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Serienmäßige CNG-Fahrzeuge wirklich problemlos ?

Themenstarteram 14. März 2010 um 15:39

Hallo zusammen,

 

es gibt ja hier reichlich Geschichten über Probleme mit LPG-Fahrzeugen aus unterschiedlichsten Gründen.

Kann man davon ausgehen, dass serienmäßig gelieferte CNG-Fahrzeuge meist problemlos laufen ? Zumindest deutlich risikoärmer als umgebaute LPG ?

 

danke schon mal

alois13

 

 

Beste Antwort im Thema

Der Fred ist zwar schon ein paar Monate alt, ich wollte aber mal vom Volvo S60 BiFuel Modelljahr 2005 (CNG ab Werk) berichten und ein paar Zahlen aus meiner Erfahrung niederschreiben.

 

Allgemein:

  • Die Anlage läuft sauber, problemlos und die 140 PS hat er auch auf Gas. Allerdings erreicht er das maximale Drehmoment erst bei höherer Drehzahl!
  • Die Anlage hat heute morgen bei -9°C nach 600 m Wegstrecke auf Gas umgeschaltet.
  • Die 3 Gasflaschen sind unterflur und nehmen keinen Platz weg.
  • Das Konzept von Volvo (Gastank für bis zu 300 km und Benzintank für bis zu 300 km) taugt mehr sehr, da ich auch gelegentlich in Ländern unterwegs bin, in denen die CNG-Dichte geringer ist und ich nicht alle 50 km Benzin nachtanken will.

 

Gastank und Verbrauch:

  • In den 16,x kg-Tank kriege ich im Winter je nach Druck an der Tanke bis zu 17 kg, im Sommer bis zu 15 kg.
  • Das reicht bei einem Verbrauch von rund 5,8 kg/100 km für bis zu 280 km.
  • Ich habe es bisher eigentlich immer auf Gas zur nächsten Tanke geschafft, Navi mit POIs sei dank.

 

Tankstellennetz Europa:

  • In Deutschland und Österreich, ja selbst in Tschechien und mittlerweile auch in der Slowakei und Polen kommt man auf Autobahnen und Hauptstraßen allerspätestens nach 100 km an einer CNG-Tanke vorbei. Kleine weiße Flecken gibt es zwar, werden aber immer seltener! In Schweden, der Schweiz und Italien ist das CNG-Netz noch besser ausgebaut.
  • Hier in Österreich: Auf dem Weg zur Arbeit (~50 km) habe ich ohne Umweg 4 CNG-Tankstellen und mit einem kleinen Umweg von ca. 3 km sogar eine Biogas-Tankstelle - mit dem besten Druck der Region. ;-)
  • Wenn ich auf Reisen bin, plane ich vorher nichts! Wie schon oben angedeutet, habe ich mein TomTom so eingestellt, dass es mir alle CNG-Tankstellen im Umkreis von 5 km meldet. Mit ein bischen vorausschauendem Fahren, kam ich bisher immer auf Gas weiter.
  • Empfehlen kann ich die Seite gas-tankstellen.de, auf der man sich die tagesaktuellen POIs "on demand" zusammenstellen kann. Ein super Service wie ich finde. Ich bin auch fleißig am Preis-melden.

 

Bekannte Probleme der Gasanlage:

  • Ein Problem bei der Gasanlage von Volvo gibt es allerdings und ist unter anderem hier bei MT nachzulesen: Die alten Anlagen haben einen Schrittmotor im Gasverteiler verbaut. Dieser gibt nach einer Weile den Geist auf, was sich durch spontanes Ausgehen während der Fahrt äußert. Dieses Verhalten wird immer schlimmer, bis man den Gasverteiler tauschen lässt. Laut Volvo hätte mich das 1600 EUR gekostet, dank der Firma Peltner Gas in Vlotho hat es mich die Hälfte gekostet! Und jetzt habe ich einen schweizer Schrittmotor drin! ;-)
  • Es sollen gelegentlich die Gasventile kaputt gehen. Darüber kann ich aber wenig berichten.

 

Fazit:

  • Volvos sind Reisemobile und dafür reichen die 140 PS locker.
  • Der S60 macht einen riesen Spaß und zaubert einem an der Tankstelle ein Lächeln auf's Gesicht.
  • Ich kann sowohl das Modell aus auch den CNG-Antrieb nur empfehlen.
  • Meine Treibstoffkosten liegen bei rund 5 EUR/100 km.

 

In diesem Sinne frohes Gasen und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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Nö, unser Dienst-Zafira CNG hatte nach 70 tkm einen Zylinderkopfschaden.

Bei extremer Wärme im Sommer bekommst du je nach Tanke nicht mehr als 5 kg Gas in die Tanks - Reichweite 80 km.

Super CNG :)

Ist CNG nicht was anderes als LPG? :confused::confused::confused:

am 14. März 2010 um 17:41

Ja is es. CNG=Kompremiertes Naturelles Gas (Erdgas, 300bar tankdruck) LPG=Flüssiges Petrolium Gas (Autogas 8-10bar tankdruck).

am 14. März 2010 um 18:28

....sicherlich sind die Probleme bei nachgerüsteten Fahrzeugen grösser als bei Fahrzeugen ab Werk. Dies gilt für LPG und CNG gleichermassen. Es ist halt ein Unterschied ob die Umrüstung bei einem Schrauber gemacht wird, der 50-100 Fahrzeuge im Jahr auf der Bühne hat, noch dazu von diversen Fabrikaten, oder ob es sich um einen Großserienhersteller handelt der mehrere tausend Fahrzeuge ausliefert, und dass auch noch für einen begrenzten Kreis vom Autotypen.

Zitat:

Original geschrieben von kdmkdm

....sicherlich sind die Probleme bei nachgerüsteten Fahrzeugen grösser als bei Fahrzeugen ab Werk. Dies gilt für LPG und CNG gleichermassen. Es ist halt ein Unterschied ob die Umrüstung bei einem Schrauber gemacht wird, der 50-100 Fahrzeuge im Jahr auf der Bühne hat, noch dazu von diversen Fabrikaten, oder ob es sich um einen Großserienhersteller handelt der mehrere tausend Fahrzeuge ausliefert, und dass auch noch für einen begrenzten Kreis vom Autotypen.

Nö, dann schauste die Ford Focus LPG Diskussion mal an.

Und CNG ist wesentlich besser im serienmässigen Fahrzeug integriert als LPG.

Nur was bringt CNG, wenn du kaum wo tanken kannst und im Sommer nix reinbringst?

Eine (wie meine) gut nachgerüstete LPG Anlage steht einer LPG oder CNG Werkslösung kaum nach, leider gibt es halt viele schlechte Umrüster.

Ich denke mal, folgendes spricht für die jeweilige Lösung:

Werkseinbau (LPG oder CNG):

-volle Garantie aus einer Hand

-nur ein Ansprechpartner für Service

-keine Gefahr, einen schlechten Umrüster zu erwischen

-Hersteller muß Ersatzteilversorgung und Service garantieren

-CNG hat geringfügig bessere Kosten pro km als LPG

-CNG lohnt nur bei Werkseinbau, es gibt hierfür keine günstige / rentable Nachrüstung

-Aufpreis nicht teurer (bzw. teilweise sogar deutlich billiger, Renault Kangoo z.B. nur +1500€) als Nachrüstung

-Motoren ab Werk "gasfest" (sollten zumindest so sein, Ausnahmen bestätigen die regel, siehe oben) - z.B. hat der Golf 1.6 BiFuel (MKB CCSA) einen anderen Zylinderkopf und andere Kolben als der "normale" 1.6 Benziner (MKB BSE)

-Möglichkeit, LPG oder CNG in den Bordcomputer zu integrieren (Reichweite, Verbrauch,...) - allerdings ist das bisher noch kaum von den Herstellern umgesetzt, nur bei VW tut sich da was zu KW45/2010

Nachrüstung (LPG):

-bei gutem Nachrüster vergleichbare Zuverlässigkeit

-wesentlich größere Auswahl an Fahrzeugen

-keine Beschränkung der Motorisierung (z.B. Werks-VW Golf Bifuel nur als 1.6 102PS, nicht als günstigerer 1.4 80PS)

-keine Beschränkung der Extras (z.B. Werks-VW Golf Bifuel nur als 4-türer, VW Touran CNG nur als 5 Sitzer, Renault Kangoo LPG nur ohne ESP)

-Tankvolumen kann nach eigenen Bedürfnissen gewählt werden (Werkslösungen haben meist nur kleine Tanks, um vollen Laderaum zu erhalten)

-"wartungsfreie" (ohne Filter) = flüssigeinspritzende LPG Lösungen möglich

-LPG hat wesentlich dichteres Tankstellennetz als CNG

Zitat:

Original geschrieben von DonC

Bei extremer Wärme im Sommer bekommst du je nach Tanke nicht mehr als 5 kg Gas in die Tanks - Reichweite 80 km.

Wobei ich fairerweise sagen muß, daß auch LPG Tanken schwächeln können. Bei einer hier in der Gegend bekomme ich auch meinen 64l Tank nie randvoll, und eine andere hat nun endlich mal die Pumpe getauscht, vorher dauerten die letzten 15l auch ewig ... :(

Positiv dagegen ist, daß LPG in l abgerechnet wird, da bekomme ich jetzt im Winter mehr Brennwert für mein Geld in den Tank und habe nun merklich mehr Reichweite / weniger Verbrauch :)

Hallo,

habe heute meine 120000km auf CNG geschafft auf einem serienmäßigen Opel Astra CNG Caravan.

Außerplanmäßige Werkstattbesuche: einmal, als die Einspritzdüsen (auf Kulanz) getauscht werden mussten.

Für die, die sich freuen dass LPG in Liter abgerechnet wird: der Energiegehalt von LPG ist ca. 30% weniger als bei Benzin, daher der Mehrverbrauch.

Bezüglich den Kosten, die ich auf Spritmonitor dokumentiert habe:

Verbrauch CNG: 3.89 kg/100km, 109 g CO2/km, 3,50 Euro/100km

Kann da ein LPG-Astra mithalten?

Durchschnittswerte bei Spritmonitor für Astra:

mit CNG: 4.79 kg/100km, 134 g CO2/km, etwa 4.37 Euro/100km (nach heutigen Durchschnittspreis von gastankstellen.de)

mit LPG: 9.20 L/100km 151 g CO2/km etwa 5.90 Euro/100km (nach heutigen Durchschnittspreis von gastankstellen.de)

mit Diesel: 6.14 L/100km 162 g CO2/km etwa 7.34 Euro/100km (nach heutigen Durchschnittspreis von benzinpreis.de)

Gruß

SparAstra

Was nutzt das, wenn du nirgends hinfahren kannst wo es keine Tankstellen gibt?

Und zum Tanken bei LPG: Ich bekomme vielleicht mal 2-5 Liter weniger rein, schön.

Aber bei CNG ist es mir öfters passiert, dass ich maximal 5 kg reingebracht habe. SUPER ! Vor allem wenn das dann die einzige Tankstelle in 40 km Umkreis ist.

Das kann man nicht mit LPG vergleichen. Kostet vielleicht ein bisschen mehr, ist aber die praxistauglicher Version.

am 16. März 2010 um 12:46

Bei uns läuft der Touran Ecofuel (=CNG) (mittlerweile) problemlos... In den ersten beiden Jahren wurde ca. 3 mal der Gasdruckregler getauscht, da der Wagen Probleme beim Umschalten von Benzin auf Gas hatte. Mittlerweile scheint die Technik ausgereift zu sein. 2006 wurde der Ecofuel ja auch gerade erst als Serienfahrzeug eingeführt...

@DonC

Nirgends tanken? Meine Stammtankstelle liegt direkt an meinem Arbeitsweg. Dann habe ich noch weitere 2 zur Auswahl (3 - 5 km von meinem Arbeitsweg).

Füllmenge meines 18kg-Tanks:

im Winter ca. 19 kg

im Sommer ca. 17 kg

Wo liegt das Problem?

Gruß

SparAstra

... ein Problem kann sein, wenn man es nicht so gut hat wie Du. Es gibt nunmal fünfmal mehr LPG- als CNG-Tankstellen. Früher haben wir LPGler auch bei 1000 Tankstellen in D gejammert. Ich habe persönlich nichts gegen CNG, es muss aber auch passen. Man muss schon ein Neufahrzeug kaufen, da Nachrüstung teuer, aufwändig und wegen der Tanks nicht gerade raumsparend geht. Und eine Tanke in der Nähe (zu Hause, auf den Weg zur Arbeit und zum Urlaubsort) haben. Super gut wird es noch, wenn der Gasversorger einen Zuschuss zahlt. Und es sollte nicht gerade ein Kleinwagen werden, da diese besonders unter den großen Tanks leiden.

Wenn diese Anforderungen erfüllt werden (ohne den Zuschuss) würde ich CNG vorziehen, ansonsten LPG.

Grüße

am 16. März 2010 um 14:01

Zitat:

Original geschrieben von DonC

(...)

Aber bei CNG ist es mir öfters passiert, dass ich maximal 5 kg reingebracht habe. SUPER ! Vor allem wenn das dann die einzige Tankstelle in 40 km Umkreis ist.

(...)

Hallo!

Nach vielen Monaten der MT-Abstinenz muss ich dazu doch meinen Senf tun. Es stellt sich mir da die Frage, ob es denn an der Tankstelle gelegen hat oder am Auto. (Dazu kann man auch mal einen anderen Erdgaser nach dem Tanken befragen, CNG ist ein sehr kommunikationsfördernder Kraftstoff, ob andere denn auch immer nur so wenig tanken können)

Bekanntlich haben OEM-Erdgasautos oft mehrere Tanks. Wenn da ein Ventil nicht öffnet, ist natürlich die -eh zugegebenermaßen eingeschränkte- Reichweite vollends hinüber. Aber das würde auch erklären, warum nach 80km schon Bedarf an Nachschub aufkam. Ich behaupte, dass es da oftmals an den Flaschenventilen liegt, wenn derart ulkige Tankreich-KÜRZEN auftreten. Das ist aber kein Grund, generell gegen CNG zu wettern. Übrigens hab ich in einem Auto nur eine große Buddel im Kofferraum und mit der hatte ich noch nie Probleme. Überhaupt scheint die Technik der CNG-Nachrüstautos in dieser Hinsicht recht problemlos zu sein, jedenfalls hab ich von Tankproblemen viel eher in Zusammenhang mit Werkslösungen gelesen. Aber das kann ja auch an der -inzwischen leider- verschwindend geringen Zahl von Erdgas-Nachrüstungen liegen.

Was die Haltbarkeit der übrigen Teile betrifft, so scheint mir aktuell VW mit den rein mechanischen Gasdruckreglern (bei den 2,0L-Motoren) hier und da Probleme zu haben, die elektronisch geregelten GDR sind offenbar wesentlich standfester, sie werden daher auch als Ersatz für die mechanischen GDR verbaut. (Übrigens offenbar ohne viel Gedöns von Seiten VW). Volvo hatte ja auch in Berlin kräftig Lehrgeld bezahlen müssen, aber das ist alles Schnee von gestern.

Elektronisch geregelte Druckminderer bei CNG? Wozu das? Hat jemand zufällig einen Link bzw. Hersteller? Bei LPG hätte ich das sogar verstanden - Druckminderer und Verdampfer sind einem Bauteil. Aber bei CNG mit lediglich Druckminderer-Funktion doch nicht. In der ganzen Industrie werden normale Membrandruckminderer eingesetzt und die halten den Druck reichlich konstant.

Hat jemand technische Hintergrundinformationen?

 

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