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Schadensregulierung: Unsummen für kleinen Kratzer zahlen?!?
Hi Forum,
meine Frau hat beim Ausparken vor einige Wochen ganz leicht an einen anderen Wagen gestriffen.
Augenscheinlich war so gut wie nichts zu sehen. Maximal ein ganz kleiner Kratzer. An unserem Fahrzeug selbst ist auch überhaupt nichts zu sehen.
So waren wir leider schockiert, als uns unsere Versicherung mitteilte, dass die Gegenpartei über einen Rechtsanwalt eine Schadensregulierung von fast 2000,00€ fordert.
Auf meine Stellungnahme hin, hat unsere Vers. (BBV) die Untersuchung durch einen Sachverst. veranlasst.
Nun hatten wir schon Hoffnung, da wir den von der Gegenpartei vorgelegten Kostenvoranschlag der Reparaturwerkstatt für "ziemlich abgekartet" hielten (Ehemann der betroffenen ist im hiesigen Taxi-Gewerbe tätig, kennt Hinz und Kunz ...).
Naja, den Sachverständigen hat sich der Geschädigte ja selbst auszusuchen. Und Oh Wunder - er bestätigt den ganzen Mist natürlich.
Hier mal ein paar Eckdaten aus dem Gutachten:
Mercedes A Klasse, Bj. 99, Fahrzeug hat "Anstoßberührungen erlitten", Zierleiste (schwarzes Plastik(!) sowie Steinschlagfolie zerschrammt, Tür und Seitenteil "eingedellt" und deformiert, auszurichten, zu glätten, zu lackieren
Reparaturkosten 1965,96 €,
Reparaturdauer 4-5 Arbeitstage
Das kann doch nicht sein!!
Man sieht NICHTS an der Karre. Auf den Fotos vom Gutachter ist auch nichts zu sehen. Der hat da irgendwelche Pfeile rangemalt, wo nix zu sehen ist.
Nun meine Fragen, liebes Forum. Bitte helft mir, ich bin echt verzweifelt.
1. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt? Ist das normal und ich hab einfach Pech?
2. Hab ich das Recht mir selbst ein Zweitgutachten erstellen zu lassen?
3. Unsere Vers. wird uns von SFK 8 auf 5 hochstufen, so dass wir bis zu einer Schadenssumme von knapp 750 € besser selbst regulieren sollten.
Ist das normal, dass die Vers. einen gleich so dermaßen hochstuft? Wozu zahle ich da jedes Jahr soviel? Machen das alle Vers. so? Oder gibt es z.B. auch Vers. die einen nur 1 Stufe hochstufen?
Mein Problem ist, ..selbst wenn der Zweitguchtachter feststellt, dass es nur 900 € Reparaturkosten sein dürften, zahl ich ja trotzdem die gewaltige Summe, da alles unter 750€ besser durch mich direkt bezahlt werden sollten.
Kann doch nicht sein, dass man durch einen lausigen Mini-Kratzer so dermaßen gef*** ist
Danke!
Beste Antwort im Thema
Das Problem in der tagtäglichen Praxis ist doch, das der Laie gar nicht beurteilen kann, wie hoch ein Schaden tatsächlich ist.
Das so ein Kunststoffstoßfänger rückverformende Eigenschaften hat und äußerlich keine Beschädigungen nach einer Kollision zeigen muss, weiß man nicht.
Das dieser Stoßfänger aber nach der Demontage und bei dem erneuten Versuch der Montage nicht mehr passt weiß man nicht.
Das hinter dem Stoßfänger andere Bauteile, wie Schloßträger aus Kunstoff sitzen, die ebenfalls gebrochen sein können, oder aber Blechteile die bleibende Verformungen nach der Demontage aufweisen, weiß man nicht.
Woher auch, soll der Laie das Wissen?.
Aber Wissen, wie man rumtönen muss und Behauptungen in den Raum werfen kann, "wie das ist alles Betrug, die kennen sich, Nie im Leben habe ich soo einen Schaden verursacht", das weiß man.
Aber auch das kennt man hier und aus anderen Foren. Jemanden suchen, der seine eigene Meinung bestätigt und wenn diese auch noch so falsch ist und dann die beleidigte Leberwurst spielen, wenn andere Meinungen dazu geschrieben werden.
Man sollte das hier nun auch einfach gut sein lassen.
Ohne den Schaden gesehen zu haben, ist es einfach müßig hier weiter etwas zu schreiben.
Aber eines sollte man hier noch festhalten.
Mit diesem Fall haben sich Personen beschäftigt, die im Gegensatz zu einem Laien etwas von "Kratzern" verstehen und sicher aufgrund Ihrer Sachkunde ein richtige Entscheidung getroffen haben.
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57 Antworten
Wenn die Beseitigung des Schadens so teuer ist, dann wirst Du wohl in den sauren Apfel beißen müssen, diesen auch zu bezahlen.
Da die Versicherung Dir nun vorgerechnet hat, dass es nur bis Schäden von 750 € rentabel für Dich ist, diese aus eigener Tasche zu bezahlen, lass die Versicherung "blechen" und hake es als "Lebenserfahrung" ab.
Kopf hoch,
Markus.
Zitat:
Original geschrieben von eiiier
Kann doch nicht sein, dass man durch einen lausigen Mini-Kratzer so dermaßen gef*** ist
Das ist heute leider alles sehr sehr teuer geworden!
Ich hatte vor Jahren bei einem Rempler von jemand anderem auch "nur einen kleinen Kratzer" reingemacht bekommen. Bei Tageslicht war es dann aber doch auch eine Delle ...und beim Smart-Repair Versuch eines Beulendoktors ist ein Splitter Lack abgesprungen. Am Ende waren es rund 1500,- Euro ...und auf den zusätzlichen Kosten für den Smart-Repair Versuch bin ich selber sitzengeblieben, weil die Versicherung nur eines von beidem bezahlt und die andere Variante "Privatvergnügen" ist.
Gruß!
das gleiche problem hatte ich letztes jahr auch, hab einen toyota aygo kurz berührt. nur ein kratzer am hinteren stoßfänger, am ende über 1200euro schaden. tja hab mich beschwert, aber die versicherung hat trotzdem gezahlt.
Bei einer Freundin ist im sTop & Go jemand drauf gefahren. Von aussen nur 2 Kratzer, der Kofferraum und weitere Sachen waren eingedrückt. So schnell geht das
Die Versicherungen zahlen ja meist ungern, die werden deshalb schon wissen was sein kann und was nicht, die haben täglich damit zu tun und wollen auh am ende des Jahres einen Gweinn erzielt haben.
Aber 750€ ist mittlerweile echt schnell erreicht, die Ersatzteilkosten Arbeitslohn und Lackierer, da sind echt schnell horrende Summen zusammen.
eine frechheit, dass der geschädigte nicht nach deiner zahlungswunschhoehe gefragt hat und seinen schaden korrekt ersetzt haben moechte :/
dann nimmt der sich auch noch einen gutachter, der sicherlich auch daran interessiert ist seine gutachten (nicht gewuerfelte geldbeträge) sofort bei gericht zerpflueckt zu sehen.
gleichzeitig bringt der auch moeglicherweise noch seinen kunden in die schwierigkeit evtl. auf den gutachterkosten sitzenzubleiben, da ein kurzgutachten gereicht haette.
deine versicherung ist auch dazu da ungerechtfertigte fordeungen abzuweisen und handelt nichtmal, unglaublich.
dann erdreistet sich auch noch deine VS dich hochzustufen, undzwar auf eine stufe die dir vor vertragsbeginn bekannt sein konnte, skandal.
im ernst. es mag aergerlich sein, aber der geschaedigte konnte wohl von allem am wenigsten dafuer.
Zitat:
Original geschrieben von eiiier
Hi Forum,
...
Auf meine Stellungnahme hin, hat unsere Vers. (BBV) die Untersuchung durch einen Sachverst. veranlasst.
Nun hatten wir schon Hoffnung, da wir den von der Gegenpartei vorgelegten Kostenvoranschlag der Reparaturwerkstatt für "ziemlich abgekartet" hielten (Ehemann der betroffenen ist im hiesigen Taxi-Gewerbe tätig, kennt Hinz und Kunz ...).
...
Und dann auch noch das! Frechheit das dieser Scharlatan von SV doch tatsächlich dem Vogel der Hinz und Kunz kennt in seinen Wünschen für diese kaum sichtbaren Kratzer folgt und den KV bestätigt. Unmöglich ist so etwas und sicher an Dreistigkeit nicht zu überbieten, da der SV dafür dann auch noch zusätzliches Geld verlangt...
Und ich könnte dafür wetten das der TE im umgekehrten Fall das volle Programm aufrufen würde.
Allein eine Tür zu lackieren, inkl. Motange sind ganz schnell mal 1200,00 € je nach Lack und Region und Anbauteilen kann dies schnell nach oben schiessen...
Nächstes Mal... einfach nicht gegenfahren...
Ähnlicher Fall, hatte vor ein paar Jahren ein unmittelbar vor mir bremsendes Auto, das plötzlich in linker Reihe einparken wollte, beim Umfahren berührt, mein Fehler, ich wollte in die rechtsfahrende Schlange einfädeln und habe eine Sekunde nicht aufgepasst, die äussersten Spitzen haben sich nur gestreift, beim Aussteigen sahen wir (ich und Gegenpartei) den Kratzer gar nicht, an meinem Plastik-Stossfänger hingegen ein deutlicher Kratzer.
Dachte mir, o.k., Opel-Lack zog den Kürzeren, Audi-Lack hat es ausgehalten, wenn wir es nicht mal entdecken können, wo da ein Kratzer sein soll ... der Spaß kostete 1200 für Neulackieren. Unglaublich.
Bei einer Delle verstehe ich das, eingedrückter Fänger usw.
Umgekehrt bei mir: ein Radfahrer kreuzt meinen Weg, hinten im Radkorb eine Metallstange, die während des Aufeinander-zu-Bewegens in Richtung meiner linken Autoflanke "umkippt", der Radfahrer merkt es nicht, ich sehe es und steige in die Eisen, zu spät, Ergebnis: zwei tiefe Kratzer, einer in der Fahrertür und einer in der hinteren Tür. Bis aufs Metall tief rein. Die Abwicklung war o.k., abgesehen von der Rennerei für mich als Schadensopfer, aber im Vergleich zu o.g. Neulackieren sprang für mich nur Teillackieren heraus. Privat bezahlt im Übrigen.
Zwischen optischem Mini-Fehler auf einer Plastik-Abdeckung und Beschädigung bis unter die Grundierung sehe ich einen Unterschied. Die Versicherungen und Werkstätten verdienen sich dumm & dämlich an solchen Kratzern, stelle ich das in Relation zum Gesamtwert, stellen 10 solcher Kratzer - über die Karosserie verteilt - einen Totalschaden dar. DAS ist der versicherungstechnische Wahnsinn, es sind doch nur Autos, motorisierte Rollkabinen von A nach B. Würden nicht bei jeder Verkauf alle mini Kratzerchen akribisch vom Käufer als Abzugsposten geltend gemacht, könnten wir uns alle diese teuren Reparaturen sparen und die Versicherungen sich auf das Wesentliche - echte Schadensfälle - beschränken und ihre Beiträge senken.
Mit dieser Meinung stehe ich vermutlich ziemlich alleine dar, von wegen des Deutschen liebstes Kind ...
@Harry und svps: Vielen Dank für eure sachdienliche Darstellung! Mal ehrlich, diesen dummdreisten Senf köbnt ihr euch nächstes Mal sparen.
Aber man kennts ja auch aus andere Foren... Mit Ordentlich Polemik auf die Kacke hauen, den TE möglichst minderbemittelt dastehen lassen und dann hoffentlich den Danke!-Daumen kassieren.
Besonders schön finde ich dann noch so ein rumgepöbel wie "er selbst hätte sicher das volle Programm aufgefahren"!
Nee, hätte ich nicht! Ich wäre wegen so einer Lapalie an einem 12 Jahre alten Auto NICHT als 1. zu meinem Anwalt gerannt.
Und ich hätte auch nicht die Korrekrur irgendwelcher Flecken/Scheuerstellen an der schwarzen "Zierleiste" repariren lassen. Das Ding nennt sich in meinem Sprachgebrauch nämlich Stoßfänger/Lackschutz/...
Aber so ist es eben in unsetem geliebten Deutschland.
Ich wollte hier kein Gejammer zum Ausdruck bringen und mir ist klar dass jeder seinen Schaden ersetzt kriegen sollte. Dafür sind Haftpfl. Vers. da.
Aber ich stehe vor einer Summe von 2000€ und das für eine Lappalie, ein leichtes Streifen/Berühren. Hier wurde niemandem nit 50km/h das Heck zerdrückt.
Naja, allen anderen Danke für die beruhigenden Worte. Kann man halt nix machen...
Harry, svps...verschont mich mit weitere wertvollen Ratschlägen, Danke
Danke, Cosmo! Du hast es auf den Punkt gebracht.
Mir fehlt einfach auch das Verständnis für diese Summen.
Ich habe einen Arbeitskollegen, dem auf seinen alten MB draufgefahren wurde. Er berichtete mir später noch ganz stolz, dass er durch einen Deal mit seinem Kumpel von der Werkstatt noch 800€ von der Vers.Erstattung selbst behalten konnte!
Total hate...
dummdreist sind doch eher deine unterstellungen, der geschaedigte wuerde sich bereichern und der gutachter wuerde bewusst ein falsches gutachten erstellen!
was dein kumpel bei seinem alten MB machte ist (ausser der moeglichen schwarzarbeit) voellig legitim und ohne grosse probleme erreichbar.
(andere stundensätze; verwendung von gebrauchten teilen, usw).
das ist auch vollkommen egal. die 2000.- (abzuegl. mwst) kann sich der geschädigte auch einfach in die tasche stecken, in urlaub fahren oder verbrennen...alles nicht in deiner entscheidungsgewalt.
es tut mir natuerlich leid, deinem wunsch nach stille meinerseits nicht entsprochen haben zu koennen.
Hallo TE,
selbstverständlich werde ich Dich nicht weiter mit meiner Polemik belästigen, so habe ich nämlich mehr Zeit für Deinesgleichen die tagtäglich vor meinem Schreibtisch stehen und mir ihr Leid berichten das ihnen jemand mit 50 km/h auf´s Heck gedonnert ist und sie nun gerne den Stoßfänger auf dem Papier ersetzt haben wollen, der einen kleinen Kratzer aufweißt.
Es ist doch schon recht merkwürdig wie unterschiedlich Menschen reagieren wenn es um ihr Auto geht. Immerhin ist es eine nicht gerade preiswerte Anschaffung und wenn diese Sache durch einen Dritten beschädigt wird steht mir nunmal Ersatz zu. Ob dieser Ersatz in einer Reparatur oder dem Ersetzen der Beschädigten Sache / Teile besteht entscheiden Fachleute und nicht der Schädiger. Schädigt jemand einen anderen ist es *nur* ein kleiner unbedeutender Kratzer um den man kein Aufhebens machen bäuchte: "Mir wäre es doch egal, ich kann damit leben!" kommt dann als Antwort., aber wehe man ist selber der Geschädigte. Dann muss alles sofort erneuert werden, selbst wenn man später mit dieser *erheblichen Beschädigung* weiter fährt.
Wenn ein Geschädigter die ihm zustehenden Dinge in Anspruch nimmt ist er gleich ein Abzocker und es liegt an der Mentalität dieses Landes. Was dabei allerdings merkwürdig ist: es zieht sich durch eine Vielzahl an Nationalitäten. Ach ja, es liegt an am Land...
TE, Du selbst, bzw. Deine Gattin habt diesen Schaden verurascht und anschließend durch Deine Einwände weitere Kosten entstehen lassen. Niemand anderes ist dafür Verantwortlich. Glaubst Du allen Ernstes das Deine Assekuranz die Kausalität der geltend gemachten Höhe des Schadens zur zu den erforderlichen Wiederherstellungskosten nicht geprüft hatte!?!