gesehen.
Nicht immer ist gleich ein Anwalt erforderlich. Insbesondere dann nicht, wenn die Schuldfrage geklärt ist. Jeder Autofahrer sollte schon in der Lage und Willens sein, einfach gelagerte Sachverhalten auch einmal selbst zu durchzuführen.
Ist aber von vornherein Ärger in Sicht, stellt sich nicht die Frage, ob das für einen Anwalt lukrativ ist oder nicht. Lehnt ein Anwalt ein Mandat ab, taugt er ohnehin nichts. Das dürfte aber äußerst selten und allenfalls bei einigen "Nobelkanzleien" der Fall sein.
Und für einen Wald- und Wiesenanwalt lohnt sich das immer. Der ist für jeden Auftrag dankbar. Macht er seine Sache gut, könnte ja auch Folgeaufträge kommen. Jeder Forumsteilnehmer sollte sich auch von dem Gedanken frei machen, jeder Anwalt könne sich einen Benz leisten. So manch ein Anwalt hat ein Jahreseinkommen, bei dem einem die Tränen kommen könnten. Die Lizenz zum Gelddrucken haben allenfalls Notare. Geringe Schadenhöhe haben nur in größeren Anwaltskanzleien einen faden Beigeschmack. Da ist und bleibt man dann auch nur eine Nummer.
Zitat:
Original geschrieben von xAKBx
Geringe Schadenhöhe haben nur in größeren Anwaltskanzleien einen faden Beigeschmack.
Nicht immer, das sind dann die Brotkrumen mit denen sich die Junganwälte rumschlagen dürfen bevor man sie auf die wichtigen Kunden loslässt. So ein junger bissiger Anwalt kann besser sein als ein satter Staranwalt.
Bei einem Schaden war ich mal bei einem Freien Gutachter, der hat bei mir den Wagen begutachtet, den Schaden richtig abgeschätzt und auch den Schriftkram mit der Versicherung abgewickelt. Den Gutachten hat dann auch die Versicherung bezahlt und ich bekam ein paar Wochen später mein Geld.
Ich brauchte hier keinen Anwalt ansetzen.
Wenn aber der Unfallgegner hier auf einmal was anderes behauptet könnte ein Anwalt sinnvoll sein. Hier würde es mich nicht interessieren was der Anwalt bekommt. Er muss ja den Fall nicht übernehmen wenn er nicht will.
Pass auf das er nicht behauptet du wärst auch am Fahren gewesen, denn dann geht es auf Mitschuld.
Meien erfahrugn ist, das durch einen Anwalt es einfach noch länger dauert... die Versicherung gibt es meist dann auch in ihre Rechtsabteilung... und dann mahlen die Mühlen gaaaaanz langsam...
Ansprüche an die gegnerische Versicherugn stellen schriftlich mit genauen Hergang, Skizze und Tagebucheintrag der Polizei.
Das ganze auch per Telefon anmelden (bekommst dann meist schon eine BA Nummer, welche du dann auf deinen Anspruch vermerken kannst). Sol der Schaden repariert werden, ist es im Regelfall kein Problem, mit der Versicherugn abklären und eine Kostenübernahme an die Werke geben. Leihwagen wird teilweise von der VS direkt angeboten, kannst du dann auch gerne annehmen, teilweise bringen sie dir den sogar vor die Tür...
sollte sich nichts bewegen, kann immer noch ein Anwalt rummurksen... weil schneller machen die es auf gar keinen Fall, und Skizze und Co musst du auch beim Anwalt anfertigen, und für jede Rückfrage auch wieder was schreibseln... VS ist was unklar -fragt-> Anwalt -fragt> dich -antwort-> Anwalt -antwort-> VS...
Zitat:
Original geschrieben von ChrissGrolm
Meien erfahrugn ist, das durch einen Anwalt es einfach noch länger dauert... die Versicherung gibt es meist dann auch in ihre Rechtsabteilung... und dann mahlen die Mühlen gaaaaanz langsam...
[...]
sollte sich nichts bewegen, kann immer noch ein Anwalt rummurksen...
Da ist schon etwas Wahres dran, wobei ich ganz stark bezweifle, dass der Fall bei der Versicherung grundsätzlich in eine andere Abteilung geht, wenn da ein Anwalt involviert ist. Das wird grundsätzlich der gleiche Sachbearbeiter machenn; egal ob mit oder ohne Anwalt.
Wenn man einen Anwalt erst später bei Problemen kontaktiert, kann der Anwalt auch nur noch ganz wenig abrechnen. Es ist einfach ein riesen Unterschied, ob der Anwalt 10.000 € Streitgebühr oder nur noch 200 € ansetzen kann. Hier im Thread hat man mich jetzt so halb überzeugt, dass man auch bei 2.000 € zum Anwalt gehen kann. - Aber bei 200 €?
Lieber lass' ich da den Anwalt von Beginn arbeiten. So ist auch er motiviert. Zeitlich kommt es natürlich auch immer auf die Art des Schadens an, ob es besonders schnell gehen muss, oder ob es auch langsamer sein darf.
Ich glaube, die "Zum-Anwalt-Geh-Mentalität" haben die Versicherungen auch größtenteils selbst verschuldet. Hier im Forum liest man ja oft, was ohne Anwalt so vor sich geht.