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Schrauben mit bestimmtem Drehmoment anziehen. Wirklich notwendig?
Hallo zusammen,
in den VW-Reparaturleitfäden kommt es häufiger vor, dass Schrauben mit bestimmten Drehmomenten angezogen werden sollen. So z. B. die Schrauben der Vordersitze mit 40Nm (glaube ich, müsste ich nochmal nachschauen). Ich frage mich nun, wie wichtig es ist, (fast) genau dieses Drehmoment zu erreichen. Soll hier nur sichergestellt werden, dass mindestens 40Nm erreicht werden oder ist es wirklich kritisch, wenn mehr Drehmoment auf die Schraube wirkt? Wenn ersteres zutrifft, könnte man ja auch ohne Drehmomentschlüssel (ordentlich) festziehen (Achtung: Nach fest kommt ab...). Trifft letzeres zu, sind wenige Nm zu viel kritisch, was ich mir kaum vorstellen kann. Wie seht ihr das?
Viele Grüße
Daniel
Beste Antwort im Thema
Drehmoment wird angeben, damit ziemlich sichergestellt wird, das eine bestimmte Festigkeit erreicht wird. Das heißt aber nicht, das unbedingt mehr wirken sollten. Oft spielen die Systeme zusammen und eine Mehrbeanspruchung kann genauso negative Folgen haben.
Was ich dir aber sicher sagen kann ist, dass viele meinen, sie hätten das "im Arm", unterschätzen sich allerdings gewaltig. Besorg dir einfach 2 Drehmomentschlüssel, einen von 10Nm - 100Nm und einen von 60Nm - 300Nm, damit kannst du alles abdecken. Ich halte mich zwar auch nicht an jedes Drehmoment, was VW so vorschreibt, aber bei den Sicherheitsrelevanten, dazu zählt auch ein Sitz, ist es definitiv angebracht.
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18 Antworten
Drehmoment wird angeben, damit ziemlich sichergestellt wird, das eine bestimmte Festigkeit erreicht wird. Das heißt aber nicht, das unbedingt mehr wirken sollten. Oft spielen die Systeme zusammen und eine Mehrbeanspruchung kann genauso negative Folgen haben.
Was ich dir aber sicher sagen kann ist, dass viele meinen, sie hätten das "im Arm", unterschätzen sich allerdings gewaltig. Besorg dir einfach 2 Drehmomentschlüssel, einen von 10Nm - 100Nm und einen von 60Nm - 300Nm, damit kannst du alles abdecken. Ich halte mich zwar auch nicht an jedes Drehmoment, was VW so vorschreibt, aber bei den Sicherheitsrelevanten, dazu zählt auch ein Sitz, ist es definitiv angebracht.
Hallo DWHH,
im Falle deines Beispiels ist das sicher etwas überzogen, anderer seits, wie soll man sonst für alle Beteiligte eine einheitliche Grundlage aufstellen.
Im Bereich Motor, Getriebe, Fahrwerk usw. sind diese Angaben aber schon zwingend einzuhalten.
Gruß
Eine alte Schrauberregel sagt " Nach fest kommt ab". Gerade bei Sicherheitsrelevanten Teilen ist es wichtig die Drehmomente einzuhalten. Wem aber schon mal eine Schraube bei einer Motorenmontage abgerissen ist , der hätte gern den Drehmomentschlüssel zur Hand gehabt.
Wenn ich schraube, dann auch nur gem. Drehmomentangabe. Ausnahmen sind die Innenverkleidungen
Ein Bekannter, welcher berufsmäßig Schrauber ist sagte mir beim Austausch meines Klimakompressors am GIV, dass er das Drehmoment im Arm hätte Kann das jemand, der seine Brötchen auch mit Schrauben verdient, bestätigen?
Ich denke es ist wichtig ein Gespür dafür zu entwickeln, wo es darauf ankommt. Ich kann mir wirklich nicht feststellen, dass in der Werkstatt für jede Schraube der Drehmomentschlüssel gezückt wird (umgekehrt, ich würde eher wetten, dass es nicht so ist).
Beim Sitz halte ich es auch nicht für eminent wichtig, wenn man den normal fest zieht wird der sich nicht lösen. Bei bewegten oder wirklich sicherheitsrelevanten Teilen, bei denen der korrekte Sitz der Schrauben nicht regelmäßig geprüft wird ist das richtige Drehmoment schon wichtig.
Oder bei den Felgen, da hier wichtig ist, dass sie nicht zu fest gezogen werden. Zum einen bekommt man die Schrauben nachher fast nicht mehr auf und zum anderen könnte die Alufelge Schaden nehmen.
Um sicherzugehen kann man natürlich immer einen Drehmomentschlüssel verwenden, das ist die sauberste Methode.
vg, Johannes
Hallo,
also ich kenne einen, der hat nen Kumpel davon der Vater ist Schrauber. Und der sagte mir das man nach einigen Jahren des Arbeiten an Fahrzeugen ein Gefühl dafür entwickelt ob eine Schraube fest ist oder nicht. Er verglich das damit das ein Bäcker ja auch nicht immer sein Mehl mit der Waage abwiegt. Bei Sachen wie Bremsen und Räder wird allerdings nach Drehmoment gearbeitet. Wenn man das ganze auch mal realistisch betrachtet, nur die wenigsten Mechatroniker arbeiten nach Rep. Leitfaden, es sei denn es ist was neues bzw. man hat es noch nicht gemacht.
MfG
ja drehmomente wie ölablassschrauben, schrauben der sitzschiene etc kannste als schrauber auch ohne drehmoment festziehn weil man weiß wann genug ist.
nur bei bremsen, zyl.kopfschrauben etc würd ich nicht aufs drehmoment verzichten
Vorsichtshalber habe ich die Schrauben nun doch mit einem kalibrierten Drehmomentschlüssel angezogen (40Nm)...
Zitat:
Original geschrieben von MrXY
Beim Sitz halte ich es auch nicht für eminent wichtig, wenn man den normal fest zieht wird der sich nicht lösen. Bei bewegten oder wirklich sicherheitsrelevanten Teilen, bei denen der korrekte Sitz der Schrauben nicht regelmäßig geprüft wird ist das richtige Drehmoment schon wichtig.
Oder bei den Felgen, da hier wichtig ist, dass sie nicht zu fest gezogen werden. Zum einen bekommt man die Schrauben nachher fast nicht mehr auf und zum anderen könnte die Alufelge Schaden nehmen.
Um sicherzugehen kann man natürlich immer einen Drehmomentschlüssel verwenden, das ist die sauberste Methode.
vg, Johannes
Gerade beim Sitz ist die Verschraubung wg. dem integrierten Gurtschloss doch sicherheitsrelevant. Ich würde hier in jedem Fall mit Drehmoment arbeiten.
Der Spruch mit dem "habe ich im Arm" rechtfertigt nur den Faulen, der a) nicht im Leitfaden nachsehen will (oder kann) und b) nicht ständig den Schlüssel neu einstellen will. Alleine die verschiedenen Festigkeitsklassen der verwendeten Schrauben verbieten ein Anziehen nach "Arm". Auch an der Ölwanne, gerade hier mit dem empfindlichen Alugewinde wird viel Sch**sse gebaut. Und der Kunde darf dann beim nächsten (!) Ölwechsel eine komplett neue Ölwanne bezahlen, weil die Werkstatt vorher da das Gewinde überdreht hatte. Ist mir selber sogar an einer Stahl-Ölwanne schon passiert. Die war gerade so noch fast dicht, aber beim Rausschrauben kamen die Gewindegänge mit .
Bei den Rädern ist es u.a. auch sinnvoll, um durch gleichmäßigen Anzug einem Verziehen von Nabe und Bremsscheibe vorzubeugen.
Ich würde mir auch einen Drehmomentschlüssel besorgen. Ich schraube relativ viel an alten Autos und das schon seit ca. 15 Jahren habe es aber immer noch nicht "im Arm". Ich glaube auch das das kaum einer hat.
Ich hab richtigehend Angst eine Zündkerze im Motor abzubrechen o.ä.
Mir ist mal (nur !) eine Ventildeckelaluschraube (hallo, danke an VW, Golf 3 95ziger Baujahr ganz große Klasse ..) im Zylinderkopf abgebrochen .. was für ein Aufwand das dann war für einen Ventideckeldichtunswechel der normal 5 Minuten dauert !!!!
Ätzend !
Also da haben sich einige Leute schwer Gedanken drüber gemacht die viel schlauer und besser ausgebildet sind als ich und ich nutze immer und überall Drehmomentangaben wo ich sie bekommen kann !
Das Einhalten der Anzugs-Drehmomente an empfindlichen Stellen (Zylinderkopfdichtung o.ä.) ist Pflicht.
Bei weniger sensiblen Stellen sollte der Laie einen Drehmomentschlüssel nehmen, der Profi nicht unbedingt (dem o.g. Vergleich mit einem Bäcker schließe ich mich an). Das macht der Mechaniker beim Freundlichen nicht anders.
Was ich unbedingt noch anmerken möchte:
Es kommt auch sehr auf das "wie" an:
z.B.
Radschrauben über Kreuz, Zylinderkopfschrauben von innen nach außen anziehen.
Schrauben und Gewinde zuvor auf Schmutz und Beschädigung prüfen
Auch wichtig:
Zündkerzen sowie Injektoren immer mit Drehmomentschlüssel anziehen ... zum einen muß die Kerze fest genug im Gewinde sitzen, um dem Verbrennungsdruck zu widerstehen, zum anderen darf die kerze durch zu hohes Anzugsmoment nicht derart verspannt werden, daß der Keramik-Isolator nach 2 Wochen in Einzelteilen in den Brennraum fällt ...
Zitat:
Original geschrieben von MrXY
Ich denke es ist wichtig ein Gespür dafür zu entwickeln, wo es darauf ankommt. Ich kann mir wirklich nicht feststellen, dass in der Werkstatt für jede Schraube der Drehmomentschlüssel gezückt wird (umgekehrt, ich würde eher wetten, dass es nicht so ist).
Beim Sitz halte ich es auch nicht für eminent wichtig, wenn man den normal fest zieht wird der sich nicht lösen. Bei bewegten oder wirklich sicherheitsrelevanten Teilen, bei denen der korrekte Sitz der Schrauben nicht regelmäßig geprüft wird ist das richtige Drehmoment schon wichtig.
Oder bei den Felgen, da hier wichtig ist, dass sie nicht zu fest gezogen werden. Zum einen bekommt man die Schrauben nachher fast nicht mehr auf und zum anderen könnte die Alufelge Schaden nehmen.
Um sicherzugehen kann man natürlich immer einen Drehmomentschlüssel verwenden, das ist die sauberste Methode.
vg, Johannes
Was ich schon mal mache, das ich alle Schrauben z.B. Motorabdeckung vorher locker hinein drehe und dann alle Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel anziehe.
Ich gehe mal davon aus, das ein Autoschlosser der älteren Bauart der täglich Schrauben heraus und wieder hinein dreht, das schon das Gefühl im Arm hat.
Aber gerade bei Sicherheitsrelevanten Bauteilen, wie Radschrauben, Fahrwerk, Bremsen, am Motorblock müssen alle Schrauben zwinkend geprüft werden und auf korrektes eingestelltes Drehmoment angezogen werden !
Ansonsten erlischt die allgemeine Betriebserlaubnis.
Generell ist es sinnvoll, bei mehreren Schrauben an einem Bauteil diese nicht nacheinander gleich voll anzuziehen, sondern in zwei oder drei Etappen.
Das beugt Verspannungen vor.