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Schwachstellen VFR 750F RC36

Honda VFR 750
Themenstarteram 2. Oktober 2004 um 19:40

Hallo zusammen,

hab mir eine VFR BJ 95 zugelegt.

Weis jemand ob die Maschine Typysche Schwachstellen hat auf die man achten sollte ?

Gruß

Beste Antwort im Thema

Dann grabe ich mal mit . . .

Ich fahre nun meine dritte VFR.

Ich persönlich empfinde sie als wartungsfreundlich, wenn ich mir die Wartungsintervalle so betrachte. Und angesichts des gesamten Konzepts (Vollverkleidung, V4-Motor, Ventiltrieb über Tassenstößel etc.) ist meiner Meinung nach der Wartungsaufwand angemessen. Klar kann die VFR bei der Einfachheit der zu erledigenden Arbeiten nicht mit einer CB Sevenfifty mithalten. Aber das ist in erster Linie dem Konzept geschuldet. Wer an einer VFR selbst schrauben möchte sollte schon wirklich gute Grundkenntnisse in der Kfz-Technik mitbringen und Geduld.

Zum Ausgangsthema Schwachstellen:

Regler, wie schon mehrfach treffend festgestellt wurde

Benzinpumpe - wenngleich nicht im selben Ausmaß wie der Regler

Regler: Allgemein geht man davon aus, dass Probleme am Stecker der Zuleitung zum Regler (Kontaktmangel) in Verbindung mit der hohen Abwärme des Reglers zu dessen Ausfall führt. Wer eine VFR fährt oder kaufen möchte sollte sich mal diese Steckverbindung (siehe Bild 1) genau anschauen. In einigen Fällen sind die schon heiß geworden, der Kunststoff ist evtl. schon angeschmolzen oder bräunlich verfärbt oder die Kontakte korrodiert.

Was die Abhilfe des Reglerproblems angeht so gibt es einige Möglichkeiten. Diese können sein: Verlöten der Stromkabel (also keine Steckverbindung mehr) und Verlegung des Reglers ins Heck. Ich persönlich habe mir ein Voltmeter eingebaut und führe immer einen Ersatzregler mit. Ergo habe ich die Kabel nicht verlötet, da ich sonst nicht einfach den alten Regler gegen einen neuen quasi "Plug 'n Play" tauschen könnte. Unter den Regler habe ich Kupferpaste geschmiert (siehe Bild 2), zur besseren Wärmeableitung und als Ausgleich für die nicht plane Oberfläche des Reglers und der relativ grobkörnigen Anlagestelle am Rahmen (siehe Bild 3). Mindestens ebenso gut sollte Wärmeleitpaste funktionieren. Schließlich habe ich an die Steckkontakte Polfett geschmiert (siehe Bild 4) um Oxydation vorzubeugen. So fahre ich jetzt seit dreieinhalb Jahren respektive 40.000km ohne Probleme.

Kosten: Einen Regler passend für die VFR gibt's bereits ab 30 Euro. Es gibt aber z.B. auch einen hochwertigen Regler mit längerem Kabel und Kühlkörper und Befestigungsmaterial für die Verlegung ins Heck für 199 Euro, und zwar hier.

Benzinpumpe: Hier muss man zweierlei Probleme unterscheiden.

1.: Die Benzinpumpe ist nicht wartungsfrei! Man muss schon ab und zu mal nach den Kontakten schauen (siehe Bild 5), die sich mechanisch bewegen - sie haben Abbrand und nutzen sich ab, wie früher in den 70ern die Kontakte bei kontaktgesteuerten Zündanlagen. Irgendwann sind die am Ende und dann funktioniert die Pumpe nicht mehr. Das bedeutet nicht gleich dass die Pumpe defekt ist, sondern die Kontakte sind fertig. Hierfür gibt es Abhilfe im Zuberhörhandel - einfach mal die Stichworte Reparatursatz Benzinpumpe VFR 750 googeln (oder ein anderes Modell eingeben). Man kann das Leben eines Benzinpumpenkontaktes übrigens vervielfachen indem man eine Diode für kleines Geld (ich habe vor 3einhalb Jahren 5 Cent bezahlt!) einlötet. Hier gibt es eine Anleitung zum Einbau einer solchen Diode, und hier kann man mal den Unterschied zwischen einem arbeitenden Kontakt ohne Diode und mit Diode sehen - nach dem Öffnen der Seite auf das Video klicken. Ich habe eine solche Diode nach dem Austausch meiner Benzinpumpe verbaut, und ich bin mir relativ sicher dass ich in diesem Motorradleben keinen Kontakt mehr tauschen muss.

2.: Die Mechanik der Pumpe - sie ist nicht austauschbar. Ist das Innenleben beschädigt muss die Pumpe komplett ausgetauscht werden, so bei mir geschehen. Eine neue Pumpe ist üblicherweise ab etwa 100 Euro erhältlich, gebraucht entsprechend preiswerter.

Wer sich für die Funktionsweise der originalen Benzinpumpe einer VFR interessiert kann sich hier schlau machen. Ganz am Ende dieses Beitrags wird dann noch der Einbau einer alternativen Benzinpumpe beschrieben. Ich hatte übrigens selbst mal eine mechanische Benzinpumpe verbaut, weil die sehr viel günstiger zu bekommen war als die elektrische und ich neugierig war, ob es vom Grundsatz her funktioniert (siehe Bild 6). Mit der von mir gewählten Benzinpumpe jedenfalls funktioniert es nicht zufriedenstellend - bei Geschwindigkeiten jenseits von 180km/h kommt die Pumpe mit der Förderung nicht mehr hinterher. Die Folge sind sekundenlange Aussetzer, als ob der Motor abgeschaltet wäre, und danach läuft sie noch ein bis 2 Minuten nur auf 3 Zylindern, bis die Spritversorgung wieder vollständig hergestellt ist. Auch beim scharfen Bremsen aus mittleren Geschwindigkeiten gab es teils kurzfristige Aussetzer.

Wenn ich jetzt über die Stärken der VFR referieren würde, dann wäre meine Abhandlung über die Schwächen verhältnismäßig kurz ausgefallen.

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26 Antworten
am 6. Oktober 2004 um 5:16

Moinsens.

Da hier keiner den Mund auftut, mach ich das mal.

Die VFR Modelle (so, ab 93) haben keine echten Schwachstellen.

( Hab ich das jetzt geschrieben ? Echt ?....)

Ne, ist aber so, haben halt keine.

Abär !

Die VFR sind wartungsarm. Wenn aber geschraubt werden muß, sind immer gleich grössere Aktionen vonnöten.

So empfehle ich z.B. Arbeiten an den Vergasern oder Ventile einstellen nur richtigen Masochisten.

Einiges an Zeit, Fachwissen und eine doppelte Portion Geduld, sollte man schon mitbringen um eine VFR zu Warten. ...Oder das nötige Kleingeld.

Sollte man letzteres zur genüge haben, macht die VFR nur Spaß.

Gruß

Schraubär

am 7. Oktober 2004 um 13:47

Hi,

eine Schwachstelle gibt es: Der Lichtmaschinenregler macht schonmal schlapp.

Wenn du also erwägst, eine RC36 zu kaufen, solltest du den Vorbesitzer fragen, ob er schonmal Ärger mit dem Regler hatte. Wenn nicht, bekommst DU ihn wahrscheinlich irgendwann ... ;-)

Es gibt aber jede Menge Tips, wie man dem "Reglerproblem" beikommen kann, z.B. im VFR-Forum.

@ Schraubär42

Ventilspieleinstellen bei ner VFR ist zwar etwas wurschtelig, aber wirklich kein Hexenwerk. Sind eben Shims. Aber wie du selbst sagst, die VFR ist wartungsarm, das Ventilspiel z.B. soll zwar alle 10.000 km überprüft werden, tatsächlich eingestellt wird es aber i.A. nur alle 40-50.000 km ...

Gruß

Vilo

am 8. Oktober 2004 um 5:17

Wurschtelig ist schön gesagt, vor allen Dingen was die hinteren Zylinder angeht. Auch die Vergasersynchronisation sollte man tunlichst mit Spezial Schraubendrehern angehen. Nicht zu vergessen daß bereits zum Luftfilterwechsel die halbe Machine zerlegt werden muß. usw. usw.

Ich habe nichts gegen Shims zum einstellen. Z.Z stimme ich gerade eine alte GS 550 mit verschiedenen Nockenwellen ab. da muß ich alle Nase lang das Ventilspiel neu einstellen. Daß, ist aber gegenüber der VFR das reinste Vergnügen !

Ich beurteile Motorräder nicht mehr nur nach Aussehen und Fahrverhalten. Wenn eine Maschine nicht wartungsfreundlich ist dann fällt Sie bei mir durch. Die VFR Modelle gehören da leider dazu.

Wartungsarmut genügt mir da nicht.

Ich bleibe also bei meiner Aussage: Wer über das nötige Kleingeld verfügt um die VFR von einer Fachwerkstatt warten zu lassen, hat den Spaß auf seiner Seite. Wer selber schraubt tut sich die Fingerbrecherei nicht an. An der VFR ist halt alles eng, verbaut und schlecht zu erreichen

Auch noch für die selbstverständlichen Arbeiten, wie Zündkerzen wechseln wird erhebliche Zeit gebraucht.

So was sollte man aber in fünf Minuten erledigt haben.

Leider werden moderne Maschinen immer mehr, so gebaut daß, man sie in eine Werkstatt geben muß. Ob man will oder nicht.

So gesehen ist die Wartungsfeindlichkeit der VFR ihr einziger, großer, Schwachpunkt.

Das muß man auch mal sagen dürfen.

Gerade in Zeiten in denen der Geldbeutel nicht mehr so locker sitzt, ist Wartungsfreundlichkeit ein absolutes Muß !

Allein aus diesem Grund rate ich von Maschinen dieser Machart ab. Mag das Fahrverhalten traumhaft sein und die Optik noch so bestechend.

Gruß

Schraubär

am 8. Oktober 2004 um 9:33

Hi Schraubär42

ich schraube fast alles selbst an meiner RC36. Natürlich hab ich beim ersten Kerzenwechsel geflucht wie nur was. Ich hab' mich aber dran gewöhnt, an meinen V4ern IMMER erst irgendwas abbauen zu müssen, bevor was geht. Ohne Zeit geht natürlich nix, aber ich bin auch nicht darauf angewiesen in Minutenschnelle den LuFi zu wechseln.

Moment! Das Hinterrad geht nun wirklich leicht und schnell raus ;-)

Wie auch immer, die VFR ist ein sehr zuverlässiges Mopped ohne gravierende technische Schwachstellen und das war (glaube ich) die ursprüngliche Fragestellung.

Gruß

Vilo

am 21. Mai 2014 um 7:53

Hi,

die VFR hat keine Schwachstellen. Bei 130.000 km Laufleistung habe ich außer den üblichen Verschleissteilen (Bremsklötze, Motor- und Gabelöl, Öl- und Luftfilter, Kettensatz, Kopflager, Zündkerzen) nur ein Vorderradlager, die Kupplungsbeläge und jetzt vor kurzem das Thermostat gewechselt. Mit ein bisschen techn. Verständnis, Qualitätswerkzeug, Hausverstand und einwenig Fingerfertigkeit sind diese Dinge von jedem privaten Schrauber problemlos zu bewältigen.

Ich würde sogar sagen, dass die Entwickler bei Honda gewaltig mitgedacht haben, um das Leben der Mechaniker zu erleichtern. So sind immer wieder Bohrungen, Ausnehmungen, etc. vorgesehen, um auch an versteckt sitzende Teile und Schrauben gelangen zu können (z.B. Befestigungsschrauben Auspuffkrümer, Federbein, etc.). Ich bin mit der VFR, Bj. 1990, vollends zufrieden und werde hoffentlich noch einige Jahre damit fahren. Ich würde die VFR als wartungsfreundlich bezeichnen.

 

Hallo,

ich hatte 2 RC36 und die einzige , mir bekannte Schwachstelle ist der Lichtmaschinenregler!!

Den mußte ich bei beiden ersetzen.

Bei der ersten VFR ist mir wg des Reglers ein größerer Schaden entstanden:

Lt. Honda- Meister ist durch die Überspannung das Steuergrät durchgebrannt!!:mad:

Deshalb mein Tipp:

Wenn vom Vorbesitzer noch nicht gemacht, tausch den Regler aus!!

Hier kannst Du darüber Einiges erfahren:

http://www.vfr-oc.de/technik/techni.htm#rc36_6

krass,was ihr für leichen ausgrabt. :D

aber trotzdem schön.

 

mfg mirko

am 21. Mai 2014 um 13:33

Nachdem die VFR 750 RC36 immer noch auf meiner Watchlist steht, ist es immer nett wenn man solche Infos kriegt...

Grüße,

Zeph

Dann grabe ich mal mit . . .

Ich fahre nun meine dritte VFR.

Ich persönlich empfinde sie als wartungsfreundlich, wenn ich mir die Wartungsintervalle so betrachte. Und angesichts des gesamten Konzepts (Vollverkleidung, V4-Motor, Ventiltrieb über Tassenstößel etc.) ist meiner Meinung nach der Wartungsaufwand angemessen. Klar kann die VFR bei der Einfachheit der zu erledigenden Arbeiten nicht mit einer CB Sevenfifty mithalten. Aber das ist in erster Linie dem Konzept geschuldet. Wer an einer VFR selbst schrauben möchte sollte schon wirklich gute Grundkenntnisse in der Kfz-Technik mitbringen und Geduld.

Zum Ausgangsthema Schwachstellen:

Regler, wie schon mehrfach treffend festgestellt wurde

Benzinpumpe - wenngleich nicht im selben Ausmaß wie der Regler

Regler: Allgemein geht man davon aus, dass Probleme am Stecker der Zuleitung zum Regler (Kontaktmangel) in Verbindung mit der hohen Abwärme des Reglers zu dessen Ausfall führt. Wer eine VFR fährt oder kaufen möchte sollte sich mal diese Steckverbindung (siehe Bild 1) genau anschauen. In einigen Fällen sind die schon heiß geworden, der Kunststoff ist evtl. schon angeschmolzen oder bräunlich verfärbt oder die Kontakte korrodiert.

Was die Abhilfe des Reglerproblems angeht so gibt es einige Möglichkeiten. Diese können sein: Verlöten der Stromkabel (also keine Steckverbindung mehr) und Verlegung des Reglers ins Heck. Ich persönlich habe mir ein Voltmeter eingebaut und führe immer einen Ersatzregler mit. Ergo habe ich die Kabel nicht verlötet, da ich sonst nicht einfach den alten Regler gegen einen neuen quasi "Plug 'n Play" tauschen könnte. Unter den Regler habe ich Kupferpaste geschmiert (siehe Bild 2), zur besseren Wärmeableitung und als Ausgleich für die nicht plane Oberfläche des Reglers und der relativ grobkörnigen Anlagestelle am Rahmen (siehe Bild 3). Mindestens ebenso gut sollte Wärmeleitpaste funktionieren. Schließlich habe ich an die Steckkontakte Polfett geschmiert (siehe Bild 4) um Oxydation vorzubeugen. So fahre ich jetzt seit dreieinhalb Jahren respektive 40.000km ohne Probleme.

Kosten: Einen Regler passend für die VFR gibt's bereits ab 30 Euro. Es gibt aber z.B. auch einen hochwertigen Regler mit längerem Kabel und Kühlkörper und Befestigungsmaterial für die Verlegung ins Heck für 199 Euro, und zwar hier.

Benzinpumpe: Hier muss man zweierlei Probleme unterscheiden.

1.: Die Benzinpumpe ist nicht wartungsfrei! Man muss schon ab und zu mal nach den Kontakten schauen (siehe Bild 5), die sich mechanisch bewegen - sie haben Abbrand und nutzen sich ab, wie früher in den 70ern die Kontakte bei kontaktgesteuerten Zündanlagen. Irgendwann sind die am Ende und dann funktioniert die Pumpe nicht mehr. Das bedeutet nicht gleich dass die Pumpe defekt ist, sondern die Kontakte sind fertig. Hierfür gibt es Abhilfe im Zuberhörhandel - einfach mal die Stichworte Reparatursatz Benzinpumpe VFR 750 googeln (oder ein anderes Modell eingeben). Man kann das Leben eines Benzinpumpenkontaktes übrigens vervielfachen indem man eine Diode für kleines Geld (ich habe vor 3einhalb Jahren 5 Cent bezahlt!) einlötet. Hier gibt es eine Anleitung zum Einbau einer solchen Diode, und hier kann man mal den Unterschied zwischen einem arbeitenden Kontakt ohne Diode und mit Diode sehen - nach dem Öffnen der Seite auf das Video klicken. Ich habe eine solche Diode nach dem Austausch meiner Benzinpumpe verbaut, und ich bin mir relativ sicher dass ich in diesem Motorradleben keinen Kontakt mehr tauschen muss.

2.: Die Mechanik der Pumpe - sie ist nicht austauschbar. Ist das Innenleben beschädigt muss die Pumpe komplett ausgetauscht werden, so bei mir geschehen. Eine neue Pumpe ist üblicherweise ab etwa 100 Euro erhältlich, gebraucht entsprechend preiswerter.

Wer sich für die Funktionsweise der originalen Benzinpumpe einer VFR interessiert kann sich hier schlau machen. Ganz am Ende dieses Beitrags wird dann noch der Einbau einer alternativen Benzinpumpe beschrieben. Ich hatte übrigens selbst mal eine mechanische Benzinpumpe verbaut, weil die sehr viel günstiger zu bekommen war als die elektrische und ich neugierig war, ob es vom Grundsatz her funktioniert (siehe Bild 6). Mit der von mir gewählten Benzinpumpe jedenfalls funktioniert es nicht zufriedenstellend - bei Geschwindigkeiten jenseits von 180km/h kommt die Pumpe mit der Förderung nicht mehr hinterher. Die Folge sind sekundenlange Aussetzer, als ob der Motor abgeschaltet wäre, und danach läuft sie noch ein bis 2 Minuten nur auf 3 Zylindern, bis die Spritversorgung wieder vollständig hergestellt ist. Auch beim scharfen Bremsen aus mittleren Geschwindigkeiten gab es teils kurzfristige Aussetzer.

Wenn ich jetzt über die Stärken der VFR referieren würde, dann wäre meine Abhandlung über die Schwächen verhältnismäßig kurz ausgefallen.

Zitat:

@Moppedtouri schrieb am 14. April 2015 um 18:39:37 Uhr:

Dann grabe ich mal mit . . .

Ich fahre nun meine dritte VFR.

Ich persönlich empfinde sie als wartungsfreundlich, wenn ich mir die Wartungsintervalle so betrachte. Und angesichts des gesamten Konzepts (Vollverkleidung, V4-Motor, Ventiltrieb über Tassenstößel etc.) ist meiner Meinung nach der Wartungsaufwand angemessen. Klar kann die VFR bei der Einfachheit der zu erledigenden Arbeiten nicht mit einer CB Sevenfifty mithalten. Aber das ist in erster Linie dem Konzept geschuldet. Wer an einer VFR selbst schrauben möchte sollte schon wirklich gute Grundkenntnisse in der Kfz-Technik mitbringen und Geduld.

Zum Ausgangsthema Schwachstellen:

Regler, wie schon mehrfach treffend festgestellt wurde

Benzinpumpe - wenngleich nicht im selben Ausmaß wie der Regler

Regler: Allgemein geht man davon aus, dass Probleme am Stecker der Zuleitung zum Regler (Kontaktmangel) in Verbindung mit der hohen Abwärme des Reglers zu dessen Ausfall führt. Wer eine VFR fährt oder kaufen möchte sollte sich mal diese Steckverbindung (siehe Bild 1) genau anschauen. In einigen Fällen sind die schon heiß geworden, der Kunststoff ist evtl. schon angeschmolzen oder bräunlich verfärbt oder die Kontakte korrodiert.

Was die Abhilfe des Reglerproblems angeht so gibt es einige Möglichkeiten. Diese können sein: Verlöten der Stromkabel (also keine Steckverbindung mehr) und Verlegung des Reglers ins Heck. Ich persönlich habe mir ein Voltmeter eingebaut und führe immer einen Ersatzregler mit. Ergo habe ich die Kabel nicht verlötet, da ich sonst nicht einfach den alten Regler gegen einen neuen quasi "Plug 'n Play" tauschen könnte. Unter den Regler habe ich Kupferpaste geschmiert (siehe Bild 2), zur besseren Wärmeableitung und als Ausgleich für die nicht plane Oberfläche des Reglers und der relativ grobkörnigen Anlagestelle am Rahmen (siehe Bild 3). Mindestens ebenso gut sollte Wärmeleitpaste funktionieren. Schließlich habe ich an die Steckkontakte Polfett geschmiert (siehe Bild 4) um Oxydation vorzubeugen. So fahre ich jetzt seit dreieinhalb Jahren respektive 40.000km ohne Probleme.

Kosten: Einen Regler passend für die VFR gibt's bereits ab 30 Euro. Es gibt aber z.B. auch einen hochwertigen Regler mit längerem Kabel und Kühlkörper und Befestigungsmaterial für die Verlegung ins Heck für 199 Euro, und zwar hier.

Benzinpumpe: Hier muss man zweierlei Probleme unterscheiden.

1.: Die Benzinpumpe ist nicht wartungsfrei! Man muss schon ab und zu mal nach den Kontakten schauen (siehe Bild 5), die sich mechanisch bewegen - sie haben Abbrand und nutzen sich ab, wie früher in den 70ern die Kontakte bei kontaktgesteuerten Zündanlagen. Irgendwann sind die am Ende und dann funktioniert die Pumpe nicht mehr. Das bedeutet nicht gleich dass die Pumpe defekt ist, sondern die Kontakte sind fertig. Hierfür gibt es Abhilfe im Zuberhörhandel - einfach mal die Stichworte Reparatursatz Benzinpumpe VFR 750 googeln (oder ein anderes Modell eingeben). Man kann das Leben eines Benzinpumpenkontaktes übrigens vervielfachen indem man eine Diode für kleines Geld (ich habe vor 3einhalb Jahren 5 Cent bezahlt!) einlötet. Hier gibt es eine Anleitung zum Einbau einer solchen Diode, und hier kann man mal den Unterschied zwischen einem arbeitenden Kontakt ohne Diode und mit Diode sehen - nach dem Öffnen der Seite auf das Video klicken. Ich habe eine solche Diode nach dem Austausch meiner Benzinpumpe verbaut, und ich bin mir relativ sicher dass ich in diesem Motorradleben keinen Kontakt mehr tauschen muss.

2.: Die Mechanik der Pumpe - sie ist nicht austauschbar. Ist das Innenleben beschädigt muss die Pumpe komplett ausgetauscht werden, so bei mir geschehen. Eine neue Pumpe ist üblicherweise ab etwa 100 Euro erhältlich, gebraucht entsprechend preiswerter.

Wer sich für die Funktionsweise der originalen Benzinpumpe einer VFR interessiert kann sich hier schlau machen. Ganz am Ende dieses Beitrags wird dann noch der Einbau einer alternativen Benzinpumpe beschrieben. Ich hatte übrigens selbst mal eine mechanische Benzinpumpe verbaut, weil die sehr viel günstiger zu bekommen war als die elektrische und ich neugierig war, ob es vom Grundsatz her funktioniert (siehe Bild 6). Mit der von mir gewählten Benzinpumpe jedenfalls funktioniert es nicht zufriedenstellend - bei Geschwindigkeiten jenseits von 180km/h kommt die Pumpe mit der Förderung nicht mehr hinterher. Die Folge sind sekundenlange Aussetzer, als ob der Motor abgeschaltet wäre, und danach läuft sie noch ein bis 2 Minuten nur auf 3 Zylindern, bis die Spritversorgung wieder vollständig hergestellt ist. Auch beim scharfen Bremsen aus mittleren Geschwindigkeiten gab es teils kurzfristige Aussetzer.

Wenn ich jetzt über die Stärken der VFR referieren würde, dann wäre meine Abhandlung über die Schwächen verhältnismäßig kurz ausgefallen.

Bin zwar nicht der Themenstarter, aber ein derart informativer und umfangreicher Erfahrungsbericht mit Detailkenntnissen verdient einen grünen Daumen nach oben auch von mir!

Besten Gruß!

am 27. Juli 2015 um 11:34

eine mögliche "Schwachstelle" ist auch die nicht alltägliche Hinterradschwinge.

Schwachstelle so definiert, dass ich mir nicht sicher bin, ob / welcher Motorradheber

diesen Job in Vertretung des (abmontierten) Hauptständers machen kann.

Oder muss ich bei der RC36 den Hauptständer dran lassen?

am 27. Juli 2015 um 15:55

Warum sollte man vei der RC36 den Hauptständer abmontieren - am Gewicht kann's kaum liegen der Bock hat vollgetankt rund 240 Kilo, da machen 1,5 oder 2 KG nun wirklich nix aus ........ ? Halte ich für eine voolkommen sinnfreie Aktion.

Gruss knochiknacki

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